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Ritter
Ich habe "Die Reise ins All" nun zum ersten Mal komplett durchgespielt und wie versprochen gibt es jetzt den Vergleich mit anderen "Trollspielen" und generell nochmal ein Feedback, auch wenn
ich mich erinnere, dass ich damals schon mein Feedback zum Spiel geliefert hatte.
Mein Eindruck von damals (Wann war es? 2008?) hat sich tatsächlich ein wenig verändert. Man merkt, dass die "Allreise" technisch noch nicht so weit ausgereift war wie die neueren Werke,
es gibt hier und da kleinere Mängel bei den Minispielen oder Geschicklichkeitseinlagen.
Hier mal ein kleines, zufälliges Beispiel:

Man kann teilweise über den Giftsumpf laufen, ohne vergiftet zu werden.
Was ich schon damals schätzte, sind die überspitzten und auch teilweise mit einer Prise Eigeninterpretation versehenen Figuren aus Literatur und Filmen/anderen Medien.
Das gute daran ist ja, wenn man Jahre später ein mit Rezessionen gefülltes Spiel wie die Allreise spielt, versteht man zuweilen die eine oder andere Anspielung oder Hommage, die man damals noch nicht zu verstehen im Stande war. *von-Mackwitz-Monokel-Funkel*
Die Kämpfe machen im Großen und Ganzen Spaß, allerdings sind sie trotzdessen dass man viele Extra-Erfarung aus Nebenquests gesammelt, und auch alle Kämpfe bestritten hat, bockschwer.
Der Kampf gegen den Bösen Heisen war mir persönlich z.B. ein Graus. Es ware eine Herausforderung, ja, aber in meinem Fall war leider mehr Glück als Verstand nötig, um ihn zu bezwingen.
Auch für den Endkampf, brauchte ich mehrere Anläufe, nur dass ich es im Gegensatz zu damals endlich geschafft habe.
Das Setting und die Grafik finde ich nach wie vor sehr gut. Aber auch hier ist in deinen letzten Spielen eine deutliche Steigerung erkennbar. Ich bin generell nicht so der Fan davon, wenn man verschiedene
Tileset-Stile nutzt, aber zu dem Zeitpunkt der Entwicklung war es wohl ein notweniges Übel, vor allem was Sachen wie einem Urwald oder die neuzeitlichen Gebiete wie dem Hangar auf der Venus bspw. angeht.
Ich finde das Mapping und das Zusammenspiel der verschiedenen Stile dennoch gelungen und habe da wenig zu beanstanden.
Die Musik ist zum größten Teil passend, aber in vielen Gegenden hätte mehr Abwechslung in der Musikauswahl der Atmosphäre und dem Spielgeschehen gut getan. Vor allem bei den Boss-Kämpfen und in Gegenden wie dem
Urwald. Vor allem aber u.A. auch auf der "Schatzinsel", wo ja leider das ganze Abenteuer auf der Insel nur ein Lied gedudelt wird. Auch in verschiedenen Szenen hätte ein Musikstück was Spannung erzeugt oder halt die aktuelle
Stimmung gut getan. (Wurde manchmal ja verwendet, aber oft auch nicht.)
Es gab ja neulich die Diskussion um die lizensierte Musik in der Allreise, und ob man da nicht die alten Musikstücke ersetzen könnte und ich muss sagen, dass ich meine Meinung komplett geändert habe.
Die alten Midis haben freilich ihren Charme und gehören zum Spiel, aber neue und halbwegs unverbrauchte Titel würden dem Spiel an so manchen Stellen gut tun. Ist mir auch bewusst, dass es nicht passieren wird, ich wollte es nur nochmal angesprochen haben.
Ich habe mich in diesem Spielstand übrigens für die Wahlmöglichkeit "Indien" entschieden, anstatt für den Wilden Westen. Könnte sein, dass ich damals beides ausprobiert hatte, in diesem Fall war es erst mal nur der Orient.
Ich muss sagen, dass mir dieser Teil des Spiels zusammen mit der Schatzinsel und den Beginn des Spiels in der Stadt und dem Orientexpress sogar mit am besten gefallen hat. Allein grafisch sieht
alles einfach super aus in Indien.
Insgesamt waren es mir zu viele Zahlenrätsel im Spiel, die mir persönlich oftmals sauer aufgestoßen sind und die aus meiner Sicht auch nicht unbedingt immer ins Setting gepasst haben.
Dagegen mochte ich die Schiebe- und Puzzlerätsel sehr gerne. Ohne die Komplettlösung wäre ich wohl trotzdem an einigen Stellen am Spiel verzweifelt.
Also zusammenfassend würde ich sagen, dass das Spiel (immer noch) zu den besten deutschen Makergames gehört.
Die Faszination war zwar auch noch da und ich habe mir auch außerhalb des Spiels gelegentlich Gedanken darüber gemacht, aber nicht mehr so wie beim ersten Mal spielen.
Ich muss ehrlich sagen, dass mir Wolfenhain dann doch um einiges besser gefallen hat als Die Reise ins All. Zwar haben beide Spiele (für meinen Geschmack wohlgemerkt) dieselben Schwächen: Zum einen die sich oft wiederholende Musik in Gebieten, in denen man sich länger aufhält und die halt wirklich irgendwann ein wenig nervt und zum anderen dann die Übersättigung an Rätseleinlagen. In Wolfenhain war es ja bspw. die Reise in den Körper, bei der Allreise die fast nicht enden wollende Floßfahrt. Auch wenn die Ideen super waren, war es mir oftmals einfach "too much", aber das hatte ich ja schon mal erwähnt.
Bei Wolfenhain wirkt dennoch alles ausgereifter, runder - ob grafisch, technisch, musikalisch oder generell von der Spielwelt her. Sogar El Dorado 2 würde ich schon auf die gleiche Stufe mit der Allreise stellen,
das Spiel hatte neben den beiden sehr unterhaltsamen Hauptcharakteren auch ein super Setting (allein Sevilla <3) und ein sehr spaßiges Kampfsystem. Da fehlten mir dann nur die Facesets und auch die Rätsel fand ich nicht immer optimal bzw. waren sie mir persönlich zum Teil zu schwer.
Na ja, soweit mal meine Gedanken. Es hat mir viel Spaß gemacht "Die Reise ins All" zu spielen und endlich habe ich dann auch mal das Ende gesehen.
Noch ein kleiner Bug. Hier war irgendwo ein Fehler bei der Reihenfolge. Ich weiß leider nicht mehr genau wie es war, aber ich glaube, dass man bei einer gewissen Antwort "zurückgeworfen" wird auf
das vorherige Rätsel, bei dem sich ein Dialog wiederholte:
Geändert von Don Sella (02.12.2019 um 06:43 Uhr)
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