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  1. #1

    Wieso diskutieren wir eigentlich noch?

    Anstatt einfach nur "Fick dich" zu schreiben, was meistens schon mehr über die Meinung über ein Posting aussagt, als ein zehnseitiger Aufsatz. Auf diese Frage muss man unweigerlich kommen, wenn man sich Gedanken über Forumsdiskussionen macht, obwohl ich gestehen muss, dass auch Hitze und schwüle Luft nicht ganz unschuldig daran sind, dass ich hier und jetzt so was schreibe.

    Für die einen mag das Thema nichts neues sein, für die anderen vielleicht nur ein weiterer, nutzloser Rant, aber mir ist das gerade wieder so richtig schön bewußt geworden. Was nun eigentlich das Problem ist? Habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, wenn ihr eine Diskussion verfolgt, dass die Leute dort irgendwie nur Scheiße reden? Nicht das Thema an sich, sondern die Art der Diskussion. Natürlich gibt es dumme Themen, auf die man gar nicht anders reagieren kann, als den Verantwortlichen mit Spott zu überschütten. Das ist vielleicht nicht nett, aber irgendwo muss ja mal die Aggressionen rauslassen. Wenn wir solche Themen mal außer Acht lassen und uns eine ganz normale Diskussion anschauen, werden wir nach einem normalen Anfang schnell bemerken, dass irgendwann nur noch ein bestimmter Schlag von Menschen an der Diskussion teilnimmt.

    Diese Leute sind es, die mich zu folgender Erkenntnis geführt haben: Diskussion ist Krieg, bei dem es darum geht die anderen mit seinem Schwanz zu erschlagen. Hinter dieser Wahrheit steckt, dass irgendwann bei einer Diskussion nur die übrigbleiben, die das Diskutieren als virtuellen Schwanzvergleich ansehen. Anstatt eine gewisse Achtung gegenüber dem Gesprächspartner aufzubringen (gut, einige sind so dumm, dass man das nicht kann, aber die übersehen wir mal), wird mit allen Mitteln versucht ihn zu übertrumpfen, ihn mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten zu erdrücken oder ihn generell mißzuverstehen. Gerade letzteres ist ein beliebtes Mittel. Selbst beim letzten Analphabeten ist meistens klar worauf er hinaus will, aber es ist viel einfacher sich dumm zu stellen und so zu tun als ob man ihn nicht versteht. Dann kann man nämlich schön jedes Wort auf die Goldwaage legen und das hineininterpretieren, was einen gerade am besten passt. Besonders gut sieht man das am Beispiel von Fach- oder Fremdwörtern, bei denen gerne absichtlich vergessen wird, dass man sich nicht in einem Intellektuellenforum aufhält und deswegen meistens die Bedeutung der Wörter gemeint ist, die der Volksmund benutzt, sei sie noch so falsch (s. Pornographie = Hardcore). Es ist manchmal schon erschreckend, wie einige den "Strom der Unterhaltung" nicht länger als über ein einziges Posting nachvollziehen können und nicht mal erkennen, in welchem Zusammenhang die Postings der anderen stehen. Aber auch das kann natürlich wieder Absicht sein, da es für die Zitatzerpflückerei viel besser ist, die zitierten Abschnitte nicht im Kontext, sondern für sich alleine zu sehen.

    Um es auf den Punkt zu bringen, hat man es bei den Diskussionen irgendwann nur noch mit einer Horde von Selbstdarstellern, Hosentaschen-Intellektuellen oder selbsternannten Aspergern zu tun, denen es nicht darum geht das Gegenüber zu verstehen, sondern als "Gewinner" hervorzugehen. Sicherlich gibt es einen Unterschied zwischen denen mit "Welt der Wunder"-Fachwissen und denen, die sich mit dem Thema wirklich auskennen - man ist schnell genervt, wenn jemand über etwas spricht von dem er keine Ahnung hat - aber anstatt vernünftig alles zu erklären, nutzt man die Gelegenheit gleich aus, um den Diskussionspartner als Idioten hinzustellen.

