Da ist man mal drei Stunden nicht da und ihr haut in die Tasten, dass es schon fast nicht mehr feierlich ist.
Also hier ist jedenfalls noch mal ein Nachtrag zu meinem Einwurf:
Das Problem ist aus meiner Sicht nicht wirklich die Schulzeitverkürzung (auch wenn ich ebenfalls gegen die Verkürzung der Schulzeit bin), sondern vielmehr die Tatsache, dass die Stoffdichte nicht im gleichen Maße reduziert wurde. Bei uns in NRW kommen da nächstes Jahr erneut Korrekturen vorgenommen. Zum Teil stehe ich den Kürzungen, die dann im Stoff vorgenommen werden, nicht besonders positiv gegenüber. Im Fach Geschichte werden dabei weite Teile der Antike und des Mittelalters, sowie im Bereich der Weimarer Republik vorgenommen. Drastisch gesagt soll ich den Schülern im Prinzip nur noch den Anfang und das Ende beibringen und viele Entwicklungen in der Mittelzeit weglassen. Das funktioniert in der Praxis natürlich überhaupt nicht, da ich die Krise ja ansonsten gar nicht erklären kann. Im Prinzip ist das somit nur eine Pseudo-Kürzung.
Amtssprache in allen deutschen Schulen ist Standarddeutsch ohne die Dialekte. Das wird sogar (zumindest bei den Deutschlehrern) zu Beginn des Studiums getestet. Auch wenn die Bayern, was das angeht, gerne mal ihr eigenes Brötchen backen, kann dich niemand daran hindern deinen Dialekt zu sprechen.
Ah Brandenburg: Das einzige Land, das nach der Wende auf die Idee kam, die Lehrpläne aus NRW zu übernehmen.
Jein, der Unterrichtsstoff wurde schon reduziert, allerdings nicht in dem Maße, in dem es eigentlich notwendig gewesen wäre. Es wird somit in einer G8-Klasse nicht mehr derselbe Stoff unterrichtet, wie in einer G9-Klasse.Zitat
Wie ich die Situation in Deutschland einschätze? Schwer zu sagen, da wir uns momentan in einer massiven Umstellung des Schulsystems befinden. G8 ist dabei nur die Spitze des Eisberges. Dazu kommen auch noch andere Projekte wie die eigenständige Schule, das Zentralabitur und Schulevaluationen oder eben auch die Umstellung auf die Ganztagsschule.
Insgesamt steht unser Schulsystem aber gar nicht so schlecht da, wie es manchmal gemacht wird. Der PISA-Test ist nämlich gar nicht so aussagekräftig, wie er manchmal gemacht wird (unsere Gymnasiasten sind beispielsweise im internationalen Vergleich etwa gleich gut wie andere Länder auch), und daneben gibt es auch noch andere internationale Tests, wo die deutschen Schüler gut abschneiden. Aber frag mich in einem halben Jahr lieber noch einmal danach. Dann ist hier nämlich die Landtagswahl durch, welche schulpolitisch einen großen Einfluss haben wird.