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Thema: MIDI vs. MP3?

  1. #1

    MIDI vs. MP3?

    Hi zusammen,
    Angeregt durch eine Aussage von Kelven, die ich leider jetzt gerade nicht mehr wiederfinde, habe ich mir mal ein paar Gedanken über MIDI vs. MP3 gemacht.

    MIDI:

    + sehr kleine Dateien

    + sehr leicht zu bearbeiten

    - Der Ersteller kann nicht beeinflussen, wie es auf den Zielsystemen klingt

    - Vocalspuren und Sounds, die das MIDI-System nicht vorrätig hat, können nicht wiedergegeben werden.

    +- Ausgezeichneter Klang - wenn man das entsprechende Wiedergabesystem besitzt, aber wer hat das schon?


    MP3:

    + es klingt auf allen Zielsystemen gleich, mal abgesehen von den Eigenschaften der jeweils verwendeten Soundkarten/Verstärker/Lautsprecher-Kombinationen.

    - nicht bearbeitbar (Programme wie Melodyne lasse ich hier mal außen vor, da für komplexe Arrangements noch nicht ausgereift genug)

    Dateigröße und Klang variieren je nach Kompression von...

    - klein mit sehr, sehr deutlich hörbaren Kompressionsverlusten,
    bis zu

    - riesig, mit auch bei feinem Gehör kaum wahrnehmbaren Verlusten, da kann man dann aber auch gleich zB das WAV-Format nehmen.

    Ich werte hier beide Extreme als Minus, den "Goldenen Mittelweg" als bestenfalls neutral.

    Auf YouTube habe ich mir gestern so einige Demos von MIDI-Keyboards aus verschiedenen Preisklassen angehört, wie zB das MM6 (ca. 600,- EUR) und das Tyros 2 (ca. 3000,- EUR) von Yamaha.
    (Ja, die durch YouTube verursachten Kompressionsverluste sind mir durchaus bewusst, aber ich habe auch schon so manches dieser Keyboards live gehört.)


    Mein Fazit

    Dateigröße und Flexibilität :
    Hier ist MIDI fast unschlagbar.


    Was den Sound angeht:
    Verglichen mit einen MIDI-System der Einsteigerklasse (MM6), ist man mit MP3 in mittlerer Kompressionsstufe in den allermeisten Fällen sehr viel besser bedient; je teurer das System allerdings wird, umso mehr verschiebt sich das Verhältnis zugunsten von MIDI - kann aber alles in allem betrachtet nicht wirklich den Break-Even-Point erreichen - besonders wenn man mit einbezieht, dass kaum jemand ein hochwertiges MIDI-Setup zuhause hat.

    Schade. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass MIDI bei meinem kleinen "Test" besser abschneidet, aber zB die Bläsersounds des Tyros2 sind wirklich kein Vergleich zu dem, was mir in's Genick bläst, wenn ich mit 'ner Big Band spiele (da müsste man an den Preis für's Keyboard wohl noch 'ne Null dranhängen). Das ist MP3 zwar auch nicht, aber unter'm Strich immer noch der bessere Kompromiss.

    Wer trotzdem bei MIDI bleiben möchte, kann seine *.MIDs ja mal an den Korg OASYS88 verfüttern, so ließe ich mir MIDIs jedenfalls gefallen. Aber wer kann sich so'n Ding schon leisten (und das ist längst nicht das obere Ende der Preisskala)? Für DEN sound würde ich jedenfalls jede MP3-Datei sausen lassen - außer die ohne jegliche Kompression.

    Also, wie seht ihr das?

  2. #2
    Ich hab eine Onboard-Soundkarte mit dem tollen Microsoft Software Wavetable Synthesizer. Das beantwortet wohl die Frage. Und ich nehme mal an, dass ein Großteil der Spieler keine teure Ausrüstung besitzt, also klingen bei denen die MIDIs auch wie draufgetretener Frosch.

  3. #3
    Ich verstehe den Sinn des Testes nicht...