    Die Folge ist, dass man die meisten Diskussionen schon vergessen kann, bevor jemand überhaupt das Wort Hitlervergleich in den Mund genommen hat und es überrascht nicht, dass irgendwann nur noch die oben genannten Personen an den Gesprächen teilnehmen. Nun will ich nicht sagen, dass das Diskutieren an sich absurd ist. Bei konkreten Themen kann man sogar zu einem vernünftigen Ergebnis kommen und auch bei Themen, über die man nur philosophieren kann, lässt sich normal reden, aber dazu gehört eben eine gewisse Achtung gegenüber dem Gesprächspartner. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man im Internet irgendwann abstumpft und deswegen lieber zu Sarkasmus greift. Man verliert schnell die Geduld, wenn man zum hundersten Mal die gleichen abgedroschenen Argumente liest oder jemand so dumm auftritt, dass man nicht anders kann als ihn bloßzustellen. Trotzdem gibt es Momente in denen ich anzweifle, dass das so richtig ist (wie man gerade sieht). Ok, ich bin weit davon entfernt zu den Gutmenschen (hier bitte umgangssprachliche Bedeutung beachten) zu gehören, die in Gesprächskreisen zusammensitzen und Händchen halten; ironischerweise beteilige ich mich ja selber an diesen Diskussionen und bin auch zu sturr um mein Ego zu ignorieren, aber es ist trotzdem dumm.

    Wie dem auch sei, mehr werde ich zum Thema nicht schreiben. Hat mal wieder Spaß gemacht. Wer sich angesprochen fühlt, kann gerne mit "Fick dich" antworten. =3
    Geändert von Kelven (30.07.2008 um 16:25 Uhr)

  2. #2
    Ich bin ein bischen schwer von Begriff. Kannst du die Beispiele für mich bringen, aus denen du dir deine Meinung gebildet hast?

  3. #3

  4. #4
    Kann deinen Text nachvollziehen und stimme auch eigentlich allen Punkten zu. Schöner hätte man das nicht ausdrücken können

    Mir fällt sowas in Diskussionen oft auf, dass Leute einen missverstehen, um irgendwie abzulenken, dann haben sie irgendwas doch nicht so gemeint, dann hat man sie wahrscheinlich falsch verstanden....Ich für meinen Teil finde Diskussionen extrem stressig, weil kaum jemand wirklich diskutieren kann und ich mich am Ende nur über den ganzen Stress aufrege.

    Generell beende ich sowas immer mit ,,...da kommen wir jetzt eh nicht auf einen Nenner, lassen wir es sein.'', wenn es mir echt zu dumm wird

    Will jetzt damit aber nicht sagen, dass ich selbst so der Diskussionator bin, aber ich sage nur, was mir so auffällt.

  5. #5

  6. #6
    Too long; didn't read.

  7. #7
    Ich kann dir da auch im großen und ganzen zustimmen.

    Gerade bei Themen, bei denen ich mal was zu sagen hätte, überlege ich mir das dreimal, ob ich was dazu poste oder nicht. Irgendwie ist immer diese "Angst" da, dass man von anderen, die ja alles besser wissen, niedergemacht wird.

    Der häufige Sarkasmus stört mich auch sehr im Forum. Da meint man, Person XYZ hat es ernst gemeint, dabei war das nur eine Verasche. Ohne Smilie kann man sowas nur schwer in einem Forum/Chat/whatever erkennen, ob etwas ernst oder ironisch gemeint ist. Das ist mitunter ein Grund, warum ich mich auch nicht oft hier beteilige...

    Ich meine, muss denn sowas sein? Neulinge auch auf so eine Art runterzumachen finde ich falsch. Es nervt zwar, wenn sie dasselbe fragen, aber Menschen sind eben nicht perfekt. Da sollte man doch schon rücksichtsvoller sein. Und zwar gegenüber jedem. Egal ob ein User, der schon 10 Jahre in einem Forum ist oder ein Neuling.

    - Das Inno -

  8. #8
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Diskussion ist Krieg, bei dem es darum geht die anderen mit seinem Schwanz zu erschlagen.
    *nach unten guck*

    Ähm... tja... also...

    Fick mich?

    *verwirrt*

  9. #9
    Im Internet diskutiere ich nicht. Entweder trolle ich rum oder schreibe sinnlose Einzeiler.
    Sonst diskutiere ich lieber, um ein gewisses Niveau über dem eines "fick dich" zu bewahren und es meinem Gegenüber leichter zu machen, meine Denkweise zu verstehen. Mehr muss man dazu auch nicht sagen.

  10. #10
    Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
    Im Internet diskutiere ich nicht. Entweder trolle ich rum oder schreibe sinnlose Einzeiler.
    Richtig, diskutieren kann man immer noch aufm Arbeitsamt.

