Schwierig, dir wirklich hilfreich antworten zu können, weil ich nicht weiß, was dein ureigener Stil, der da aus deinem Innern assoziative Impulse abzufeuern scheint, nun eigentlich sei. Vielleicht ist dein Problem einfach nur ein falscher Zugang zur eigentlich grundanständigen Maßlosigkeit. Wenn man sich nicht als natürlichen Weltmittelpunkt begreift, verfällt man auch gar nicht erst der Anmaßung, die Leute würden schon nach dem greifen, was man ihnen bietet, wäre sich auch nicht selbst genug, ungeachtet irgendwelcher herrschender Zeitvorlieben einfach seine Interessen als maßgebend zu betrachten und nach ihrer Ausprägung ein Spiel zu formen. Das ist dann für einen Spielebastler nicht unbedingt von Vorteil. Wer zagt, eiert rum und kommt nicht zu Potte. Noch vor irgendwelchen Fragen zur Arbeitsorganisation ist das eben eine Charakterfrage. Arbeitslust und eine Mischung aus Egozentrik und Oberflächlichkeit machen es deutlich leichter, ein Projekt so weit zu führen, dass die Fertigstellung weitaus wahrscheinlicher als ein Abbruch würde.
Nun kann man sich nicht einfach umkrempeln - und womöglich schätze ich dich falsch ein -, aber zumindest hat auch ein weniger aus sich selbst strahlender Zeitgenosse die eine große Hilfe, die so vieles möglich macht: das Netz. Kunstnamen, Kunstbildnisse seiner selbst geben auch dem, der privat das Sozialleben eines Grottenolms führt, hier eine recht risikofreie Spielwiese, sich auszuprobieren. Peinlich ist gar nichts, auch die ätzendste Kritik, die einem entgegenschlagen könnte, ist doch nur die Meinung Irgendjemandes aus dem Internet. Aber das scheint nicht einmal deine Sorge zu sein. Prima.
Nur wenn du es nicht einmal in diesem Medium zuwege bringst, das, was da kreativ in dir ruft, in eine fassbare Gestalt umzumünzen, wird es für dich in anderen Formen wohl ungleich schwieriger. Entweder sind deine Ideen dann doch zu dürr, so dass sie nicht einmal dich über längere Zeit fesseln können (Und dann wäre zu fragen: Ja, wen dann eigentlich sonst?) oder du hast zwar die schöne musische Betätigung entwickelt, dich am eigenen kreativen Schmelz eine Weile laben zu können, bist dir selbst aber Kelch, an dem du nippst, ohne weitere Ambitionen folgen zu lassen. Das wäre dann introvertiert, und eben da kann das Netz als Transportplattform helfen, mehr aus sich zu schöpfen. Zunächst für dich und sofern es unterhaltsam ist, auch zum Genuss anderer.
Konkrete Handreichungen waren das jetzt sicher nicht, vielleicht ist trotzdem etwas für dich dabei.