    1. Warum vergleichst du MIDI und MP3? WMA und OGG wären vergleichbare Vergleichspartner, wenn dann bitte WAVE da die Kompression genannter Dateitypen unterschiedlich gut ist und mitunter auch von System und dem verwendetem Encoder abhängig sein kann.

    2. Beide Formate (WAVE und MIDI) haben die gleichen Probleme. Jedoch folgende Vor- und Nachteile:

    WAVE:
    + beliebige Synthesizer nutzbar (sehr Individuelle Klänge möglich)
    - große Dateien

    MIDI:
    + WESENTLICH kleiner als WAVE
    - eingeschränkte Möglichkeiten da feste Instrumentenvorgaben vorliegen

    Auf Kosten der Klangqualität kann man die große einer WAVE Datei reduzieren, das ist auch in 60% der Fälle kein groißer Umstand da kaum einer Lautsprecher an seinem PC hat welche die Unterschiede zwischen 256kb/sec und 320kb/sec noch wiedergeben können.

    Eine MIDI hingegen wird auf 99% aller Computern "scheiße" klingen da man sich als Nicht-Komponist eher neue, qualitativ hochwertige Lautsprecher kauft als ein professionelles MIDI-Equip...

    Die Klangqualität in Abhängigkeit der Ausrüstung ist eben von der Ausrüstung abhängig, und damit ist WAVE im Vorteil da gute Lautsprecher+Soundkarte günstiger sind als ein vollständiges MIDI-Setup. Davon mal abgesehen hat das Wave Formate gleiche probleme auf verschieden guter Ausrüstung anders zu klingen. Wenn ich ein Lied mit intensivem Bass auf 5€ Lautsprechern abspiele und als Komponist denke der Bass ist von der Stärke her OK werden mir später im Tonstudio die Ohren wegfliegen wenn ich nicht aufpasse.

    Eine MIDI wird im Vergleich mit einer qualitativ gleichwertigen Wave-Datei immer den kürzeren ziehen. Denn auf entsprechendem Systemen die für Wave- und MIDI- gleichermaßen gut ausgerüstet sind wird die Wave-Datei durch ihre Flexibilität einen Vorteil haben. Und im Zeitalter von 1TB Festplatten macht die Dateigröße auch nicht mehr viel aus.

    Die danach reingeschobene Komprimierung durch MP3, OGG oder WMA Encoder reduziert die Größe schon drastisch, auch im mathematisch Verlustfreien Kompressionsmodus im Verhältniss zur Originalgröße und Festplattengröße.

  4. #4
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Ich hab eine Onboard-Soundkarte mit dem tollen Microsoft Software Wavetable Synthesizer. Das beantwortet wohl die Frage. Und ich nehme mal an, dass ein Großteil der Spieler keine teure Ausrüstung besitzt, also klingen bei denen die MIDIs auch wie draufgetretener Frosch.
    LOL, schöne Umschreibung, aber dafür kann das MIDI doch nichts, dass kaum jemand das Equipment hat, sowas auch richtig zum Klingen zu bringen. Ich mit meinem lächerlichen C-Media Onboard Chip schon gar nicht. Darum schicke ich die Daten dann auch schon mal zum Keyboard, wenn ich gerade eines im Hause habe.

    MIDI (bei entsprechender Ausrüstung) lässt ein Verhältnis von Qualität zu Dateigröße zu, das wird MP3 nie erreichen; egal bei welcher Kompressionsrate. Was allerdings natürlich nichts daran ändert, dass MIDI nur Sounds abspielen kann, die auch im System verfügbar sind was zB bei Gesang eher selten der Fall sein dürfte. Da spielt dann halt MP3 seine Trümpfe aus. So hat für mich beides gleichermaßen seine Daseinsberechtigung und seinen Wert.

    Die Tatsache, dass MIDI selbst keinerlei Klangqualität hat, sondern da ganz auf die Hardware angewiesen ist, die man ihm gibt, sollte man ihm fairerweise nicht vorwerfen. Wenn allerdings jemand ein gutes Keyboard besitzt, die *.MID mal eben reinschickt und als *.MP3 aufnimmt, habe ich nichts dagegen, auch wenn die Dateigrößen mir dann die eine oder andere Träne ins Auge treiben.

