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Thema: Wie, der Held hat kein Schwert?

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  1. #1
    Zitat Zitat von Onkelkarlie Beitrag anzeigen
    Oh, aber auch im Bereich der Stangenwaffen gibt es viele Variationen. Von Hellebarde, über die Pike bis zur Glefe.
    Oh, allein von Glefen und Cousen gibt es dutzende Varianten. Hellebarden sind noch schlimmer - die gingen von einer Art Axt-Couse bis zu den seltsamen Varianten, mit denen die Schweizergarde heutzutage den Vatikan bewacht.

    Wenn man allein die Piken ansieht, kann einem schon schlecht werden. Da fällt alles drunter, von schottischen, hellenistischen über die Schweizer und süddeutschen bis zu den chinesischen und japanischen Varianten! Sogar ein paar Holzspeere der Südsee können wir dazu zählen, wenn wir allein die Länge als Indikator nehmen.

    Über Speere wollen wir gar nicht reden! Der Speer ist nach der Axt und der Keule die meistgebrauchte Waffe! Oh, Keulen! Mein Gott, die tausenden Varianten von Keulen sind göttlich! Sie fließen dann leider wieder mehr oder weniger in Äxte über, genauso wie die übrigen Stangenwaffen inneinander fließen.

    Zitat Zitat
    ich finde es auch langweilig. Aber man erwartet halt nichts anderes.
    Du machst keinen Perry Rhodan. Niemand zahlt dich, damit sie immer wieder dasselbe lesen können.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Oh, Keulen! Mein Gott, die tausenden Varianten von Keulen sind göttlich! Sie fließen dann leider wieder mehr oder weniger in Äxte über, genauso wie die übrigen Stangenwaffen inneinander fließen.
    Erinnert mich spontan an einen indianisches Volk im Amazonsdschungel, dass in Stammesgemeinschaften lebte. Sobald ein blutiger Konflikt drohte, holten die Männer ihre hohle Messingkeulen hervor und kloppten sich damit solange auf den Schädel, bis eine von beiden Parteien genug hatte. Gestorben ist dabei niemand, und wenn doch, dann durch Zufall.

    Zitat Zitat
    Du machst keinen Perry Rhodan. Niemand zahlt dich, damit sie immer wieder dasselbe lesen können.
    Don't insult the sci - fi godfather :<


    Übrigens, zu dem Thema mit dem Elfenmädchen, dass mit Baumstumpf rumprügelt; Ich fühle mich gerade ausgenommen inspiriert.

  3. #3
    @ ToBe
    Warum findest du das Schwert als Heldenwaffe langweilig? Selbst ein Klopper wie Ralf Möller wirkt mit einem Schwert in der Hand fast schon heroisch. Zumindest, solange er den Mund hält. Und eine Tüte über dem Kopf trägt. Und im Schatten steht. Und ... Na gut, schlechtes Beispiel. Zurück zum Schwert.
    Ist es der Abnutzungseffekt, weil es zu häufig vorkommt? Dann lass dich einfach von der Formenvielfalt inspirieren. Spielschwerter müssen auch nicht wirklich handhabbar sein, sie müssen nur gut aussehen. Die Rüstkammer der sächsischen Könige hat einige sehr fantasievolle Exponate intus, die selbst die Doomer Kettensäge alt aussehen lassen.
    Oder ist dir das Schwert zu klischeebeladen? Diese Waffe ist kulturell mit allerlei Machtfantasien aufgeladen. Das sollte man nutzen und anzapfen. Denn ich bezweifle, dass ein Hobbyentwickler wie unsereins mal eben einen ähnlich wirkungsvollen Effekt wie den jahrhundertelang fortgeschriebener Traditionen, die in unseren Breiten nach wie vor von Belang sind, aus dem Hut zaubern könnte. Schwert = Held, so einfach ist das manchmal.

    @ Ianus
    Nicht hinter jedem Waffennamen steckt ein je eigenes Prinzip. Regionalmärkte und die handwerksarbeitgebundene Stückvarianz statt industrieller Massenfertigung mit weitreichenden Handelswegen erklären die vorgebliche Vielfalt weitaus besser.

  4. #4
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    @ Ianus
    Nicht hinter jedem Waffennamen steckt ein je eigenes Prinzip. Regionalmärkte und die handwerksarbeitgebundene Stückvarianz statt industrieller Massenfertigung mit weitreichenden Handelswegen erklären die vorgebliche Vielfalt weitaus besser.
    Also bisher hat sich in der Praxis gezeigt, dass man die Regeln der Klasse genauso beachten muss wie die Regeln der Art, wenn man Waffen in ihrer Funktion korrekt beschreiben will.

