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Thema: Deutsche Filme

  1. #21
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Aus Amiland kommen die großen Blockbuster-Filme, in den letzten Jahren vor allem solche, die durch die neue Technik erst möglich gemacht werden. Superhelden und Fantasy etwa. Das hat leider eher selten viel Hirn, aber sieht dafür geil aus und ist meist gute Unterhaltung.
    Europäische Filme empfinde ich persönlich als kunstvoller. Hier finden wir die mitreißenden Dramen und experimentelle Werke, die von Anfang an nie dazu gedacht waren, wahnsinnig viel Geld einzufahren, sondern für sich selbst stehen. Mit Aussagekraft. Dafür sind viele dieser Filme aber auch anstrengend und weniger unterhaltend.
    Wenn ich solche Verallgemeinerungen höre, schmeiss ich immer irgendwas kaputt.
    Warum müssen denn so viele Filmemacher ausgerechnet nach ihrer Nationalität in zwei Töpfe geworfen werden?
    Amerika ist nicht nur Blockbuster, sowohl geschichtlich als auch aktuell. Nicht einmal ist Amerika nur Hollywood. John Sayles, anyone? Und selbst innerhalb von Hollywood ist einiges möglich, ohne seine Seele an den Blockbuster zu verkaufen, weil die Bosse nicht mehr, wie früher, nach ihrer Verdauung entscheiden ("Wenn ich während des Films pissen muss, wird der nichts", sinngemäß). Die Coens, P.T. Anderson, um nur zwei zu nennen, ziehen ihr Ding trotz - oder wegen - fetter Studiobudgets durch.

    Und Deutschland hat eine wahnwitzig hohe Quote an Pseudo-Tiefsinn. Weingartner, Levy, Rothemund, Becker, Buck, Donnersmarck; Alle zusammengenommen haben IMHO noch keinen guten Film gemacht... und nebenbei folgen sie in ihren hier so gelobten Streifen ganz brav amerikanisch geprägten Konventionen.
    Eigentlich wollte ich ja für deutsches Kino Partei ergreifen, aber die hier genannten Filme machen es mir unmöglich.

    Zitat Zitat von Enkidu
    sogenannten Hollywood-System ist alles äußerst straff organisiert. Es gibt z.B. eine Person, deren einzige Aufgabe es ist, die Kamera scharf zu stellen, der macht den lieben langen Tag nichts anderes. Hier kommt es häufig vor, dass die Filmemacher rundum Erfahrungen sammeln, sich in ihrer Laufbahn mal mit Licht beschäftigen und dann vielleicht für den Tonschnitt engagiert werden usw. - solche Freiheiten gibt es in den USA schlichtweg nicht.
    Auch das stimmt heute einfach nicht mehr. Das war in den 30ern vielleicht so, heute gibt es von Fincher über Soderbergh und Haggis genug Beispiele, die zeigen, dass Überschreitungen möglich sind.
    Genau genommen... gab es das in den 30ern auch schon, fällt mir ein.

    Zitat Zitat von Achadrion
    Das gute Qualität bei den privaten Sendern nicht unbedingt zu finden ist, ist irgendwie klar, weil die ja schließlich Quote machen müssen.
    Ich erinnere trauernd an Blackout auf Sat1.

    Geändert von Dryden (15.08.2008 um 14:59 Uhr)

  2. #22

    Leon der Pofi Gast
    hmm bin auch gegen verallgemeinerungen.
    tim burton zb ist hollywood und seine filme heben sich meistens schön angenehm von der masse ab und tragen seine eigene note. auch wenn er johnny depp und danny elfman in seinem keller hält und zu filmen bei gebrauch wieder rauslässt :3schau

    bin schon auf sein alice im wunderland gespannt
    natürlich johnny boy als hutmacher ^^

  3. #23
    Zitat Zitat von Dryden Beitrag anzeigen
    Auch das stimmt heute einfach nicht mehr. Das war in den 30ern vielleicht so, heute gibt es von Fincher über Soderbergh und Haggis genug Beispiele, die zeigen, dass Überschreitungen möglich sind.
    Genau genommen... gab es das in den 30ern auch schon, fällt mir ein.
    Nun, ich gebe hier nur das wieder, was mir vor drei Jahren ein deutscher Regisseur auf einem Filmseminar erzählt hat. Und das deckt sich mit dem, was man immer wieder im Netz zu lesen bekommt: In den USA ist es nicht leicht, Filme zu machen und erst recht nicht, umfassende Erfahrungen zu sammeln. Die Branche ist organisiert wie eine Fabrik, da geht es in Europa schon liberaler zu.
    Ausnahmen gibt es natürlich immer welche, doch deshalb gleich von Verallgemeinerung zu sprechen ...

