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Thema: Umgang mit Mord in RPGs

  1. #1

    Umgang mit Mord in RPGs

    Ich habe nun angefangen ein eigenes kleines RPG zu erstellen und während ich über den Plot grübelte, fiel mir auf, dass die Helden eines Spiels oft (zu Hauf) gegen andere Menschen kämpfen und sie auch - da es meist nie anders beschrieben wird - töten.

    Das gab mir zu denken. Alex, der Weltenretter in weißer Rüstung, schlachtet, wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, Leute ab?

    Obwohl es Ausnahmen und Umstände gibt, in denen Mord nachvollziehbar oder im Rahmen der Story akzeptabel ist, bin ich doch etwas unsicher wie ich das in einem eigenen Projekt behandeln würde.


    Wie ist es mit euch? Lässt der Held eurer Geschichte die Feinde am Leben? Wird das auch im Spiel klar? Findet ihr diese Auseinandersetzung unnötig? Blabla.

  2. #2
    Das hat mich auch ein wenig gestört. Okay, wenn ich andere Spiele spiele, stört mich das nicht, aber bei meinem Projekt wollte ich auf Realismus setzen und ein Held schlachtet nicht wahllos in Bond-Manier feindliche Soldaten/Krieger ab.
    Da mein Held aber ein absoluter Normalo und kein Supermann-Monsterschlächter ist, wird es wenige Tote geben.

  3. #3
    Wenn man Froschvampir und cos Spiele mag ist einem das wohl egal^^
    Ich finde das nicht schlimm, es ist ja nur ein Spiel..
    Wer das nich auseinanderhalten kann soll die Finger davon lassen.

  4. #4
    Geradezu schrecklich finde diese Gutmenschen, die sich mehr Sorgen um das Leben ihrer Gegner als um ihr eigenes machen. Es ist unglaubwürdig, wenn der Held einerseits ständig gegen irgendjemanden kämpft und andererseits pathetische Botschaften über den Wert des Lebens verkündet.

    Außerdem gilt:
    - in den meisten Fällen handelt es sich nicht um Mord, sondern höchstens um Totschlag.
    - falls der Gegner zuerst angreift, könnte man sogar Notwehr geltend machen.
    - "Unter den Waffen schweigen die Gesetze"

  5. #5
    Nein, bei mir wird auch getötet, das ist aber auch teil der Geschichte.

    Auch wenn ich eher ein Fantasy Spiel mache, beleibt das nicht aus.
    In den meißten Games sterben die Leute ja nicht wirklich, sie verschwinden eher^^
    Oder bleiben halt füe den Hauptplot am Leben.

    Natürlich gibt es Außnahmen, aber im Großen und ganzen Verschwinden sie einfach im Nirvana XD

  6. #6
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Geradezu schrecklich finde diese Gutmenschen, die sich mehr Sorgen um das Leben ihrer Gegner als um ihr eigenes machen. Es ist unglaubwürdig, wenn der Held einerseits ständig gegen irgendjemanden kämpft und andererseits pathetische Botschaften über den Wert des Lebens verkündet.

    Außerdem gilt:
    - in den meisten Fällen handelt es sich nicht um Mord, sondern höchstens um Totschlag.
    - falls der Gegner zuerst angreift, könnte man sogar Notwehr geltend machen.
    - "Unter den Waffen schweigen die Gesetze"
    Was mich stört, ist wohl eher die Tatsache, dass der Held meist vorher nie jemanden getötet hat und dann rumrennt und seine Feinde nacheinander umnietet. Ein normaler Mensch würde seine Feinde außer Gefecht setzen und weglaufen, bzw. weitergehen. Aber vielleicht schlafen die Feinde auch alle nur.
    Naja, das ist aber nun einmal überall so. Im TV, Spielen, Büchern usw.

  7. #7
    Spiele handeln nicht von normalen Menschen.

  8. #8
    Ist unterstrichen.

    Wer spielt, sollte immer wissen, das es ein Spiel ist. Egal wie realistisch das Thema oder die Grafik ist.