  5. #5
    Ich breche wie stets eine Lanze für MP3 in Spielen.
    In diesem Informationszeitalter muss ich davon ausgehen das ein Großteil der User über eine breitbandige Verbindung ins Internet verfügt und auch in der theoretischen Lage wäre sich ein Spiel mit 50MB zu saugen.

    Auch wenn die Midiklänge perfekt zum Retro-Stil der Grafiken passen, habe ich festgestellt das gerade mit MP3's durch die Qualität manchmal eine sehr dichte Stimmung in den Spielen gewoben werden kann und das ist es worauf es ankommt und die anderen dafür- oder dagegensprechenden Argumente ein wenig blasser wirken lässt.

  6. #6
    @Das'O'
    Ich sehe das aber aus einer pragmatischen Sicht und nicht aus einer technischen. Die Musik ist dazu da um im Spiel Atmosphäre zu schaffen. Das gelingt MIDIs nicht, weil sie ohne passende Ausrüstung meistens schlecht klingen. Es geht also nicht um das Musikformat MIDI an sich, sondern um seinen Nutzen für Makerspiele.

  7. #7
    Ach, das Thema wieder.
    Ich darf mal C&P, schätz ich?

    Zitat Zitat von Makenshi
    Das Thema kann ich persönlich schon nicht mehr sehen.
    Es gibt eigentlich keinen guten Grund mehr MP3s nicht zu verwenden.
    Und keinen guten Grund um MIDIS zu nutzen. Und nein. Nostalgie ist kein
    verwertbarer Grund. Den Traditionsquatsch kann man ohnehin nicht als
    Argument betrachten.

    Das wurde nun auch schon zich mal durchgekaut. Und meist läuft es
    auf dasselbe hinaus.
    Nämlich hierdrauf:

    Zitat Zitat von MP3-Gegner
    MP3s sind zu groß!
    In den heutigen Zeiten ist das Argument witzlos.
    Die Leuten ziehen sich hunderte von MB für ein Update
    ihres Lieblings MMORPGs. Sie laden sich Demos herunter
    die fast ein GB an Platz auf der Platte verschlingen.
    Aber die 50 MB für das Makerspiel sind dann zuviel?
    Nein, das ist nur eine Ausrede.

    Zitat Zitat von MP3-Gegner
    Man kann sie nicht ausfaden etc. !
    Doch kann man. Es gibt dafür eine Exe von Redbounty die über
    den TP nutzbar ist. Und ja, sie wird gern von entsprechenden Leuten
    rausgegeben.

    Zitat Zitat von MP3-Gegner
    MIDIs kann ich wenigstens selbst herstellen!
    Dann stell sie ruhig her. Man kann sie immerhin mit Programmen wie Audacity
    dann also MP3 aufnehmen und dann als eben diese im Programm abspielen.
    Warum? Ganz einfach. MP3s haben immer eine gewisse Klangqualität.
    MIDIs werden je nach Soundkarte immer schlechter abgespielt. Immerhin muss
    diese das Lied praktisch selbst spielen.

    Bei dem einen klingt die MIDI also toll. Beim zweiten zerstört sie jede Atmospähre.
    Wer also sein Spiel von solchen Faktoren abhängig machen, nur zu.

    Zitat Zitat von MP3-Gegner
    Sie passen nicht zur Qualität der Grafik!
    Völliger Schwachsinn. Was hat die Qualität der Grafik denn mit der Qualität
    der Musik zutun? Man hat beim Maker nicht viele Mittel um dem Spieler seine
    Geschichte zu erzählen. Dazu gehören an sich: Text,Sound und Grafik.
    Sind doch soviele wie bei anderen Spielen sagt ihr? Nicht ganz. Die Grafik
    ist natürlich nicht so flexibel einsetzbar wie bei einem 3D Engine die Atmospähre
    über Lichtspielerein schaffen kann.