    Naja, aber wenn du das besser weißt - gut für dich -_^

  4. #24
    Zitat Zitat von Kalina Ann Beitrag anzeigen
    Deutsche Filme? Furchtbar! Die haben einfach keinen Tiefgang. Ich bin zwar selber Deutsche, aber die deutschen Filme und die deutschen Serien sind totaler Mist! Hat mir noch nie gefallen und wird es auch nicht. Die Storys sind irgendwie immer total doof erzählt, die Schauspieler gefallen mir nicht, einfach alles an deutschen Filmen ist Mist.
    "Das Leben der Anderen"?
    Oder sagt dir "Das Experiment" etwas? Deutscher Film. Und wenn der nicht 100% Tiefgang hat, dann weiß ich auch nicht.

    Ansonsten: Verallgemeinern kann man das natürlich nicht, wie meine Vorposter schon sagten.

    Es ist falsch, gleich zu sagen, dass deutsche Filme furchtbar sind. Das kann man sagen, wenn man alle (!) gesehen hat und dann immer noch keinen einzigen findet, der auch nur annähernd das persönliche Interesse weckt.

    Ich muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen auch nicht wirklich sehr überzeugt von deutschen Filmen bin, aber es sind mir einige ziemlich Gute sehr fest in Erinnerung geblieben. Und diese Filme haben nach meiner persönlichen Wertung so manchen Top-Ami-Hollywood-Prollfilm alt aussehen lassen.

    Von daher: Für mich egal, woher der Film kommt. Solange das Thema, die Machart, die schauspielerische Leistung gut und ansprechend sind, der denkerische Aspekt und so weiter vorhanden und ausgeprägt ist, ist der Film für mich sehenswert.

    Ansonsten dito @ Achadrion:
    Einfach mal auf öffentliche Sender wechseln bzw. umschalten, da kommen so manche Überraschungen.
    Private Sender suchen und übertragen Klatsch und Tratsch, was die Leute eben sehen wollen. Promis hier, Promis da. Blockbusters -> Zuschauer anziehen. Quoten sind da extrem wichtig, da durch diese eben Geld angeschwemmt und durch Werbung Profit eingesteckt wird.
    Man sieht's doch: Welcher Jugendliche schaut ZDF oder ARD? Politik, Nachrichten? Wieso, wenn man lustige Comedy auf RTL und Konsorten sehen kann?
    Und ZDF und ARD gelten ja aufgrund ihres Programmes als TV für die ältere Fraktion. Und auch, wenn ich es sehr amüsant finde, dass sie langsam anfangen, mit Sendungen zu werben, die jüngere Zielgruppen ansprechen, so finde ich diese Idee dennoch sehr nett, da vielleicht somit auch junges Publikum auf den Rest des Programms aufmerksam wird.

    Geändert von zuffel (16.08.2008 um 00:09 Uhr)

  5. #25
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Die Branche ist organisiert wie eine Fabrik, da geht es in Europa schon liberaler zu.
    Ausnahmen gibt es natürlich immer welche, doch deshalb gleich von Verallgemeinerung zu sprechen ...
    Die Verallgemeinerung bezog sich nicht auf die Arbeitsbedingungen und die Industrie, sondern auf die entstehenden Filme selbst.

    Und die Beschwerden, wie schwer es ist, einen Film zu machen, habe ich auch schon von deutschen Regisseuren gehört. Kommt also wohl darauf an, mit wem man - und wann - spricht. Das es in Europa stellenweise auch liberaler sein kann, bezweifle ich nicht.
    Nichts für ungut.

