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Thema: Phils Action-Philmecke - 24: GREEN HORNET, 25: TOP12 2012, 26: OUT FOR JUSTICE

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  1. #1

    Phils Action-Philmecke - 24: GREEN HORNET, 25: TOP12 2012, 26: OUT FOR JUSTICE

    ----------ACHTUNG! MASSENWEISE BILDER!----------


    Hi Film-Forum!
    Das hier wird jetzt so'ne Art Kolumne von mir für euch. Hier werde ich ab sofort einigermaßen regelmäßig Reviews von guten und miesen Filmen, Reviews zu in Deutschland der breiten Masse leider noch unbekannten Filmen aus der Independent-Ecke und - glaubt's oder glaubt's nicht - eventuell sogar ein paar Gedanken zur Filmindustrie im Allgemeinen abgeben.

    So, ich starte den Thread mit einem Horrorfilm. Einem Psychohorrorfilm. Psychohorrorthriller. Nur ohne Thrill und Horror. Somit bleibt es ein Psychofilm, weil er wegen seiner übermäßigen Symbolträchtigkeit zu bleibenden Schäden im Kuckucksnest führen kann.

    Dies ist das erste Leiden des jungen Phils. Auch genannt "The Number 23".

    Viel Spaß.

    ----------ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!!!----------


    #001
    THE NUMBER 23 (2007)



    Ich bin ein Fanatiker.

    Nee, echt jetze. Wenn ich einen Film ansehe, ziehe ich mehr oder weniger freiwillig sofort Parallelen zu anderen Filmen dieses Genres, die ich mal gesehen habe. Manchmal ist das eine gute Sache. Wenn ich zum Beispiel merke, dass die "Django"-Referenz in "Shoot 'Em Up" den Film noch geiler macht, als er schon so ist (alleine durch Monica Bellucci - Mjam...). Wenn ich allerdings Filme wie "The Number 23" sehe... Nun, dann denke ich eher: "Oh mein Gott, ich hab zu viele verf*ckte Filme gesehen."

    Zweimal zwei Worte sollten jeden einigermaßen gehirnfunktionsfühigen Menschen davon abhalten, dieses Stück Scheiße auch nur mit dem Arsch anzusehen:

    1.: Joel Schumacher (der zwar "Nicht Auflegen!" und "Falling Down" auf Zelluloid bannte - aber auch Müll wie "Flatliners", "Batman Forever" und "BATMAN & ROBIN"!)
    2.: Jim Carrey (Nichts gegen seine ernsthaften Performances - "Vergissmeinicht" und "Der Mondmann" sind zwei unheimlich gute Filme. Aber der "Cable Guy" in 'nem Psychofilmchen? Ich bitte euch...)

    Nun, da ich eh ein bisschen verloren im Kopf und ein kleines bisschen masochistisch bin, wage ich den Selbstversuch und wate bis zu Eiern im symbolträchtigen und vorahnungsvorahnenden Stuhlgang von Joel Schumacher.

    Es ist Zeit, die 23te Stunde hat geschlagen!

    GOOOONNNNNNG!

    Und schon sehen wir nach der okayen Titelsequenz (Schauspielername - da-und-da kommt 'ne 23 vor - Schauspielername - da-und-da kommt 'ne 23 vor - Schauspielername - da-und-da kommt 'ne 23 vor... usw., bis man den Titel des Films sieht) das erste Set. Ein Haus, davor ein Truck und dann wird das Datum eingeblendet: February 3rd. Februar, wie der 2. Monat im Kalender, und dann noch der 3. Tag draus?

    ...

    DREIUNDZWANZIG!!!