  9. #9
    Ich finde der Umgang mit Tod und Mord ist in RPGs wirklich zu tiefst schleierhaft und merkwürdig. Auf der einen Seite gibt es den Umgang im Gameplaybereich:
    Im "Kampf" verschwinden die Gegner einfach, meist mit einem Leuchteffekt und einem seltsamen Geräusch. Vermutlich hat man gerade jemanden oder etwas getötet, dem Spieler erscheint es allerdings nicht so, da es keine Menschen waren oder im anderen Fall das reine Böse oder ähnliches. Es ist aber auch oft zu sehen, dass nach einer solchen Kampfszene mit diesem Ende der Gegner nochmal in einer Sequenz zu sehen ist und sagt "Oh nein! Ihr habt mich erwischt! Nächstes Mal wird das anders aussehen!" und verschwindet. Sprich, der Umgang mit Tod und Mord ist im Gameplaybereich äußerst konfus, selten kann man sagen, was nun mit den entsprechenden Monstern passiert ist, wo die hin sind usw.
    Interessant ist hier noch was passiert, wenn die HP eines Partymitglieds auf 0 sinken. Ist er tot, komatös, bewusstlos? Es ist eine Animation der Person die am Boden liegt gezeigt, regungslos, es gibt jedoch keine Reaktion der anderen Mitglieder der Party, desweiteren scheint die Person wieder topfit, wenn man mal 'ne Nacht drüber geschlafen hat. Ist die ganze Party in diesen undefinierten Zustand verfallen, so ist das Spiel zu Ende. Hier sollte klar sein, dass die Partymitglieder allesamt tot sind. Sie sind es defacto nicht, denn sie können durch Phönixfedern oder bloßes Schlafen wieder geheilt werden.

    Auf der anderen Seite gibt es noch den dramaturgischen Einsatz von Tod. Hier sterben Leute wie im echten Leben, sie werden tödlich verletzt und sind entsprechend im Spieln nicht mehr verfügbar. Das ist schon konfus. Im Storyteil kriegen die Helden eine Pfeilspitze in die Brust und sind tot, im Gameplay feuert der Mörderroboter 20 Mal den Ultralaser auf die weibliche Protagonistin und sie scheint keinen äußerlichen Schaden davongetragen zu haben.

    Am Ende ist es so, dass RPGs dem Thema Tod mehr oder weniger geschickt aus dem Weg gehen. "Tod" ist hier anders definiert. In einem RPG befindet man sich in einer Welt von Magie und anderen Übermenschlichen/-sinnlichen Fähigkeiten die stets präsent sind. In einer solchen Welt scheint und ist alles möglich, so wird auch das Wort "Tod" völlig neu definiert. Der Tod in RPGs muss nicht mehr zwingenderweise etwas endgültiges sein, dass kann er aber, wenn es dramaturgisch sinnvoll erscheint. Das ist auch gerade das schöne an RPGs: Es geht größenteils um Unterhaltung - unangenehme Themen können schön gebogen werden wie man sie braucht, ohne sich damit auseinandersetzen zu müssen.

  10. #10
    Im Spiel ist mir das eigentlich egal, ob Mord, Totschlag, Notwehr oder wenn der Held die Gegner mit rosa Wattepäuschchenschwert hinfort knufft. Es ist ja nur ein Spiel, zudem noch ein sehr Unrealistisches, selbst wenn es mit dem RMXP gemacht wurde.
    Worüber man sich wirklich Gedanken und Sorgen machen sollte, sind die Kriege im realen Leben, die nämlich schlimm und verachtenswert sind.

    Ich meine was ist wohl schlimmer: ein Pazifist, der aber brutale und perverse Spiele mit seiner RPG Engine produziert oder ein "Brutalo" der sich gerne mit anderen schlägt und auch nicht vor Mord zurückschrecken würde, der aber gerne pseudofriedliche Spiele macht? (Gut, das Beispiel steht auf sehr labilen Untergrund, da so einer wohl kaum überhaupt Spiele makern/programmieren würde, but you get the idea.)