  6. #26
    Ehrlich gesagt schaue ich mir an deutschen Filmen eigentlich fast nur Komödien an. Die können mich wirklich unterhalten, aber bei den ernsteren Filmen gibt es kaum welche, die mich wirklich packen können. Bei den meisten merkt man leider, dass entweder das Drehbuch einfach nur langweilig war oder das sie versucht haben irgendeinen amerikanischen Film zu kopieren und in ein deutsches Setting zu verlagern, was selten gut endet. Und wenn ich jetz z.B. mal an interessante Horror- oder Fantasystreifen denke fällt mir kein einziger deutscher Film ein, von diversen Märchenverfilmungen abgesehen, aber die zähl ich da einfach mal nich

  7. #27
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    oder das sie versucht haben irgendeinen amerikanischen Film zu kopieren und in ein deutsches Setting zu verlagern, was selten gut endet.
    Beispiele bitte. Ich persönlich kenne z.B. den mysteriösen "Inder Johannes und das Geheimnis des Kyffhäuser"-Film, auf die alle hier anzuspielen scheinen nicht...

  8. #28
    Es gab mal eine Zeit, da war der deutsche Film in einer verdammt guten Verfassung. Das war beispielsweise in den 20er Jahren so, als Fritz Lang seine legendären Meisterwerke abgeliefert hat (Metropolis, M - Eine Stadt sucht einen Mörder oder Die Nibelungen), die es mit so ziemlich jeder damaligen Hollywood Produktion aufnehmen konnten (auch der französische Film übrigens, insbesondere durch Abél Gance und seine Verfilmung des Lebens von Napoleon; eine genauso bessessener Regisseur wie Fritz Lang ^^). Dann waren da noch andere, richtungsweisende Produktionen wie "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" von Murnau oder "Das Cabinet des Dr. Caligari" von Robert Wiene.
    Die goldenen 20er Jahre waren für Deutschland somit auch im Bereich des Films zutreffend, doch mit dem NS Regime änderte sich das leider...na ja, die Filme von Leni Riefenstahl waren zumindest in technischer Hinsicht sensationell, ohne tiefer auf die elendige Diskussion "Regisseur des Führers oder naive Künstlerin?" einzugehen.

    Das zweite goldene Zeitalter kam dann natürlich mit der neuen deutschen Welle unter Herzog, Schlöndorff, Wenders und Fassbinder (eventuell kann man noch Wolfgang Petersen dazuzählen, der mit Das Boot und Die Unendliche Geschichte ebenfalls 2 anerkannte Werke abliefern konnte), deren Werke auch im Ausland (unter anderem von Roger Ebert) hochgelobt wurden.
    Insbesondere die Filme von Werner Herzog in Zusammenarbeit mit Klaus Kinski gehören, wie ich finde, mit zum besten, was die Filmgeschichte zu bieten hat, ob nun Aguirre - Der Zorn Gottes, Nosferatu, Woyzeck, Fitzcarraldo oder Cobra Verde. Besonders Aguirre ist allein schon durch seine Entstehungsgeschichte und seine sensationellen Bilder legendär, aber was wäre dieser und die anderen Filme ohne Klaus Kinski?

    Dieser Mann ist mit weitem Abstand der beste deutsche Schauspieler, den wir je hatten. An diese fast schon beunruhigende Intensität, die von ihm in jeder Szene ausgeht und seine Identifikation mit seinen Rollen kommt wirklich niemand ran - ein Til Schweiger und wie sie alle heißen sehen da wie billige, schlechte Amateure aus. Ganz unabhängig davon, ob man Kinski für einen Egomanen oder schlicht ein "Arschloch" hält ob seiner Wutausbrüche (wobei ich ihm manchmal schon recht geben muss - es wäre zu schön, wenn er der heutigen, widerlichen Medienlandschaft mal so richtig die Leviten lesen würde), an seiner Genialität als Schauspieler ändert das nichts, und ich verehre diesen Mann für die unvergesslichen Kinomomente, die er abgeliefert hat.

    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass mit dem Tod von Kinski auch die Qualität deutscher Filme nachließ - denn irgendwie kam nach 1991 kaum ein Film aus Deutschland, der wirklich an die Highlights der 20er, 70er und 80er rankam. Na ja, bestenfalls historische Werke wie "Der Untergang", "Das Leben der Anderen", "Sophie Scholl", "Sonnenallee" oder "Good Bye Lenin", aber von diesen abgesehen?