  11. #11
    Zitat Zitat von Don
    Too long; didn't read.
    In der Kurzversion heist es wohl, dass sich eigentlich nur noch jeder wichtig machen, und den anderen als Versager hinstellen will, und Diskussionen im Internet daher witzlos, langweilig, und für eine engagierte Person möglicherweise sogar deprimierend sind... wenn ich das richtig verstanden habe.

    Der Sinn des Threads erschließt sich mir jedoch weniger.
    Ok, einen Sinn braucht er genau genommen nicht, ich finds eigentlich sowieso viel interessanter, wenn jemand einfach nur so sich was von der Seele schreibt oder ein bisschen seine Gedanken preisgibt, völlig ungezwungen und locker.

    Aber in diesem Thread sind auch schon wieder zwei Leute, die sagen dass sie zustimmen, und meinen, im Internet herrsche nicht genügend Toleranz, wärend sie im gleichen Beitrag wieder altklug behaupten, dass andere so viel dümmer/beschränkter/arroganter sind, und sie sich in ihrer Überlegenheit lieber darüber hinwegsetzen und sich aus dem Thema raushalten oder das ganze vorzeitig beenden.

    Zwar ist das nicht immer so, und mit manchen Leuten kann man auch wirklich gut reden, wenn man nicht jedes Wort persönlich nimmt, aber grundsätzlich sollte sich niemand zuviel erhoffen.

    Wenn das eh schon jeder weiß, wozu dann die Aufregung?

    EDIT:
    Nach reiflicher Überlegung will ich den Beitrag noch um ein "paar" Worte der Erklärung ergänzen.

    Mit dem Ausdruck...
    Zitat Zitat
    Aber in diesem Thread sind auch schon wieder zwei Leute, die sagen dass sie zustimmen, und meinen, im Internet herrsche nicht genügend Toleranz, wärend sie im gleichen Beitrag wieder altklug behaupten, dass andere so viel dümmer/beschränkter/arroganter sind, und sie sich in ihrer Überlegenheit lieber darüber hinwegsetzen und sich aus dem Thema raushalten oder das ganze vorzeitig beenden.
    ... will ich Mando Diao und Innocentia keinesfalls als Idioten bezeichnen, die nicht wissen was sie reden. Ich hab weder die Veranlagung noch das Bedürfnis, jemanden grundlos zu beleidigen. Genau genommen ist bei Innocentia dieser Hauch von Zwiespältigkeit auch nicht vorhanden, aber die Angst, die er beschreibt, die ihn (oder jemand anderen) vom Diskutieren abhält, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, und es lehnt sich auch zum Teil an die These an, dass man nicht diskutieren kann, weil der Rest scheinbar so unzivilisiert ist.

    Mir ist natürlich klar, was die beiden meinen, ich persönlich finde jedoch, dass man es sich sehr eigensinnig einfach macht, den anderen als dumm oder unfähig oder was auch immer zu bezeichnen, und damit seine Unlust am Debattieren zu begründen.

    Angenommen für einen Fall, in dem ich meine, was zu sagen zu haben, was vielleicht auch andere interessieren könnte, sollte ich mich doch grundsätzlich nicht an deren Sarkasmus oder Desinteresse stören. Schon gar nicht, wenn es von vielleicht drei oder vier aus zwanzig Leuten kommt. Schlimmstenfalls müsste ich hinnehmen, dass es einfach niemanden interessiert, so kanns kommen.

    Angenommen für den Fall, dass ich etwas in Erfahrung bringen will, dann sollte ich darauf achten, wie ich meine Frage formuliere, und entsprechend meines Wissenstandes argumentieren, um vielleicht einer verbalen Backpfeife zu entgehen die sich gewaschen hat.
    Denn wenn es so rüberkommt, als ob ich nichtswissend einfach mal das Maul aufreiße, und behaupte ich hätte recht, und es offensichtlich wird, dass ich Unwissenheit zu überdecken versuche, dann hat der Gegenüber auch allen Grund, mich mit erschlagender Argumentation an die Wand zu stellen.
    Mich würde es schließlich genauso ankotzen, wenn ich mit jemandem ein Gespräch führen will, und der ohne falsche Scham nur Mist redet.