    Und schon sehen wir unseren Helden. Jim Carrey a.k.a. Walter Sparrow, von Beruf Hundefänger, ein leidenschaftlicher Tagträumer und vom Hobby her Langweilig-und-möglichst-schicksalsgebeutelt-in-die-Kamera-Gucker und Möchtegern-mysteriöse-Monologe-von-sich-Geber. Wir erfahren im Eingangsgelaber, dass heute sein Geburtstag ist (Herzlichen Glühstrumpf, Cable Guy!) und dass was totales crazy-mäßiges da passieren würde. Er mjaut 'nem vorbeilaufenden Hund samt Frauchen zu, was den Hund zum spontanen Gekläffe verleitet (womit er bis jetzt mehr geschauspielert hat als Carrey in den ersten 5 Minuten). Was für ein Schwanzkopf. Und selbst wenn er mjaut, das Mjau hört sich so unglaublich unecht an, nicht mal der scheißblöde Labrador meiner Nachbarn würde darauf anspringen! Ach... Egal.

    Carreys Uhr schlägt 04:58 P.M. (keine 23 drin, schade. Aber zu dem Müll kommen wir eh erst später!). Carrey ist ready for Feierabend, als plötzlich eine schlechtgekleidete Tussi aus der Zentrale ihn anfunkt und ihm aufgrund seines Ablehnens sexueller Handlungen ihr gegenüber auf der letzten betrieblichen Weihnachtsfeier (wird nicht gezeigt, ich nehm's nur vorweg) den Feierabend versaut. Das heißt: Noch einmal ausfahren und 'nen Streuner einsammeln.

    Ganz ehrlich am Rande erwähnt: Ich kann verstehen, warum Carrey die Alte nicht knallen wollte, ich meine:

    CHECKT MAL IHRE PEGGY BUNDY-LEOPARD-MUSTER-GEDÄCHNIS-BLUSE AUS! FAIL!


    Carrey monolgisiert "Things didn't really start here". Ja dann zeig' mir den Anfang doch direkt von Anfang an, du Arsch! Und fang' nicht erst mit irgendwas an, um dann von diesem Irgendwas aus 'ne Rückblende zu zeigen, wie es wirklich angefangen hatte. So ein Scheiß, das ist Zeitverschwendung! Egal, jedenfalls: Rüüüüüückblende zum 23. Dezember, wie uns der Untertitel verr... AAAAAARGH!

    DREIUNDZWANZIG!!!

    Carrey bereitet sich gerade auf besagte Weihnachtsfeier vor, aber seine Ehefrau kann aufgrund extremer Verkältung (Schweinegrippe?) nicht mit ihm zusammen hin. Also latscht er alleine los und das Resultat: Peggy Bundy-Tussi schmeißt sich an ihn ran, er reagiert wie damals Al Bundy (nur ohne die Mimik - und er schmeißt auch keine stinkenden Socken nach ihr oder so) und verpisst sich, Peggy Bundy ist beleidigt. Blende zurück auf den Anfangstag, also 3. Februar, also vorm Flashback.

    Zwei Worte zu dieser Rückblende: Absolut - notwendig.

    Nicht.

    Ich meine, hätte es nicht gereicht, im Off zu sagen "Sie wollte mich auf der Weihnachtsfeier vögeln und ich wollte nicht, deshalb wurde ich fies, jetzt ist sie sauer auf mich."? Nein, fucking Joel Schumacher jagt mich durch 2 Minuten sinnloses Geplänkel, das mir nichts weiter sagt, als der eben angegebene Satz. Danke.

    Wiue gesagt: Zurück am Anfang, wir sehen sein Funkgerät im Fokus und - OH SHIT - es ist auf Kanal 23 eingestellt!

    DREIUNDZWANZIG!!11elfeinslolrofl

    Carrey düst also nach... Wo auch immer hin, zu einem China-Restaurant (OHOHOH... Streunender Hund -> China-Restaurant. Political Correctness ist anders!), wo ihn der Chef auf Chinesisch zulabert (was Carrey natürlich einwandtfrei versteht. Nicht.). Sagt mal, wie dumm muss man sein, jemanden auf chinesisch über die Situation zuzuschwallen, obwohl der Gesprächspartner offensichtlichst kein Wort Chinesisch versteht? Das ist als ob ich einem Holländer in New York auf französisch erklären würde, wo Litttle Italy ist. Es ist völlig hirnrissig. Wieder so'ne unnötige Szene.