    Und das mir jetzt keiner mit Bully Filmen kommt. Sorry, aber der humor in seinen beiden Filmen ist, verglichen mit Monty Python beispielsweise, eher peinlich denn amüsant. Noch schlimmer allerdings, dass ein Vollversager wie Oliver Pocher die Kinoleinwand mit Mist wie Vollidiot verpestet...

    Und die ganzen Eigenproduktionen der TV Sender sind wirklich alle, ohne Ausnahme, der hinterletzte Schrott, ganz besonders die Funny Movie Reihe auf Pro 7...so peinlich schlecht, dass man heulen könnte, dagegen sind sogar Müll Filme aus den USA wie Epic Movie oder Meet the Spartans besser...

    Spontan fällt mir auch ein DDR Film ein, der durchaus mehr Beachtung verdient hätte: "Der Untertan", eine Verfilmung des Romans von Heinrich Mann. Den Roman habe ich als treffende Persiflage geliebt, und der Film hält sich in großen Teil an das Original, auch wenn einige Szenen logischerweise entfallen mussten. Handwerklich ist der Film über jeden Zweifel erhaben, was ihn aber so sehenswert macht ist Werner Peters in seiner Rolle als Diederich Hessling - besser könnte man die leicht überspitzte, aber allzu realistische Personifikation des Untertanengeistes des Kaiserreiches nicht darstellen. Schade, dass man den Film so lange in der BRD so lange als pro-kommunistisch gebrandmarkt und geächtet hat...

    Na ja, hier mal eine Liste der deutschen Filme, die durchaus mit ihrer internationalen Konkurrenz mithalten können:
    Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
    Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922)
    Dr. Mabuse, der Spieler - ein Bild der Zeit (1922)
    Die Nibelungen: Siegfried (1924)
    Die Nibelungen: Kriemhilds Rache (1924)
    Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926; erster Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge)
    Metropolis (1927)
    M - Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)
    Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
    Olympia 1. Teil: Fest der Völker (1938)
    Olympia 2. Teil: Fest der Schönheit (1938)
    Der Untertan (1951)
    Es geschah am hellichten Tag (1958)
    Das Indische Grabmal (1959)
    Der Tiger von Eschnapur (1959)
    Aguirre, der Zorn Gottes (1972)
    Angst essen Seele auf (1974)
    Fontane: Effi Briest oder: (...) (1974)
    Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975)
    Nosferatu: Phantom der Nacht (1979)
    Woyzeck (1979)
    Die Blechtrommel (1979)
    Die Ehe der Maria Braun (1979)
    Theo gegen den Rest der Welt (1980)
    Berlin Alexanderplatz (1980)
    Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981)
    Das Boot (1981)
    Fitzcarraldo (1982)
    Die Sehnsucht der Veronika Voss (1982)
    Die Unendliche Geschichte (1984)
    Cobra Verde (1987)
    Der Himmel über Berlin (1987)
    Sonnenallee (1999)
    Mein liebster Feind - Klaus Kinski (1999)
    Good Bye Lenin! (2003)
    Der Untergang (2004)
    Sophie Scholl - Die letzten Tage (2005)
    Das Leben der Anderen (2006)

    Kann sein, dass ich vielleicht ein wichtiges Werk vergessen habe. Einige der oben genannten Filme muss ich selbst übrigens noch nachholen...Asche über mein Haupt. ^^

  9. #29
    Das kenn ich auch nich xD Kann dir aber keine Beispiele nennen, denn ich kann mich nichtmal daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen deutschen Film gesehen hab.
    Mir fallen auf Anhieb nur 2 Filme ein, allerdings keine Beispiele für Kopien, sondern für Filme, die ich gut fand. Das Jesus Video und iregendnen Tempelritter Zweiteiler. Sollte mehr davon geben.

  10. #30
    Okay, hab ganz vergessen, 2 Loriot Klassiker mit aufzunehmen:
    Ödipussi (1988)
    Pappa ante Portas (1991)

    Ob man die Otto Filme aufnehmen sollte, sei mal dahingestellt; zumindest sind sie stellenweise durchaus unterhaltsam.