  11. #11
    Gameplay muss man halt immer vom Rest trennen, das ist ja offensichtlich, sonst gäbe es bei Resident Evil auch keine Zaubertruhen und Koffer mit riesigem Fassungsvermögen (die der Held obendrein ständig mit sich herumschleppt). Warum das notwendig ist, haben wir schon bis zum Erbrechen gehört und ich sehe da auch kein großes Problem den Grund zu verstehen. Ich hätte jedenfalls keine Lust Spiele zu spielen, in denen der Charakter wegen jedem Furz stirbt oder in denen man nur eine Waffe zur Zeit tragen kann. Mal abgesehen davon sterben in den meisten Rollenspielen die ich kenne die Charaktere nicht im Kampf, sondern werden höchstens kampfunfähig.

  12. #12
    Zitat Zitat
    Das gab mir zu denken. Alex, der Weltenretter in weißer Rüstung, schlachtet, wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, Leute ab?
    Ja, diese Philosophische Weisheit ist mir auch schon gekommen. Alex ist ein dumm. Brian change the WorLd

    Zitat Zitat von DarkNanaki Beitrag anzeigen
    selbst wenn es mit dem RMXP gemacht wurde.
    Selbst wenn? Vom Realismus her ist der XP nicht umbedingt besser als sein toller Vorgänger der von fast allen geliebte Rpgmaker 2000. Ich liebe ihn ♥

    Zitat Zitat
    Worüber man sich wirklich Gedanken und Sorgen machen sollte, sind die Kriege im realen Leben, die nämlich schlimm und verachtenswert sind.
    Spielen wir nicht um der grausamen Realität zu entfliehen? Aber es ist schon richtig, lieber sinnloser Krieg in Spielen als in der Reallen Welt.

    Zitat Zitat
    Ich meine was ist wohl schlimmer: ein Pazifist, der aber brutale und perverse Spiele mit seiner RPG Engine produziert oder ein "Brutalo" der sich gerne mit anderen schlägt und auch nicht vor Mord zurückschrecken würde, der aber gerne pseudofriedliche Spiele macht? (Gut, das Beispiel steht auf sehr labilen Untergrund, da so einer wohl kaum überhaupt Spiele makern/programmieren würde, but you get the idea.
    Ich versteh deinen Gedankengang nicht. Wie viele Pazifisten programmieren Perverse und brutale Spiele? Allgemein hinkt der Vergleich ziemlich.

    @ Sgt. Pepper: Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich denke dass gleiche (schön zusammengefasst was Sache ist)

    ~Nebary

  13. #13
    Zitat Zitat von Nebary Beitrag anzeigen
    Selbst wenn? Vom Realismus her ist der XP nicht umbedingt besser als sein toller Vorgänger der von fast allen geliebte Rpgmaker 2000. Ich liebe ihn ♥
    Ich meinte damit ja auch nur die graphischen Möglichkeiten, wegen höherer Auflösung. Ich habe bisher auch immer nur den 2000er verwendet, weil ich mit dem am besten zurecht komme.


    Zitat Zitat von Nebary Beitrag anzeigen
    Ich versteh deinen Gedankengang nicht. Wie viele Pazifisten programmieren Perverse und brutale Spiele? Allgemein hinkt der Vergleich ziemlich.
    Me for example?

  14. #14
    Die durchschnittliche Heldengruppe in RPGs bringt im Durchschnitt mehr Menschen, Tiere und/oder sonstige Fantasiewesen um als der eigentliche durchschnittliche Oberbösewicht.

    Mord wird in RPGs groß geschrieben und gerade die spielbaren Helden sind es, die diesen hauptsächlich ausüben, nur damit sie um eine (oder mehrere) Erfahrung(spunkte) reicher sind.

    Schweinerei sowas

  15. #15

    Users Awaiting Email Confirmation

    Bei mir werden lediglich die Monster richtig getötet,wenn nicht sogar vernichtet.

    Menschliche Gegner gibts nur sehr selten,schlägt man sie,bleiben sie nur liegen und sind K.O.

