Ich habe mir hier jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, aber im Grunde verstehe ich, worauf ihr hinauswollt.
Dazu muss ich sagen...es liegt glaube ich wirklich größtenteils am Nostalgie-Bonus.
Mein allererstes RPG war Lufia für den Snes. Es war für mich überwältigend. Die STory, die Charaktere, das Kampfsystem..alles. War damals schon fertig, als liebgewonnene Charaktere wie Tia die Gruppe verlassen mussten, und das traurige Ende gab mir emotional den Rest. Genau so soll eine Geschichte sein. Ohne krampfhaft nett zu sein, ohne krampfhaft ein Happy End zu zaubern.
Da es damals alles NEU war, war ich natürlich überwältigt. Heute ist man eben schon ein wenig "übersättigt".
Dennoch muss ich sagen, dass Story zwar enorm wichtig ist, noch wichtiger ist es aber für mich, dass die Charaktere sympathisch rüberkommen und das sie gut in Szene gesetzt sind.
Das aktuellste Beispiel bei mir jetzt sind Eternal Sonata, welches ich noch spiele, und SO4. Beide haben für mich als Hauptstory eigentlich wenig zu bieten. Aber gerade SO4 hat extrem sympathische Charaktere, die ständig miteinander interagieren und wirklich extrem toll in Szene gesetzt sind. Das hat mir unheimlich gut gefallen.
Shadow Hearts beispielsweise hat für mich eine extrem tolle Storyline, dafür werden aber die Charaktere mit der Zeit vernachlässigt.
Grandia 2 ist auch eines meiner all-time Favoriten. Einerseits, weil es eben nicht sehr viel spielbare Charaktere hat, was es einfach macht den Fokus zu setzen, und, das es nicht halt macht, sehr dramatische Elemente einzubauen (siehe Mareg). Das Ende der Hauptstory war natürlich extrem kitschig, aber das konnte ich durch diese Elemente verschmerzen.
Ähnlich geht es mir hier bei den Tales of Spielen. Durch die Skits, werden die Charaktere extrem gut dargestellt. Denn ich mag es nicht, wenn man 60 Stunden mit einer Gruppe verbringt, wie in FFXII, wo einem höchstens wirklich ein Charakter gefällt.
Die Hauotstory ist mit zwar schon wichtig, aber noch entscheidender sind für mich die Personen, die diese tragen. Das gleiche gilt natürlich für die Antagonisten. SO4 hatte da leider keinen, genauso wenig wie FFX oder XII. Tolle Gegenspieler gibt es imo in den WA Spielen und bei Persona 3. Uh, genau, wie konnte ich PErsona 3 vergessen. Auch hier werden die Charaktere genial in Szene gesetzt UND die Hauptstory ist genial. Top Spiel!
Mein absolutes Lieblingsspiel ist Kingdom Hearts. Auch aus einem einfachen Grund: Es gibt eigentlich nur 3 Hauptcharaktere, die gut in Szene gesetzt sind, und die man gerne verfolgt. Die Bösewichte mit Malefiz und der Organisation sind auch extrem genial. Die Story wird locker weitergetragen und mit Disney bin ich sowieso schon überglücklich. Happy End gab es in Teil 1 auch kein richtiges.(Und bei BBS wird Malefiz eine große Rolle haben...hoff ich halt^^).
Das Problem ist aber, dass man eben schon wirklich vieles einmal gesehen hat. Die Geschichten haben oft das gleiche Grundgerüst und auch die gleichen Stereotypen. Imo schafft es nur Persona 3, den wirklichen Sterotypen Eigenständigkeit zu geben und sie wirklich neu und anders wirken zu lassen. Persona 4 schwächelt da schon wieder ein wenig, auch wenn Teddie imo einer der besten Charaktere der "Neuzeit" ist.
Als Spieler an sich ist man auch immer ein wenig genervt, wenn man das Ende schon vorhersagen kann und man eigentlich nur mehr wartet, bis man den letzten GEgner verkloppen kann. Und es ist leider so, dass wirklich viele Spiele das gleiche Ende haben: Rette die Welt.
Das wird auf Dauer fad, aber sagen wir mal die Wahrheit: Was gibt es epischeres, als die Welt zu retten?
ICh bin ja auch ein großer Fan von Odin Sphere. Von Anfang an ist eigentlich klar, wir müssen die Welt retten. Doch der Weg dorthin ist mit so vielen SToryelementen geschmückt, so vielen schönen Momenten, da ist es mir wirklich egal gewesen, dass es eigentlich eh nur auf das Eine hinausläuft. Denn ist man als Spieler nicht ein wenig enttäuscht, wenn man am Ende eigentlich nur ein kleines Dorf rettet?
Naja, dies sind halt ein paar Gedanken von mir. Abschließend möchte ich auch noch sagen, dass ich nicht denke, dass die Entwickler einfallslos oder so sind. Klar, nicht jedes Spiel kann so neuartig wie P3, KH oder meinetwegen auch VP sein, aber die Geschichte ist doch immer eine andere. SH ist ganz anders als ein FF, WA kann man nicht mit Grandia vergleichen usw.
Auch Eternal Sonata hat mit seiner einfachen Spielwelt trotzdem so viele neue Elemente gebracht, dass mir die derweil sehr einfache Geschichte trotzdem sehr gut gefällt.
Mein persönliches Fazit ist immer, dass die Präsentation (damit meine ich nicht die GRafik. Um Gottes Willen, die ist mir wirklich egal) wichtiger ist, als die Hauptstory.Ist eine schwache Story gut inszeniert, wird sie stark. Aber eine starke Story, die kaum sympathische Charaktere hat oder kaum gescheit ausgebaut wird, ist wertlos. Mein Lieblingsbeispiel da ist FFXII oder Rogue Galaxy.