Woglar traute Tavernen nicht, aber es war immer noch besser als draußen in der Kälte die ganze Nacht zu warten. Außerdem brauchte er etwas zu trinken, vorzugsweise etwas Alkoholisches. Also stellte er sich an den Tresen, und wartete auf den Wirt.
Woglar traute Tavernen nicht, aber es war immer noch besser als draußen in der Kälte die ganze Nacht zu warten. Außerdem brauchte er etwas zu trinken, vorzugsweise etwas Alkoholisches. Also stellte er sich an den Tresen, und wartete auf den Wirt.
Lif war etwas enttäuscht, dass sich außer Umbra keiner für sein Angebot zu interessieren schien. 'Hmpf, was soll's, eigentlich wollte ich ja ohnehin schon unterwegs sein.'
"Sieht so aus, als würde uns beide etwas verbinden. Ein schicksalhafter Bund sozusagen... Keine Sorge, nur ein Witz, du - ich darf doch du sagen? - brauchst nicht so komisch dreinzuschauen. Komm mit."
Unterwegs erzählte Lif Umbra etwas ein wenig über die Stadt, beschränkte sich aber auf Smalltalk. Schließlich kamen sie am Hotel an, das tatsächlich wie von Lif angekündigt einen ordentlichen Eindruck machte.
Lif begleitete Umbra noch hinein und wechselte einige Worte mit dem Besitzer, danach wandte er sich wieder an Umbra:
"So, dann lasse ich dich mal allein. Ich nehme an, dass du recht müde bist, und nachdem wir wohl noch etwas länger in der Stadt bleiben, habe ich auch noch Einiges zu erledigen. Wir sehen uns dann wohl Morgen. Schlaf gut."
Lifs nächster Weg führte ihn zurück in den Hafen. In der Tasche klimperte er mit den Münzen, die ihm der Hotelbesitzer zugesteckt hatte, als Umbra für einen Moment abgelenkt gewesen war.
Im Hafen angekommen suchte er eine der Kneipen auf, die er seinen neuen Kameraden wohl kaum gezeigt hätte. Sie war verraucht, das Bier enthielt wohl mehr Salzwasser, als irgendetwas anderes, und die Kerle, die sich dort herumtrieben, machten auch keinen allzu sympathischen Eindruck.
Den Grund, aus der er hierher gekommen war, entdeckte er an einem der hinteren Tische. Er bestellte beim Wirt einen Krug Bier und trat mit ihm in der Hand an den Tisch. Die über einen bereits recht leeren Krug Bier gebeugte Gestalt blickte auf.
"Hm? Oh, du bist's Lif. Was willst du?"
Lif stellte den Krug neben den fast leeren auf den Tisch.
"Wenn mich meine Augen nicht getäuscht haben, war das Schiff, auf dem du arbeitest, doch eines von denen, die dieses Wrack heute in den Hafen gezogen haben. Kannst du mir sagen, was es damit auf sich hatte?"
Fackelträger, die nachts in einer Gruppe zum Schiff gehen? Seine Sinne sagten Thomas, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zuging. Eigentlich wollte er sich ja schon zur Ruhe legen, aber die Geschehnisse leißen ihm keine Ruhe.
Wieder eine verlorene Nacht, dachte er bei sich. Aber wofür hat mein Orden mich auch das asketische Leben gelehrt, wenn nicht für solche Zwecke? Thomas seufzte tief auf. Die Pfade der Gerechtigkeit schlugen wahrlich manchmal entbehrungsreiche Wege ein.
Schnell verließ er den Turm und wandte sich wie ein Schattem durch die dunklen Gassen der Nacht. Den wenigen Passanten, denen er begegnete fiel er gar nicht auf. Die Tracht seines Ordens war nicht ohne Grund dunkel gehalten und die Tatsache, dass er kaum mehr als ein Skelett war, ließ ihn sich das geringste Geräusch fortbewegen. Noch eine Gasse und er wäre am Pier angelangt.
Langsam lugte er um die Ecke und konnte im Fackelschein eine Gruppe von Soldaten erkennen, die anscheinend angeregt diskutierten. Behutsam näherte er sich ihnen und lauschte aus einer dunklen Seitengasse heraus in die Nacht hinein.