    Toleranz dafür hat nicht jeder, und das meistens auch nicht ohne Grund.
    Natürlich gibt es hier und da auch immer solche, die mit Freuden jemanden zur Schnecke machen, sich dumm stellen, alles auf die Goldwage legen etc., aber das ist wohl kaum die Mehrheit.
    Und wenn man etwas empfindlicher ist, und an solche Leute gerät, ist das halt Pech, aber dann würde ich nicht verstehen, wieso man den Mut aufbringen kann, fremde Leute nach ihrer Meinung zu fragen, aber nicht genügend Rückgrat besitzt, um diese Meinungen auch zu verkraften, auch wenn sie nur heiße Luft mit viel Pfeffer drin sind.

    Man muss sich natürlich auch im Klaren darüber sein, dass in einem Forum wirklich jeder an der Diskussion teilnehmen darf, entsprechend vielseitig die Reaktionen sein können.

    Ich bin mir aber sicher, dass unterm Strich die Mehrheit aus relativ vernünftigen Leuten besteht, die versuchen, einen aufzuklären. Der Ton der dabei angeschlagen wird, ist an sich aber auch völlig egal, vom Personal bei Ämtern oder öffentlichen Verkehrsmitteln wird man auch nicht viel besser behandelt, Hauptsache man ist informiert. Dass der ein oder andere mit der Zeit genervt ist, muss man als bedauernswerte Tatsache hinnehmen.

    Wer jedenfalls wirklich nach Austausch und Diskurs sucht, der kann nicht allen ernstes behaupten, es läge nur an dem oder den anderen, wenn das nicht hinhaut.
    Und selbst wenn es denn mal so ist, shit happens.


    Warum ich den ganzen Mist jetzt hier nochmal erläutere?
    Ich habe vor ein paar Stunden noch gedacht, dass sich eigentlich auf der Ebene nur schwer aktiv kommunizieren lässt, bei der sich der Gegenüber drei Tage mit seiner Antwort Zeit lassen kann.

    Jetzt will ich die Möglichkeit einfach mal so nutzen, um einen eigenen Fehltritt auszubessern.
    Ich hätte das sicher kürzer fassen können, aber ehe sich irgendwer aus irgendeinem Grund auf die Füße getreten fühlt, nehm ich mir halt die Zeit und schilder meine Gedanken in aller Ausführlichkeit und ich habe mich wirklich bemüht, alle Zweideutigkeiten und Provokationen und dumme Sprüche herauszufiltern.

    In diesem Sinne: Prost!
    Geändert von Diomedes (01.08.2008 um 05:03 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Ich bin mir aber sicher, dass unterm Strich die Mehrheit aus relativ vernünftigen Leuten besteht, die versuchen, einen aufzuklären. Der Ton der dabei angeschlagen wird, ist an sich aber auch völlig egal, vom Personal bei Ämtern oder öffentlichen Verkehrsmitteln wird man auch nicht viel besser behandelt, Hauptsache man ist informiert. Dass der ein oder andere mit der Zeit genervt ist, muss man als bedauernswerte Tatsache hinnehmen.
    Natürlich ist der Ton nicht egal O.o
    Egal wie genervt man ist, das gibt keinem das Recht, dies an einem unbeteiligten auszulassen.

  13. #13


    Zitat Zitat von Broken Chords Can Sing A Little Beitrag anzeigen
    qft


    Ihr seid zum Schiessen.

  14. #14
    So kann man es natürlich auch sehen und es stimmt auch teilweise. Aber Fakt ist nunmal, dass man bestimmt schon oft Situationen hatte, bei denen man freundlich in einem Thread hingewiesen hat, wie die Meinungen anderer sind und dann kommt irgendein User und schmeißt mit irgendwas um sich herum, was nicht nur fehl am Platz ist, sondern auch (leider oft) beleidigend ist. Im ersten Moment ist man so perplex, weil man ja noch wie gesagt freundlich hingewiesen hat und dann bekommt man so einen Post, der in einem Scheißton verfasst wurde. Wenn man eben schlechte Laune hat, soll man seinen Frust nicht sonstwo auslassen.

    Genau diese "Angst" ist - wenn man solche Situationen schon mehrmals miterleben musste - einfach drin. Klar, es gibt nicht nur immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber eigentlich sollte doch das Prinzip klar sein: Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch wieder heraus. Also - wenn ich einen freundlichen Ton anschlage, sollte es auch freundlich wieder kommen. Wieso dann immer einige Leute einen mit ihrer Laune/Überlegenheit/sonstwas kommen müssen, verstehe ich nicht.

