Ergebnis 1 bis 20 von 152

Thema: Phils Action-Philmecke - 24: GREEN HORNET, 25: TOP12 2012, 26: OUT FOR JUSTICE

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Yay, erstmal danke soweit fürs Feedback.

    Erstmal Wakus Anmerkung: Alrighty right, here's some burgers 'n' unicorns.





    Aaaand here're some butterflies, too!


    Enjoy the thread!

    Und @Phoenix: Ich weiß, es ist wirr geschrieben, aber das liegt nicht unbedingt nur an mir, sondern an der Art und Weise, wie der Film aufgebaut ist. Bei "Number 23" ist alles völlig wirr und komplett aus dem Zusammenhang gerissene Szenen, die nichts mit der Story an sich zu tun haben, tauchen öfter auf, als mir lieb ist. Ich halte mich so gut es geht an den Verlauf des Films, aber manchmal geht es halt nicht, Sinn in den Mist zu bringen Sorry dafür Und die schlechten Jokes: Nja, is halt mein Humor, ich find's gut

    So, und weil ich jetzt Zeit und Bock habe, den Mist hinter mich zu bringen: Teil 2 des 23-Puzzels!
    ----------ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!!!----------


    #001 (Part Deux)
    THE NUMBER 23 (2007)


    Wir waren stehen geblieben an der Szene, in der Walter immer mehr seine Ähnlichkeiten zum Charakter Fingerling aus dem Buch "The Number 23" bemerkt, welches ihm seine liebevolle *hust* Ehefrau zum Geburtstag geschenkt hatte. Walter wird völlig bekloppt wegen der magischen Zahl 23 (wer das immernoch nicht gerafft, wird öfter im Film darauf hingewiesen, als ihm lieb ist!) und vermutet, dass seine Frau 'ne Affäre mit ihrem Kumpel Dr. Isaac hat, der an der Uni in Wo-auch-immer-Stadt irgendwas unterrichtet (soweit ich das mitbekommen habe, war es Geschichte - korrigiert mich, wenn ich falsch liege).

    Nun gut, jetzt tauchen wir ein in den zweiten Akt, der unumstößlich zum bereits jetzt vorhersehbaren Ende des Films führen muss (wow, ich bin... völlig gespannt...).

    Nun, Walter verwirft die Idee mit den Messern und geht nach Hause, wo er im spontanen Anfall von Schauspieleritis ein Foto, das seine Frau und Doc Isaac zeigt, gegen die nächstgelegene Wohnzimmerwand ballert. RANDOM VIOLENCE! Er hockt sich wieder an sein Buch und beginnt weiter zu lesen, das heißt: Fingerling-Szene in Shit City-Optik!

    Däumelings Tussi poppt mit seinem Chef im Wald und Fingerling tut das ,was jeder gute Boyfriend in so einer Situation macht: ER GUCKT SICH DAS GANZE AUS NAHER ENTFERNUNG AN UND VERSCHWINDET STUMM IM WALD! WAS FÜR EIN MÄNNLICHER KERL! (btw.: Für die, die es vielleicht nicht mitgekriegt haben: Jim Carrey spielt sowohl Walter Sparrow in der "echten" Welt als auch Fingerlingeling in der "Buch"-Welt, deshalb sind gerade in letzterer Welt seine schauspielerischen Leistungen sauschlecht, weil er einfach nunmal nicht in die Rolle des stillen Bad Ass passt. Nur so als Anmerkung, ich halte euch nicht für dämlich, ich schaffe nur eben kurz Übersicht)

    Walter wacht währendessen wiedermal im Bett auf, dreht sich zur Seite und der Wecker zeigt die Uhrzeit 11 Uhr 12 an! SHIT!