    Carrey stößt auf den Streuner, versucht ihn zu schnappen und wird beim Versuch, ihn abzutransportieren von selbigem gebissen und der Hund kann abhauen. FAIL!

    An dieser Stelle: ACTING!

    Sieht fast aus wie meine Reaktion auf "Ace Ventura 2". Oder wie Carreys Reaktion auf einen Furz mit Land.


    Walter ist jetzt sichtlich angepisst und holt die Betäubungsflinte aus dem Hundefängerwagen (gibt es das Wort überhaupt?). Mit dem angebissenen Arm und 'ner Knarre in der Hand erinnert er mich jetzt ein bisschen an eine Lutschi-Variante von Bruce Campbell in "Armee der Finsternis". Groovy...!

    Cut auf seine Frau - eine Bäckerin, am Rande vermerkt - die ihren Laden abschließt undCUT auf den Köter. Wow... Öhm, das kam aus dem Nichts. Editing?

    Gut, also auf die Frau sei geschissen, Carrey rennt dem Köter hinterher auf einen Friedhof. Oh Shit, Friedhof ist grundsätzlich immer irgendwas Symbolisches. Führt der Hund ihn zurück zu etwas bestimmten, was begraben liegt, tief unter der Erde von... ähm, wo auch immer? Ein Grabstein. Laura Tollins. Wer ist das? Was hat das alles zuCUT auf seine Frau die in 'nen Buchladen geht. GRRRRRRHA! Nichts gegen Schnitte, aber diese Schnitte hier sind so extremst plötzlich und so zufällig und planlos gesetzt, als hätte jemand mit Parkinson den Film zusammengeschnibbelt.

    Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, an dem es die Logik in diesem Film zum ersten Mal übelst in den Po bekommt. Seine Alte geht also in den Bücherladen und wird auf ein bestimmtes Buch aufmerksam. Warum wird sie sofort darauf aufmerksam? Hat es magische Kräfte? Oder die längste Praline der Welt? Nein...
    ...
    ...
    ...
    ...




    ES STEHT FALSCHRUM IM REGAL DRIN!

    WOW! MYSTERY! Ich meine, okay: Es ist ein Gebrauchtladen für Bücher, aber warum bei der geheiligten Pisse der Jungfrau Maria ist dies das einzige verdammte Buch, das falschrum im Regal positioniert ist? Nur weil es der Plot so will? Ernsthaft: So special ist es auch nicht, ich meine... es ist rot, ansonsten fällt mir auf den ersten Blick nichts auf. Das ist echt hart, ich meine: Später lässt sich die Alte noch was anderes einfallen von wegen "Ich wurde so magisch angezogen" oder so ein Quatsch, aber am Ende bleibt für mich nur ein Grund: Sie hat nach dem einzigen Buch gegriffen, das falsch im Regal stand: Nicht mit dem Rücken, sondern mit dem Titel zum Gang hin. Einfach genial.

    Einen mysteriösen (Galileo-Mystery-mysteriösen) Kamerazoom Frau->Buch->Frau->Buch (Das Buch heißt übrigens "The Number 23" - kein "DREIUNDZWANZIG!!!11geil!" hier) später faselt Jim etwas von wegen "Wäre ich netter zu Cybille (?) gewesen, wäre ich früher gekommen und das wäre alles nicht passiert blablabla". Ja, stimmt, ich müsste mir nicht noch die restlichen 80 Minuten dieses Mülls antun!

    Carrey erzählt seiner Ollen, was ihn so lange aufgehalten hatte. Im Laufe des Gesprächs kommt diese Zeile Dialog:

    Walter: Warum sehen wir eigentlich deine Freunde an meinem Geburtstag?
    Agatha: Weil du keine Freunde hast?!


    BÄM! Wahre Liebe du •••••••••!

