Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
Nein nicht Vorsicht. Die beste Ausbildung nutzt nichts, wenn jemand längst wegen Burnout und Überbelastung zum Wrack wurde. Ich denke, dass es Lehrpersonal gibt, dass eigentlich mal Sonderurlaub und ein Gespräch mit nem Psychologen braucht wird keiner bestreiten, der mal auf einer staatlich finanzierten Schule war. Ausbildung hin oder her, der Stress der Gesellschaft macht nicht vor Leuten halt nur weil sie ein paar Semester Pädagogik studiert haben. Ich fands ab und an interessant, wie toll Lehrer Dinge vermitteln konnten, sobald sie mit ner kleinen Gruppe allein waren, die aus offensichtlich Lernwilligen bestand.
Jetzt mal aus eigener Warte: Ich werde in nicht allzuferner Zukunft (auf gut Deutsch im Sommer) Lehrer für Deutsch und Geschichte an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW sein. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es zwar Burnout-Fälle gibt (ich kenne sogar eine Person persönlich), das stellt allerdings keinesfalls die Regel dar. Die Chancen auf einen Burnout stehen sogar wesentlich geringer als bei einer Anstellung in der freien Wirtschaft. Die Klassengröße hat übrigens aus aktueller wissenschaftlicher Sicht keinen Einfluss auf das Lernen von Schülern. Dabei spielt vielmehr eine angemessene Unterrichtsmethodik und -didaktik die wichtigere Rolle. Der nahezu einzige Vorteil besteht auf Seiten der Lehrer, für die das Unterrichten deutlich angenehmer wird.

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Wir brauchen jedenfalls mehr davon, das steht ausser Frage. Ich hab vor einiger Zeit meine ehemalige Klassenlehrerin im Supermarkt getroffen, sie erzählte mir von den Bildungsinitiativen der Regierung, dieses Einzelförderungsdings was da mal war. Ist praktisch nur mehr Stress und Aufwand für den Lehrer und bringt nen Scheiss.
Die Bundesregierung kann vorschlagen, was sie will, der Bereich Schule fällt nicht in ihren Aufgabenbereich. Bildungsangelegenheiten sind in Deutschland immer noch Sache der Länder (was aus Sicht der kulturellen Unterschiede auch heute noch sinnvoll ist). Einzelförderung und Binnendifferenzierung ist im Übrigen nichts neues. Bei uns in NRW steht das ganze schon seit Jahren im Lehrplan und führt durchaus zu Erfolgen. Sicher scheint es auf die erste Sicht ein Mehraufwand zu sein, allerdings macht gerade der frühe Einsatz dieses Intrumentariums Sinn, da er einem später einen weitaus größeren Arbeitsaufwand erspart.

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Ich wollte nichts gegen die Lehrerschaft im allgemeinen sagen, das ist ein Job, den ich nicht machen möchte. (okey, ich könnts mir schon vorstellen irgendwie, aber nur bei irgendwas weiterführendem, wo die Leute freiwillig da sind, und nicht als Teil von Vater Staat's Arbeitslosenstatistikbereinigung für soziale Querschläger)
Glaub mir: Das ist nur ein Bruchteil der heutigen Schülerschaft. Der Rest ist (aus eigener Erfahrung) nicht anders als wir es damals in der Schule auch waren. Mit allen positiven wie auch negativen Eigenschaften, die damit einhergehen. Dabei ist ihnen sehr wohl bewusst, welche Anforderungen an sie gestellt werden und, vor allem, sind sie auch bereit das umzusetzen, da sie wissen, wie sehr ihre Zukunft davon abhängt. Querschläger gab es schon immer und wird es auch immer geben.