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Weltraumpräsident
Erstmal @ Daen
Ich habe Deinen Post nicht als Angriff oder so verstanden. Ich finde ja sowieso, daß Du recht hast. 
Weiter im Text.
Über das “Wieso” bin ich sowieso schon weg. Daran scheiden sich die Geister. Einige Leute finden eben, daß es nicht nötig ist, Sex überhaupt zu beschreiben, und wenn, dann sollte man es beiläufig in einem Nebensatz tun (“Wir schliefen miteinander.”).
Ich finde hingegen, daß Sexszenen, auch ausschweifend, durchaus zur Charakterentwicklung beitragen. Geschichten, die stark auf einen Charakter fixiert sind (oder auch auf mehrere) gewinnen meiner Meinung nach dadurch. Oder anders ausgedrückt: Liebesgeschichten gibt's fast überall, und Sex gehört irgendwo dazu.
Meine Geschichten sind meistens extrem auf einen Charakter bezogen. Ich schreibe auch so gut wie immer aus der ersten Person, meistens direkt aus Sicht des Hauptcharakters, manchmal aus Sicht eines Dritten. Und meine Geschichten sind Slice of Life, wenn man das so nennen kann … da muß einfach irgendwo auch Sex rein. Da ist auch drin, wie er ißt und trinkt, teilweise seitenlang. Wenn's für den Charakter unabdingbar ist, würde ich auch beschreiben, wie er auf dem Klo sitzt. Zumindest eine mehrseitige Szene, wo er sich übergibt, habe ich schon. 
Mit geht's auch letztendlich gar nicht darum, erotisch sein zu wollen. Meine Bücher sind keine erotischen Romane. Sie sind vielleicht Liebesgeschichten, aber auch keine klassischen (wer so was haben will, soll “Gone With The Wind” lesen). Klar würde es mich als Autor freuen, wenn meine Leser irgendwie ein kleines Kribbeln bei den Szenen fühlen, einfach weil das eine super Bestätigung ist, daß ich Emotionen rüberbringen kann, aber eigentlich würde es mir schon reichen, wenn man bei denen Szenen keinen Facepalm macht und sich denkt: “Was ist denn das für ein Depp?” ^^
Aber es stimmt wohl, es kommt einfach ganz stark auch auf den persönlichen Geschmack an. Was ich gut finde (und ergo auch schreibe) müssen andere nicht gut finden. Immerhin ist das literarische Quartett an exakt dieser Diskussion zerbrochen. 
Ich halt's übrigens mit Reich-Ranicki, ich finde “South of the Border, West of the Sun” ein unheimlich gutes Buch, und die Sexszenen sind grandios und erotisch. Und das, obwohl sie relativ neutral, fast schon steril geschrieben sind. Die olle Löffler hat doch keine Ahnung. ^^
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