    Naja, einige unwichtige Dialogfetzen später präsentiert Agatha ihm das Buch und... wow, ich schäme mich fast, das nachfolgende zu posten: Der Autor von "The Number 23" (Buch im Film) heißt Topsy Kretts. Fusselt das mal auseinander. Sagt es. Sprecht es laut aus, ich will, dass ihr den Text hier auf eurem Bildschirm anpöbelt. "Topsy Kretts, ••••••••!" Klingt wie Top Secrets, oder? Top fucking Secrets!

    Ich kann wirklich nicht mehr zu dieser hirnrissigen Idee schreiben als:

    SUBTIL
    DU SPAST!


    Ich dachte, das hier soll'n Mysteryfilm sein, warum wird mir dann jedes Detail so unter die Nase gerieben, mit der Subtilität eines Vorschlaghammers in die Nüsse? Okay, ich kapier's: Im Film geht es um die Basis fast aller Verschwörungstheorien - die 23 - und wie jemand davon besessen wird. Ich kann's mir echt vorstellen, auch OHNE, dass mir Mr. Schumacher ständig mit dem nackten Arsch ins Gesicht hüpfen muss mit seiner Nicht-Mystery-Mystery. Dammit!

    Vor lauter Liebe kauft Agatha ihm das Buch zum Geburtstag (... Wow... Wahre Liebe... Wie wär's mit 'nem Paar Socken als SChleife drumherum?) und sie latschen zu ihren Freunden (weil: Walter hat ja keine! Uuuuuh, PWNAGE!), wo Walter nicht so richtig beachtet wird, wo sie Scharade spielen, wo er das tut, was ich auf langweiligen Parties auch immer tue: Aufstehen und aus dem Raum gehen. Er fängt an, den Prolog des Buches zu lesen, alle Gestalten sind frei erfCUT sie sind bei sich zuhause. MANN EY ICH HASSE DEN SCHNITT DIESES FILMS! Ihr Sohn ist gerade mit seiner Zunge in einem anderen Mädchen verschwunden. Und weil sein Vater zwar strange, aber gut drauf ist, sorgt er dafür, dass das Mädel von Mama unbemerkt aus dem Haus abhauen kann. Gut gemacht, Sir!

    Walter liest aus dem Buch. "Nennen Sie mich Fingerling" (und ja, der Charakter im Buch heißt tatsächlich Fingerling. Wie... erbärmlich blöd.) sagt es. Plötzlicher Parkinson-Schnitt zu Walters Besuch bei der Psychologin wegen dem Hundebiss. Langer Szene kurzer Sinn: Er kriegt Urlaub. Yay! Jetzt kann er ganz in Fingerlings Welt versinken! Nach einem "Citizen Kane"-Gedächnisschnitt sehen wir Walter wieder beim Lesen. Wow. Exciting.


    Checkt mal die blutrote Tapete aus. Wer hat die Bude bitte eingerichtet - David Lynch?

    Okay, wie gesagt: Walter stellt sich Fingerlings Welt vor. Dieser erzählt, wie sehr er Detektiv-Comics und so'n Scheiß cool fand und deshalb selbst Detective werden wollte. Dann erzählt er, wie er die Leiche der Nachbarin entdeckte und wie sehr ihn das schockte und so weiter. Ist alles ganz okay und visuell wirklich gut in Szene gesetzt (keine Ironie! Erinnert mich an die "Sin City"-Verfilmung.), aber Jim Carrey versucht hier zu klingen wie Clint Eastwood - und das bringt mich eher zum Grinsen, egal wie ernst der Inhalt des Gesprochenen ist.

    Walter bemerkt Ähnlichkeiten zwischen Fingerling und ihm selbst: Selbes Lieblingsbuch, ähnliche Lebensgeschichte, alles ähnlich - wow, und Menschen mit Grips wissen jetzt schon, wie das Ende sein wird. Aber weil ich ein fieser Mistkerl bin und gerne Müll schreibe, sehen wir uns das Ganze bis zum (jetzt schon offensichtlichen) Schluss an!