    DREIUNDZWANZIG!1einselfomglol

    Wir sehen danach, wie Walter planlos durch die Bude latscht und in der Küche Blut an seinen Fingern sieht. Er geht zurück ins Schlafzimmer und HOLY SHIT ER HAT AGATHA ABGEMURKST!!! Ein klischeebeladenes NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!! von Walters Seite aus später wacht Walter schon wieder im Bett auf (Ist schon wieder Murmeltier-Tag?), dreht sich zur Seite und der Wecker zeigt 11:12 an.

    DREIUNDZWAAAA...ach fuck it...

    Es war alles nur ein Albtraum. Toll. Walter verlässt sein Zuhause - wie er in einem von ihm an Agatha geschriebenen Abschiedsbrief sagt - und wird von seiner weiblichen Intuition zu einem ganz bestimmten Hotel geführt, wo er spontan das Zimmer 23 haben möchte. Er quartiert sich dort ein und ratet mal was jetzt kommt. RICHTIG! Mehr Fingerling-Bullshit!

    Man sieht hier den Chef, wie er Däumelings Olle gerade mit einem Messer Rollenspiel-mäßig auf den sexuell erregten Leibe rücken möchte. Aber sie ist tot. Kurz darauf sieht man diese Szene von Fingerwurst - heldenhaft versteckt im Wandschrank:


    "Sie hat nur 'Tiefer!' geschrien - kein Plan worauf das bezogen war..."

    Der Chef wird jedenfalls von der Bullerei abgeführt und Fingerling hat ihm jetzt den Mord in die Schuhe geschoben - brilliant! Danach sieht man Fingerling in einem Hotelzimmer, wie er sein Saxophon in den Spiegel schmeißt, wie er ans Balkonfenster tritt und...

    http://www.youtube.com/watch?v=iW-O2Lb12iI

    Scherz. Nein, hier endet nämlich das poetische Super-Meisterwerk von Buch. Walter blättert wie ein Blöder, aber da ist nix. Tja, was nun? Nun, Walter ist nun einmal Walter und deshalb gammelt er noch eine Runde im Appartement rum, bevor er den Hund vom Anfang des Films sieht, seine Betäubungsknarre aus der Tasche holt (What the... wo hat er die plötzlich her???), dem Vieh auf den Friedhof folgt und selbiges dort per Betäubungspfeil zu Fall bringt. Nach 30 Sekunden frenetischem Gefeiere seines Sieges über Ned (der Hund) folgt ein wieteres Zahlenspiel aus dem Hundenamen, bei dem was rauskommt? Richtig:

    DREIundsoweiter...

    Ein Pastor kommt vorbei und erklärt Walter, dass Ned sowas wie der Bewacher der Toten sei und ständig auf dem Friedhof abgammelt. Und seit neuestem würde er ständig an einem bestimmten Grab hocken (und wahrscheinlich draufpinkeln...): Dem von Laura Tollins (siehe Anfang des Reviews), die übrigens an ihrem dreiundzwanzigsten Geburtstag gestorben war!

    Nein, mich nervt der Dreiundzwanzig-Joke mittlerweile.

    Carrey rennt nach Hause und erklärt allen anwesenden (Agatha, Isaac, Sohn), dass das Buch die Wahrheit ist. Walter vermutet, dass der festgenommene Mörder von besagter Laura Tollins dieses Buch als inoffizielles Geständnis verfasst hatte. Aber warum zum Geier stand es dann offenkundig in einem öffentlichen Buchladen?!? Dieser Film saugt sich seine Plotelemente schneller aus den Fingern als ich mich darüber aufregen kann.

    Walter besucht den Killer im Gefängnis und labert ihn dicht von wegen "Ich weiß wer Sie sind, Topsy Kretts" und "DREIUNDZWANZIG!" und so'n Müll, worauf der Mörder entgegnet, er hätte Laura geliebt und nicht umgebracht. Walters Reaktion: "FUCKING LIAR!" und ein spontaner Abgang. ABER Walter denkt dann doch nicht, dass dieser Mann ein Mörder ist. Wollt ihr wissen warum?

