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Thema: Lesegeschwindigkeit und ihre beiden Seiten

  1. #1

    Lesegeschwindigkeit und ihre beiden Seiten

    Dies ist kein Thread für den üblichen Schwanzvergleich! Es geht nicht darum, wer am schnellsten oder am langsamsten liest, sondern darum, warum ihr es macht (falls es eine bewusste Entscheidung ist) - und welche Vor- bzw. Nachteile ihr davon habt.
    Das Thema ist nicht so simpel wie es auf den ersten Blick scheint, denkt vielleicht einen Moment darüber nach, bevor ihr postet.

    Mir ist bspw. aufgefallen, dass ich Bücher viel bewusster wahrnehme als noch vor fünf Jahren, als ich ein Buch pro Woche oder so gelesen hab. Momentan lese ich eher ein Buch in ein, zwei Monaten und habe unglaublich viel Zeit, auch mal über einzelne Kapitel und Szenen nachzudenken. Dementsprechend nehme ich auch mehr daraus mit und kann mich an alle Bücher erinnern, die ich in den letzten zwei Jahren gelesen hab (was früher nie der Fall gewesen wäre, hab schon Bücher zweimal gelesen, weil ich mich nicht mehr dran erinnern konnte).
    Der Nachteil ist natürlich der, dass ich weniger unterschiedliche Literatur mitkriege (also auch weniger Erfahrungswelten), und der, dass ich nur noch Sachen lese, dir mir auf Anhieb gut gefallen. Für Qualität auf den zweiten Blick brauch ich inzwischen schon einen guten Grund oder eine gute Empfehlung.
    Was wiederum den Vorteil bringt, das ich nicht so viel Kram lese wie früher, sondern wirklich nur Sachen, die mir irgendwie was bringen, sei es durch Schreibstil, Humor oder durch Inhalt/Atmosphäre.
    Noch ein Aspekt: Ich habe Comic- und Filmumsetzungen schätzen gelernt, weil sie viel, viel Zeit sparen und meistens (meine Meinung) in der Essenz nicht viel verlieren, selbst wenn sie komplett anders sind.

  2. #2
    Ich lese eigentlich in einer recht humanen Geschwindigkeit. Schneller lesen geht eigentlich auch ganz gut, aber mir ist aufgefallen, dass man bei zu schnellem lesen gerne mal die ein oder andere Sache vergisst oder gar nicht wahr nimmt und dann später die Stelle womöglich nochmal nachlesen muss. (Wobei das auch so ab und an eine gute Idee ist, um mal über die Stelle nachzudenken.)

    Andere Aspekte, die die Lesegeschwindigkeit beeinträchtigen könnten, wäre noch der Schreibstil. Wenn der komplex ist und viele fremde Wörter nutzt, die man dann teilweise erstmal am Ende der Buchseite nachschlagen muss, ist's ja klar, dass man dadurch beim lesen gestört wird. Gutes Beispiel ist hierfür "A Clockwork Orange", dass teilweise seinen eigenen Slang nutzt. (Nadsat)

    Buchverfilmungen finde ich teilweise gut, teilweise aber auch schlecht. Kommt eben immer drauf an, wie der Film sich dem Buch anpasst. Bei den Harry Potter Verfilmungen fand ich das alles zu schnell erzählt und zuviel weggelassen. A Clockwork Orange hat sich wiederrum ganz gut an die Buchvorlage gehalten und alles schön bildlich dargestsellt.

    Geändert von duke (10.03.2010 um 13:45 Uhr)

  3. #3
    Volles Dito mit Cipo, der Post könnte genauso von mir stammen
    (Außer vllt das mit den Filmen... die sind oft nicht nur im Vergleich mit dem Buch, sondern auch an und für sich nicht gut.. ._.)

  4. #4
    Ich stelle mir während des Lesens immer vor, wie es jemand vorliest. Ich habe quasi eine Erzählerstimme im Kopf. Egal, was ich lese, ob es z.B. Zeitungsartikel, Romane, Fachbücher, dieses Forum oder Gedichtbände sind. Alles wird mir in meinem Kopf von einer Stimme vorgelesen.
    Deshalb brauche ich zum Lesen relativ lange - ich würde mal sagen, dass es nur ein bisschen schneller geschieht, als wenn es jemand echt laut vorliest, aber immer noch langsam. Wird die Literatur fremdsprachig, z.B. englisch oder französisch fährt die Geschwindigkeit auch wirklich auf ein Echtzeit-Vorlesetempo herunter.

    Greetz, Cuzco

  5. #5
    Ich gehör zu der Sorte Mensch die ziemlich schnell liest. Als ich etwa 9 oder 10 war, habe ich wirklich angefangen mit Leidenschaft zu lesen und dadurch bin ich auch mit der Zeit schneller geworden. Das war aber ein ziemlich unbewusster Prozess, ich hatte nie das Ziel vor Augen die schnellste Leserin zu werden. Außerdem hatte ich das Glück das meine Mutter mir immer Geld für Bücher gegeben hat, da sie es als eine sinnvolle und gute Investition sah (im Gegensatz zu Sailor Moon Stickerheften und Barbie Puppen ).
    Manchmal ärgere ich mich auch darüber das ich wieder ein Buch innerhalb von ein, zwei Tagen gelesen hab ... aber sobald es spannend wird kann ich einfach nicht mehr die Finger davon lassen. ' Führt natürlich zu einem relativ hohen Bücherverbrauch und gerade weil ich momentan nicht so viel Geld habe, versuch ich mir meinen Lesestoff besser einzuteilen.
    Aber da ich mittlerweile nicht mehr so viel zum lesen komme, halten die Bücher auch dementsprechend länger.
    Früher hab ich auch eher dazu geneigt mir einfach mal ein Buch mitzunehmen, ohne vorher eine Ahnung zu haben was da nun genau drin vorkommt. Heute informiere ich mich genauer darüber und umgehe somit den Kram (wie Cipo es so schön nennt) besser.
    Und Buchverfilmungen gehen mal so gar nicht klar.