    Zum anderen denke ich auch noch, dass manche User es nicht für nötig halten, sich gegenüber einen solchen "Idioten" erklären zu müssen. Da kann es allerdings falsch aufgefasst werden, was Diomedes gesagt hat. Die eine Seite denkt, "Der kann sich nicht argumentieren", der andere denkt, "Was soll ich dem schreiben, der kapiert es eh nicht."

    So seh ich das.

    - Das Inno -

  15. #15
    Zitat Zitat von SephiMike
    Natürlich ist der Ton nicht egal O.o
    Egal wie genervt man ist, das gibt keinem das Recht, dies an einem unbeteiligten auszulassen.
    Es sollte keinem das Recht geben. Aber es ist nunmal so, dass sich manche Leute einen Dreck darum scheren, ob man freundlich behandelt werden will.
    Teilweise auch zu Recht, vor allem bei solchen, die sich besonders viel darauf einbilden.

    Ich denke, es hat genauso wenig was mit Anstand zu tun, für die schlechte Laune oder den rauheren Ton eines anderen kein Verständnis aufzubringen, und darauf zu bestehen, mit einem Lächeln empfangen zu werden.

    Zitat Zitat von Innocentia
    Wieso dann immer einige Leute einen mit ihrer Laune/Überlegenheit/sonstwas kommen müssen, verstehe ich nicht.
    Genauso wenig würden betroffene verstehen, wieso du so großen Wert darauf legst, dass sich alle im Rahmen der politischen Korrektheit ausdrücken sollen, weil es stumpfe Formalitäten sind.
    Wenn der Streit sich nur um die Form dreht, und nichtmehr um den Inhalt, dann kann das Thema tatsächlich nicht allzu wichtig sein.

    Zitat Zitat
    Zum anderen denke ich auch noch, dass manche User es nicht für nötig halten, sich gegenüber einen solchen "Idioten" erklären zu müssen.
    Das ist auch völlig legitim, niemand muss sich irgendwem gegenüber erklären.

  16. #16
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen

    Aber in diesem Thread sind auch schon wieder zwei Leute, die sagen dass sie zustimmen, und meinen, im Internet herrsche nicht genügend Toleranz,
    Also, ich bezog mich mit meinem Post auf Diskussionen im Allgemeinen, nicht nur auf das Internet. Auf das Internet bezogen muss ich sagen: Ja, teilweise gibt es zu wenig Toleranz. Im Internet ist es doch viel einfacher, Leuten ans Bein zu pissen, man muss sich ja nicht weiter mit ihnen abgeben. (Damit ist jetzt, wie geschrieben, das gesamte Internet gemeint, nicht nur speziell dieses Forum)

    Zitat Zitat
    wärend sie im gleichen Beitrag wieder altklug behaupten, dass andere so viel dümmer/beschränkter/arroganter sind, und sie sich in ihrer Überlegenheit lieber darüber hinwegsetzen und sich aus dem Thema raushalten oder das ganze vorzeitig beenden.
    Na ja, ich finde, wenn mir eine Diskussion wirklich sinnlos erscheint (Eben weil die Meinungen vieeeel zu unterschiedlich sind) oder der Diskussionspartner ist wirklich nicht überzeugend in der Argumentation, dann sehe ich keinen Grund, sie fortzuführen.

    Das Wort ,,andere'' ist mir in diesem Zusammenhang auch zu allgemein. Klingt so, als würde ich den Diskussionspartner von vornerein als unfähig abstempeln, was nicht der Fall ist. Das zeigt sich dann. Worauf ich eigentlich anspielen wollte, war die Unfähigkeit, glasklar zu argumentieren. Kann ja sein, dass der Diskussionspartner eigentlich Argumente hat, nur beim Diskutieren schnell irgendeinen Mist raushaut, um was zu sagen und zu kontern. Das meine ich und das fällt mir bei vielen Leuten auf. Auch bei mir, klar. Das passiert, denke ich, jedem mal, besonders denen, die sich nicht ,,geschlagen geben wollen'', wobei ich es auch falsch finde, es zu einem Machtkampf ausarten zu lassen. Das ist irgendwie nur Ballast, der Diskussionen unnötig erschwert und weniger spaßig macht und IMO auch das größte Problem.
    Geändert von thickstone (01.08.2008 um 15:38 Uhr)