    Ergo bleiben Text und Sound. Übrigens die zwei am meisten unterschätzen Faktoren. Warum also einen Faktor von dem ohnehin schon benachteiligten Faktor
    in die Ewigkeit ziehen lassen?


    Fazit:

    MP3 > MIDI.
    Sie klingen besser, bieten eine verlässliche Qualität und sind damit als sicheres Nutzmittel zu betrachten. Sie können durch Aufnahmen ebenso selbst hergestellt werden wie MIDIs. Ebenfalls kann man sie wie MIDIs ein und ausfaden und ähnliches. Die Größe ist in DSL Zeiten eher zu vernachlässigen. Selbst Modemuser dürften ein solches Spiel zu unseren Zeiten bekommen. Wenn sie wollen. Ich habe mir z.B. früher eine Demo die haben wollte von einem Freund mit ISDN ziehen lassen. Als ehemaliger 56k Benutzer kann man mir also nicht erzählen das das unmöglich wäre. Wobei dieser Fall wohl eher selten auftreten wird.

  8. #8
    Zitat Zitat von makenshi Beitrag anzeigen
    Ach, das Thema wieder.
    Ich darf mal C&P, schätz ich?
    Ja, darfst du ^^ ...

    Großes Dito zu deinem Post! Sowas gabs ja kürlzich auch im Screenthread ... zumindest Ansatzweise.

    greetz

  9. #9
    Wie gesagt, das Problem besteht darin, dass hier über zwei verschiedene Dinge gesprochen wird. Das'O' vergleicht die beiden Musikformate MIDI und MP3 und wir meinen den Einsatz von Musik in Makerspielen.

  10. #10
    Was ja in einem Makerforum Sinn macht - ginge es rein um die technischen Details, dann wäre das Pc-Forum besser geeignet

  11. #11
    Zitat Zitat von Caine Luveno Beitrag anzeigen
    Ich verstehe den Sinn des Testes nicht...
    Es hatte seinen Grund, warum ich "Test" in Anführungszeichen gesetzt hatte...

    Zitat Zitat
    1. Warum vergleichst du MIDI und MP3?
    Weil das nun mal die vorherschenden Formate in der Maker-Welt sind, die beide völlig unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

    Zitat Zitat
    WMA und OGG wären vergleichbare Vergleichspartner, wenn dann bitte WAVE da die Kompression genannter Dateitypen unterschiedlich gut ist und mitunter auch von System und dem verwendetem Encoder abhängig sein kann.

    2. Beide Formate (WAVE und MIDI) haben die gleichen Probleme. Jedoch folgende Vor- und Nachteile:
    Könntest Du mir diese gleichen Probleme mal nennen? Die Probleme die ich bei diesen beiden Formaten sehe, sind nämlich recht unterschiedlich.


    Zitat Zitat
    WAVE:
    + beliebige Synthesizer nutzbar (sehr Individuelle Klänge möglich)
    Na ja, es kann genutzt werden, was an Hardware verfügbar ist. Was war nun der Unterschied zu MIDI?


    Zitat Zitat
    - große Dateien

    MIDI:
    + WESENTLICH kleiner als WAVE
    - eingeschränkte Möglichkeiten da feste Instrumentenvorgaben vorliegen
    Häh? Bei MIDI gibt's doch überhaupt keine Vorgaben. Wenn mir der Gitarrensound an Stelle X nicht gefällt, mach' ich 'nen Geigensound daraus oder was immer sonst ich hören mag, das kostet bei MIDI gerade mal 2 Mausklicks. Also entweder verstehe ich Dich vollkommen miss, oder ich verstehe Dich überhaupt nicht. Klärst Du mich bitte auf?

    Zitat Zitat
    Auf Kosten der Klangqualität kann man die große einer WAVE Datei reduzieren, das ist auch in 60% der Fälle kein groißer Umstand da kaum einer Lautsprecher an seinem PC hat welche die Unterschiede zwischen 256kb/sec und 320kb/sec noch wiedergeben können.

