Das geht schon bei der Gründung der Anglikaner los: So ziemlich jeder dürfte ja die Geschichten um Heinrich VIII. und seine Laster mit den Frauen kennen. Da er ja bekanntlich nach römischem Recht nicht von seiner Frau Katharina von Aragorn geschieden werden konnte, hat er kurzentschlossen die Kirche von England gegründet (ab 1532 mit ihm als Kirchenoberhaupt). Viel mehr hat er aber auch nicht an den Kirchenstrukturen geändert, obwohl er natürlich die protestantischen Schriften vom Festland kannte. Der Ritus beispielsweise blieb gleich. Insgesamt gesehen hat die Kirche so allerdings einen starken nationalen Charakter verliehen bekommen.

Protestantismus ist hingegen eher ein Sammelbegriff, der zunächst einmal alle Kirchen ab 1517 bezeichnet, die das Primat des Papstes nicht akzeptieren. Insofern umfasst dies die evangelischen Kirchen, die Freikirchen, die Baptisten und auch die Anglikaner. Diese folgen im großen Unterschied zum Katholizismus allerdings nicht einem einzigen Ritus, sondern weisen jeweils strukturelle Unterschiede auf. In Deutschland wird der Begriff zudem meist synonym für die evangelische Kirche verwendet.

@Lichtdrache

Heinrich V.? Harry of Lancaster ist zwar ein bedeutender König des Mittelalters, aber wohl eher für seine Rolle im Hundertjährigen Krieg bekannt als für die Anglikanische Kirche.