    Als Kuriosum sollte man vielleicht noch folgenden Film nennen:
    In Nacht und Eis (1912)

    Die allererste Verfilmung der Titanic Katastrophe, und das nur ein paar Wochen nach dem Untergang des Luxusliners. Galt jahrelang als verschollen, bis ein Filmesammler ihn in seinem Archiv entdeckte...weiß aber leider nicht ob und wo man den Film sehen kann...vielleicht auf youtube?

  11. #31
    Zitat Zitat
    Das kenn ich auch nich xD Kann dir aber keine Beispiele nennen, denn ich kann mich nichtmal daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen deutschen Film gesehen hab.
    Das war zu erwarten.

    Zitat Zitat
    Schade, dass man den Film so lange in der BRD so lange als pro-kommunistisch gebrandmarkt und geächtet hat...
    Brecht? In der DDR? WO KOMMENWIRDENNDAHIN?!

  12. #32
    Ich gucke sehr gerne deutsche Filme. Auch - oder sogar eher bevorzugt - Fernsehfilme. Zum einen bevorzuge ich natürlich auch ernstere Filme(was nicht heißt, dass ich nur solche Filme gucke), bei denen es mir einfach automatisch angenehmer erscheint - da gewohnter - wenn irgendwelche Polizisten, Straßenschilder usw. deutsch sind und man da die Gepflogenheiten kennt. Irgendwelche Gerichtsurteile a la USA bei denen es dann bei einem Unfall wegen fahrlässiger Tötung so Scherze wie "20 Jahre auf Bewährung" gibt - das ist mir einfach etwas befremdlich und mindert den Spass. Kommen dann gewohnte Sachen, die man auch nachvollziehen kann(wenn man etwas die dt. Gesetze und Gepflogenheiten kennt) dann ist das angenehmer.

    Kino ist sicherlich Massenproduktion - mit Ausnahmen. Ich denke schon, dass man in Deutschland sich nicht sehr viele Risiken erlauben kann und es deshalb hier die Filme schwerer haben im Vergleich mit den USA. In den USA kann einfach viel mehr produziert werden und selbst wenn es nicht ein Erfolg ist, wird der Film aus den USA in zig Ländern gezeigt und man macht trotzdem etwas Geld(in Deutschland wohl eher nicht so, dass der Film automatisch dann noch in zig andern Ländern gezeigt wird, oder? - das ist doch sicher selbst bei erfolgreichen Filmen nicht immer so).

    Ab und zu kommen dann natürlich in den USA auch mal richtig gute Sachen, vor allem wenn dann auch noch gute Romanvorlagen da waren.


    Im öffentlich-rechlichen dt. Fernsehen geht es aber eigentlich immer, dass mal regelmässig anguckbare anspruchsvollere Filme kommen. Da ist eben nicht so der Gewinn- und Geldmachzwang da. Gute junge und neue Darsteller kriegt man ab und zu dann auch mal zu sehen - statt immer dieselben Leute. Wobei da die Qualität auch variiert. Aber mir reicht das, wenn alle paar Monate mal was kommt, was man gucken kann, auch wenn es mich dann nicht immer begeistert.

    Die letzten Sachen die ich im dt. Fernsehen guckte begeisterten mich übrigens weniger.

    Da war z. B. Inspektor Jury - Der Tote im Pub mit Fritz Karl, der ist eigentlich recht cool. Fand den Film aber eher langweilig. Aber solche klassischen Krimis interessieren mich auch eher nicht. Schon aber irgendwie lustig von ner amerikanischen Autorin ein Buch, welches von dt. Leuten verfilmt wird - und gedreht wurde dann irgendwo in Großbrittanien.

    Sowas wie Unter Anklage - Der Fall Harry Wörz fand ich dann aber wieder recht gut. Basierte eben auf einer wahren Begebenheit und zeigte gute die Probleme und den Charakter(gut, wie da auch Dialekt gesprochen wurde) und wie dieser leidete, in Folge der falschen Entscheidungen der Justiz.