    Etwas mag zwar die Klasse "stechen" erfüllen, aber die Regeln der Formgebung der Art machen noch mal einen Unterschied der u.U. sehr bedeutend sein kann. Mal ganz abgesehen, dass die Grenze von der Waffe zum Werkzeug zum Rangsignum zum Talisman fließend ist. Ein Objekt ist mehr als die physikalischen Gesetze, mit denen einige seiner Funktionen erklärt werden können. Die Formvielfalt weist auf diese Funktionsvielfalt hin.

    Die Klassifizierung folgt dann wieder einer ganz eigenen Logik, die eigentlich nichts mit der Funktion zu tun hat.

  5. #5
    @ Ianus
    Der Satz bedeutet etwas anderes. Gib 2 Handwerkern des 18. Jahrhunderts den Auftrag, einen 6Pfünder (Kanone, die eine Kugel des namensgebenden Gewichts verschießen kann) zu bauen. Bei den damaligen Methoden spräche es gegen jede Wahrscheinlichkeit, zwei einander vollkommen gleiche Waffen geliefert zu bekommen. Dennoch bleiben beide 6Pfünder - selbst wenn die ortsüblichen Bezeichnungen differieren.
    Waffen, die zugleich als Isignien dienen, sind für ein Rollenspiel ein dankbares Stichwort. Das Schwert Dämonenstreich hat nicht nur gute Attributwerte, sondern zeigt den NPCs auch, der Held sei nicht nur irgendein, sondern der offizielle, göttergewollte Retter vor dem Bösen. Und natürlich gibt es nicht nur ein Schwert, sondern gleich drei konkurrierende Heilige Lanzen ... äh ... Schwerter. Wie wäre es einmal mit einem RPG, in dem der Held die Talente Materialkunde, Reliquienkenntnis und Ornamentdeutung beherrschen muss, um nicht mit einem falschen (Papp)Schwert vor Overdarklord Mightruler zu treten?

  6. #6
    Ist natürlich wahr, aber selbst dort könnte man die einzelnen Kanonen gewissen Handwerkerlinien oder Regionen zuordnen. Und die eventuellen technischen Unterschiede ließen sich vom Pulver her erklären, welches die Kugel bewegt und der Einsatzart, welche das Geschütz erfahren soll. Die Dekoration wird aus Musterbüchern entnommen worden sein und kann ebenfalls zurückverfolgt werden. Eigentlich keines der Formparameter ist total zufällig gewählt worden.

    Das Problem ist natürlich, wie mann solche Merkwürdigkeiten sinnvoll in ein Spiel einbaut. Man kann von einem Spieler schwer verlangen, dass er ein Attribut blos pusht, damit er nicht den Endkampf autoverliert.

    Natürlich, die Massenfertigung hat schon im 16.-17. Jhdt angefangen...und im 18. wurde sie so gut, dass man die Einzelteile von Musketen untereinander austauschen konnte, wenn ich mich recht entsinne...

  7. #7
    @ Ianus
    Entsinne dich noch ein zweites Mal. Noch im frühen 19. Jahrhundert schickte man der gegnerischen Linie einen Kugelhagel entgegen, weil der Schuss des Normalinfanteristen (unter anderem) wegen seiner nie mit den Vorderladern seiner Kameraden gleichen Waffe nicht zu einer regel- und gleichmäßigen Flugbahn der Schüsse aller beitrug. Im Gegenteil. Darum schickte man mit dem Salvenfeuer aus der Linie ein Projektilgewölk auf den ebenfalls dichtstehenden Feind; nebenbei ein besonders eindringliches Beispiel für angewandte Wahrscheinlichkeitsüberlegungen.
    Man könnte derartige Attributskenntnisse auch schon zuvor abfragen - erst im Endkampf wäre ebenso witzlos wie frustrierend. Beispielsweise müsste der Spieler wie in einem Dan-Brown-Roman Ornamenthinweisen folgen, die ihn immer wieder auf die Spur der richtigen Waffe setzten. Eine Art Holmes-Herakles, der sich den Weg zu immer besseren Knüppeln erst freiknobeln muss. Und wenn neue Waffen regelrecht freigespielt werden müssen und nicht einfach im Laden gekauft werden können, steigt vermutlich auch die Freude über und die Anhänglichkeit an die eigene Ausrüstung.

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