Demobereich:
Ich hätte nicht geglaubt dass das Hohe Niveau bis zum Schluss gehalten werden kann. Auch war ich wirklich überrascht Charaktere aus der Demo später wieder zu treffen, anstatt ihnen einmalige Auftritte zu verpassen. Auch dass die alten Abschnitte dezent überarbeitet wurden wusste mir sehr zu gefallen. Und trotz erneuten Durchlauf weiß ich: auch hier warten noch Geheimnisse auf mich die ich lüften muss.
Flug und Mars:
Hier war der erste große Punkt an dem ich wirklich gestaunt habe. Die Schatzinsel war gewohnt gut erzählt, bot wie das ganze Spiel zahlreiche Minispiele, Abschnitte mit stark unterschiedlichen Gameplay, und war damit schon umfangreicher und liebevoller als manche Vollversion die ich in den letzten Jahren gespielt habe. Das als optionale Nebenbeschäftigung einzubauen war wirklich ein gekonnter und gewagter Schritt der voll und ganz aufgegangen ist. Hatte viel Spaß auch diese Ecke des Spiels auszukundschaften.
Leider hat Mars selbst nicht ganz mithalten können. Wann immer die Tentakler einzug hielten, hatte das Spiel eine Richtung eingenommen die durchweg gut war, sich für mich vom Stil her aber zu sehr unterschied von den restlichen Spielinhalten. Vor allem die dort aufkommenden Zahlen/Tentakelrätsel brachten mich auch zum Finale hin regelmäßig zum Grummeln.
Umso netter fand in den Einstieg als man die Gruppe aus ihren Traumwelten befreien musste. Ein Paradebeispiel für die vielen Rätsel die im Spiel immer wieder aufeinander aufbauen.
Als es zwischen Mackwitz und Eleonore schließlich funkte, konnte ich mir ein Grinsen ob der Szene zwar nicht verkneifen, empfand das ganze just in diesem Moment aber reichlich plump aufgesetzt da von Zicken sofort auf Turteln umgesprungen wurde. Gottlob hat sich dieser schale Beigeschmack schnell gelegt, und je ähnlicher sich die einzelnen Charaktere wurden, desto besser und amüsanter wirkte diese Beziehung. Meine Anerkennung an dieser Stelle, wirklich super ausgearbeitet.
An diesem Punkt dachte ich eigentlich kurz vor dem Finale zu stehen... wie man sich doch täuschen kann.
Vulkanien und Westen/Orient:
Die Insel selbst kurz und schmerzlos, aber auf jeden Fall eine schöne Idee den Wiederstand an solch einem Klischeegeladenen Ort zu organisieren. Nette Gemälde übrigens
.
Zuerst hat es mich in den Orient gezogen, und ich muss gestehen damit für mich persönlich auch die bessere Wahl getroffen zu haben.
Im Wilden Westen fanden sich zwar die eindeutig lustigeren Gestalten, und ich hatte das Gefühl dass es auch mehr Aufträge gab, aber dieser Episode hat der Rote Faden gefehlt. Von einem Ort zum nächsten und nachgesehen wie man die einzelnen Helden anwerben konnte. Das dann artig abgearbeitet und gut war es.
Der Orient bot zwar weniger Orte und augenscheinlich weniger zu tun, das Setting war für mich aber willkommener weil schon von der Farbgebung nicht so abgenutzt, und man hatte stets ein klares Ziel vor Augen, anstatt vieler miteinander verworrenen.
Dennoch boten beide umgerechnet je gute 5-6 Stunden bester Unterhaltung und waren sehr liebevoll aufgebaut.
Finale:
Hier wieder mein Problem dass ich die Marsianer selbst nebst ihrem Setting irgendwie fad fand. Die Fließbandrätsel hatten zudem zwei fiese Stellen an denen man sich in eine Sackgasse setzen konnte und neu starten musste. Da ich mit der ersten Version spiele weiß ich nicht ob diese Fehler behoben wurden. Auch die verhassten Zahlenrätsel brachten mich hier wieder zeitweise fast um den Verstand. Das Finale wirkte dann doch ein wenig aufgesetzt als unmittelbar vor dem Kampf das Empfangskomitee wartete und der Kampf selbst erstaunlich nüchtern über die Bühne ging.
Und so heroisch das Ende auch war, der Heldenmut hat bei mir Schwermut hinterlassen. Wer konnte auch ahnen dass sich das ganze keine 10 Minuten später wieder entspannen würde und alles in bester Ordnung war?