    Dann noch einige Sachen dazwischen - von der Qualität - die es nicht so ganz hingekriegt haben, mich zu überzeugen, da die Schwerpunkte teils auch etwas falsch gesetzt waren.

    Vor Jahren recht geil war diese eine Verfilmung des Unglücks von Überlingen. Zeigte aus Opfersicht und Tätersicht die Nachwirkungen des Unglücks und wie es dann weiterging. Stark auf die Charaktere fokussiert. Man kann beide Seiten irgendwie verstehen. Ist immer recht gut, wenn ein Film sowas schafft.


    Was mich aus der näheren Vergangenheit auch gut unterhalten hatte, war der Kinofilm "Fack ju Göthe". Auch wenn das eher ein auf Unterhaltung und aufs Asnprechen der Massen ausgelegter Film war(was scheinbar ja auch gut geklappt hat und mich mal darauf aufmerksam machte) konnte er mich unterhalten - normalerweise stimme ich ja nicht mit der Massenmeinung überein.

    "Hitlerfilme" oder "DDR-Filme" gehen natürlich auch - da haben wir ja am meisten Ahnung vom Thema. Aber auf Dauer hab ich keine Lust auf sowas. Gucke ich mir eher seltener an.

  13. #33
    Uh, Thread ist schon eine Weile her ^^' Kommt mir aber gerade recht, da ich erst neulich mehr oder weniger eine kurze Diskussion mit meiner Schwester dazu hatte.

    Ich muss sagen, dass ich dem deutschen Film inzwischen immer weniger abgewinnen kann, falls ich das überhaupt je wirklich getan habe. Ich empfinde die Gesamtheit der Produktionen als extrem einseitig. Science Fiction und Fantasy sind mit weitem Abstand meine Lieblingsgenres, aber auch Abenteuer interessiert mich, wobei die Grenzen da ja fließend sind. Doch diese Genres finden in Deutschland leider so gut wie gar nicht (oder auch: längst gar nicht mehr) statt. Nur alle Jubeljahre bemüht sich mal jemand, um so etwas wie Die unendliche Geschichte oder zuletzt Krabat auf die Beine zu stellen, was ich äußerst traurig finde (oder es ist alles penetrant auf ein extrem junges Publikum zugeschnitten). Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass das geht - erfolgreich, und auch ohne ein Budget von über hundert Millionen USD. Was diese Filme angeht, hauen selbst die Franzosen einiges mehr raus als wir, und ein paar davon gefallen mir ganz gut.
    Warum also besteht der deutsche Film fast nur noch aus Krimis, Dramen, Komödien oder Geschichte (wobei ich mich letzterem Thema ohnehin lieber auf direktem Wege mittels Quellen nähere)? Wann wurde jede verspielte Abenteuerlust, wann alle originelle Phantastik aus den Köpfen der heimischen Filmemacher abgesaugt? Das war doch nicht immer so, wenn man mal an solche Meilensteine und Vorreiter wie Metropolis denkt!
    Ich gehe nicht ins Kino, um mir dann für horrende Eintrittspreise doch nur das Leben anzuschauen, was ich so oder so ähnlich in deutschen Städten auf der Straße finden könnte. Und erst recht nicht für die mit wenig Talent gesegnete, mäßige Schauspielkunst von Til Schweiger & Co. Ich möchte in andere Welten entführt werden und was das angeht, trägt Hollywood die Bezeichnung "Traumfabrik" zu recht, auch wenn es inzwischen nur noch multinationale Unterhaltungskonzerne sind, die den Kram bei kleinen Produktionsstudios (die oft nur für einen Film geschaffen und danach wieder aufgelöst werden) in Auftrag geben, finanzieren und vertreiben und nicht mehr viel mit der romantischen Vorstellung vom Filmemachen zu tun haben.

    Die wenigen Ausnahmen oder uralten Klassiker halte ich in Ehren, aber solange nur die immergleichen Themen (Beispiel Migrationshintergründe und ethnische Minderheiten... manch hoch gelobter deutscher Regisseur macht gar nichts anderes), Schauplätze (Deutschland halt) und Epochen (entweder Nazis oder irgendwas aus der jüngeren Vergangenheit bzw. Gegenwart) uninspiriert durchgekaut werden, können aktuellere deutsche Produktionen mir gestohlen bleiben.