  6. #6
    Ich bin jemand der meiner eigenen Meinung nahc sehr schnell liest, es ist einfach so, ich kann nicht langsamer lesen und ich kaufe mir wenn icha uf Reisen gehe nur Bücher mit über 350 Seiten weil ich sie nicht in 2 bis 3 Stundne aus haben will aber ich else auch ein Buch mehrmals, mein rekord war in eienm Urlaub 5 mal hinterienander.
    Wenn ich in einem entsprechendne Land bin, z.b. USA, kaufe ich mir auch ein englisch sprachiges Buch, allerdings lese ich dann entsprechend langsamer.

  7. #7

    Leon der Pofi Gast
    geht es um einen text des verständnis willen, so lese ich schnell.
    bei büchern, mangas und grafiknovellen lasse ich mir viel zeit um die atmosphäre wirken zu lassen und wie la cipolla bereits erwähnte, über aktuelle geschehnisse im buch nachzudenken und wie die figuren reagieren werden. in der öffentlichkeit lese ich ungern beziehungsweise gar nicht. ich benötige ruhe und dimme die lampen bis zu einer wärmenden atmosphäre runter. es ist durchaus ein unterschied vorhanden, ob man nun ein buch wegen dem inhalt liest oder sich dem buch auch richtig hingibt, sprich, umgebungsgeräusche und diverse inhalte auch nachempfindet.

  8. #8
    Ich lese schnell, und erhöhe die Geschwindigkeit bei spannenden Geschichten. Dann lese ich wirklich so schnell ich kann, um endlich zu erfahren wie es weiter geht. Das liegt wohl an meiner Ungeduld, ich kann auch keinen Spoiler im Manga/Anime Forum zu lassen, die Versuchung ist so groß. Bei weniger spannenden Büchern, vor allem Sachbüchern lese ich jedoch langsamer. Mangas lese ich allgemein schnell. Wenn ich einen Manga in der Hand habe, dann muss ich ihn mehrmals lesen, einfach weil ich beim ersten mal nur einen schnellen Blick auf die Zeichnungen überblicke, die Texte lese und weiterblättere. Dann lese ich ihn nochmal bewusst mit mehr Blick auf die Zeichnungen.
    Unterm Strich: Spannende Bücher treiben mich zum schnellen Lesen.

  9. #9
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir während des Lesens immer vor, wie es jemand vorliest. Ich habe quasi eine Erzählerstimme im Kopf. Egal, was ich lese, ob es z.B. Zeitungsartikel, Romane, Fachbücher, dieses Forum oder Gedichtbände sind. Alles wird mir in meinem Kopf von einer Stimme vorgelesen.
    Deshalb brauche ich zum Lesen relativ lange - ich würde mal sagen, dass es nur ein bisschen schneller geschieht, als wenn es jemand echt laut vorliest, aber immer noch langsam. Wird die Literatur fremdsprachig, z.B. englisch oder französisch fährt die Geschwindigkeit auch wirklich auf ein Echtzeit-Vorlesetempo herunter.

    Greetz, Cuzco
    Ganz genau. Gerade bei meinem aktuellen französischen Buch bewege ich meist die Lippen mit. Das trainiert aber auch.

  10. #10
    Es kommt ganz stark darauf an, was das für ein Buch ist. Romane etc. lese ich eher langsam. Die sind schließlich zum Genießen da .

    Fachliteratur muß ich in meinem Studiengang (Geschichte) zwangsläufig im Akkord lesen, da das Pensum sehr hoch ist. Das geht bei mir mittlerweile automatisch.

    Ich habe also zwei unterschiedliche Lesegeschwindigkeiten, die direkt vom "Verwendungszweck" der Literatur abhängen.

  11. #11
    Zitat Zitat von dukey Beitrag anzeigen
    Buchverfilmungen finde ich teilweise gut, teilweise aber auch schlecht. Kommt eben immer drauf an, wie der Film sich dem Buch anpasst. Bei den Harry Potter Verfilmungen fand ich das alles zu schnell erzählt und zuviel weggelassen.
    Ich fand den 6ten Teil ehrlich gesagt klasse und die Teile davor extrem beschissen umgesetzt. Teil Sechs betrachtet sich selbst nicht mehr so stur als Buchverfilmung, sondern geht viel besser in sich auf und lässt der Geschichte Raum, sich zu entwickeln. Außerdem habens die Hauptcharaktere endlich mal geschafft, sich sowas wie halbwegs gute Schauspielerei anzutrainieren - bis Teil 4 dachte man echt, man ist in ner Pro7-Produktion.



    Ich habe mir schon vor einer ganzen Weile angewöhnt, meine Lesegeschwindigkeit an mein Interesse am Lesestoff anzupassen und zwar die ganze Zeit über. Lese ich also das unglaublich brillante "Les outils" von Leslie Kaplan, lese ich dort schneller, wo sie über ihre Liebe zu Filmen der Nouvelle Vague schwadroniert (weil das echt überflüssig ist " ) und dort besonders langsam, wo sie sich am Kafka-Zitat hochhangelt (weil das wirklich außerordentlich aufschlussreich ist).

    Bei mancher belletristischer Literatur lese ich nur noch längere Beschreibungen und ansonsten nur den verdichteten Dialog, kein zwischengelaber oder Exklamationen des Autors. Das ist besonders hilfreich bei einer JK Rowling mit ihren "..., sagte er.", "..., sagte sie.", "..., sagte sie beschwichtigend.", "...sagte er ruhig." .

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