Das frage ich mich, nachdem ich etwas in Owlys Thread gelesen habe - von ihm selber übrigens - was eigentlich ziemlich dem entspricht was ich auch denke. Mir war es vorher nur noch nicht so bewusst. Owly sagt dort:
"Würd's mir um den Spielspaß gehen, dann würde ich keine Konsolen RPGs spielen . Spiele, die Stories erzählen wollen können ihre Schwächen nicht damit rechtfertigen, dass es doch nur um's Spielen geht."
Ich denke, ich behaupte nichts Falsches, wenn ich sage, dass das "typische Makerrollenspiel" ein generisches Gameplay besitzt. D.h. egal was für ein Kampfsystem benutzt wird; bei denen gibt es ja sowieso nicht so viele Variationen; oder egal was es für Detailunterschiede gibt - die meisten Makerrollenspiele sind sich vom Gameplay ziemlich ähnlich. Außerdem stimmt es wohl auch, dass keines der Makerrollenspiele Spaß machen würde, wenn es nur noch das Gameplay gäbe und keine Handlung, die dazu motiviert weiterzuspielen. Stellt euch mal Diablo vor und setzt anstelle des Hack'n Slays das Gameplay von einem beliebigen Makerrollenspiel rein. Das würde natürlich keinen Spaß machen.
Wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt, muss man doch eigentlich annehmen, dass es bei den Makerrollenspiele nicht "nur um's Spielen geht". Nein, ich würde sogar sagen, dass es bei den Spielen eher darum geht eine Geschichte zu erzählen. Das Gameplay ist nur die Aufgabe, das Hindernis, und die Fortsetzung der Handlung ist die Belohnung.
Was ist die Schlussfolgerung daraus? Wenn nun ein Entwickler sagt: "Die Handlung ist mir nicht so wichtig, mir geht's ums Gameplay" oder wenn ein Spieler sagt: "Wenn ich lange Dialoge haben will, dann lese ich ein Buch", dann ist das wenn man ehrlich ist ein Widerspruch. Die Spiele sind von Grund auf darauf ausgelegt eine Geschichte zu erzählen. Also müsste man gerade in diesem Punkt mehr aus den Spielen herausholen, weil es beim Gameplay gar nicht geht. Es sei denn man benutzt ein für makerverhältnisse weniger generisches Gameplay, also z.B. Hack'n Slay wie bei einigen westlichen Rollenspielen oder ein Spiel, bei dem das Gameplay komplett aus Dialogen besteht. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum Spieler Makerspiele abbrechen. Das Gameplay ist sich meistens ähnlich und kein Grund das Spiel zu spielen; wenn dann die Handlung auch kein Interesse weckt, geht die Motivation schnell flöten.
Ich weiß, dass das was ich hier geschrieben habe wieder wie: "die Handlung ist wichtiger als das Gameplay" klingt und vielleicht hab ich es sogar so gemeint, aber ganz sicher nicht so absolut wie es den Anschein hat. Ganz vernachlässigen sollte man das Gameplay natürlich nicht. Trotzdem ist es wohl austauschbarer als man denkt und nur bei den wenigsten Makerrollenspielen der Grund weshalb man das Spiel spielt. Am Ende bleibt also unter dem Strich, dass es wohl doch wichtiger ist, das Spiel von der Handlung her interessanter zu machen, als sich neue Detailvariationen beim Gameplay auszudenken.
Wie seht ihr das?