  14. #34
    Also es gibt ja immer wieder Hoffnungsschimmer bei deutschsprachigen Produktionen.
    Gerade dieses Jahr ist bereits ein meiner Meinung nach Hervorragender Film erschienen der sich nicht vor Hollywood verstecken muss


    Das zeigt das wir es könnten wenn wir wollen, aber wie schon geschrieben fehlt bei uns die Industrie bzw die Förderung durch die Länder um viele Hochkarätige Filme zu produzieren.

  15. #35
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass das geht - erfolgreich, und auch ohne ein Budget von über hundert Millionen USD.
    Kurze Interessenfrage, aber was gibt's da denn alles? Kenne mich mit Fantasy nicht wirklich aus.

    Mir fällt spontan nur 7 Zwerge, der Bully Herbig Kram und eben die crossfinanzierten Kinderfilme ein (sowas wie Hexe Lilli oder Das kleine Gespenst)

    Und sonst klingt du so, als ob Der Tiger von Eschnapur zu deinen deutschen Lieblingsfilmen zählen müsste.
    Ich finde ihn großartig!

  16. #36
    Cloud Atlas .

    Uwe Boll wirft kein gutes Licht auf die Detusche Filemszene.

  17. #37
    Na, der hatte aber ein Budget von mehr als 100 mio $ oder zumindest was in der Größenordnung.

  18. #38
    Zitat Zitat von MrBamboo Beitrag anzeigen
    Na, der hatte aber ein Budget von mehr als 100 mio $ oder zumindest was in der Größenordnung.
    102 Millionen laut wiki xD Und den Film fand ich auch eher schlecht

  19. #39
    Zitat Zitat von MrBamboo Beitrag anzeigen
    Kurze Interessenfrage, aber was gibt's da denn alles? Kenne mich mit Fantasy nicht wirklich aus.

    Mir fällt spontan nur 7 Zwerge, der Bully Herbig Kram und eben die crossfinanzierten Kinderfilme ein (sowas wie Hexe Lilli oder Das kleine Gespenst)

    Und sonst klingt du so, als ob Der Tiger von Eschnapur zu deinen deutschen Lieblingsfilmen zählen müsste.
    Ich finde ihn großartig!
    Ich meinte das eher generell gesprochen, denn wie gesagt, lang ist die Liste deutscher Fantasyfilme gewiss nicht (und jo, wenn, dann fast immer nur Kinderfilme von mäßiger Qualität oder Komödien). Soll heißen, bei der Aussage bezog ich auch andere europäische Länder, Japan/Korea und Hollywood selbst mit ein, die zeigen, dass es machbar ist, wenn dort mal wieder etwas Gutes für ein Budget im "nur" niedrigen zweistelligen Millionenbereich gemacht wird. Und da gibt es wirklich einiges, auch wenn es sich oft um Nischenprodukte bzw. Special Interest handelt. In Frankreich findet sich zum Beispiel eine lange Tradition im Animationsbereich, die sehr viele interessante Werke (Comicverfilmungen) hervorbrachte. Und in Italien wurden Unmengen an Abenteuer-/Piraten- oder auch Märchenfilmen produziert. Sicher, vieles davon auch unheimlich billig, aber zwischendrin findet sich immer die eine oder andere kleine Perle (nicht dass ich die alle gesehen hätte, aber alleine darin schmökern zu können hat schon was für sich, finde ich spannend und wäre bei "unserem" geringen Angebot so gar nicht denkbar).
    Der deutsche Film traut sich so etwas nicht. Vielleicht gibt es hierzulande auch einfach nicht den Markt für sowas, keine Ahnung, aber ich finde nicht, dass es jemals ernsthaft längerfristig ausprobiert worden ist. Da wird immer nur vorsichtig kalkuliert und ein gewisses Risiko nur dann eingegangen, wenn etwas gerade "in" ist. Selbst sowas wie Ottos 7 Zwerge kam doch deutlich im Fahrwasser von Herr der Ringe in die Kinos. Und wenn sich die Autoren schon nichts Neues, Eigenes ausdenken können oder wollen, Literaturvorlagen gäbe es auch bei uns eigentlich mehr als genug. Mich wundert es zum Beispiel bis heute total, dass sich im Bereich Sci-Fi nie jemand an einer richtigen Perry Rhodan Verfilmung versucht hat (es gab wohl mal einen eher italienischen Film von 1967, aber der soll mit der Vorlage nicht mehr viel gemein haben). Obwohl sich da ein so umfangreiches fiktives Universum herausgebildet hat, das seit mehr als einem halben Jahrhundert förmlich nach filmischen Umsetzungen schreit.
    Um in diesen Genres etwas Nennenswertes auf die Beine zu stellen, braucht es jedenfalls keine Schauspieler, deren Beteiligung alleine schon 20 Mio. verschlingt, und auch keine teuren Special Effects-Masterminds wie ILM. Mit einfachsten Mitteln und viel Liebe zum Detail kann man eine dichte Atmosphäre erzeugen, und gerade hier könnten deutsche Filmemacher einhaken und einen Gegenpol zum CGI-Overkill Hollywoods bilden. Aber niemand hier hat den Willen oder, so glaube ich inzwischen immer mehr, auch nur das Talent, um andere Welten lebendig werden zu lassen. Ist ja auch einfacher, bei den klinisch-kalten Großstadt-Krimis oder ethnisch-geprägten Komödien zu bleiben. Als Kerl Ende 20 finde ichs aber definitiv traurig und peinlich für die Branche, dass ich meinen Geschmack (der wirklich nix besonderes ist und von Millionen Menschen nicht nur weltweit, sondern auch bei uns in der Bundesrepublik geteilt wird) nirgends im deutschen Film der letzten Jahrzehnte repräsentiert sehe.


