Das kann man so oder so sehen: Es gibt Spiele, die von ihrem Gameplay leben und Spiele, die von ihrem Storytelling leben, das hängt völlig von der Intention des Autors ab. Jedoch würde ich niemals behaupten können, dass eines dem anderen vorzuziehen ist. Die einzigen RPG-Maker-Spiele (die mir gerade einfallen), die ich je ausdauernd gespielt habe, waren "Unterwegs in Düsterburg" und "Velsarbor". Den ersten Titel habe ich wegen des Storytellings gespielt, es war einfach super inszeniert, den zweiten wegen des Gameplays. Dass ich bei ersterem Spiel das SKS jetzt nicht unbedingt sehr reizend fand und beim zweiteren Spiel die Story schlicht Möhre war, hat mich aufgrund des anderen Faktors nie unbedingt interessiert.

Das ist eben das besondere am Genre: Man hat stets zwei "Säulen", die den Spieler am Spielen halten, das Interesse an der Geschichte und der Spaß am Gameplay. Hat der eine Faktor eine Schwachstelle, kann der andere dies ausgleichen, was beispielsweise bei einem Buch nicht möglich ist, der Leser hört auf zu lesen, wenn der Inhalt nicht mehr in ausreichendem Maße reizt. Sagt also der Autor eines Spiels, er würde nicht viel Wert auf das KS legen oder verzichtet gar völlig darauf, dann heißt das schlicht, dass er verdammt viel von seiner Story hält.

Aber auch insofern kann ich dir zustimmen, Kelven: Mit der Basis des RPG Maker 2000 schaffen es nur wirklich wenige ein interessantes, innovatives Gameplay auf die Beine zu stellen, das SKS hat man oft genug gesehen und der Anblick alleine schafft in mir schon eine gewisse Unlust, und ich schätze das ist bei vielen so. Also kann man schon sagen, dass es sich unter Umständen für technisch wenig versierte lohnen würde, sich auf Story und Storytelling zu konzentrieren, wenn es schon schwer ist das Gameplay ausreichend auszubauen. Ähm, ja.