@ DarkNanaki
Hattest Du Heisen schon zurückgewonnen? Ohne ihn wäre der Würger in der Tat ein ziemlicher Brocken.
@ Keitaro_oe
Huijuijui! Das sind Kritiken, nach denen ich mir die Finger lecke. Ich mag es sehr, wenn mir jemand die Gelegenheit bietet, ausführlich in seine Gedanken eintauchen zu dürfen, die er während und nach dem Spielen hegte. In andere Köpfe kann ich ja nicht hineinschauen, sondern, während ich das Projekt bastele, nur raten, wie ein Spieler darauf reagieren würde. Doch solche ausführlichen Detailkritiken geben den angenommenen Wahrscheinlichkeiten gleich festere Kontur – oder kippen auch so manche Annahme um. Dafür schon einmal vielen Dank.
Zu Deinen zahlreichen Loben kann ich gar nichts weiter anfügen, ich sehe das natürlich alles genauso. Also nehme ich lieber Bezug auf Deine Anregungen und Mängelauflistungen, die ein wirklich reizvolles Antwortfutter abgeben.
Indem Du den armen Heisen tatsächlich verdächtigst, sich am Ende als böser Endgegner entpuppen zu können, entlarvst Du Dich als fies denkender Geselle. So viel Niedertracht könnte ich gar nicht in ein Spiel einbauen. Bitte gestatte mir, vor Deinen inneren Abgründen zu erschauern.
Ich halte die Erzählung in der dritten Person für die einem solchen Spiel angemessene Form. Da möchte ich gar keine Innovationspalme gewinnen, sondern zweckdienlich arbeiten. Von der Alternative der Ich-Form mag mein Geschmack so gar nichts halten. Zum einen wird ein Spieler wohl Schwierigkeiten haben, sich mit einer kompletten Heldengruppe zu identifizieren (es ist ja kein Soloabenteuer) und zusätzlich trägt die Draufsichtperspektive auch nicht unmittelbar zum Eintauchgefühl bei. Aber hauptsächlich liegt es an meiner Abneigung gegen Immersionstheorien. Was bringt es, sich den Spieler selbst als Hauptfigur fühlen zu lassen? Der Held müsste dann so blass und konturlos gestaltet sein, dass der Spieler mit seiner Fantasie die fehlenden Charakterzüge besetzt. Figuren wie Mackwitz wären dann unmöglich und müssten ein Schicksal als Nebenfiguren fristen.
Die Idee, den Spielern, die ihre Monsterfibel komplettieren, einen Bonus zu spendieren, finde ich prinzipiell gut. Wenn ich nun aber überlege, wie sich das umsetzen ließe, stoße ich auf das Problem eines zu geringfügigen Spielmehrwerts. Ob die Monsterfibel komplett ist, lässt sich erst am Ende des Spiels ermitteln. Welche Form der Belohnung soll den Spieler dann noch erwarten? Er steht sowieso schon mit einer kräftig aufgepumpten Heldengruppe kurz vor dem Finale. Extrawaffen, Extrafertigkeiten, Extraerfahrungspunkte oder dergleichen machten ihn dann auch nicht nennenswert stärker – solange man die spielbalancezerbrechenden Bereiche einmal ausklammert. Alternativ könnte man ein Bonuslevel für diese Spieler freischalten, allerdings werden die meisten kurz vor dem Finale so ein Angebot nur noch als lästig ansehen; der Drang nach vorn ist dann zu stark, als dass man sich noch mit Seitenwegen aufhalten lassen will. Vielleicht denke ich hier zu eingeschränkt, aber mir fällt gerade nichts ein, was als wirkliche Belohnung mit Spielwert taugen mag.
@ Merendit
Donnerschlag! Gleich noch so eine Kritik in meinem Lieblingsformat: Schön lang. Vielen Dank.
Die gute alte Weltenretterhandlung ist mir auch lieber, als innovationsversessene Experimente. Man sieht ja an Deiner Reaktion, was mehrheitsfähig ist und bleibend ankommt. Darum stimme ich auch fröhlich in Dein Hoch des erzkonservativen Erzählarrangements ein: Hurra, Weltenretterhandlung! Auf dass Du auch in den kommenden Jahren noch viele Spiele gebierst!
Während ich im vorigen Absatz auf größtmögliche Einhelligkeit aus war, nutze ich den hier für das Gegenteil. Was hast Du gegen Rätsel? Und warum hast Du Dich durch die vorgeschaltete Bemerkung "Rätsel und Kämpfe halten sich in etwa die Waage" nicht bereits mit Vorsicht wappnen lassen? Ein angekündigter Spielzuschnitt ist gemeinhin nichts, das zu größeren Überraschungen taugen sollte. Für mich gehören Rätsel zwingend zu einem Rollenspiel dazu. Alles andere tue ich als Kloppmist ab. Allerdings habe ich aus den bisherigen Rückmeldungen eines gelernt und vielleicht freut es Dich zu hören, wenn ich meinen Lernerfolg kundtue: MACH NIE WIEDER MATHERÄTSEL!
Das Ende der Allreise muss ich natürlich auch noch einmal ausdrücklich verteidigen. Erstens finde ich, es ist viel zugänglicher und allgemeinverständlicher als das von Captain America geraten, zweitens ist der Endgegner ja wohl voll schwer und ich weigere mich an dieser Stelle ausdrücklich, gegenteilige Meinungen überhaupt wahrzunehmen, drittens ist die Abschlussrede alleine schon toll genug, um eine Vorbereitungszeit von 7 Jahren zu rechtfertigen, obwohl der Hauptteil der Zeit dann wohl doch vom Wiederaufbau des brachliegenden Kanalnetzes und allgemeiner interstellarer Aussöhnungsverhandlungen verschlungen sein dürfte, viertens ist das Ende, insbesondere der allerletzte Schlussteil, bei genauerer Betrachtung nur dann komplett erhellend, wenn man Captain America gespielt hat, fünftens führe ich nur der Vollständigkeit halber an, weil ich Aufzählungen schätze, die diesen Punkt enthalten und sechstens ist das chaotische Böse, das Heisens Kopf heimsucht (ja, immer noch heimsucht), nicht gerade die Sorte Existenzform, der es nach so etwas Geordnetem wie Plänen verlangt, sondern einfach nur die Wesenheit, für die es im Behandlungszimmer des Orakels erklärt wurde.
Und abschließend freue ich mich noch mal über Deine zahlreichen Lobe und den guten Eindruck, den das Spiel bei Dir hinterlassen hat. Danke.
@ wusch
Lasse Dir gar nichts einreden. Natürlich war das Finale schwer. Wo kämen wir denn sonst hin?