Ich warte ja immer noch darauf, dass das Rudel schwedischer Saunagazellen, mit dem ich durch die Karibik schippern will, an der Tür klingelt. Keine Ahnung, was die Maiden mit den dicken Zöpfen so lange aufhält. Dann nutze ich die Zeit eben, mich solange über die Statue zu freuen, die du als Lob errichtet hast und will gerne alle Fragen und Vermutungen beantworten.

Ein schrulliges Jugendhobby ist ein tüchtiger Weg zum späteren Makerbastler. Ältliche Abenteuerliteratur, die schon zu Großvaters Zeiten nicht mehr in der Erstauflage erhältlich war, liefert gleich zweierlei Unabdingbarkeiten für ein Spiel, nämlich ein Szenario, das mit dem Mut zum Abwegigen kokettieren kann, ihn aber gar nicht einlösen muss, da Jules Verne bis heute noch Käufer zieht, man sich also kein Kassengift einhandelt und zugleich ein Szenario, das auf Alldiejenigen frisch und innovativ wirkt, die nicht auf Du und Du mit den Wesenheiten sind, welche die Grube des Vergessenen behausen. Netter Nebeneffekt: Ich konnte ein Spiel in einer Welt ansiedeln, die zu füllen mir auch selbst Spaß machte.
Beim Zuschnitt der Heldengruppe hast du vollkommen recht. Der Maker legt die Mischung Kämpfer, Kämpfer, Magier, Heiler sehr nahe, ich habe mir diese an sich wichtige Entscheidung - Wer kommt mit? - schlicht vom Werkzeug vorgeben lassen und dann die Heldentypen verneunzehnhundert. Beim Zuschnitt der Heldengruppe liegst du vollkommen falsch. Vor dem Maker habe ich die Konsolen-RPGs nicht weiter ernst genommen, sie als Bonbonparty mit Kinderhelden beargwöhnt und war, als ich den Maker fand, zunächst enttäuscht, wie wenig sich damit meine gewohnten PC-Spiele nachstellen ließen. FF, Lufia & Co lernte ich erst auf meiner Materialsuche kennen und irgendwann, trotz aller bestehenden Vorbehalte gegen grell-kreischende Kinderallmachtsfantasiendramatik, auch schätzen. Da stand die Allreise aber schon. Wenn du Spiele suchen magst, an die ich mich anlehnte, gucke lieber in die PC-Ecke.
Ebenso liegst du mit der Annahme eines irgendwie höheren künstlerischen Werts der Wolkenstadt im Link falsch. Die sieht total kacke aus, deine gefällt mir besser und der Kerl aus dem Netz hat offensichtlich bei dir geklaut. Nochmal danke für deine Hilfe.

Den "Luftpiraten" hatte ich nicht gelesen, mir war schon der Klappentext zu schräg. Aber das Gute an der öffentlichen Bastelei an einem Projekt wie der Allreise ist der sich entspinnende Kontakt mit lebensfrohen Spinnern. Waldviech machte mich auf den grandiosen Kapitän Mors aufmerksam, fasste mir seine Abenteuer mainstreamverdaulich zusammen und ich war vom Held wie vom anbietenden Witz über Zweit- und Drittverwertungen im Kreativbetrieb angetan genug, so eine Figur samt lenkbarem Luftschiff ins Spiel zu hieven.
Ansonsten fußen die Anspielungen im Projekt auf den Erkundungen eigener Expeditionen in die kunterbunte Medienwelt. Ich könnte davon indes auch keine Zusammenfassung schreiben, dafür ist es sowohl in der Summe zu viel als auch zu lange her, dass ich mein eigenes Spiel in Gänze durcheilt habe. Wirklich am Stück durchgespielt habe ich es zuletzt, bevor ich es allen Betatestern zur Endkontrolle überantwortete. Seitdem nutze ich es als Technik- und Grafiksteinbruch oder teleportiere mich gelegentlich noch in ausgewählte Szenen, bei denen ich über allgemeine Inszenierungsmethoden sinnieren kann.