Hatte denn nicht immerhin Sakaguchi da noch überall seine Hände im Spiel? Meine, das mal irgendwo gelesen zu haben.
Ja, wenn ich mal daran denke, was man ganz am Anfang im Hintergrund von Cocoon gesehen hat, diese grünleuchtenden Türme, das hat mich echt an ein futuristisches Midgar erinnert. Das Ganze hätte sicher noch viel mehr Eindruck gemacht, wenn man sie hätte erkunden können. Für einen eventuellen Nachfolger bzw. die Zukunft des Franchise wäre es wirklich klasse, wenn man das coole Design von XIII mit der Erkundbarkeit von XII verbinden könnte.
Mit deiner Formulierung meinst du, dass Terranigma "mehr" RPG ist als FFXIII? Finde ich durchaus vertretbar.
Ich habe hier ja hoffe ich nie gesagt, FFXIII wäre kein abspecktes RPG. Mein Punkt ist, dass es trotz der "Kürzungen" immer noch diesem Genre zugeordnet werden kann. Und dass eben hauptsächlich Dinge herausgenommen wurden, die ich nicht vermisseZitat
Dass die Grenzen zwischen Spiel und Film verschwimmen, ist aber eigentlich nichts Neues. Es ist zwar schon lange her, aber soweit ich mich erinnere, jagte man bei FFX auch nur auf einem linearen Pfad einer Cutscene nach der anderen nach. Es gab zwar Städte und ein paar mehr Verzweigungen auf den Wegen dazwischen und hat immer noch mehr Freiraum geboten als jetzt FFXIII, aber die Tendenz war schon damals da. Sie wurde nur durch das MMORPG FFXI und FFXII, was sich vom Gameplay mehr an XI orientiert hat, unterbrochen und wird jetzt mit FFXIII fortgesetzt.
Wie gesagt, das "Feeling" definiert jeder anders, und wenn XIII eben Elemente wiederbringt, die zeitweise in der Reihe gefehlt haben, ist es ja nicht verwunderlich, wenn manche über XIII wieder froh sind. Ich bin ja im Grunde genommen auch ein Veteran, nur offensichtlich aus vollkommen anderen Gründen als so manch anderer hier.Zitat
Zumindest die Teile, die mir gut gefallen haben, schneiden bei der Charakterisierung für mich deutlich besser ab als XII. Wenn die Charaktere in XIII wirklich die Hälfte der Zeit nur über unwichtige Dinge reden, ist dieser Aspekt immerhin nicht wesentlich schlechter geraten als in XII.
Mein Problem mit den Charakteren aus XII war, dass ich bis zum Ende des Spiels keinen Bezug zu irgendeinem aus der Truppe aufbauen konnte. Woran das jetzt genau lag, kann ich vermutlich hier nicht qualifiziert beantworten, da es wohl auch wieder subjektives Empfinden war und das Durchspielen relativ lange zurück liegt. Ich sage auch nicht, dass es daran lag, dass die sich nicht alle Bombe verstanden und sich am Ende alles verziehen haben. Man muss Figuren auch sicher nicht zwingend durch kitschige Cutscenes oder übermäßig tragische Hintergrundgeschichten charakterisieren. Aber irgendetwas hat mir eindeutig gefehlt, um bei mir in irgendeiner Form Interesse an dem Schicksal der Truppe um Vaan zu wecken.
Vielleicht habe ich auch achtzig Stunden lang irgendetwas übersehen, ich habe jedenfalls überhaupt keine Schwingungen zwischen den Charakteren gespürt. Das mit den Vaan-Dissen ist natürlich schon eine coole Idee, habe davon auch erst im Nachhinein irgendwo gelesen. Im Spiel ist mir das kaum aufgefallen. Der folgende Auszug aus einem FFXII-Review hat das IMO ganz witzig umrissen:
Vaan is the official party bitch. I can just imagine a usual party meeting in the back room of a Rabanastre tavern:
Basch: Vayne gathers his forces. We must hurry and find a way to stop him, else all is lost.
Ashe: Let us leave at once for the mystical temple and seek the mystical stone.
Balthier: Good thinking, but we should go along the coast. The empire's troops won't be looking for us there.
Vaan: Coast? We're going to the beach? Awesome, I'm packing my swimming trunks!
Silence.
Balthier: Vaan. Vaan, why don't you go out and buy us a few new suits of armour? A few hundred potions and remedies, too. Be so kind, would you? Oh, and pick up my shirts from the laundromat while you're out, there's a dear.
Ich denke, die Charaktere von XII waren vermutlich absichtlich nicht so sehr im Fokus, um sie eben als Marionetten in einem höheren politischen Spiel darzustellen. Aber für mich hat das nicht funktioniert, da mir dafür doch zu wenig politische Wendungen vorhanden waren, das hätte für mich alles noch viel vertrackter sein müssen. Es hat auch vielversprechend angefangen, wenn ich zum Beispiel an den nebulösen Senat denke, der dann aber nach dem ersten Drittel oder so kaum noch eine Rolle gespielt hat. Ich hatte mal gelesen, dass Matsuno, Director von FFXII und der Mann hinter Vagrant Story und Final Fantasy Tactics, mitten während der Produktion einen Nervenzusammenbruch hatte und dann durch irgendjemand anderen ersetzt wurde, was für mich erklärt, warum einige Ideen dann nicht mehr so konsequent weitergeführt wurden. Die Charaktere aus XII hätten mit einer politisch verworrenen Story á la Vagrant Story oder FFT sicher funktioniert, aber das war die Story von FFXII IMO einfach nicht.