    Den Tiger von Eschnapur kannte ich bis jetzt ehrlich gesagt nur dem Namen nach. Meinst du das Original von 1938 oder die Version von Lang von 1959? Danke jedenfalls für den Tipp, werd ich bei Gelegenheit auf jeden Fall mal abchecken (und ist ja auf YouTube inzwischen in voller Länge frei zugänglich, yay ^^).

  20. #40
    Gute deutsche Filme der letzten 30 Jahre, die ich gesehen hab:
    - Die Tage, die kommen
    - Tattoo
    - Himmel über Berlin + In weiter Ferne, so nah
    - Das Leben der anderen
    - Keinohrhasen (der einzige wirklich runde und gute Film von Schweiger, den ich kenne)
    - Goodbye Lenin
    - Lola rennt
    - Auf der anderen Seite
    - das weiße Band

    Es gibt auch noch ein paar größere Produktionen, die zwar auffallen, aber für mich keine guten Filme sind:
    - das Parfüm
    - Baader-Meinhof-Komplex

    Mehr fällt mir im Moment nicht ein, aber ich bin größtenteils sehr kritisch, was deutsche Film + TV-Produktion angeht. Die OR trauen sich eh zu 90% nur Krimis zu produzieren.

    Gründe dafür, dass es keinen deutschen Genrefilm gibt liegt an der fehlenden Nachfrage. Wenn wir Mystery oder so gucken wollen, akzeptieren wir halt eher, dass so etwas in Roswell, San Francisco oder Miami passiert, aber eben nicht in Wuppertal oder Bergisch-Gladbach. Die Sprach- und Kulturhürde zu Amerika (oder auch England, z.B. bei Doctor Who oder Sherlock) erzeugt so eine mystisiche Distanz zu dem geschehenen, das Genreproduktionen eher zugänglich erscheinen lässt.

    Ich denke nicht, dass es am mangelnden Geld liegt. Ich denke, man kann mit dem Budget eines durchschnittlichen Tatorts vielleicht kein Herr der Ringe produzieren, aber ein Mysteryfilm wie Sixth Sense oder so muss doch eigentlich drin sein.
    Größere Produktionen sind außerhalb Hollywoods einfach nicht durchführbar, da man dafür Dominanz auf dem weltweiten Markt benötigt. Und an deutschen Produktionen interessiert man sich nicht. Im besten Fall werden diese lieber noch einmal neu adaptiert, als sie ins Programm zu übernehmen.

    Geändert von Itaju (04.05.2014 um 21:40 Uhr)

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