    Nebenbei erwähnt ist der Sohn ein echt cooler Charakter im Film, der fröhlich mit seinem Vater verschwörungstheoretisiert. Cooler Typ, anders als die nervige Agatha.

    Cut zurück zu Fingerling und... AAAAHHHH JIM CARREY NACKIG!!! OH NEEEEEIIIIN!!! Geil: Die Tattoos auf seinem Rücken... Ha ha ha - really fucking bad ass! Kein Kommentar zu der Quoten-Sexszene.

    Nächste Szene (Circa 2 Minuten lang): Walter kann nicht schlafen. Sieht das Buch an. Fantasiert Schattenspiele mit 'nem Typen mit Messer. Pennt sich wieder hin. Ich auch. Gähn.

    Okay, und jetzt wird es witzig! Wir treffen mit Däumeling - äääh, Fingerling - die Selbstmord-Blondine (sic!) Sie ist blond. Und trägt weiß. Und ist vollkommen übertrieben beleuchtet, sie sieht aus wie ein Mannequin. Symbolik! Fingerling überredet sie, sich nicht zu entleiben. Und dann erzählt sie ihm alles über ihr Leiden: Die Zahl 23. Das ist schauspielerisch von der Tussnelda so schlecht dargestellt, dass es sich gar nicht lohnt, darüber zu reden. Stattdessen, noch ein verpixeltes Bild:


    Die Selbstmord-Blondine actet mit ihrem Action-Acting jeden sonst so actenden Actor in die EAcke, eac(h)t mal!

    Sie schwallt also, warum die Zahl sie verfolgt (ihr Vater wurde von ihr in den Wahnsinn getrieben - yeah... plausibel...) und pault direkt ein paar Beispiele raus:

    Daten
    Namen
    ID-Karten
    Fahrstuhlbeleuchtungen ( What the fuck Oô?)
    Ihre Lieblingsfarbe Pink (und hier wird's echt geil! Aufgepasst und unbedingt zu Hause nachmachen!):

    Rot hat den Farbcode 27, Weiß den Code 65. 27 + 65 = 92. Pink hat 4 Buchstaben. Man nehme jetzt 92, teile es durch 4 und was kommt raus?
    ...
    DREIUNDZWANZIG!!1elfomfggenital

    Wisst ihr, wie man sowas nennt?

    PLAUSIBEL, ALTAAA!

    Ich kann auch auf tam-zufällig irgendwelchen Scheiß auseinander popeln und dann käme 23 raus. Zum Beispiel:

    Gala hat vier Buchstaben. Ersetzt man außerdem die Buchstaben im Wort G-A-L-A durch ihre Stellung im Alphabet (Also: A = 1, B = 2, C = 3 usw.....) dann kommt raus:

    G = 7
    A = 1
    L = 12
    A = 1

    Man rechnet 7 mal 1 plus 12 mal 1. Das wäre gleich 7 plus 12, das wäre gleich 19. 19 plus die 4 Buchstaben, aus denen Gala besteht, wäre was?

    Genau!

    DREIUND-FUCKING-ZWANZIG!

    Diese ganze Verschwörungsscheiße, die dieser Film versucht rüberzubringen wird durch diese Szene, durch diese Erklärungen, wie man was wozu kombinieren kann, um 23 rauszukriegen, so unglaublich ins Lächerliche gezogen, dass nur noch pubertierende Teens, die "Fluch von Darkness Falls" und "Halloween H20" total gruselig fanden und/oder Drogen nehmen, an sowas ernsthaft glauben können. Was für ein riesiger Haufen Ziegenkacke.

