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Thema: Wie, der Held hat kein Schwert?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @ Ianus
    Der Satz bedeutet etwas anderes. Gib 2 Handwerkern des 18. Jahrhunderts den Auftrag, einen 6Pfünder (Kanone, die eine Kugel des namensgebenden Gewichts verschießen kann) zu bauen. Bei den damaligen Methoden spräche es gegen jede Wahrscheinlichkeit, zwei einander vollkommen gleiche Waffen geliefert zu bekommen. Dennoch bleiben beide 6Pfünder - selbst wenn die ortsüblichen Bezeichnungen differieren.
    Waffen, die zugleich als Isignien dienen, sind für ein Rollenspiel ein dankbares Stichwort. Das Schwert Dämonenstreich hat nicht nur gute Attributwerte, sondern zeigt den NPCs auch, der Held sei nicht nur irgendein, sondern der offizielle, göttergewollte Retter vor dem Bösen. Und natürlich gibt es nicht nur ein Schwert, sondern gleich drei konkurrierende Heilige Lanzen ... äh ... Schwerter. Wie wäre es einmal mit einem RPG, in dem der Held die Talente Materialkunde, Reliquienkenntnis und Ornamentdeutung beherrschen muss, um nicht mit einem falschen (Papp)Schwert vor Overdarklord Mightruler zu treten?

  2. #2
    Ist natürlich wahr, aber selbst dort könnte man die einzelnen Kanonen gewissen Handwerkerlinien oder Regionen zuordnen. Und die eventuellen technischen Unterschiede ließen sich vom Pulver her erklären, welches die Kugel bewegt und der Einsatzart, welche das Geschütz erfahren soll. Die Dekoration wird aus Musterbüchern entnommen worden sein und kann ebenfalls zurückverfolgt werden. Eigentlich keines der Formparameter ist total zufällig gewählt worden.

    Das Problem ist natürlich, wie mann solche Merkwürdigkeiten sinnvoll in ein Spiel einbaut. Man kann von einem Spieler schwer verlangen, dass er ein Attribut blos pusht, damit er nicht den Endkampf autoverliert.

    Natürlich, die Massenfertigung hat schon im 16.-17. Jhdt angefangen...und im 18. wurde sie so gut, dass man die Einzelteile von Musketen untereinander austauschen konnte, wenn ich mich recht entsinne...

  3. #3
    @ Ianus
    Entsinne dich noch ein zweites Mal. Noch im frühen 19. Jahrhundert schickte man der gegnerischen Linie einen Kugelhagel entgegen, weil der Schuss des Normalinfanteristen (unter anderem) wegen seiner nie mit den Vorderladern seiner Kameraden gleichen Waffe nicht zu einer regel- und gleichmäßigen Flugbahn der Schüsse aller beitrug. Im Gegenteil. Darum schickte man mit dem Salvenfeuer aus der Linie ein Projektilgewölk auf den ebenfalls dichtstehenden Feind; nebenbei ein besonders eindringliches Beispiel für angewandte Wahrscheinlichkeitsüberlegungen.
    Man könnte derartige Attributskenntnisse auch schon zuvor abfragen - erst im Endkampf wäre ebenso witzlos wie frustrierend. Beispielsweise müsste der Spieler wie in einem Dan-Brown-Roman Ornamenthinweisen folgen, die ihn immer wieder auf die Spur der richtigen Waffe setzten. Eine Art Holmes-Herakles, der sich den Weg zu immer besseren Knüppeln erst freiknobeln muss. Und wenn neue Waffen regelrecht freigespielt werden müssen und nicht einfach im Laden gekauft werden können, steigt vermutlich auch die Freude über und die Anhänglichkeit an die eigene Ausrüstung.

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