Ich kann Square da im Grunde beipflichten, allerdings sehe ich da eher etwas andere Gründe.

Einmal wird dem Spieler durch eine Sprachausgabe die Stimmung der einzelnen Figuren sozuzagen "vorgekaut", früher als man alles nur lesen konnte, konnte man noch etwas in die Dialoge hineininterpretieren und seiner Fantasie wenigstens teilweise freien Lauf lassen.
Die meisten ziehen einer Buchverfilmung ja auch das literarische Original vor, weil´s eben mehr zum nachdenken anregt, als wenn man alles vor sich sieht und die Dinge halt so sind, wie sie sind.
Desweiteren spielt, bei vielen wahrscheinlich mehr im Unterbewusstsein als sie es mitbekommen, das "Uncanny Valley" eine große Rolle.
Was bringen einem immer realistischer aussehende Spielfiguren, die dadurch immer gewöhnlicher wirken und immer weniger Persönlichkeit und Individualität und somit auch keine richtige Sympathie entwicklen können?
Ich seh mir doch viel lieber eine fantasievoll designte 16Bit-Figur beispielsweise aus Chrono Trigger an, als ein hochaufgelöstes Menschenimmitat, dass ich mir auch auf der Straße anschauen kann, sowas ist gut für ein Survival-Horror-Game, wo alles realistisch wirken sollte, damit der Horror gut erzeugt werden kann, aber imho in einem Rollenspiel, das in der Regel in einer Fantasiewelt spielt, imho nicht angebracht.
Auch ein großer Vorteil der alten Rollenspiele (besonders die der 16Bit-Ära), was die Motivation angeht, ist imo die Perspektive. Damals in 2D mit der Ansicht von oben, war alles viel übersichtlicher, man wusste relativ schnell, wo man lang musste und konnte sich Schauplätze und Wege gut einprägen, heutzutage kann einem mit 3D und schwenkbarer/selbstschwenkender Kamera schonmal schnell die Orientierung flöten gehen und viele Orte einfach keinen Wiedererkennungswert besitzen, im Gegensatz dazu kann ich ohne große Probleme nahezu die gesamte Spielwelt von Secret of Evermore (ja gut, ohne das Waldlabyrinth), welches ich zuletzt vor mehr als 4 Jahren gespielt habe, im Kopf zusammensetzen, und das nicht, weil sie so klein ist oder so simpel aufgebaut ist, sondern weil durch die feststehende, von oben und etwas weiter weg auf das Geschehen dreinblickende Kamera alles viel übersichtlicher und einprägsamer war.

Also aus meiner Sicht würde dem Genre ein bisschen mehr "Back to the roots" ganz gut tun und wie ich vor einiger Zeit auch schon im Konsolenforum geschrieben habe, hätte ich auch nichts dagegen, wenn z.B. der nächste FF-Mainteil in FFVI-Grafik daherkommen würde.^^