So, bevor ich mich mal wieder ins Trash-Paradies stürze, stelle ich hier nochmal zwei Filme vor aus der Kategorie...

Filme, die keine Sau kennt, die aber jeder kennen sollte!

Zunächst erst einmal eine deutsche Komödie. Eine wirklich gute deutsche Komödie!


Leroy (2007)

In diesem Film - basierend auf dem Kurzfilm Leroy räumt auf - geht es um den schwarzen Teenager Leroy. Er spielt Chello, hat einen Afro zum niederknien und lernt ein süßes (weißes und blondes) Mädchen namens Eva kennen. Die beiden werden ein Liebespaar. Allerdings hat Leroy mit einer Sache nicht gerechnet: Evas Vater ist im Vorstand der REPUBLIKANER und ihre fünf (!) Brüder sind Neo-Nazis. Leroy muss dementsprechend mit der rechten Familie klarkommen, aber begibt sich auch auf eine Art Selbstfindungstour, was seine Hautfarbe, seine Herkunft und seine Zukunft mit Eva betrifft.

Wie ihr merkt: In dem Film dreht es sich zwar hauptsächlich um das Thema "Erste Liebe", allerdings bekommt der Film noch einen kulturellen Kick, indem auch Themen wie Rassismus, Extremismus, Schwarzenbewegung und ähnliches mit hineingemischt werden. Klar: Vieles im Film ist überdreht, z.B. dass Evas Familie Braune heißt (ihr wisst schon: Eva Braune), oder dass der Rapper Afrob einen Cameo als Blacula (a) Schwarze Version von Dracula b) Blaxploitation-Ikone) hat. Aber der Film bringt seine Message humorvoll und gleichzeitig hintergründig rüber, dass man auch das Ausschlachten einiger Rassen-Klischees verzeiht. Das Sahnehäubchen dürften neben einigen eingeworfenen Anspielungen auf Blaxploitation-Filme wie Shaft, besagtem Blacula und Cleopatra Jones und den größenteils sehr guten schauspielerischen Leistungen der Jungdarsteller vor allem der Soundtrack sein, der von Denyo (von den (Absoluten) Beginnern) produziert wurde. Soulig, funky, 70er-Jahre-mäßig, teilweise mit Hip-Hop versetzt und mit Künstlern wie Nico Suave, Afrob, Clueso, Harris und anderen 1A besetzt.

Wirklich empfehlenswert! Dieser Film zeigt eindrucksvoll, dass man Anti-Rassismus-Messages auch ohne Nazi-Historien-Schinken-Format rüberbringen kann.
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Was hat Christian Bale eigentlich zwischen dem extrem blöden Dummfick-Actionfilm Equilibrium (und ja, in meinen Augen ist der Film Rotze) und Batman Begins gemacht, womit Batman endlich nicht mehr lächerlich wurde?


The Machinist (2004)

Kategorie: KRANKE SCHEISSE!

Okay, die Story dieses Films zusammenzufassen, ist schwer wie sonstwas. Zum einen ist der Film verschachtelter und verwirrender als man zunächst glaubt, zum anderen könnte ich mit jedem Satz, den ich schreibe, etwas spoilern. Um es kurz zu machen: Der Maschinist Trevor Raznik (Christian Bale nahm für diese Rolle übrigens 30 Kilo ab! In dem Film wog er ungefähr 45 Kilo! DAS ist Method-Acting, meine Freunde!) hat seit circa einem Jahr nicht mehr wirklich geschlafen, was sich sowohl auf seinen Körper als auch seine Psyche auswirkt. Er ist alleine und hat keine sozialen Kontakte außer zu der Prostituierten Stevie (unheimlich gut dargestellt von Jennifer Jason Leigh) und einem geheimnisvollen Fremden namens Ivan. Eines Tages ereignet sich in der Fabrik, in der er arbeitet, ein Unfall, als Trevor von Ivan abgelenkt wird. Trevor sagt, dass er von Ivan abgelenkt wurde, aber laut seiner Arbeitskollegen gibt es dort niemanden, der Ivan heißt. Also macht sich Trevor - paranoid und eine Verschwörung gegen ihn witternd - auf die Suche nach Ivan. Ein Höllentrip beginnt.

Der Film ist krank. Richtig krank. Christian Bale spielt den superdürren Soziopathen mit einer dermaßenen Hingabe, dass es unheimlich ist. Die Odyssee von Trevor gipfelt in einem Ende, das im Endeffekt mehr Fragen offen lässt, als sie zu beantworten. Aber das macht den Film aus. Spontan würde ich The Machinist als eine Mixtur aus David Lynchs Mullholland Drive und dem rückwärts erzählten Thriller Memento bezeichnen, aber das wird dem auch nicht wirklich gerecht. Fazit: Ein sehr eigenwilliger, unheimlicher Psychothriller mit einem sehr dünnen, aber trotzdem sehr guten Christian Bale.
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Oh mann, möchte jemand an meiner Stelle das Supersonicman-Review machen? Der Film ist so erbärmlich... <<'