Man nehme...
Jules Verne, berühmte „Persönlichkeiten“, liebenswerte Spielfiguren, Rätsel, Minispiele,
würze das Ganze mit Humor und Ironie
und herauskommt...
die Reise ins All, ein zwar interessantes, aber leider nicht vollständig überzeugendes Spiel.
Ich gebe zu, meine Erwartungen waren hoch, aber keinesfalls zu hoch, denn von dem allg. Hype hab ich mich nicht anstecken lassen! Wenn man aber mitkriegt, dass eine fast perfekte Demo noch mal verbessert worden ist, so ist es denk ich kein Wunder, wenn die Erwartungshaltung eine ziemliche Höhe annimmt

.
Etwas enttäuscht ist man dann natürlich schon, wenn im neuen Teil Dinge auftreten, die sich störend auf den Spielspass auswirken. Hierzu einpaar Beispiele:
- die Bosskämpfe:
Sie waren in der Demo zwar anspruchsvoll, aber wenn man genügend aufgelevelt hatte, kein wirkliches Problem. Anders im VV-Teil: Es ist ja schon mehrmals kritisiert worden, dass es oft vom Zufall abhängt, ob man einen Kampf gewinnt. Besonders nervig ist es aber, wenn man nur deshalb mehrere Anläufe starten muss, weil der Gegner gleich zu Beginn des Kampfes mehrfach seinen stärksten Angriff einsetzt, so dass man null Chance hat. Das müsste mMn unbedingt verbessert werden!
- die Minispiele:
Hier war für jeden etwas geboten, was ich eigentlich sehr gut finde. Auch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade waren grundsätzlich ok. Blöd find ichs jedoch, wenn man fürs Weiterkommen ein Spiel absolvieren muss, das vom Genre her nicht jedem liegt, dessen Schwierigkeitsgrad sich aber an einem in diesem Genre geübten Spieler orientiert (z.B. Kanonenspiel, Anflug Wolkenstadt). In diesen Fällen hab ich ganz schnell gecheatet, weil ich einfach keine Lust hatte, mich stundenlang damit rumzuärgern.
- die Story:
Eine der Stärken im Demoteil, spannend, einfallsreich und der „Nebenkriegsschauplatz“ Eleonore/von Mackwitz für mich das Tüpfelchen auf dem i. Doch nach „Schatzinsel“ und „Traumwelt“ (beides geniale Ideen!) war es mit der Spannung ziemlich schnell vorbei. Dass die Truppe bereits im Aihai-Dorf von dem Angriff auf die Erde erfahren hat, sollte vielleicht eine überraschende Wendung sein, aber die Spannung hat darunter gelitten. Alle weiteren Queste wirkten nun wie ein Hinauszögern des unvermeidlichen Endkampfes. Vollends kaputt war die Spannung, als Eleonore und von Mackwitz bereits in der Eisernen Stadt ein Paar wurden. Aus deren Geplänkel hätte man mehr draus machen können
Trotz dieser Schwächen hab ich es nicht bereut, die Allreise gespielt zu haben. Die anfangs erwähnten „Zutaten“ wurden zu einem abwechslungsreichen Spiel gemixt, bei dem alle Landschaften, Figuren und Dialoge prima zum jeweiligen Geschehen passen und sich auch die Kämpfe und Minispiele gut einfügen. Die Musik war größtenteils in Ordnung (allerdings sehr laut) und an der Grafik hab ich nichts zu mäkeln. Kurzum: Man merkt dem Spiel an, dass es mit viel Liebe erstellt wurde.
Für mich zu Recht der Favorit für das Spiel des Jahres