  17. #17
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Es sollte keinem das Recht geben. Aber es ist nunmal so, dass sich manche Leute einen Dreck darum scheren, ob man freundlich behandelt werden will.
    Teilweise auch zu Recht, vor allem bei solchen, die sich besonders viel darauf einbilden.
    Ich denke, es hat genauso wenig was mit Anstand zu tun, für die schlechte Laune oder den rauheren Ton eines anderen kein Verständnis aufzubringen, und darauf zu bestehen, mit einem Lächeln empfangen zu werden.
    Missversteh mich nicht, ich wollte damit keinesfalls sagen, dass man zu jedem freundlich sein muss.
    Menschen, die einfach nur aus Anstand halb- oder noch weniger herzliche Höflichkeitsphrasen verlogen ablassen, nerven mich noch mehr als die, die zumindest ehrlich mit ihren Gefühlen sind, wenn sie andere blöde anlabern.

  18. #18
    Zitat Zitat von Mando Diao Beitrag anzeigen
    Mir fällt sowas in Diskussionen oft auf, dass Leute einen missverstehen, um irgendwie abzulenken, dann haben sie irgendwas doch nicht so gemeint, dann hat man sie wahrscheinlich falsch verstanden....Ich für meinen Teil finde Diskussionen extrem stressig, weil kaum jemand wirklich diskutieren kann und ich mich am Ende nur über den ganzen Stress aufrege.
    Es ist alles viel, viel einfacher, wenn man Argumente zu seiner Meinung hat. Pure Meinungen sind ziemlich leicht angreifbar.

    Zitat Zitat von Diodomes
    Aber in diesem Thread sind auch schon wieder zwei Leute, die sagen dass sie zustimmen, und meinen, im Internet herrsche nicht genügend Toleranz, wärend sie im gleichen Beitrag wieder altklug behaupten, dass andere so viel dümmer/beschränkter/arroganter sind, und sie sich in ihrer Überlegenheit lieber darüber hinwegsetzen und sich aus dem Thema raushalten oder das ganze vorzeitig beenden.
    Was im Internet herrscht ist eine Faux-Anonymität und durch diese eine Art Anything-goes Freibeuterstimmung. Da Anonymität an sich schon ein anrüchtiger Zustand ist - nur Kriminelle leben anonym oder unter einem Alias, wie wir es hier alle tun - ist die Schwelle zu "kriminellem" oder zumindest assozialem Verhalten gleich mal ein ganzes Stück geringer als IRL.

    Interesanterweise meinte aber z.B. Esther Dyson, dass ihrer Erfahrung nach die Leute in genau umrissenen Zirkeln viel ausfälliger gegeneinander werden als in der allgemeinenen Netz-Anonymität. Ihr Beispiel war ein Uni-Usenet, in dem Professoren sich gegenseitig virtuelle Scheiße anwarfen sobald sie der Meinung waren, Anonym zu sein. Natürlich handelte es sich in diesem speziellen Fall um eine Faux-Anonymität, da es für die Beteiligten nicht besonders schwer war, aus dem kleinen Kreis ihrer Kollegen sowohl Attackierenden als auch Ziel zu identifizieren. Die Enge des Zirkels sorgte dafür, dass die aus der Faux-Anonymität geführten Tiefschläge dann auch immer so richtig tief lagen. So weit kann es im allgemeinen Netz eigentlich nicht kommen, da sich die Teilnehmer zu fremd sind.

  19. #19

    Users Awaiting Email Confirmation

    Ich hab mir fast vorgenommen hier nix zu posten, aber hey, ich bin auch Anerkennungsgeil. Also wozu posten, wenn nicht genau deswegen.
    Zitat Zitat
    Diskussion ist Krieg, bei dem es darum geht die anderen mit seinem Schwanz zu erschlagen. Hinter dieser Wahrheit steckt, dass irgendwann bei einer Diskussion nur die übrigbleiben, die das Diskutieren als virtuellen Schwanzvergleich ansehen. Anstatt eine gewisse Achtung gegenüber dem Gesprächspartner aufzubringen
    Die, mit dem vermeindlich Größeren find ich auch sehr störend. Aber wenn diejenigen mit beachtlicher Länge aufeinander losgehen, und diejenigen, die ihre Länge nicht beachten, nicht auf die Länge achten, dann dann endet es tatsächlich meist mit einer unbefriedigenden Angelegenheit - so zumindest meine 7 Monatige Erfahrung. Aber da diejenigen dies nötig haben, es nunmal dringen brauchen, ist dass wohl so eine Art Egoblasen. Nur bekommt am Schluss keiner die Streicheleinheiten die er möchte, weil seltenst dabei einander geholfen wird.