    Eine MIDI hingegen wird auf 99% aller Computern "scheiße" klingen da man sich als Nicht-Komponist eher neue, qualitativ hochwertige Lautsprecher kauft als ein professionelles MIDI-Equip...
    'ne hochwertige Soundkarte mit entsprechend hochwertigen Samples bestückt, gibt's AFAIK schon für den Preis eines Einsteigerkeyboards. Damit klingen die MIDIs schon längst nicht mehr so beschissen, selbst auf nicht so hochwertigen Lautsprechern. Zusätzlich zum bessern Sound gibt es die hohe Flexibilität und Editierbarkeit, die MIDI bietet, praktisch gratis dazu - in meinen Augen ein großer Vorteil. Zugegeben, für mich als reinem Live-Musiker wäre *.WAV attraktiver, aber es bietet halt sogut wie keine Flexibilität (Melodyne etc. lasse ich wieder außen vor).

    Zitat Zitat
    Die Klangqualität in Abhängigkeit der Ausrüstung ist eben von der Ausrüstung abhängig, und damit ist WAVE im Vorteil da gute Lautsprecher+Soundkarte günstiger sind als ein vollständiges MIDI-Setup. Davon mal abgesehen hat das Wave Formate gleiche probleme auf verschieden guter Ausrüstung anders zu klingen. Wenn ich ein Lied mit intensivem Bass auf 5€ Lautsprechern abspiele und als Komponist denke der Bass ist von der Stärke her OK werden mir später im Tonstudio die Ohren wegfliegen wenn ich nicht aufpasse.
    Eben, daher kommt der Test mit den 5€ Speakern im Studio auch immer als Letztes....

    Zitat Zitat
    Eine MIDI wird im Vergleich mit einer qualitativ gleichwertigen Wave-Datei immer den kürzeren ziehen. Denn auf entsprechendem Systemen die für Wave- und MIDI- gleichermaßen gut ausgerüstet sind wird die Wave-Datei durch ihre Flexibilität einen Vorteil haben. Und im Zeitalter von 1TB Festplatten macht die Dateigröße auch nicht mehr viel aus.
    Worin siehst Du die Flexibilität von Wave-Dateien? Ich glaube fast, wir meinen etwas völlig verschiedenes mit "Flexibilität". Ich denke, es dürfte ziemlich schwierig werden, innerhalb von 5 Sekunden in einem Song im WAV-Format den Gitarren- durch einen Geigensound zu ersetzen - bei MIDI wäre das kein Problem, das verstehe ich unter Flexibilität. Und wie gesagt: MIDI an sich hat überhaupt keine Klangqualität, die muss der Nutzer mit seiner Hardware liefern.

    Zitat Zitat
    Die danach reingeschobene Komprimierung durch MP3, OGG oder WMA Encoder reduziert die Größe schon drastisch, auch im mathematisch Verlustfreien Kompressionsmodus im Verhältniss zur Originalgröße und Festplattengröße.
    *Schreck*, da gibt's ja noch mehr Replies?
    Nun gut, ich muss erstmal füe'n paar Stunden weg, heute Nachmittag bin ich wieder da.

  12. #12
    Soa, um der Diskussion eine neue Farbe ins Spiel zu bringen, bringe ich jetzt mal meine Sichtweise ins Spiel. Das ist insofern ein wenig was anderes, als dass sie die Sichtweise eines Seitenbetreibers darstellt, der die Spiele der Öffentlichkeit bekannt macht (mehr oder weniger) und dabei u.a. gewisse Risiken trägt, die andere nicht tragen. Aber alles schön der Reihe nach:

    Behauptung: MP3s sind zu groß.
    Bemerkung: Ja sind sie, definitiv. Im Gegensatz zu den Besuchern muss ich nämlich ständig Spiele hochladen, und wenn DSL in etwas abkackt, dann ist es die Upload-Geschwindigkeit. Es ist eben nicht so, dass wir hier wie bei den ganz großen Anbietern feste Highspeed-Standleitungen oder sowas besitzen. Nein, wir haben die gleichen Modems wie die meisten von euch. Ich hab z.B. DSL6000, das ich defacto nur als DSL3000 nutzen kann. Mein Upspeed ist um mehrere Größenordnungen langsamer. Dann wäre da das Problem mit der Server-Festplatte. Wir haben keine endlosen Kapazitäten. Die Festplatte ist irgendwann voll, und für noch größere Server fehlt halt das Geld. Vom Krampf mit den immer mal wieder aufkommenden Server-Backups will ich gar nicht reden. Nichts gegen ein paar Spiele mit MP3s, doch wenn das Standard wäre, hätte ich ein echtes Problem.

