Im Internet diskutiere ich nicht. Entweder trolle ich rum oder schreibe sinnlose Einzeiler.
Sonst diskutiere ich lieber, um ein gewisses Niveau über dem eines "fick dich" zu bewahren und es meinem Gegenüber leichter zu machen, meine Denkweise zu verstehen. Mehr muss man dazu auch nicht sagen.
In der Kurzversion heist es wohl, dass sich eigentlich nur noch jeder wichtig machen, und den anderen als Versager hinstellen will, und Diskussionen im Internet daher witzlos, langweilig, und für eine engagierte Person möglicherweise sogar deprimierend sind... wenn ich das richtig verstanden habe.Zitat von Don
Der Sinn des Threads erschließt sich mir jedoch weniger.
Ok, einen Sinn braucht er genau genommen nicht, ich finds eigentlich sowieso viel interessanter, wenn jemand einfach nur so sich was von der Seele schreibt oder ein bisschen seine Gedanken preisgibt, völlig ungezwungen und locker.
Aber in diesem Thread sind auch schon wieder zwei Leute, die sagen dass sie zustimmen, und meinen, im Internet herrsche nicht genügend Toleranz, wärend sie im gleichen Beitrag wieder altklug behaupten, dass andere so viel dümmer/beschränkter/arroganter sind, und sie sich in ihrer Überlegenheit lieber darüber hinwegsetzen und sich aus dem Thema raushalten oder das ganze vorzeitig beenden.
Zwar ist das nicht immer so, und mit manchen Leuten kann man auch wirklich gut reden, wenn man nicht jedes Wort persönlich nimmt, aber grundsätzlich sollte sich niemand zuviel erhoffen.
Wenn das eh schon jeder weiß, wozu dann die Aufregung?
EDIT:
Nach reiflicher Überlegung will ich den Beitrag noch um ein "paar" Worte der Erklärung ergänzen.
Mit dem Ausdruck...
... will ich Mando Diao und Innocentia keinesfalls als Idioten bezeichnen, die nicht wissen was sie reden. Ich hab weder die Veranlagung noch das Bedürfnis, jemanden grundlos zu beleidigen. Genau genommen ist bei Innocentia dieser Hauch von Zwiespältigkeit auch nicht vorhanden, aber die Angst, die er beschreibt, die ihn (oder jemand anderen) vom Diskutieren abhält, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, und es lehnt sich auch zum Teil an die These an, dass man nicht diskutieren kann, weil der Rest scheinbar so unzivilisiert ist.Zitat
Mir ist natürlich klar, was die beiden meinen, ich persönlich finde jedoch, dass man es sich sehr eigensinnig einfach macht, den anderen als dumm oder unfähig oder was auch immer zu bezeichnen, und damit seine Unlust am Debattieren zu begründen.
Angenommen für einen Fall, in dem ich meine, was zu sagen zu haben, was vielleicht auch andere interessieren könnte, sollte ich mich doch grundsätzlich nicht an deren Sarkasmus oder Desinteresse stören. Schon gar nicht, wenn es von vielleicht drei oder vier aus zwanzig Leuten kommt. Schlimmstenfalls müsste ich hinnehmen, dass es einfach niemanden interessiert, so kanns kommen.
Angenommen für den Fall, dass ich etwas in Erfahrung bringen will, dann sollte ich darauf achten, wie ich meine Frage formuliere, und entsprechend meines Wissenstandes argumentieren, um vielleicht einer verbalen Backpfeife zu entgehen die sich gewaschen hat.
Denn wenn es so rüberkommt, als ob ich nichtswissend einfach mal das Maul aufreiße, und behaupte ich hätte recht, und es offensichtlich wird, dass ich Unwissenheit zu überdecken versuche, dann hat der Gegenüber auch allen Grund, mich mit erschlagender Argumentation an die Wand zu stellen.
Mich würde es schließlich genauso ankotzen, wenn ich mit jemandem ein Gespräch führen will, und der ohne falsche Scham nur Mist redet.
Toleranz dafür hat nicht jeder, und das meistens auch nicht ohne Grund.
Natürlich gibt es hier und da auch immer solche, die mit Freuden jemanden zur Schnecke machen, sich dumm stellen, alles auf die Goldwage legen etc., aber das ist wohl kaum die Mehrheit.
Und wenn man etwas empfindlicher ist, und an solche Leute gerät, ist das halt Pech, aber dann würde ich nicht verstehen, wieso man den Mut aufbringen kann, fremde Leute nach ihrer Meinung zu fragen, aber nicht genügend Rückgrat besitzt, um diese Meinungen auch zu verkraften, auch wenn sie nur heiße Luft mit viel Pfeffer drin sind.
Man muss sich natürlich auch im Klaren darüber sein, dass in einem Forum wirklich jeder an der Diskussion teilnehmen darf, entsprechend vielseitig die Reaktionen sein können.
Ich bin mir aber sicher, dass unterm Strich die Mehrheit aus relativ vernünftigen Leuten besteht, die versuchen, einen aufzuklären. Der Ton der dabei angeschlagen wird, ist an sich aber auch völlig egal, vom Personal bei Ämtern oder öffentlichen Verkehrsmitteln wird man auch nicht viel besser behandelt, Hauptsache man ist informiert. Dass der ein oder andere mit der Zeit genervt ist, muss man als bedauernswerte Tatsache hinnehmen.
Wer jedenfalls wirklich nach Austausch und Diskurs sucht, der kann nicht allen ernstes behaupten, es läge nur an dem oder den anderen, wenn das nicht hinhaut.
Und selbst wenn es denn mal so ist, shit happens.
