Zitat Zitat von Sgt. Pepper
Das ist eben das besondere am Genre: Man hat stets zwei "Säulen", die den Spieler am Spielen halten, das Interesse an der Geschichte und der Spaß am Gameplay. Hat der eine Faktor eine Schwachstelle, kann der andere dies ausgleichen
So ist es.

Ich zocke grad Granstream Saga. Die 3D-Grafik ist urzeitliches PSX-Niveau ('97-'99) und das Gameplay besteht aus Kelvens besagter Schematik -> Monsterkloppen in Dungeons und Reden, Kaufen in Städten. Story: Man muss 4 Kristalle finden, die imperiale Armee kaputthauen und die Welt retten.

Im Grunde ziemlich übel, aber hier retten einige Spitzfindigkeiten das Gesamtbild:
- Es gibt ne Duschszene mit einem der weiblichen Hauptcharaktere
- Ein lustiges, verfressenes Maskottchen
- AKS in einem abgetrennten Areal, Angriffszauber, blocken, mehrere Waffen
- Gelevelt wird durch bestimmte Events (Boss besiegen, Splitter aufsammeln, etc.)
- Anime-Cutscenes
- Laufwege gleich 0, es gibt ein bequemes Teleport-System zwischen Arealen und Kontinenten. Gleichzeitig geht es auch mit der Story zügig voran, Filler gibt es keine
- Lustig-trashige Bemerkungen: Vor dem Lift -> Welche Knöpfe möchtest du drücken -> Knopf für ersten Stock, Knopf für zweiten Stock, eigene Knöpfe drücken (und bei Choice Nr. 3 fummelt der tatsächlich an seinen Knöpfen rum und kommentiert die Sinnlosigkeit dieser Aktion).

Ein Spiel muss etwas besonderes sein, und das geschieht eben durch das gewisse Etwas und diese kleinen Einbauten, an die man sich gerne erinnert (ok, das AKS hier wohl ne Nummer zu groß und Cutszenen kann man im Grunde mit "höherer Grafik" gleichsetzen). Generisches Gameplay kann durchaus das gesamte Spiel tragen und dabei auf Klischeestorys vertrauen, wenn meine Plastikuhr nochmal ein paar blinkende Dioden drinhat oder der Griff aussieht wie ein Löwenhals, bedeutet sie mir ja auch gleich viel mehr.