    Während ich immernoch überlege, wie ich Joel Schumacher wegen der latenten Dämlichkeit dieses Films bestrafen kann, labert Fingerling weiter von der Suizid-Blondine. Dass er ihr eine Geschichte erzählt hätte, um seinen Onkel, der auf eine Frau im roten Kleid wartete, weil sein Tageshorrorskop sagte, er würde sich in sie verlieben. Wie er sie dann traf und direkt heiratete. Uuuuund wie sie ihn danach verließ und alles wegnahm. Äääääähm... ja, aufheiternd ist anders. Ich meine: HALLO??? Dieser Fingerling ist der schlechteste Polizist seit Rodney King! Sie heißt SUIZID-BLONDINE und er tischt ihr Stories über fiese Weibsstücke und zerstörte Existenzen auf, was für ein guter Mensch!

    Mein Gott, ich habe zuviele verdammte Filme geguckt...

    Weil seine Geschichte so gut ist, reagiert die Selbstmord-Blondine ganz logisch, wie jeder auf Jim Carreys dramatisches Acting in diesem Film reagieren möchte: Sie hüpft aus dem Fenster und stirbt. GUT GEMACHT DETECTIVE!!! GUUUUT GEMACHT! Sie heißt Selbstmord-Blondine, sie wollte sich erhängen, als du in den Raum kamst. Jetzt ist sie tot. Was du hättest machen können? Ach keine Ahnung, wie wär's denn damit: SIE IN GEWAHRSAM NEHMEN DAMIT SIE SICH GERADE NICHT SELBST ABMURKSEN KANN DU DUMME TITTE???

    Nun, nach dieser unheimlich blöden Szene erfahren wir, dass Fingerlings Freundin voll auf diesen Selbstmord- und Totschlag-Scheiß steht und ihn am Tatort vernascht. Geil. "Death 'n 'Sex - What a Turn-On."

    Weil Fingerling (genau wie fast jeder andere in dieser Buch-Traumwelt) ein dummer Arsch ist, verfällt er der 23. Und Walter wird auch immer bekloppter wegen dem Mist. Also begibt er sich zum Buchladen, wo dieser literarische Meilenstein her ist und fragt nacht Topsy Kretts. Ich fühle mich so unrein, wenn ich das schreibe... boooaah.

    Der nette 0815-Kassierer meint, es gäbe sonst nix von diesem Autor. Warum um Gottes Willen stand es dann am Anfang des Films im Regal wie auf dem Präsentierteller? Stellt euch vor, jemand anderes hätte gedacht, es wäre 'ne gute Idee, das tolle rote Buch mitzunehmen. Zum Beispiel Steven Seagal. Der würde pauschal einfach alles in die Luft sprengen, was 'ne 23 beinhaltet. Und das wäre 100mal interessanter und spaßiger als dieser Müll.

    Puh, knapp 40 Minuten geschafft. Aber das Teil läuft noch fast eine Stunde. Oh mein Gohohohohoooott...

    Einige behämmerte Zahlenexperimente von Walter und seinem Sohn später und nachdem Walter wieder seiner Frau gegenüber bemerkt, wie viel der Autor über ihn wüsste und wie sehr dieser ihn an sich selbst erinnern würde (Ja, weil das Leben von Fingerling genauso ist wie seines, komplett richtig! ...Oder nicht?), spoilert seine Frau, dass Fingerling ja jemanden umbringen würde im Buch (das heißt ja, sie hat es auch gelesen - warum ist sie denn nicht so bekloppt? Sind denn alles rational denkende Menschen außer dem verdammten Cable Guy und seinem verblödeten SinShit City-Alter Ego?). Walter sagt trotzdem, dass die 23 voll Galileo-Mystery-mäßig überall in seinem Leben vorkommt: Er hat sie mit 23 kennengelernt, am 14. September (14 + 9. Monat = 23), und am 13. Oktober hat er sie geheiratet (13 + 10. Monat = 23)

    AN DIESER STELLE: DRAMATISCHER EINSATZ VON STREICHERN AUF CRACK! HORROR-ATMOSPHÄRE!!!