Warum ich den ganzen Mist jetzt hier nochmal erläutere?
Ich habe vor ein paar Stunden noch gedacht, dass sich eigentlich auf der Ebene nur schwer aktiv kommunizieren lässt, bei der sich der Gegenüber drei Tage mit seiner Antwort Zeit lassen kann.
Jetzt will ich die Möglichkeit einfach mal so nutzen, um einen eigenen Fehltritt auszubessern.
Ich hätte das sicher kürzer fassen können, aber ehe sich irgendwer aus irgendeinem Grund auf die Füße getreten fühlt, nehm ich mir halt die Zeit und schilder meine Gedanken in aller Ausführlichkeit und ich habe mich wirklich bemüht, alle Zweideutigkeiten und Provokationen und dumme Sprüche herauszufiltern.
In diesem Sinne: Prost!
Geändert von Diomedes (01.08.2008 um 05:03 Uhr)
So kann man es natürlich auch sehen und es stimmt auch teilweise. Aber Fakt ist nunmal, dass man bestimmt schon oft Situationen hatte, bei denen man freundlich in einem Thread hingewiesen hat, wie die Meinungen anderer sind und dann kommt irgendein User und schmeißt mit irgendwas um sich herum, was nicht nur fehl am Platz ist, sondern auch (leider oft) beleidigend ist. Im ersten Moment ist man so perplex, weil man ja noch wie gesagt freundlich hingewiesen hat und dann bekommt man so einen Post, der in einem Scheißton verfasst wurde. Wenn man eben schlechte Laune hat, soll man seinen Frust nicht sonstwo auslassen.
Genau diese "Angst" ist - wenn man solche Situationen schon mehrmals miterleben musste - einfach drin. Klar, es gibt nicht nur immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber eigentlich sollte doch das Prinzip klar sein: Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch wieder heraus. Also - wenn ich einen freundlichen Ton anschlage, sollte es auch freundlich wieder kommen. Wieso dann immer einige Leute einen mit ihrer Laune/Überlegenheit/sonstwas kommen müssen, verstehe ich nicht.
Zum anderen denke ich auch noch, dass manche User es nicht für nötig halten, sich gegenüber einen solchen "Idioten" erklären zu müssen. Da kann es allerdings falsch aufgefasst werden, was Diomedes gesagt hat. Die eine Seite denkt, "Der kann sich nicht argumentieren", der andere denkt, "Was soll ich dem schreiben, der kapiert es eh nicht."
So seh ich das.
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Es sollte keinem das Recht geben. Aber es ist nunmal so, dass sich manche Leute einen Dreck darum scheren, ob man freundlich behandelt werden will.Zitat von SephiMike
Teilweise auch zu Recht, vor allem bei solchen, die sich besonders viel darauf einbilden.
Ich denke, es hat genauso wenig was mit Anstand zu tun, für die schlechte Laune oder den rauheren Ton eines anderen kein Verständnis aufzubringen, und darauf zu bestehen, mit einem Lächeln empfangen zu werden.
Genauso wenig würden betroffene verstehen, wieso du so großen Wert darauf legst, dass sich alle im Rahmen der politischen Korrektheit ausdrücken sollen, weil es stumpfe Formalitäten sind.Zitat von Innocentia
Wenn der Streit sich nur um die Form dreht, und nichtmehr um den Inhalt, dann kann das Thema tatsächlich nicht allzu wichtig sein.
Das ist auch völlig legitim, niemand muss sich irgendwem gegenüber erklären.Zitat
Missversteh mich nicht, ich wollte damit keinesfalls sagen, dass man zu jedem freundlich sein muss.
Menschen, die einfach nur aus Anstand halb- oder noch weniger herzliche Höflichkeitsphrasen verlogen ablassen, nerven mich noch mehr als die, die zumindest ehrlich mit ihren Gefühlen sind, wenn sie andere blöde anlabern.
Also, ich bezog mich mit meinem Post auf Diskussionen im Allgemeinen, nicht nur auf das Internet. Auf das Internet bezogen muss ich sagen: Ja, teilweise gibt es zu wenig Toleranz. Im Internet ist es doch viel einfacher, Leuten ans Bein zu pissen, man muss sich ja nicht weiter mit ihnen abgeben. (Damit ist jetzt, wie geschrieben, das gesamte Internet gemeint, nicht nur speziell dieses Forum)
Na ja, ich finde, wenn mir eine Diskussion wirklich sinnlos erscheint (Eben weil die Meinungen vieeeel zu unterschiedlich sind) oder der Diskussionspartner ist wirklich nicht überzeugend in der Argumentation, dann sehe ich keinen Grund, sie fortzuführen.Zitat
Das Wort ,,andere'' ist mir in diesem Zusammenhang auch zu allgemein. Klingt so, als würde ich den Diskussionspartner von vornerein als unfähig abstempeln, was nicht der Fall ist. Das zeigt sich dann. Worauf ich eigentlich anspielen wollte, war die Unfähigkeit, glasklar zu argumentieren. Kann ja sein, dass der Diskussionspartner eigentlich Argumente hat, nur beim Diskutieren schnell irgendeinen Mist raushaut, um was zu sagen und zu kontern. Das meine ich und das fällt mir bei vielen Leuten auf. Auch bei mir, klar. Das passiert, denke ich, jedem mal, besonders denen, die sich nicht ,,geschlagen geben wollen'', wobei ich es auch falsch finde, es zu einem Machtkampf ausarten zu lassen. Das ist irgendwie nur Ballast, der Diskussionen unnötig erschwert und weniger spaßig macht und IMO auch das größte Problem.
Geändert von thickstone (01.08.2008 um 15:38 Uhr)