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  1. #11
    Dying Light 2 (PC, Uncut)



    Bin ehrlich gesagt schon etwas enttäuscht von dem Spiel. Viele der Kernelemente des Spiels konnten mich nicht wirklich überzeugen, lediglich der technische Aspekt war noch gelungen. Fangen wir bei den Charakteren an: Der Mainchar ist 0815, hat die mieseste deutsche Synchro von allen Chars spendiert bekommen und bringt überhaupt keine Charaktertiefe. Obwohl das Spiel auf Entscheidungen setzt, RPG-Flair versprüht und viele Dialoge hat, kann man als Spieler keine gute/böse Antworten geben, Aiden bleibt von Anfang bis zum Ende die gleiche blasse Person. Auch die wichtigsten NPCs sind belanglos, für ein Spiel, das mit seiner Story protzt, ist das ein Armutszeugnis. Und apropos Story, auch die war ziemlich durchschnittlich. Sie hatte hier und da kleine Höhepunkte, aber das wars. Im Grunde rennt man am laufenden Band nur herum und tätigt, drückt oder manipuliert irgendwelche Hebel und Schalter - das wars. Spannende und abwechslungsreiche Missionen gibts kaum. Von den ganzen Versprechungen bei der ersten E3 Ankündigung vor ein paar Jahren, fang ich erst gar nicht an. Das Fraktionssystem entpuppte sich im Spiel nur als belangloses Gameplay-Feature, das wenig Inhalt lieferte und nur mehr Arbeit als Spielspaß bedeutete. Am meisten Spaß hat man bei DL2 immer noch mit dem Gameplay. Das tolle Parkour-System und das Zombie-Setting machen nach wie vor viel Laune. Der eigentliche Star des Spiels ist aber die Open World. Hier haben die Leveldesigner gute Arbeit geleistet. Schade, dass das Spiel das nicht ausnutzt. Abseits der Hauptstory gibt es die typischen (Arbeits-)Herausforderungen, die keinen mehr hervorlocken. Auch die Nebenquests kann man vergessen. Bei den Zombies hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Das Kämpfen selbst macht an sich schon Laune, besonders weil das künstliche Rot massig fließt und das Trefferfeedback schön wuchtig ist. Leider nutzt es sich schnell ab, da man nur blocken und ausweichen kann. Es gibt immer die gleichen Waffen und Rüstungen, man hat nicht das Gefühl, dass die Werte irgendwas ausmachen. Auch das Crafting-System ist gegenüber dem Vorgänger ein großer Rückschritt. Hinzu kommt das demotivierende Lootsystem, wo fast jeder zweite Schrank Zigaretten und Müll beinhaltet - irgendwann lässt man es bleiben weil es nervt. Weiters gibts da das sinnlose Skill-System, wo viele der Skills sich ähneln und für das eigentliche Gameplay irrelevant sind. Warum gibt es 5 verschiedene Skills, um einen Gegner zu treten? Alles ähnelt sich zu sehr, warum zB. keine sozialen Skills, wie Überzeugen in Dialogen usw.? Audiovisuell zeigt sich das Spiel wieder von einer besseren Seite, sowohl was die Musik als auch die Sounds betrifft. Es hat schon was, wenn man nachts durch die Stadt streift und die tolle Zombie-Soundkulisse von weiten hört. Die Horror-Atmosphäre wurde aus meiner Sicht jedoch stark zurückgefahren, selbst die Nächte sind nicht mehr wie im ersten Teil. Grafik ist auch einigermaßen gelungen, leider ist das Spiel mit RT massiv hardwarehungrig und in 4K im High End nur mit Nvidia zu erreichen. Im Großen und Ganzen doch enttäuscht, weil zu viel erwartet. Gefühl habe ich den Vorgänger besser in Erinnerung, man merkt einfach die holprige Entwicklung und die Verschiebungen des Spiels an. Techland hatte zu viel vor, und konnte leider nur wenig abliefern. Schade um das verschwendete Potenzial. Trotzdem gibts gerade im Triple A Bereich mit Zombiesetting kaum (gute) Alternativen.

    Geändert von Rusk (14.08.2022 um 20:54 Uhr)

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