  16. #16
    Man muss hier beachten, dass sich die klassische Fantasy, also das Setting der meisten Rollenspiele, insbesondere durch klar definierte Rollen von Gut und Böse auszeichnet. Das ist etwas, das dieses Setting ausmacht. Es gibt keine Grauzonen. Bei kaum einem realen Mensch lässt sich uneingeschränkt sagen, er sei gut oder böse - in RPGs hingegen existiert ein vollkommenes Böses, ob nun Dämon oder dunkler Magier. Wenn der Held, der das Gute verkörpert, dann auszieht und das Böse bekämpft, wird es durch diese klare Differenzierung sowohl innerhalb der Spielwelt und des Spiels, als auch vom realen Spieler selbst nicht als Verbrechen betrachtet, bösartige Monster und Unholde zu töten.

    In meinem Hauptprojekt jedenfalls bringt der Hauptcharakter niemanden um, keinen Menschen zumindest. Mein Nebenprojekt (ja ich weiß sowas lenkt nur ab und lässt einen das Hauptprojekt nicht fertigbringen) hingegen ist gewissermaßen ein Fanfic zu Highlander (Film + Serie). Da spielt das Töten eine wichtige Rolle (Es kann nur einen geben!), dementsprechend enthauptet er auch im Laufe des Spiels diverse Kontrahenten. Jedoch freilich zu einem höheren Zweck, zumal er ohnehin einen problematischen Helden darstellt.


    Eukaryot

  17. #17
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Geradezu schrecklich finde diese Gutmenschen, die sich mehr Sorgen um das Leben ihrer Gegner als um ihr eigenes machen. Es ist unglaubwürdig, wenn der Held einerseits ständig gegen irgendjemanden kämpft und andererseits pathetische Botschaften über den Wert des Lebens verkündet.

    Außerdem gilt:
    - in den meisten Fällen handelt es sich nicht um Mord, sondern höchstens um Totschlag.
    - falls der Gegner zuerst angreift, könnte man sogar Notwehr geltend machen.
    - "Unter den Waffen schweigen die Gesetze"

    Zitat Zitat von Μоɡ Beitrag anzeigen
    Was mich stört, ist wohl eher die Tatsache, dass der Held meist vorher nie jemanden getötet hat und dann rumrennt und seine Feinde nacheinander umnietet. Ein normaler Mensch würde seine Feinde außer Gefecht setzen und weglaufen, bzw. weitergehen. Aber vielleicht schlafen die Feinde auch alle nur.
    Naja, das ist aber nun einmal überall so. Im TV, Spielen, Büchern usw.
    Kelven, es ging mir eher um das was Moɡ angesprochen hat. Wenn der Held ein Söldner ist, ok. Dann hat er schon einige Tote gesehen und auch oft gemordet. Aber wenn der Protagonist ein Jugendlicher ist, der gerade auf seiner ersten Reise durch die Welt ist, dann sollte er doch Probleme damit haben einen Menschen umzubringen.
    Und genau das wird eigentlich nie behandelt(zumindestens fällt mir kein Spiel ein in dem das behandelt wird).

  18. #18
    Zitat Zitat von Glacier Beitrag anzeigen
    Kelven, es ging mir eher um das was Moɡ angesprochen hat. Wenn der Held ein Söldner ist, ok. Dann hat er schon einige Tote gesehen und auch oft gemordet. Aber wenn der Protagonist ein Jugendlicher ist, der gerade auf seiner ersten Reise durch die Welt ist, dann sollte er doch Probleme damit haben einen Menschen umzubringen.
    Und genau das wird eigentlich nie behandelt(zumindestens fällt mir kein Spiel ein in dem das behandelt wird).
    Trozdem spielen Spiele in einer anderen Welt, Erinnern wir uns mal an FF 1^^

  19. #19
    Also ich tu gern schnitzel essen und ich tu gern sprechen
    aber nicht Singen! singen tut ja nur der Harald..

    Mord in spielen ist zar etwas unrealistisch aber es das Medium
    Kampf und siegeswille dass den spaß daran erhöhrt. also wieso ein wichtiges element eines Adventurerpgs nehmen?

  20. #20
    Zitat Zitat von Kamui Shiro Beitrag anzeigen
    Mord in spielen ist zar etwas unrealistisch aber es das Medium
    Kampf und siegeswille dass den spaß daran erhöhrt. also wieso ein wichtiges element eines Adventurerpgs nehmen?
    Was was was? Mord ist das Medium? The medium is the message? Erzähl mir mehr

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