    Behauptung: Beliebige Synthesizer nutzbar.
    Bemerkung: Die Frage ist, ob das der Sinn von MP3 ist, wenn in den meisten Spielen die MP3s dann doch wieder nur irgendwie nach Midi klingen. Dann sollte man vielleicht auf einen der Patches zugreifen und auf Tracker-Formate umsteigen (.mod, .s3m, .xm, .it, …).

    Behauptung: Sie passen nicht zur Qualität der Grafik!
    Bemerkung: Musik muss nicht unbedingt zur Qualität der Grafik passen. Im Gegenteil, sie kann ein Spiel – wenn sie richtig eingesetzt wird – richtig gut hervorheben. Ich erinnere mich an Final Fantasy IV. Hätte es da Musik passend zur Grafik gegeben, hätte es nur 8bit-Tüdeldü-Sound geben dürfen. Allerdings: Es ist auf der anderen Seite um so nerviger, wenn ich als Seitenbetreiber ein mäßiges Spiel veröffentlichen soll, dass 90 MB groß ist, wovon 88 MB auf die Musik fallen und diese am Ende nicht mal richtig eingesetzt ist.

    Was noch nicht erwähnt wurde: Urheberrecht
    Bemerkung: Etwas das hier noch nicht zur Ansprache kam. Im Internet wird ja ständig gegen das Urheberrecht verstoßen. Jeder zweite Forenavatar, die meisten Youtube-Videos oder sonstigen Videos (selbst viele Heimvideos), Midi-Hintergrundmusik auf Internetseiten, die meisten Fan-Seiten an sich, aber auch natürlich der Großteil an Torrents, viele MP3-Seiten usw – sie alle verstoßen gegen das Urheberrecht. Und wenn dejure für alle Seiten die gleichen Bestimmungen gelten, macht es defacto einen großen Unterschied was man sich Unerlaubtes erlaubt. Der Einsatz von Midis und ein paar Grafikschnipseln aus Spielen ist eine Sache. Stellen wir uns aber nunmal vor, alle Spiele im RPG-Atelier würden komplett MP3-Musik enthalten. Wie sähe das wohl aus? Das kann ich euch sagen. Es würden rigoros aus Filmen, Serien, Spielen ganze OSTs verwendet werden. Wir könnten damit regelrecht ne Seite „RPG-Atelier - Your Source for illegal MP3z” eröffnen. Die Anwälte hätte ich schnell auf dem Hals. Ja – ich – nicht ihr, dabei habt ihr (die Community) die Spiele gemacht und nicht ich. Natürlich gibt es auch freie MP3s, und man kann sich die Musik selbst machen. Doch wieviele haben schon zu diesem Mittel gegriffen? Die wenigsten. Hybris 2 hier, The Apartment da, eine Titelmusik in Eternal Legends, das war es glaube ich auch schon mit selbstgemachter MP3-Mucke in RPGs. Ich kann es den Leuten nicht mal verübeln. Selbst Musik zu machen, die nicht so schlecht ist, dass sie die gesamte Atmo wieder zerstört, ist nicht leicht. Und Musik von freien Seiten ist mir in Spielen ehrlich gesagt noch überhaupt nicht begegnet (oder ich hab's nicht bemerkt).*

    *An der Stelle: Gesucht werden Seiten immer noch mit freier Musik, die für RPGs unterschiedlicher Art taugen und die man nach Angaben des Erstellers auch für sowas einsetzen darf. Ich hab immer wieder mal gesucht und nie was gefunden.