Carmen war gewissenhaft und gründlich und in der Tat - entgegen jeder Wahrscheinlichkeit und zu ihrer eigenen Überraschung, konnte sie tatsächlich einen kleines Paket finden. Dieses war hinter dem Bett versteckt, von Spinnenweben umgarnt und von einer dicken Staubschicht bedeckt.
Als sie das Paket herausholte, erkannte sie eine wenig verblasste, noch gut lesbare Inschrift: "Kpt. Tebair, Perlenbringer".
Das Paket selbst ist in weiches Leder fest eingeschlagen und mit einigen Schnüren versehen, wiegt allerdings nicht allzu schwer.
Ephillias, Woglar und Dahlia betraten ungefähr zeitgleich die Taverne und ihr Glücksstern hatte guten Geschmack bewiesen.
Es war eine große, geräumige Taverne, hell erleuchetet von zwei großen Kaminen mit Sitzecken, allerlei Schilder, Wappen, Teppiche und Ölgemälde an der Wand. Der Wirt ist besagter feister, dicklicher Mann mit beginnender Sitrnglatze, der dienstfertig herbeigeeilt kam um euch Dreien einen Platz zu weisen, offensichtlich der Meinung, ihr gehörtet zur selben Reisegruppe.
Die umstehenden Menschen nahmen nur wenig Notiz von euch, sie schienen es gewohnt, Reisende aller Herren Länder hier am Hafen zu sehen und vielleicht war es auch nur der Elfe zu verdanken, dass Augenpaare einen Augenblick länger bei euch verweilten, sich dann alsbald aber wieder schnell Würfelbecher, Bierhumpen oder den gezinkten Karten zuwandten.
Der Mann, der von Lif angesprochen wurde, war ein hagerer, ausgemergelter Mann mit unzähligen Lachfältchen und traurig herunterhängenden Haaren, auf das Schiff angesprochen zog er geräuschvoll die Nase hoch und winkte müde ab."Sprich nur nich' davon, Junge... dass war das Gruseligste, was ich JE gesehen habe... der arme van der Wall. Erst gründet er Waisenhäuser, holt sich den Segen des Meeresgottes und dann wird er mit einer Pleite nach der Anderen gestraft, dieser Hundesohn, der hat Pech."
Bevor der Lotse jedoch ganz abschweifen konnte, gab Lif ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schultern und murrend fuhr er fort: "War heute morgen im Haf'n gewesen. Da sehen wir ein Schiff mit zerfetzten Segeln auf uns zukommen, denken, es kommt noch in den Haf'n."
Seine Augen nehmen einen glasigen Ausdruck an und schweifen in die Ferne, er räuspert sich und Lif kann erkennen, dass sich trotz der drückenden Hitze in der Taverne Gänsehaut auf den haarigen, kräftigen Armen des Mannes gebildet hat.
"Haben dann weitergearbeitet, ist uns erst nach drei Stunden aufgefallen, dass sich das Schiff keinen Schritt mehr weiterbewegt hat. Es lag da... wie vor Anker, vielleicht 2 Meilen vor dem Hafenbecken, als würde es uns beobachten, als würde es findiger Steuermann es exakt auf Kurs halten, gegen die Strömung.
Der Galag hat sich dann ein Fernglas geholt...und durchgeschaut und fängt an, komisch zu flüstern, also schau ich auch durch. Habe dann gesehen, dass Niemand, keine Menschenseele, am Steuerrad war, dass Schiff aber seinen Kurs hielt. Dann sind wir also raus, wollten... das Schiff holen, haben wir auch gemacht. Dort angekommen sehen wir, dass...diese...Dinger da an Deck liegen, Menschen, die alte Crew, alle tot." Er schaudert und stürzt einen Schluck aus dem Flachmann hinunter. "Wir vertauen das Schiff, wollen es ja mitnehmen, da knarzt es überall... ein Klopfen und Poltern aus dem Schiffsbauch...wir machen uns alle fast in die Hosen, machen aber weiter...
Der...die Ladeluke... ist geschlossen, aber Jemand hat zwei schwere Fässer draufgerollt, das pochen aber kommt von weiter drin...viel tiefer weiter, durchzieht das ganze Schiff, uns wurde kalt. Galag geht hin, will den Kahn dann auf Kurs bringen, ich gehe hin zum Anker... und stelle fest: Das Schiff hat keinen Anker mehr, abgerissen, vor Längerem und während ich mich noch frage, wie zum Henker dieses Schiff so sauber Kurs halten konnte vor dem Becken, da schreit der Galag los. Ich natürlich hin, er weiß wie'n Brautkleid, glotzt, als hätte er einen Geist gesehen und deutet auf das Steuerrad. Ich wundere mich, will ihn beruhigen und greife ebenfalls danach und zucke zusammen." Er macht diese Geste eindrucksvoll nach, auch hier, in der Taverne, die nackte Angst in den Augen.
