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Es gibt da nen Maker der aus reinem Fun 3 Spiele in 16 Threads vorstellt und dann am Ende alle Stories weil sie harmonieren in ein Spiel steckt dieses stellt er vor.
Beginnt dieser Maker zufällig mit einem K ??

Ne aber mal im ernst. Das die meisten guten Spiele von Erwachsenen bzw ich sag mal Jugendlichen ab 16+ kommen hat, lässt sich leicht erklären:

1.) Junge Leute die sich an den Maker setzen, nehmen sich oft großartige Spiele wie UiD, VD oder, bei totaler Selbstüberschätzung, Velsarbor zum Vorbild und erwarten, ein vergleichbares Spiel zaubern zu können. Da spielt natürlich eine Menge kindliche Naivität mit rein. Immerhin kann doch jeder ein preisgekröntes Spiel erschaffen, ohne großartig Erfahrung mit dem Maker zu haben. Auch die Storys sind oft unausgereift (sh 2.). Ich habs erlebt, man wird einfach von einer gewissen Euphorie erfasst und denkt, das Projekt wird natürlich ein Hit.
Für den jungen Maker gilt oft folgende Regel:
Es ist noch kein Meister von Himmel gefallen, abgesehen von dir natürlich.


2.) Was die Storys betrifft, muss man klar sagen, dass es jede Menge gute Ansätze gibt, die Umsetzung aber oft am Alter des Schreibers scheitert, der es aufgrund fehlender Erfahrung nicht schafft, seine Geschichte auf einem angemessenen Niveau zu präsentieren um so ein breites Spektrum Spieler anzusprechen. Erwachsene haben meistens kein Interesse an klicheegespickten Geschichten und Fäkalhumor (mMn ein großes Problem bei jungen Makern), während Kinder kein Lust haben ein Spiel voller Intrigen und politischen Winkelzügen zu spielen, bei dem die Charaktere unglaubliche Entwicklungen durchmachen, sodass am Ende keiner mehr so richtig weiß, wer auf welcher Seite steht.


3.) Jungen Makern fehlts oft an Konsequenz. Sobald es mal nicht läuft, wirft man das Projekt in die Ecke und macht etwas anderes. Das tun Erwachsene auch, aber ich denke Erwachsene können sich eher dazu durchringen weiterzumachen.
Hier fällt mir ein Mitglied dieser Community auf Anhieb ein: Kynero.
Ich möchte keinesfalls behaupten, Kyneros Spiele wären schlecht, aber wenn es ein neues Projekt nach dem anderen hagelt, muss ich persönlich sagen, ich schau mir die Spiele gar nicht mehr richtig an, da ich mittlerweile einfach davon ausgehe, dass das Spiel eh bald nicht mehr das aktuelle Projekt ist.
(@Kynero: Solltest du älter sein, bist du vielleicht nicht das perfekte Beispiel für diesen Punkt, aber bring doch mal ein Spiel zu Ende)
Außerdem wird oft unterschätzt, wie zeitintensiv so ein Spiel ist. Das führt am Ende oft zu einer Menge Frust.


4.) Ein weiteres Problem aus dem Bereich "Selbstüberschätzung" wird auch schnell sichtbar.
Klar steht bei den großen Spielen oft ein Name wie Grandy oder Kelven drauf, aber an so einem Spiel ist mehr als eine Person beteiligt. Jeder braucht Leute die sich auf ihrem Gebiet auskennen. Was nützt es mir, wenn ich eine unglaublich packende Story, wie es sie noch nie gab, so niederschreiben kann, dass die Leser Gänsehaut (im positiven Sinne) bekommen. Wenn ich keinen Plan vom Skripten habe, ein eher schlechter Mapper bin und meine Pixeleien annehmbar aber nicht besonders sind, dann kann dabei nur ein mittelmäßiges Spiel entstehen, das durch seine Story besticht, wobei es natürlich schwer ist eine passende Atmosphäre zu schaffen, wenn die Maps bescheiden aussehen und die Events von Bugs durchzogen sind.

Deswegen beschränke ich mich aufs Schreiben. Ich habe keinen Plan vom Maker, aber ich bin auch nicht so naiv und versuche mir etwas anderes einzureden. Ich will nicht sagen, wers nicht kann, solls lassen, aber man sollte doch so ehrlich zu sich selbst sein und einsehen, dass zuerst eine Reihe Testläufe nötig sind, ohne diese gleich als die Revolution des RPG-Genres zu verkaufen.

Und bevor wieder jemand versucht mich zu steinigen:
NEIN, diese Punkte gelten natürlich nicht immer. Es gibt immer Ausnahmen, sei es ein Erwachsener, der denkt, sein Fäkalhumor sei lustig, oder ein talentierter Vertreter der jungen Generation, der es schafft ein stimmiges und rundes Spiel zu erschaffen.

Jeder hat das Recht ein Spiel zu erstellen, aber wenn etwas selbstkritischer wäre, würde immernoch genau soviel Müll entstehen, aber dieser Müll würde nicht im Netz landen, sondern dazu dienen Erfahrung zu sammeln und sich zu verbessern, egal auf welchem Gebiet.

Koragon