Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
Die Frage ist jetzt, wieso man etwas tun sollte, weil es die anderen auch tun. Ich persönlich sehe es wie gesagt im Zusammengehörigkeitsgefühl. Fast alle meine mir wichtigen Menschen essen gerne Fleisch und ich würde mir ausgeschlossen vorkommen, wenn ich es nicht tun würde. Offenbar schmeckt Fleisch einfach. Sowohl den anderen als auch mir. Dies schafft ein Gesprächsthema und erzeugt wie erwähnt ein Gefühl der Geselligkeit. Hier stecken viel Emotionen drin und diese legitimieren für mich mein Verhalten.
Naja, ich weiß nicht... du befriedigst also dein - sicherlich bei jedem Menschen vorhandenes - Bedürfnis nach Geselligkeit dadurch, mit anderen Fleisch zu essen und darüber zu reden? Das klingt für mich so, als gäbe es außerhalb des Themas "Nahrungsaufnahme" nur wenig, womit man sich mit anderen identifizieren oder in Kommunikation treten könnte. Würde allerdings von ziemlicher Einfallslosigkeit zeugen und nicht gerade für dich sprechen.

Zitat Zitat
Das sage ich aber selbst: Wie du siehst, kann ich sehr wohl selbständig Nachdenken und auf den Schluss kommen, dass Fleisch essen oder auch Sklaverei richtig ist. Dennoch ist dies nur eine Meinung und nicht ein objektives Kriterium. Ich verstehe deshalb nicht, wieso du so tust, als ob diese Dinge grundsätzlich falsch sein sollten. Ich kann ja noch nachvollziehen, auf welchen persönlichen Überlegungen heraus du es als falsch empfindest, aber deine Meinung ist nicht das Mass aller Dinge.
Bestreite ich auch nicht, ich wollte Sklaverei nicht als ein objektives Grundübel darstellen. Es ging mir von vorne herein bloß um die Begründung: Wenn du behauptest, du kommst nach ethischen Überlegungen zu dem Schluss, dass Sklaverei in Ordnung ist: Bitte, darüber lässt sich zwar auch diskutieren, allerdings nicht in dem Rahmen und mit den Argumenten, die hier von mir gebracht wurden. Doch alleine zu sagen: "Alle anderen tun es, deshalb tue ich es auch" - da fehlt mir die Intelligenz, die Eigenständigkeit die den Menschen ausmacht. Herdenverhalten mag zwar "natürlich" sein, aber nicht sonderlich rational. Was hat denn die Evolution gebracht, wenn erst wieder jeder dem nächstbesten Idioten nachgackert?

Zitat Zitat
Wie ich oben erklärt hatte, lässt sich dieser Herdentrieb ebenfalls durch eigenständiges Denken begründen. Vielleicht hätte ich statt Gesellschaft besser das Wort persönliches Umfeld nehmen sollen. Mir sind meine Mitmenschen jedenfalls so wichtig, dass ich sie als Lebensgrundlage betrachte.
Individualität spielt bei dir also eher einer nebensächliche Rolle?

Zitat Zitat
Ich müsste es.
Traurig, aber wahr.
Das erklärt so einiges!

Zitat Zitat
Wenn du es nicht willst, bitte. Ich frage mich dann allerdings, ob dir wildfremde Menschen sowie Tiere wichtiger sind als deine Mitmenschen oder ob du ein soziales Umfeld hast, das generell vegan/vegetarisch lebt? Letzterer Fall könnte ich nachvollziehen, der erste Fall hingegen erinnert mich an die Aussenseiterin Lisa.
Ich verstehe nicht, wie du jetzt auf Wichtigkeit kommst. Mir sind meine Mitmenschen sehr wichtig und ich komme auch gut mit ihnen aus, während ich vegan lebe (die meisten, die ich kenne, sind nicht mal Vegetarier). Meine Güte, es ist nur Ernährung, sonst nichts! Es fällt mir wirklich schwer nachzuvollziehen, wie man dem so viel Bedeutung zuschreiben kann; wie schon erwähnt fällt es mir hingegen äußerst leicht, für die zwischenmenschliche Interaktion andere Themen zu finden als das Mittagessen von vorgestern.

Zitat Zitat
Ehrlich gesagt wurde und werde ich bereits von Stärkeren unterdrückt in einem gewissen Sinne. Aber ich persönlich sehe immer Mittel und Wege, aus der Situation das beste zu machen und dann störts mich so ziemlich gar nicht, was die andern tun.
Naja, zwischen Mobbing (ich nehme an, etwas in die Richtung meinst du) und lebenslanger Gefangenschaft mit einem Todesurteil nach wenigen Jahren sehe ich aber schon einen Unterschied. Wer gemobbt wird, kann beispielsweise die Schule wechseln (hört sich leichter an als es ist, ich weiß), wer als Sklave sein Dasein fristet lediglich schuften oder sterben.

Zitat Zitat von Seyken Beitrag anzeigen
Aus der Sicht der Mehrheit ja, wie das von beinahe jedem. Wieviele schauen tagtäglich bei Gewalttaten an Menschen in Not zu ohne etwas zu tun? Das ist selbst aus meinem Blickwinkel abartig.
Es ist ein Unterschied ob man tatenlos zusieht - beispielsweise weil man ganz einfach nichts tun kann; nicht jeder hat das Geld in Krisengebiete zu reisen und dort Aufbauhilfe zu leisten - oder ob man inbrünstig eine Mentalität verteidigt, die zwar vom Großteil der ignoranten Menschheit verwirklich wird, im Grunde aber als falsch empfunden wird (und das jetzt nicht unbedingt auf die Tiere bezogen).
Und wenn es denn so abartig ist: Wieso gehst du nicht mit gutem Beispiel voran? Zu faul? Kein Bock?

Zitat Zitat von Nathrael Beitrag anzeigen
Ich kann mich diesbezüglich jedenfalls nur der Meinung Seykens anschließen - und insbesonders für Tiere ist es nun mal wirklich nicht notwendig, dem Moralapostel zu spielen - sie stehen klar unter dem Menschen und somit ist es nur recht, sie innerhalb eines gewissen Rahmens (ie: töten ja, ohne Betäubung ausbluten lassen nein) auszunutzen.
Jawoll! Genauso, wie Behinderte klar unter dem gesunden Menschen stehen und es deswegen nur gut und recht ist, sie niederzumetzeln. Anzünden von Behindertenheimen sei auch erlaubt.