    NOCH MEHR behämmerte Zahlenspiele und eine Fatal Triangle-Diskussion (Er + sein Sohn VERSUS Seine Frau) später erfahren wieder was aus Shit City. Fingerlings Freundin steht mittlerweile total auf Rollenspiele der härteren Gangart: "Attempt you have a knife!" - Das dürfte alles über ihre neuen sexuellen Triebe sagen, oder? SHIT, was zum Teufel hat das bitte mit der Geschichte des Films zu tun? Nun, wir werden's erfahren, früher oder später. Joel Schumachers VErwirrspiel hat gerade erst angefangen!

    Zunächst zählt Walter, wieviele Paar Schuhe seine Alte hat, weil... öhm, is' halt wichtig!


    "Komm zurück ins Bett Walter!" "Nix da! Ich schnüffel eher an deinen Käsemauken statt dir weiter beim Schnarchen zuzuhören!"

    Weil Walter dringend ein bisschen Hilfe für sein Hirnchen braucht und Agatha keine Kohle hat schickt sie ihren geliebten Mann zu 'nem Kumpel von sich, der von irgendwas Professor an der örtlichen Uni ist in ich-weiß-immer-noch-nicht-wo. Nach einem Gespräch über Zahlen und Verschwörungen drumherum (Ich weiß, ich raffe das hier ganz schön, aber ich schwöre euch: Es wird NIEMALS was wirklich wichtiges getan in diesem Film! Alles ist Gelaber und irgendwelchen vorsichtigen Gesten. Am meisten Action bieten die Fingerling-Szenen - aber auch nur, weil die so herrlich dämlich sind, dass man sich darüber amüsieren kann!)

    Fingerling labert währenddessen mit seinem Chef, der ihm fristlosen Urlaub empfiehlt und auch aufdrückt. Guter Mann! Hauptsache der blöde Sack kommt nie mehr einer suizidgefährdeten Frau zu nahe! Fingerling dreht wegen der 23 üüüüübelst durch und zerfetzt berserkermäßig den Kleiderschrank seiner Freundin, die ihm daraufhin einige Serena-Williams-Tennisschreie und hinther ein herrlich akzentgeschwängertes "YOOOUUU'RRRE INSANE!" entgegenschmettert. Haha jetzt läuft Jim Carrey im Pommesärmchen-Tanktop-Look und mit Saxophon durch die Bude, what the fuck?! Das kam mal wieder völlig aus dem Nichts. Später erwischt Fingerwurst seine Freundin mit seinem Chef und reagiert so, wie jeder gute Polizist reagieren würde: er schmeißt seinen Boss pauschal aus dem Fenster im 23. Stock oder so. Brutal!

    Natürlich nicht. Schonmal "High Fidelity" gesehen? Die Szene, wo Ian in den Laden kommt und mit Rob reden möchste und Rob ständig fantasiert, wie er Ians Arsch treten würde aber am Ende gar nichts tut? So in etwa ist es hier auch.


    Wow... Der Gesichtsausdruck schreit förmlich "KLIMAX! EMOTION! KLIMAX!", oder nicht?

    Walter - die blöde Latte - zieht sofort die Parallele Chef von Schwingdeinding->Kumpel von Agatha und ist von gleich auf jetzt auf dem Eifersuchts-Trip. Yeeha! Heißt das, wir kriegen kaltblütige Morde und ein dickes Klimax zu sehen?

    Naja, wie wir wissen, das hier ist "The Number 23" - und bevor irgendwas wirklich spannendes hier passiert, entern Piraten das Set und erschießen Joel Schumacher. Bitte.

    Walter rennt vor lauter Planlosigkeit durch die Straßen und sieht überall 23. Und plötzlich - GASP - Agatha mit ihrem Professor-Kumpel! Kommen jetzt doch die Piraten? Oder die Keramik-Messer zum Einsatz, die Walter so anstarrt? Wie geht Fingerlings Lebenswerk weiter und was ist das mysteriöse Nicht-Geheimnis hinter der 23? Das erfahrt ihr alles in Teil 2 des "The Number 23"-Reviews!

    Bis dahin herzlichst
    Euer Phil Steel

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (09.03.2012 um 19:11 Uhr)

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