  13. #13
    Ohne jetzt jeden einzelnen Post im Detail gelesen zu haben: hat schonmal einer von euch an kostenlose Sequencersoftware wie etwa Reaper gedacht? Reaper kann sowohl MIDI- als auch Wave-Spuren verarbeiten und unterstützt neben diversen Effektplugins auch Soundfonts im .sf2 Format, von denen es sehr viele in guter Qualität gibt. Als Beispiel möchte ich nur mal www.sf2midi.com nennen, wo ich bis jetzt fast alles gefunden habe, was ich brauche. Den Output kann man dann bequem als MP3, OGG oder sonst was speichern und hat somit die Vorteile von MIDI (Flexibilität) mit denen von MP3 (Gleiche Klangqualität auf allen Systemen) vereint.

  14. #14

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    GSandSDS, wie du schon richtig sagst, ist es quasi unmöglich nicht gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Sobald meinen Bild runterlädt, es in einer Präsentation verwendet oder gar einfach eine bestimmte Musik lädt in einem Spiel verstößt man gegen das Urheberrecht. Insofern kann ich das Argument absolut verstehen.

    Ansonsten: Es gibt doch auch Tools zum Verkleinern der MP3´s bzw. zum Heruntersetzen ihrer Qualität. Oftmals erlebe ich Spiele, die eine MP3 über Minuten spielen lassen, obwohl nur wenige Sekunden benötigt werden. Das ist dann unnötiger Platzverbrauch. Auf der anderen Seite bin ich ein Fan von MP3´s. Viele Midis sind einfach schlecht, das Problem mit dem Synthethizer wurde ebenfalls durchgekaut bis zum Exzess. Nur wenige Midis sind richtig gut von daher ist es für Spielemacher, die sehr viel Wert auf Atmosphäre setzen oftmals ein Krampf zumals wenn man nie genau weiß wie sich jene oder jene Midi auf dem PC X anhört.

    Ich persönlich bin schon für MP3s sehe aber nicht den Sinn eines Spiels was kaum Spielspaß bietet und wo 90 Prozent des Spiels aus MP3´s bestehen.

  15. #15
    Ich glaube, dass wesentlich mehr Leute eine Breitband-Verbindung haben als einen teuren MIDI-Synthesyser, deshalb benutze ich MP3s, da sie auf den meisten Rechnern besser klingen als Midis und von der Größe her verkraftbar sind.

  16. #16
    Ich bin für beides^^
    Ich benutze meißt als Intro und Creditsmucke einen Mp3, der Rest läuft bei mir über häufig selbst editiert Midis
    (Damit nicht alles so gleich klingt^^)

    Zitat Zitat von Satyras
    Ich glaube, dass wesentlich mehr Leute eine Breitband-Verbindung haben als einen teuren MIDI-Synthesyser, deshalb benutze ich MP3s, da sie auf den meisten Rechnern besser klingen als Midis und von der Größe her verkraftbar sind.
    Das stimmt leider v.v'''

  17. #17
    Mir vollkommen egal, hauptsache:
    Entweder mp3 oder midi. Mischmasch geht mal gar nicht.

  18. #18
    Zitat Zitat von Das'O' Beitrag anzeigen
    +- Ausgezeichneter Klang - wenn man das entsprechende Wiedergabesystem besitzt, aber wer hat das schon?
    Jeder kann sowas haben, wenn man einen Software-Synthesizer runterlädt und die entsprechenden Soundfonts besitzt und verwenden kann.


    Ansosnten:

    Beide Formate haben ihre Vorteile.
    Midis sind toll, weil sie klein und praktisch sind und man quasi so viele verwenden kann, wie man möchte, ohne dass die Maker-Projekte dadurch zu groß werden.

    MP3s sind toll, weil sie sich überall gleich anhören, je nach Komponist von guter Qualität sind und akustisch mehr möglich ist als mit Midis.


    Beide Formate haben ihre Vor- und Nachteile.