    WEIL IN SEINEM NAMEN KEINE DREIUNDZWANZIG DRIN IST!

    So langsam kapiere ich, warum Fingerling so ein mieser Detective ist - Walter ist selber ein mieser Detective! Dumme Latte!

    Walters Sohn Robin bringt ihn aber auf eine Spur: Als Robin letzte Nacht das Buch las, fand er die Postadresse von Topsy Kretts - auf einer der letzten Seiten, die per Kaffeefleck an die vorige Seite angeklebt war! ...Brutal!

    Sie entschließen sich zu einem sauteuren und saublöden Unterfangen: Sie schicken 23 leere Kartons an die Adresse, fahren zu selbiger und gucken, was passiert. Yeah... Vollspacken...

    Also, nach getaner Observation, stürmt Familie Dummbatz den Laden und stellt einen bärtigen Mann aufgrund folgender Indizien: "I mean, look at him, it's gotta be him!"... ARGH! Der bärtige Mann sieht Walter an und meint nur "Sie sollten tot sein!" Herr Bart reagiert so, wie ich am liebsten seit längerem auf diesen Film reagieren würde: Er schnappt sich einen Brieföffner und säbelt sich pauschal die Halsschlagader auf. Gut gemacht!

    Agatha will, dass ihr heulender Ehemann samt Sohn sofort nach Hause fährt, sie würde sich um alles kümmern. Verdächtig... Der Mann mit Bart sagt Agatha, sie solle zu dem Institut düsen, wo er gearbeitet hätte. Dort würde sie Antworten finden. Heißt das, wir haben bald das Ende dieses Nonsens erreicht? GEIL!

    Walter und Sohn sitzen also zu Hause, Agatha ruft an und sagt, der Mann mit Bart sei tot und sie wäre bald zu H... MOMENT MAL! Eben gerade war noch strahlender Sonnenschein und früher Morgen, plötzlich ist es stockfinstere Nacht! Ich meine, wie lange hat sie bitte dem toten Bartmann die Hände gehalten, bevor sie sich endlich entschloss, zum Institut zu fahren? GOTTVERDAMMT GEBT MIR ANTWORTEN! Sie latscht also ins verfallene Nathaniels Institute, um nach Antworten zu suchen. Währenddessen zählen Walter und Sohn jedes 23. Wort auf jeder 23. Seite des Buches. WAS ZUM... Okay, mal abgesehen davon, dass diese Problemlösung dämlich ist: Wie kommen die beiden spontan auf diese Idee? Haben sie Glücksrad geguckt und spontan gesagt "Hey Dad." "Was Sohn?" "Mir is' langweilig, lass' mal das Buch nehmen und jedes 23te Wort auf jeder 23ten Seite zählen und sehen wir mal was rauskommt!" "Geile Idee, Hoschi!" UND mal abgesehen von der schieren Dummheit dieser Aktion: Das Buch hat vielleicht - wenn es hochkommt - 70-80 Seiten - davon vielleicht 'n bisschen mehr als die Hälfte beschriftet - und relativ große Schreibmaschinenschrift. Was kann man da schon für 'ne tolle Message unterbringen? Und selbst wenn: Welcher verblödete Vollpfosten käme auf die Idee, auf diese Art und Weise ein Buch zu schreiben? Das ist fast, als ob jemand ein Kreuzworträtsel zusammenbauen würde, nur eben im Fließtext!


    "Hmmm...: 'Wer das liest, ist doof.'? Mit sowas hab' ich jetzt nicht gerechnet."