    Übersetztung: Ich stimm dir zu, trotzdem nimmt der ein oder andere auch mal ein sinnvolles Argument mit. Alle anderen Threads haben zumindest Unterhaltungswert.


  20. #20
    Zitat Zitat von Mando Diao
    Na ja, ich finde, wenn mir eine Diskussion wirklich sinnlos erscheint (Eben weil die Meinungen vieeeel zu unterschiedlich sind) oder der Diskussionspartner ist wirklich nicht überzeugend in der Argumentation, dann sehe ich keinen Grund, sie fortzuführen.
    Natürlich, wenn ein Gespräch nirgendwo hinführt, gibt es auch keinen Grund, diese weiter fortzusetzen.
    Das ist jedoch was anderes, als sich aus Bequemlichkeit einfach aus dem Staub zu machen.

    Zitat Zitat
    Das Wort ,,andere'' ist mir in diesem Zusammenhang auch zu allgemein. Klingt so, als würde ich den Diskussionspartner von vornerein als unfähig abstempeln, was nicht der Fall ist. Das zeigt sich dann. Worauf ich eigentlich anspielen wollte, war die Unfähigkeit, glasklar zu argumentieren. Kann ja sein, dass der Diskussionspartner eigentlich Argumente hat, nur beim Diskutieren schnell irgendeinen Mist raushaut, um was zu sagen und zu kontern.
    Die Bezeichnung ist ja egal, gemeint ist einfach nur der oder die Diskussionspartner.
    Ich verstehe allerdings nicht so ganz, was du mit "glasklar argumentieren" meinst, oder ich finde zumindest den Ausdruck unglücklich gewählt.
    Das Gegenteil wäre, dass jemand unklar argumentiert, und ich könnte mir das nur so erklären, dass jemand ein unzureichendes Ausdrucksvermögen besitzt, oder seine Gedanken nicht geordnet bekommt, was bedeutet, dass seine "Unfähigkeit" auf mangelnde Bildung oder Intelligenz zurückzuführen wäre.

    Was du meinst, würde ich eher als Unreife bezeichnen. Und da könnte ich durchaus verstehen, wenn einem irgendwann die Lust vergeht.

    Zitat Zitat von SephiMike
    Menschen, die einfach nur aus Anstand halb- oder noch weniger herzliche Höflichkeitsphrasen verlogen ablassen, nerven mich noch mehr als die, die zumindest ehrlich mit ihren Gefühlen sind, wenn sie andere blöde anlabern.
    Das verstehe ich jetzt nicht ganz.
    Findest du es nun besser, wenn man seinen Gefühlen freien Lauf lässt, oder wenn man sich zwingt, den anderen trotz schlechter Laune noch "freundlich" zu behandeln?

    Zitat Zitat von Ianus
    Da Anonymität an sich schon ein anrüchtiger Zustand ist - nur Kriminelle leben anonym oder unter einem Alias, wie wir es hier alle tun - ist die Schwelle zu "kriminellem" oder zumindest assozialem Verhalten gleich mal ein ganzes Stück geringer als IRL.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das damit zusammenhängt, wie ausgelassen oder authentisch man im wirklichen Leben ist bzw. sein kann, und wieviel man sozusagen ersatzweise nur im Internet ausleben darf dank dem Schutz der Anonymität. Irgendein Interesse muss ja damit verfolgt werden, auf virtueller Ebene eine andere Persönlichkeit anzunehmen.

    Zitat Zitat
    Interesanterweise meinte aber z.B. Esther Dyson, dass ihrer Erfahrung nach die Leute in genau umrissenen Zirkeln viel ausfälliger gegeneinander werden als in der allgemeinenen Netz-Anonymität.
    [...]
    Die Enge des Zirkels sorgte dafür, dass die aus der Faux-Anonymität geführten Tiefschläge dann auch immer so richtig tief lagen.
    Heißt das nun, dass man automatisch zurückhaltender ist, solange man die Person hinter dem Pseudonym nicht kennt, oder heißt das, dass man mit dem Wissen um die Identität des anderen nur mehr Möglichkeiten hat und diese auch bereit ist, auszunutzen?

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