    Ich verwende beide Formate. Ich habe es glaube ich schon häufig genug angesprochen, dass ich Mission Sarabäa in einer Midi- und einer MP3-Version anbieten werde.
    Auf diese Weise ist jede Schicht bedient und niemand muss rummosern, außer vielleicht die, denen das Spiel schlussendlich nicht gefällt, aber das ist ja mehr ein zufälliger als ein kontrollierbarer Faktor.

    Zitat Zitat
    Mischmasch geht mal gar nicht.
    Weiterhin stimme ich diesem Statement vollkommen zu.


    EDIT: Thema Urheberrecht:
    Da kann ich wenigstens schonmal nicht dagegen verstoßen, wenn ich selbst komponiere und frei verfügbare Materialien für die Kompositionen verwende.
    Gut, ich verwende zwar keine legale Varianten meiner Sequencer (Midi sowie MP3), die restlichen Materialien sind jedoch Freeware. Die einzigen, die das Urheberrecht verletzen würden wären demzufolge jene, die meine Musik ohne mein Einverständnis verbreiten und/oder verwenden würden (wobei ich viel mehr etwas gegen das Verwenden als gegen das Verbreiten hätte).

    EDIT2:
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Ich hab eine Onboard-Soundkarte mit dem tollen Microsoft Software Wavetable Synthesizer. Das beantwortet wohl die Frage. Und ich nehme mal an, dass ein Großteil der Spieler keine teure Ausrüstung besitzt, also klingen bei denen die MIDIs auch wie draufgetretener Frosch.
    Dazu will ich sagen: Selbst bei teurer Hardware müssen Midis deswegen nicht besser klingen.
    Ich hab seit einigen Monaten eine SoundBlaster X-Fi Fatal1ty (die afaik derzeit aktuellste SoundBlaster-Karte) und die mitgelieferten Soundfonts klingen fürn Arsch. Nicht so schrecklich wie die Standard Microsoft Wavetable-Synths, aber auch nciht wirklich viel besser.
    Glücklich sein kann der, der für seine Soundkarte andere Soundfonts verwenden kann. Da können sich auch Midis anhören wie ein echtes Orchester. Zumindest, wenn sich der Ersteller die entsprechende Arbeit gemacht hat, die Midis "realistisch" zu arrangieren.

    Geändert von V-King (19.06.2008 um 15:52 Uhr)

  19. #19
    Vielleicht lautet die Lösung auch XP/VX, da diese von Haus aus MIDIs auf Softwarebasis abspielen. Musik klingt auf Zielrechnern also immer gleich und qualitativ je nachdem auch hochwertig.

  20. #20
    Zitat Zitat von V-King Beitrag anzeigen
    Glücklich sein kann der, der für seine Soundkarte andere Soundfonts verwenden kann. Da können sich auch Midis anhören wie ein echtes Orchester. Zumindest, wenn sich der Ersteller die entsprechende Arbeit gemacht hat, die Midis "realistisch" zu arrangieren.
    Ich finde, das ist genau die Erwartung die man gerade nicht stellen sollte. Es mag sein, dass jemand, der kaum bis keine klassische Musik hört eine sehr gute MIDI-Aufnahme nicht von einem echten Orchester unterscheiden kann, aber wenn man weiß, wie eine orchestrale Aufnahme klingen soll, dann fällt man darauf nicht mehr rein. Das Problem sind dabei weniger die Klangfarben zu reproduzieren, vielmehr ist es eine Unmöglichkeit die ganzen Nebengeräusche, die bspw. durch eine bestimmte Technik oder durch einen gewissen Grad an Inperfektion entsteht wiederzugeben. Wenn man ein einzelnes Instrument betrachtet, mag es noch überschaubar sein, allerdings verliert man bei einem ganzen Orchester schnell die Übersicht, zumal es immernoch Instrumente gibt, bei denen man kein überzeugendes digitales Pendant gefunden hat (zB. die Violine). Wie ein echtes Orchester zu klingen - ich glaube diesen Anspruch erheben nicht mal die gigantischen Sample-Libraries von Steinberg etc, die in die Größenordnung von mehreren 10 GB gehen. Soundfonts gehen meines Wissens nicht mal in die Nähe solchen Umfangs.

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