    Natürlich - weil es der Plot so will - ergibt jedes 23te Wort auf jeder 23ten Seite zusammengeschustert perfekten Sinn: "Sparrow Man" (sic!) soll unter den "Steps of Heaven" (LED ZEPPELIN? Ich hätte jetzt Bock auf Led Zeppelin! Wer hat noch Bock auf Led Zeppelin?) im "Casanova's Park" buddeln (Theres a lady whos sure, all that glitters is gold, And she's buying a stairway to heaven~!), dort würde "die Hölle auf ihn warten" (When she gets there she knows, if the stores are all closed, With a word she can get what she came for~! Ich hab' jetzt Bock auf Led Zeppelin, scheiß' auf den Film.). Also nehmen sie sich Spaten und Taschenlampe und fahren zum Casanova's Park (Oooooh, and it makes me wonder~!)

    Währendessen hat Agatha 'nen Geheimraum im Institut gefunden, wo wir mit Geisterbahn-mäßigem Stimmen-Wirr-Warr und greller Rot-Beleuchtung penetriert werden. Wie's aussieht, war auch Mr. Suizid-Bart von der 23 besessen. Okay... Außerdem hat er hier eine Kiste gebunkert, auf der dick und fett SPARROW, W. draufsteht. Dann sehen wir, wie eine dunkle Gestalt den Raum betritt.

    EINSATZ DER STREICHER AUF CRACK WEIL WEGEN SUSPENSE!

    Nun, nachdem ich meine Augen wegen der penetranten Rot-Beleuchtung therapiert habe, gucke ich weiter. Walter und Sohn buddeln unter dem Stairway to Heaven und finden dort Knochen - OHA!!! Sie alamieren die Polizei, aber als diese aufkreuzt, sind die Knochen weg. OHAAAA!!!

    Entweder Joel Schumacher hat keine Ahnung oder sie standen tatsächlich noch so lange am Park: Jedenfalls ist es früh am Morgen und die Sonne scheint - obwohl es eben gerade finsterste Nacht war. Entering Ed Wood-Territory...! Agatha holt die beiden Pappnasen am Park ab, wo sie bis eben von der Polizei beaufsichtigt wurden. Ich meine: HALLO? Hätte man die beiden nicht wegsperren oder nach Hause schicken können, statt sie bis früh morgens in der Kälte stehen zu lassen? Was ist mit der Legislative in diesem Film los??? Im Auto entbrennt ein weiteres Fatal Three-Way zwischen Walter und Sohn VS. Agatha, die sagt, dass 23 nur eine Zahl sei, an der nix magisches wäre. Walter sieht wieder den Köter vom Beginn des Films, bremst und will das arme Vieh in einem Anfall von Tierquäleritis überfahren... och komm' schon, hast du dich nicht schon an Ned gerächt du Schweinepriester? Seine Frau hält ihn aber vom Schlimmsten ab, und sie fahren nach Hause.

    Agatha wäscht sich - zu Hause angekommen - Erde von den Fingern. OH-OH sie hat also das Skellet im Park entwendet! Walter behauptet - aufgrund dämlicher 23-Indizien, die ich hier nicht weiter ausführe - dass sie das Buch geschrieben hätte. Er leert ihre Tasche auf dem Küchentisch aus und - oh shit - da ist ein Messer drinne. Walter dreht jetzt völlig ab und weiht Robin in seine blöde Theorie ein, worauf dieser sofort anspringt. Agatha gibt zu, sie hätte das Skellet entwendet, hätte aber nicht das Buch geschrieben - sondern Walter. Dann packt sie die Inhalte der Kiste aus dem Red Room aus - ein Saxophon, Detektiv-Hefte, halt alles mögliche, was in anderer Form im 23-Buch vorkam. Isaac joint dem Geschehen und versucht, die Lage zu beruhigen. Walter - in einem spontanen Anfall von Schauspieleritis - haut im Shaky-Cam-Modus ab ins Hotel von vorhin, ins Zimmer 23. Dort reißt er die Tapete von den Wänden - und da steht das letzte Kapitel des Buches.



    Resumee
    Dieser Film ist Abfall. Er saugt Affeneier. Ich würde eher 'ne Ladung Koks aus dem Poloch eines überfahrenen Stinktiers schniefen, als diese Rotze nochmal zu gucken.

