Es ist die innere Schönheit, die zählt.
Oder: Dick und trotzdem schick!

Täglich sieht man sie auf den Strassen dieser Welt: Fette Leute, die es doch tatsächlich wagen nicht in Tüchern gehüllt herum zu laufen. Hässliche Leute, die ihre große braune Tüte zuhause vergessen haben und die Frechheit besitzen ihr Pickel-übersäätes Gesicht zu zeigen.
Doch ist Schönheit wirklich so wichtig? Ist es wirklich nötig, sich mit 16 Jahren den Busen vergrößern zu lassen, sich die Lippen aufzupolstern, mit fünf Pfund Schminke ins Solarium zu gehen? Ist es nicht unser Charakter, der wirklich zählt? Immerhin ist er es doch, der in Zeiten von immergleichen Schönheitsoperationen die Leute polarisiert. Wenn ich morgen auf die Straße gehe, sehe ich neunundneunzig Teenagercliquen mit "Push-up BHs" und "Muscleshirts" und ein kleines Mädchen, das alleine ins Kino geht, ohne Freunde, ungeschminkt.
Sollten wir es tatsächlich so weit kommen lassen und die Leute nur nach ihrem Äusseren bewerten?
Ist es nicht verwerflich, wenn sich Leute "unters Messer legen", nur um ihre Fettpölsterchen wegschneiden zu lassen? Wir sind doch immerhin alle mit unseren kleinen Schönheitsfehlern geboren und gerade diese machen uns wirklich eigen.

Ist die Schönheit tatsächlich wichtiger als der Charakter?

Es gibt nur eine wirkliche Antwort auf diese Frage: Ja!
Natürlich ist die Schönheit wichtiger als der Charakter. Wenn ich schon das Gebrabbel der fetten Leute auf den Straßen höre: Ich fühle mich wohl so wie ich bin. Ist ja toll, aber dann lebe deinen Fetisch doch bitte in deinem Keller aus, da wo dich niemand sieht. Keiner will dich in einem ledernen Minirock auf der Straße rumspazieren sehen, nur weil du dich so wohl fühlst, keiner will wissen, was du für Tampos benutzt und wirklich keiner will wissen, wieviel Pfund rohen Rinderhack du am Tag verspeist.
Es ist ja ganz nett anzuhören, dass doch der Charakter zählt, aber es ist das Äußere was wir sehen, wir flüchten vor deiner Hackfresse, auch wenn du eigentlich ein ganz toll netter Mensch bist.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich die kleinen Mädchen ihre Brüste aufblasen lassen, damit "sie sich besser gefallen". Immerhin habe ich ja auch noch was davon, wenn ich am Abend in meinem Bett liege und mir langweilig ist.
Ist es nicht schöner eine vollbusige, kurzberockte Schönheit neben sich liegen zu haben, die dir zwar den Geburtstag von Micky Mouse sagen kann, aber nicht weiß, wer Stalin war, als eine zugeknöpfte, Emanze, die dir auch zu "ganz bestimmten Zeiten" sagen kann, warum Alice Schwarzer so wichtig für die Entwicklung der modernen Frau war?

Es ist wie beim Mittagstisch: Das Auge isst mit.

Gruß, Oliver