kann man das wirklich so pauschal sagen? ich finde, niemand hat das recht über die lebensberechtigung von anderen menschen zu urteilen oder sie auf ihre behinderung zu reduzieren. ich habe einen klienten betreut, der durch seine krankheit mittlerweile verstorben ist. er konnte sich weder selbstständig bewegen, hatte zu 80 % vermindertes sehvermögen, und konnte seine bedürfnisse nicht äussern und sich nur nonverbal ausdrücken. wäre er jetzt weniger lebensberechtigt gewesen, wie andere menschen? meine antwort lautet klar nein. er hat gelacht, wenn man mit ihm sprach, ihm hat sein essen geschmeckt, auf lichtreize reagiert, die ihm freude bereitet haben und hat andere menschen gespührt, die sich um ihn gekümmert haben. in seiner welt war er glücklich und man merkte es ihm auch an. er kannte es auch nicht anders.. man muss differenzieren. wenn ein mensch nur leidet und vor sich hinvegetiert, ist man sicher verleitet, über die lebensberechtigung nachzudenken, weil man sieht, dass jemand leidet. wie alte menschen zum beispiel oft jahrelang vor sich hinvegetieren. aber wenn man erkennt, dass es der person trotz der widrigkeiten gut geht, ist das eine andere sache
ich halte es in meinem leben so, dass jeder mensch seine zeit so nutzen kann wie er es für richtig hält und niemand hat das recht, sich ein urteil darüber zu bilden ob er es nun verdient hat zu leben oder nicht. ich rede jetzt davon, wenn man nicht gegen gesetze verstößt. (mord )sicher gibt es länder, wo behinderte menschen getötet oder gleich abgetrieben werden, weil viele die gesellschaft aufhalten würden, dass war auch früher essentiell, da man durch einige menschen mit beeinträchtigungen aufgehalten wird und die gemeinschaft/stamm belasteten. aber in heutigen zeiten ist es zumindest in den meisten ländern überholt so zu denken und man setzt sich auch für die menschen ein, die hilfe oder unterstützung benötigen.
wenn man eine liste aufstellen würde, wer es in einem land verdient zu leben und wer nicht, würden sicher menschen sterben, die alleine sind oder sich von der gesellschaft isoliert haben, da die menschen ihre angehörigen und freunde wählen würden. die frage ob man es verdient zu leben hängt sehr oft nicht davon ab, was man in seinem leben geleistet hat oder wie das gesundheitliche befinden ist, sondern in welchem umfeld man sich befindet. nach dem motto, wenn jemand nicht von der existenz einer person weiß, ist man wohl eher dazu geneigt, dessen lebensrecht in frage zu stellen. es gibt schließlich genug menschen, denen es völlig egal ist, was mit anderen passiert, weil sie diese nicht kennen und keinerlei empathie empfinden. es kommt immer auf das umfeld an. fragt man alte menschen (zb ns zeit), ob jetzt menschen mit behinderung weniger lebensrecht haben, wird die antwort sicher anders ausfallen, als ob man jetzt in diversen behindertenreinrichtungen diese frage stellen würde, da diese sich intensiv mit den personen beschäftigen. darum wäre ich immer vorsichtig, welche person man über das lebensrecht einer anderen person fragt. würde man jeden einzelnen im volk fragen und die stimmen einholen > großteil für angehörige und freunde. würde man das staatsoberhaupt fragen > menschen die für die gemeinde lebenswichtig sind und hochbegabt in bestimmten teilgebieten sind und eine leistung erbringen. alles eine sicht des standpunktes und genau das macht dieses thema schwer.
kann aber auch nur an mir liegen, da ich durch meinen beruf eher pro menschen bin und dadurch subjektiv voreingenommen
interessant wo das urthema vita vegan hingeführt hat xD