    Mal im Ernst: Was hatten sich die Leute bei diesem Film gedacht? Ich meine: Die Mysterythriller-Welle war schon längst abgeflacht. Das war Ende der Neunziger bis Anfang der 2000er, als "The Sixth Sense" so überaus erfolgreich wurde. Danach kamen alle Sorten mal mehr, mal weniger guter Mysterythriller von allen möglichen Studios auf den Markt: Gute waren zum Beispiel "Frequency" aus dem Jahre 2000 und "Mothman Prophecies" von 2002. Schlechte dagegen waren beispielsweise "The Gathering" und "Im Zeichen der Libelle" von 2002. Also: Warum einen Mystery-Thriller mit (nebenbei erwähnten extrem banalem) Plot-Twist drehen, wenn der Zug, auf den offensichtlich aufgesprungen werden wollte, eh längst abgefahren war?

    Nun, eine wirkliche Erklärung gibt es nicht. Fakt bleibt aber, dass Verschwörungstheorien-Thriller auch längst besser gemacht worden waren - "Fletchers Visionen", "Freeze Frame" und - oh - ich weiß nicht: DER DEUTSCHE FILM "23 - NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT"? Letzterer hatte schon alles Gute aus dem Mythos der Zahl 23 gemolken und das alles in eine unheimlich coole (und nebenbei erwähnt wahre) Handlung um einen paranoiden, drogenabhängigen Hacker zur Zeit des Eisernen Vorhangs verpackt. Es gab keinen Grund, warum "The Number 23" ein Erfolg werden konnte.

    Oh, oder war der Grund, dass Jim Carrey mal was Neues ausprobieren wollte? Okay, meinetwegen, Mr Carrey, versuchen Sie, wozu Sie bockig sind. Sie haben bereits mit "Truman Show", "Der Mondmann" und "Vergissmeinnicht" bewiesen, dass Sie durchaus in ernsthaften Rollen eine seeeehr gute Figur machten - wenn die Rolle zu Ihnen passt.

    Ehrlich, wer kauft Jim Carrey dieses monotone Düster-Gelaber im John McClane-Gedächnis-Feinrip-Unterhemd bzw. im Hundefänger-Kostüm ab? Ich meine: Vielleicht liegt es nicht nur an Jim Carreys gelangweilter Performance, dass der Film saugt. Vielleicht hat er sein bestes getan. Robin Williams brillierte als psychotischer Foto-Entwickler in "One Hour Photo". Aber wisst ihr warum?

    WEIL DAS SCRIPT GUT WAR! Das Drehbuch hier ist absolut banane. Völlig aus dem Zusammenhang gerissene Elemente werden mit anderen der Haupthandlung verknüpft und führen letztendlich ins Leere. Dieser ganze Buch-Quatsch ist völlig behämmert dargestellt. Klar, argumentiert meinetwegen mit "Movie Magic" et cetera, aber was mir dieser Film als Erklärung für seine Story gibt, ist nicht mehr Movie Magic-Sektor, das ist Meine-Intelligenz-Beleidigungs-Sektor. Natürlich, das Buch ist auf magischem Wege in Walters Griffeln gelandet, ist richtig! Nicht, dass irgendwer anders das Buch hätte kaufen können oder so - in einer öffentlichen Bibliothek. Sowas geht gar nicht!

    Und von dem Typen, der zwei der geilsten Thriller überhaupt gedreht hat ("Falling Down" und "Nicht Auflegen!") - okay, und mit "Batman & Robin" die schlechteste Comic-Verfilmung überhaupt - habe ich tatsächlich mehr erwartet als 0815-Kameraeinstellungen mit 0815-Figuren in möglichst düsteren 0815-Locations wie einer verfallenen Irrenanstalt und einem Friedhof und dreistem Ideen-Klau bei "Sin City", die Optik der Fingerling-Parts betreffend.

