Uh, Thread ist schon eine Weile her ^^' Kommt mir aber gerade recht, da ich erst neulich mehr oder weniger eine kurze Diskussion mit meiner Schwester dazu hatte.

Ich muss sagen, dass ich dem deutschen Film inzwischen immer weniger abgewinnen kann, falls ich das überhaupt je wirklich getan habe. Ich empfinde die Gesamtheit der Produktionen als extrem einseitig. Science Fiction und Fantasy sind mit weitem Abstand meine Lieblingsgenres, aber auch Abenteuer interessiert mich, wobei die Grenzen da ja fließend sind. Doch diese Genres finden in Deutschland leider so gut wie gar nicht (oder auch: längst gar nicht mehr) statt. Nur alle Jubeljahre bemüht sich mal jemand, um so etwas wie Die unendliche Geschichte oder zuletzt Krabat auf die Beine zu stellen, was ich äußerst traurig finde (oder es ist alles penetrant auf ein extrem junges Publikum zugeschnitten). Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass das geht - erfolgreich, und auch ohne ein Budget von über hundert Millionen USD. Was diese Filme angeht, hauen selbst die Franzosen einiges mehr raus als wir, und ein paar davon gefallen mir ganz gut.
Warum also besteht der deutsche Film fast nur noch aus Krimis, Dramen, Komödien oder Geschichte (wobei ich mich letzterem Thema ohnehin lieber auf direktem Wege mittels Quellen nähere)? Wann wurde jede verspielte Abenteuerlust, wann alle originelle Phantastik aus den Köpfen der heimischen Filmemacher abgesaugt? Das war doch nicht immer so, wenn man mal an solche Meilensteine und Vorreiter wie Metropolis denkt!
Ich gehe nicht ins Kino, um mir dann für horrende Eintrittspreise doch nur das Leben anzuschauen, was ich so oder so ähnlich in deutschen Städten auf der Straße finden könnte. Und erst recht nicht für die mit wenig Talent gesegnete, mäßige Schauspielkunst von Til Schweiger & Co. Ich möchte in andere Welten entführt werden und was das angeht, trägt Hollywood die Bezeichnung "Traumfabrik" zu recht, auch wenn es inzwischen nur noch multinationale Unterhaltungskonzerne sind, die den Kram bei kleinen Produktionsstudios (die oft nur für einen Film geschaffen und danach wieder aufgelöst werden) in Auftrag geben, finanzieren und vertreiben und nicht mehr viel mit der romantischen Vorstellung vom Filmemachen zu tun haben.

Die wenigen Ausnahmen oder uralten Klassiker halte ich in Ehren, aber solange nur die immergleichen Themen (Beispiel Migrationshintergründe und ethnische Minderheiten... manch hoch gelobter deutscher Regisseur macht gar nichts anderes), Schauplätze (Deutschland halt) und Epochen (entweder Nazis oder irgendwas aus der jüngeren Vergangenheit bzw. Gegenwart) uninspiriert durchgekaut werden, können aktuellere deutsche Produktionen mir gestohlen bleiben.