"Warm. Das Steuerrad ist noch warm. Genau dort, wo man es gemeinhin anpackt, als wäre vor wenigen Augenblicke noch Jemand am Rad gewesen... Gütiger Himmel, ich will nur noch vergessen..." Und wieder leert sich sein Flachmann um einen beeindruckenden Schluck.
Thomas war von der alten Kapelle schnell nach unten, in die Stadt geeilt. Er wusste, dass er zu spät kommen würde, trotzdem ging er behutsamen Schritte und lugte vorsichtig um die Ecke, an den Soldaten vorbei.
Wie einen schlafenden, bösen Riesen, konnte er das Schiff im Hintergrund ausmachen, seine Konturen, das schiffgewordene Leid seiner verschwundenen und getöteten Mannschaft.
Im Vordergrund jedoch konnte er die drei Soldaten erkennen, die am Tag zuvor vom Hauptmann mit der Bewachung des Schiffs betraut worden waren, daneben einige weitere, fremde Soldaten, der Hochverwalter Ribubald und dann im Fackelschein einige Gestalten in seltsamen grauen Roben mit weißen, weiten Kontraststreifen -Pittas-Mönche. Ein sagenumwobener, friedlicher Bund aus Mönchen, die im Ruf standen, Visionen und Prophezeiungen erfahren zu können. Und nun lagen sie in ihrem Blute, erschlagen, neben ihnen brennende Fackeln, deren Harztinktur sich nun in die Bretter der Pier fraß. Thomas lauschte den Soldaten. "...ohne Vorwarnung angegriffen. Sie kreischten und heulten wie Klageweiber und waren vollkommen besessen. Der erste kam durch, Herr Hochverwalter, und hat angefangen, eine Fackel auf das Schiff zu werfen, dabei hat er gegeifert und geschrien wie ein verdammter Köter. Wir waren noch erschrocken, dann haben sie aber alle damit begonnen, Fackeln anzuzünden, da mussten wir eingreifen, Herr Hochverwalter und dann sind sie auf uns los, haben uns beschimpft und angeschrien, haben aber kein Wort verstanden. Der Geschützmeister bekam dann eine Fackel ins Gesicht, da haben wir, naja, Herr Hochverwalter, Gegenmaßnahmen eingeleitet." Der Hochverwalter stubste vorsichtig mit der Fußspitze eine der Mönchsleichen an. "Hm,...ehm...ja, gute Arbeit." schnarrte er durch die Nase und kratzt sich am Hinterkopf, danach die Finger voll Schuppen am Wappenrock einer in der Nähe stehenden Wache abwischend. "Ihr...ehm...habt gute Arbeit...ehm...geleistet, alle...ehm...Drei...ehm...Drei, möchte ich meinen. Wir sollten aber nun die...ehm...Ruhe bewahren und sollten die...ehm...Bürger nicht ängstigen. Am besten ist es...ehm...es...ehm..., wenn ihr die Leichen einfach in die See kippt, ich setze einen Brief an das...ehm...Klos...ehm...ter auf und erkläre die Sache, ich will aber nicht...ehm...dass man morgen hier noch mehr...ehm...Kerle...ehm...Leichen findet, also Bewegung, los los. Und danach die...ehm...Rekrutin, hehe,...ehm... zu mir auf das Zimmer, ich bin im Morgenschein einquartiert, Hopp, Hopp!"
Ephillias folgte dem dicklichen Wirt zum Tisch. Und schaute sich die
anderen beiden an, die er noch zum Tisch gebracht hatte.
'Eine blonde Elfe und ein Mensch, ob die zusammen gehören?
Vieleicht gehören sie sogar zu meiner Reisegruppe...'
Er machte es sich ein wenig beqeuemer,(und achtete darauf den Reflex zu unterdrücken, die Füße auf den Tisch zu legen. Mit Erfolg)schaute durch die Runde und fragte:
"Fahrt ihr auch zur Insel? Also, ich meine ob ihr auch mit siedelt....?"
'wäre nähmlich ein göttlicher Zufall' vollendete er in Gedanken.
Als Carmen das Päckchen fand, war sie zunächst verwundert und dann erleichtert, dass der Name des Besitzers darauf stand. 'Bei meiner Mutter, zumindest diesmal scheine ich Glück zu haben', dachte sie und öffnete das Paket vorsichtig.
Sollte nichts darin sein, so wollte sie schlafen gehen. Der morgige Tag versprach schon jetzt anstrengend zu werden.
--Du hast eine Idee für den maker, die aber noch nie gepixelt wurde? Etwas wie ein Klohäuschen, ein Katapult oder ein Mühlrad? Oder bist du auf der Suche danach?
Wenn du eine dieser Fragen mit "ja" oder "vielleicht" beantwortet hast, bist du >>hier<< genau richtig.
"In der Tat, wenn Ihr Van der Walls Expedition meint."
Er rief den Wirt herbei.
"Ein Glas von Eurem besten Fusel und ein Zimmer für die Nacht, wenn's recht ist!"
Während er auf den Wirt wartete, wandte er sich wieder dem rothaarigen Kerl zu.
"Ich bin Woglar Todesdiener, Heiler. Und wie ist Euer Name?"
Ephillias reichte Wolgar die Hand über den Tisch.
"Ephillias mein Name und da ich ihn mir selbst aussuchte, habe
ich keinen Nachnamen,freut mich euch kennen zu lernen..."
'Woher wusste der Wirt das? Ach der wird sich einfach auskennen...'
"Ähm... ich nehm auch gleich eins, wenn sie schonmal hier sind."
"Ich bin ebenso für diese Expedition hierher gekommen." ,sagte Dahlia etwas überrascht und musterte die beiden Männer, die nun mit ihr am Tisch saßen. Sie konnten unterschiedlicher nicht sein, der eine mit den feuerrotem Haar sah munter und aufgeweckt, der andere bleich und ein wenig ausgemergelt aus. "Dahlia ist mein Name, es freut mich, gleich zwei Mitreisenden zu begegnen, kaum bin ich angekommen." Sie zwinkerte beiden freundlich zu und bestellte ebenfalls etwas zu trinken. Nach Schlafen stand ihr nicht der Sinn... sie hatte es lieber so lange es ging gesellig, und brauchte bloß wenige Stunden, in denen sie sich ausruhen konnte.
Trotzdem war es ein interessanter Zufall, falls es denn einer war, dass sie alle drei auf das Schiff gen Süden warteten.
Geändert von Lynx (18.05.2009 um 20:36 Uhr)
Thomas blieb im Schatten stehen. Die Soldaten hatten ihn, wie es nicht anders zu erwarten war, nicht bemerkt. Die Informationen, die er erhalten hatte, konnten noch sehr kostbar sein. Allerdings konnte er ohne einen handfesten Beweis, den Hochverwalter nicht konfrontieren. Mochte er auch Richter sein, so würde im Zweifelsfalle doch Wort gegen Wort stehen. Thomas fluchte innerlich. Seine einzige Chance waren die Mönche. Er brauchte etwas von ihnen, ein Amulett oder ähnliches, um den Hochverwalter konfrontieren zu können.
Erneut lugte Thomas aus seinem Versteck hervor und sah den Hochverwalter von dannen ziehen. Die Soldaten schienen nicht sehr motiviert zu sein, ihrem Werk weiter nachzugehen. Mehr schlecht als Recht warfen sie die Leichen in die See. Thomas konnte trotz der Finsternis erkennen, dass sie nicht sehr weit vom Ufer entfernt schwammen. Dennoch konnte er nicht direkt ins Hafenbecken stürmen, um die Leichen zu untersuchen.
Es musste doch einen Weg geben, die Leichen zu untersuchen, ohne die Wachen auf sich aufmerksam machen. Thomas blickte sich überlegend in der Gasse um. Sein Blick blieb auf einem Kanaldeckel hängen. Oh nein, bitte nicht noch ein Ausflug in die Kloake, dachte Thomas bei sich. Asgal, was willst du mir denn noch alles diese Nacht aufbürden? Schnell sah Thomas ein, dass sämtliches Jammern wohl nichts bringen würde. Er hob den Deckel auf und stieg in die Kloake hinab. Der Gestank der ihm entgegenschlug trieb ihm die Tränen in die Augen. Wahrlich, die Bürger hier mussten eine gute Verdauung haben.
Behutsam zog, er ohne Lärm zu machen, den Deckel wieder hinter sich zu. Wie er richtig vermutet hatte, führte die Kloake zum Hafenbecken. Behutsam lugte Thomas den Abgrund hinunter. Wieder Erwarten war das Wasser nicht viele Meter unter ihm, sondern knapp unter ihm. Er würde also zumindest einen einfachen Weg zurück an Land haben.
In knapper Entfernung entdeckt Thomas den Leichnam eines Mönchs. Langsam, damit die Wachen ihn nicht bemerken, schwimmt Thomas zu ihm und beginnt den Leichnam zu untersuchen.
Thomas griff nach einer der eiskalten, aufgedunsenen Leichen, die im Wasser vor sich hin trieben und das fleisch der armen Seelen fühlte sich wie nasser Teig unter seinen Fingern an. Noch ging kein schlimmer Geruch von ihnen aus, aber er konnte sich denken, dass das Becken morgen schon stinken würde.
Als er einen der kahlköpfigen Männer an sich heranzog, fiel ihm auf, dass nicht nur ihre Gesichter im Tode noch wut- und gramverzerrt waren, als hätte wilder Wahnsinn sie getrieben, er konnte auch erkennen, dass die Mönche frische Narben trugen, Schmucknarben, Schmerznarben...?
Er musste sich eingestehen, dass er sich in diesen fremden Kulten zu wenig auskannte, um ihre Bedeutung zu erfassen, aber ein Heiler würde vielleicht mehr über diesen seltsamen Orden und seine Riten wissen.
Seine Ausdauer und sein Opfermut wurden hingegen belohnt: Er konnte in der Tat zwei Ordens-Marken erlangen, die an einem Handgelenk und um einem Hals bei einem Ermordeten baumelten.
Das Hochgefühl währte jedoch nicht lange... Thomas sah eine gezackte Flosse auf sich zuschwimmen und er erinnerte sich an die Legende aus Kindertagen, nach der die verfluchten Brecheis-Haie angeblich Todesschiffen folgen würden und in den meisten Meeren beheimatet waren, immer auf der Suche und verpflichtet dem Trachten, noch mehr Unheil zu stiften...
Der Wirt brachte den Dreien vom guten Wein, den Woglar bestellt hatte und legte ihm ebenfalls einen großen Schlüssel hin, wobei er unterwürfig fast nach oben deutete und sich tief verneigte. Es sah aus, als hätte ihm etwas großen Respekt eingeflößt.
Carmen öffnete das Paket und konnte eine kleine Schatulle aus sehr edlem Holz darin ausmachen. Darinnen befand sich ein Ring, der sehr schmucklos aussah, jedoch aus einem sehr wertvollen, hellen, ihr unbekanntem, Metall zu sein schien. In der Schatulle konnte ein weiterer Brief gefunden werden:
"Ich glaube nicht an deine Träume, Geliebter, aber ich glaube, dass du auch kein Narr bist. Deswegen und damit die Winde dich wieder in meine Arme treiben, habe ich dir einen elfischen Ring schmieden lassen. Er wird dich dann zu beschützen wissen, wenn die Not am Größten ist und dich heim in deine Heimat bringen. Vergiss und verlier ihn nur nicht, mein starker, schöner Mann."
Nachdem aus dem Seemann anscheinend nichts mehr herauzubekommen war, verlies Lif die Kneipe. Das Ganze hatte eher nach einer lächerlichen Gruselgeschichte geklungen, als nach irgendetwas anderem. Allerdings wusste Lif auch, dass der Alte auch nicht gerade schreckhaft war (sah man einmal von den Rechnungen ab, die er regelmäßig in der Kneipe zu zahlen hatte). Irgendetwas musste also dahinterstecken.
'Hmpf, typisch, ich muss mich verziehen, und prompt geht's in der Stadt drunter und drüber. Naja, wenigstens werden die Stadtwachen im Moment andere Sorgen haben, als sich um mich zu kümmern.'
Wie von selbst hatten ihn seine Schritte zurück zum Pier mit dem geheimnisvollen Schiff geführt. Er bemerkte gerade noch, wie die zurückgebliebenen wachen etwas ins Meer warfen, aber sie schienen gerade damit fertigzuwerden, denn sie blieben mit in die Hüften gestemmten Händen stehen.
'Was ist hier jetzt schon wieder los?'
Plötzlich bemerkte er, wie die Soldatin von früher am Tag (Vidasal, wie ihm nach einem Moment wieder einfiel) in seine Richtung kam. Hatte sie ihn etwa bemerkt? Nein, sie wirkte nicht so, eher schien sie widerwillig irgendwohin zu gehen. Da sie ihm wohl kaum abnehmen würde, dass er mitten in der Nacht schon wieder wegen ihr hier war, bog er schnell in eine Seitengasse ein, ehe sie ihm zu nahe kommen konnte und entfernte sich vom Pier.
Sabal starrte Balthasar nochmal kurz hinterher, nicht spielen?
Sabal kratze sich über den Afro, "Man, ich hab doch schon oft von wilden Gelagen gehört, vorallem von der Musik..."
Sabal schaute nochmal durch die Taverne, wirklich beäugt wurde er nicht mehr, die meisten schienen irgendwie krampfhaft wegzustarren, oder bildete er sich das nur ein? Er entdeckte, zu seinem Glück, Woglar, schnellen Schrittes ging er auf den Tisch zu "Hey Man, stört doch nicht wenn ich mich noch dazu setze oder?"
Ohne groß auf eine Antwort zu warten schnappte Sabal sich einen Stuhl und setzte sich auf ihn, "Hey..., Woglar richtig? Habt schon neue Bekanntschaft gemacht wie ich sehe, cool, wer seid ihr beiden denn?"
Sabal packte nun seine Laute aus und begann wieder ein wenig daran zu zupfen und mit dem Fuß im Takt aufzutappen, ein lustiges Stück wird den Gästen bestimmt gefallen und ein wenig Geld wird es ihm vielleicht auch einbringen, so könnte er sich zumindest ein ordentliches Zimmer leisten.
Ephillias beachtete den Wirt kaum, bedanke sich jedoch abwesend.
Sein Blick war nun auf die Eöfe gerichtet. So etwas hatte er noch nie gesehen und das obwohl er nichteinmal auf der Mondrückseite lebte.
"Eine Elfe, soetwas wie euch habe ich noch nie gesehen. Was kommt noch mit? Zwerge , Oger? Diese Reise hat anscheinend sehr viel mehr zu bieten als ich dachte."sagte er, und setzte sein freches Grinsen auf.
"Natürlich nichts gegen euch..."
Eilig schwamm Thomas zurück zum Abfluss und hangelte sich aus dem Wasser heraus, gerade noch rechtzeitig bevor er zu Fischfutter geworden wäre. Das war knapp gewesen. Beim nächsten Mal würde er es sich zweimal überlegen, ins Wasser zu springen. Aber er hatte bekommen, was er wollte. Bevor er allerdings den Hochverwalter mit seiner schändlichen Tat konfrontriert, wollte er noch einige Nachforschungen anstellen.
Thomas schlich unbemerkt durch die Stadt zum Glockenturm zurück und entledigte sich seiner verdreckten Kleider. Wenn da mal nicht mehr auf ihn zukommen sollte. Vorsichtshalber entfachte er im Ofen ein Feuer und verbrannte seine alten Kleider. Mit den Fäkalien sollte ja nicht zu spaßen sein.
Nach einem ausgiebigen Bad und dem Anlegen seiner Ersatzrobe, brach er auf und erkundigte sich bei verschiedenen Bewohnern nach einem Heiler. Alle verwiesen ihn auf Woglar. Musste es ausgerechnet er sein? Kann es das Schicksal nicht einmal mit mir gut meinen?
Er fand ihn schließlich in einer Taverne mit einem Krug in der Hand und einem Gesprächspartner an seiner Seite. Das konnte ja mal wieder lustig werden. Behutsam tippte er ihn den Gesprächspartner ignorierend auf die Schulter und begann zu flüstern, damit niemand außer den beiden den Gesprächsverlauf verfolgen konnte:
"Meister Wolgar, auf ein Wort. Ihr könnt mir vielleicht nützlich sein, wenn ihr mir die eine oder andere Information verschafft. Im Gegenzug bin ich auch bereit, über eure Fehler von heute hinwegzusehen und euch so eine Nacht im Schandturm zu ersparen. Es liegt ganz bei euch."
Verbittert flüsterte Carmen zu sich selbst:"Mal wieder typisch für Männer. Sie gibt alles für ihn und er lässt ihre Briefe und kostbaren Geschenke in irgendeiner Herberge zurück. Dieser Kapitän hat bestimmt bekommen, was er verdiente!", doch sie war sich selbst nicht sicher, ob sie ihren Worten glauben sollte.
"Was er wohl für Träume hatte? Schon meine Großmutter meinte stets, dass man in Träumen die Zukunft und Gegenwart lesen konnte." Unschlüssig besah sie sich den Brief näher, ob sie den Namen der Liebenden herausfinden konnte.Und obwohl sie den Empfänger eben noch verflucht hatte, steckte sie den Ring kurz an, legte ihn und den Brief zu ihren Habseligkeiten, schloss die Gardienen und legte sich schlafen. Nach vielen alten und bittersüßen Erinnerungen schlief sie langsam und traurig ein.
--Du hast eine Idee für den maker, die aber noch nie gepixelt wurde? Etwas wie ein Klohäuschen, ein Katapult oder ein Mühlrad? Oder bist du auf der Suche danach?
Wenn du eine dieser Fragen mit "ja" oder "vielleicht" beantwortet hast, bist du >>hier<< genau richtig.
Geändert von daenerys (18.05.2009 um 21:40 Uhr)
Dahlia nippte an ihrem Glas und verschluckte sich beinahe, da der Wein, den der Wirt gebracht hatte, stärker war als gedacht. Die Elfe war es eben nicht gewohnt, Alkohol zu trinken. "Ihr seid wohl noch nicht besonders weit gereist?" ,sagte sie an Ephillias gerichtet, doch sie zwinkerte wieder um ihm zu deuten, dass es mehr als Scherz gemeint war. Sie wusste, dass Elfen sich lieber mit ihresgleiche abgaben, als mit anderen. ...Was wohl sie selbst von ihren Liebsten getrennt hatte? Hatte sie überhaupt noch Eltern, eine Familie? Mit einem leichten Kopfschütteln verwarf sie die Gedanken wieder und wandte sich erneut den beiden Männern an ihrem Tisch zu.
Auch wenn man es nicht glauben sollte, selbst diese Stadt fand ihre Ruhe in den späten Nachtstunden herum. Und während so manche Helden noch eifrig sich unterhielten, Andere den friedlich seligen Schlaf der Gerechten schlummerten und die Undurchsichtigen in ihren Palästen das Leben der Reichen und Verwöhnten feierten, verirrten sich langsam mehr und mehr Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und machen schließlich einem hereinbrechendem, warmen Tag in der Hafenstadt Platz.
Der Morgen bricht an.
Torben war kurz nach Sonnenuntergang aufgestanden und hatte in der Herberge anscheinend als erster gefrühstückt. Als er fertig war, bezahlte er seine Rechnung mit dem geld aus seinem momentan durch ein vorgestern verdientes reichliches Kopfgeld.
Als er sich in der Stadt umschaute kam er zu einem händler und fragte ob dieser einen Stumpfen Dolch zu verkaufen hätte.
Torben hatte keinerlei Probleme, in dieser Hafenstadt einen Händler ausfindig zu machen, der Dolche verkaufte, ein stumpfer Dolch hingegen, gestaltete sich schon schwieriger, da augenscheinlich alle Händler eine Falle witterten, damit der Kunde ordentlich Rufmord begehen könnte, mit dem stumpfen Dolch aus der jeweiligen Manufakturei.
Schließlich erbarmte sich eine Zwergin mit feuerroten Haaren und tausenden von Sommersprossen und schliff ihm einen Dolch stumpf, den sie ihm dann verkaufte - teurer als einen normalen Dolch, versteht sich.
Hochverwalter Ribubald hingegen, der ausgezeichnet geschlafen hatte, schlüpfte in seine gewaschene Kluft, griff nach seiner abgegriffenen Ledertasche und warf der verdrießlich auf dem Bett sitzenden Rekrutin noch einen fröhlichen Blick zu, während er munter pfeifend nach unten ging, um sich alsbald an die Untersuchung des Schiffes zu machen - wie er hoffte - zusammen mit Carmen und sein Rattengesicht glühte förmlich vor Vorfreude.
Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 08:45 Uhr)