    Wo wir gerade bei Figuren waren: Das Geschauspieler ist ein Tritt in die Eier für jeden Fan von guten Thrillern. Jim Carrey ist als Walter Sparrow annehmbar, aber als Fingerling - dem Ledermantel und Feinrip tragenden Macho-Detektiv mit Tattoos und Drei-Tage-Bart - ist er absolut erbärmlich. Die Möchtegern-Clint-Eastwood-Stimme, dämliche Einzeiler und völlig übertriebene Coolness, die fast schon unfreiwillig komisch wirkt. Virginia Madsen (bekannt aus "Candymans Fluch" und "Sideways") ist als manisch-hysterische, im nächsten Augenblick völlig ruhige Agatha okay bis leicht nervig, als Fabrizia (Fingerlings Freundin in der Buch-Welt) kackt sie triumphal ab mit dem Sexappeal einer Radkappe und einem völlig überzogenen spanischen (?) Akzent, mit dem sie ihre Figur (absichtlich?) ins Lächerliche zieht - absolute Spaßgranate, diese Frau! Mein Lieblingsopfer bleibt aber wohl die Suizid-Blondine, gespielt von der unheimlich heißen Lynn Collins (ihr kennt sie vielleicht im vor kurzem erschienen "X-Men Origins: Wolverine". Sie spielt dort Kayle/Silver Fox/Wolverines Tussi). Ich glaube schon, dass die Frau eventuell eine gute Schauspielerin sein könnte (sie soll ja ganz gut gewesen sein im 2004 erschienen "Der Kaufmann von Venedig" - und in "Origins" war sie ganz gut als Silver Fox, zugegebenermaßen), aber hier schießt sie in Sachen Bad Acting den Vogel ab: Hysterisches Gequietsche paart sich mit dämlichen Monologen, die ihr von den Drehbuchautoren in den Mund gelegt wurden. Das ist nur im O-Ton wirklich zu genießen als wahre Comedy, glaubt es mir.

    Apropos: Ich habe den Film im O-Ton gesehen, deshalb sind einige Dialoge, die ich hier übersetzt habe, in der deutschen Synchrofassung etwas anders. Sorry wegen der miserablen Bildqualität der Snapshots, ich hab mein bestes gegeben, damit sie nicht ganz scheiße aussehen.

    Nun, was kann man als Fazit sagen? Schlechtester Film aller Zeiten? Nein, es gibt bedeutend schlimmere. Schlechtester Mysteryfilm aller Zeiten? Nein, in der Hinsicht gibt es auch schlimmere. Kurzum gesagt: "The Number 23" ist ein Möchtegern-Mystery-Verschwörungs-Thriller, der sich selbst mit seinem dämlichen Drehbuch, größenteils grotesk schlechten Schauspielleistungen, übertriebener Extremst-Symbolik und - natürlich - dem stumpfen und abgefuckten Ende selbst herunterwirtschaftet auf unterdurchschnittliche Massenware. Nur visuell und tontechnisch kann der Film ab und an was reißen. Trotzdem: Gut, dass dieser Rotz damals an den Kinokassen floppte. Vielleicht hat Joel Schumacher endlich seine Lektion gelernt.

    Meine Wertung auf dem Müll-O-Meter (1 = Gar nicht so schlecht, 10 = Kompletter Müll)


    7/10 Tonnen Müll

    Oh fuck, ich dachte "Batman & Robin" wär die schrecklichste Comic-Verfilmung. Und vielleicht es das auch. Aber es gibt einen Film, der in Sachen Stinkerei dem Flattermann im Gummikostüm definitiv das Wasser reichen kann. Nächstes Mal setze ich mich in politisch korrekter Art und Weise mit diesem Mann auseinander - denn naja, Witze über Blinde sind glaub' ich nicht so gerne gesehen hier...

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (23.09.2009 um 02:47 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •