Das hört man auch öfter. Vom Gefühl her sind X1 und X4 die beliebtesten Teile. Und X4 mit Zero finde ich auch wirklich gut, aber mit X ist es irgendwo recht lasch.
So, jetzt beginnt die Collection, bei der man seine Markenloyalität hinterfragt. Die man auch mit "wieso tu ich mir den Scheiß eigentlich an?!" betiteln könnte...
Mega Man X5: Ist noch ganz gut. Das beschissenste an dem Game sind die massiv übertriebenen Tutorials. Die Entwickler halten einen in manchen Stages permanent am Händchen und das ist einer der wirklich frustrierenden Fälle von dieser Tutorialsucht. Bei der sie glauben, dass Spieler so strunzdumm sind, dass sie nicht die einfachsten Muster erkennen können - DENN WO SOLLS SONST IN DER STAGE WEITERGEHEN
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Was es aber wirklich schlimm macht, ist, dass man das nicht abschalten kann (wieso zum Teufel sind die auf Hard nicht deaktiviert?!). Diese ständigen Unterbrechungen alleine ziehen das Spiel schon deutlich runter. Sonst ist X5 gut spielbar, das Leveldesign ist (größtenteils) keine Katastrophe. Es ist sogar auf Hard noch recht einfach. Man hat hier das erste Mal damit experimentiert, dass man in einem Mega Man nicht alle Robot Master besiegen muss - potenziell. Man sammelt bei den ersten 4 Stages Teile für ne BFG, und die hat ne gewisse Chance die Weltraumstation Eurasia runterzuballern. Technisch hat sie sogar ohne ein einziges Teil immer noch eine geringe Chance es zu schaffen, also muss man nicht einen einzigen besiegen. Gelingt das nicht, dann kann man noch die anderen 4 machen um das Selbstmordshuttle für Zero vorzubereiten. Ich sehe was sie tun wollten, und gerade in der Selbstmordmission Zero zu verlieren ist ein herber Schlag (FYI bei mir ist Zero sowas von tot). Die Zufälligkeit wird bei Spielern nur für mehr Frust sorgen, gerade, wenn man einen Run nur mit Zero machen will. Zero zu nehmen ist auch hier wieder sehr spaßig, und man hat auch eine hohe Flexibilität weil man zwischen den beiden wechseln kann.
X5 macht auch einige Callbacks zu älteren Teilen, z.B. indem es in Duff Mc Whalens Stage nen Remix von Bubble Crabs Stage, auch das U-Boot passt dazu (wobei es hier mit nem sehr unnatürlichen Autoscroller gelöst wird, während es in Bubble Crabs Stage einfach so war, dass eine Schleuse erst von dem Schiff geöffnet werden musste und man sonst technisch auch an ihm vorbespringen konnte...). Diesen Autoscroller darf man dann auch mehrmals machen, wenn man alle Teile haben möchte
Dann hat es noch ein paar ziemlich undurchdachte Ideen. Bosse haben ein Level, welches sich aus der "Zeit" ergibt, die man verbracht hat. Man hat von Anfang an 16 Einheiten (pro gespieltem Level verliert man eine) und bis dahin muss man die Kolonie runtergeholt haben. Da Bosse Upgrades fallenlassen, wenn sie ein hohes Level haben, ist die optimale Strategie anfangs ein Game Overs zu farmen um den Timer runterzusetzen
Die Bosslevel sorgen auch dafür, dass diese dann im Gauntlet gegen Ende überzogen viel HP haben und die Kämpfe sich extrem in die Länge ziehen:Weil man nach nem Game Over immer an nem Checkpoint weitermachen kann sind Leben abseits von einem größtenteils überflüssigen Ranking System sinnlos. Beim Ableben wird die gesamte Waffenenergie regeneriert. Man hat von Anfang an die Force Armor. Dass man von einer Rüstung erst profitiert, wenn man alle 4 Teile hat, es dafür aber 4 verschiedene Rüstungen für X gibt (wenn man "nude" X dazuzählt), fühlt sich nicht besonders gut an. Sorgt auch dafür, dass man die anderen Rüstungen nicht so wirklich benutzt, außer um an Upgrades zu kommen.![]()
Man merkt dem Spiel an, dass Capcom versucht hat nach den recht formulaischen ersten Teilen ein wenig was aufzumischen. Das meiste hat nicht besonders gut funktioniert, würde ich mal sagen. Geplant war es wohl als letzter Teil, was vielleicht die Experimente erklärt (Zero 4 hat auch einiges an den Systemen von Z1-3 verändert). Das alles ist aber erst ein Vorgeschmack auf das wahre Grauen, das Mega Man X6 darstellt. Das hat einen eigenen Beitrag verdient, also dazu später mehr.