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Thema: MIDI vs. MP3?

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  1. #39
    Huhu,

    sorry, dass ich etwas vorschnell beleidigt war - mir kommt's nur manchmal so vor, als ob ich hier total unbeliebt wäre... Jetzt, wo ich Deinen jetzigen Post gelesen habe, verstehe ich Dich besser.

    Zitat Zitat
    Wenn ich Dich nicht ernstgenommen hätte, hätte ich wahrscheinlich entweder humorvoll, oder aber gar nicht geantwortet. Ich fand Deinen Beitrag auch weder unsachlich noch inkompetent, auch wenn wir nicht vollkommen einer Meinung sind. Den Vorwurf, zu weit vom ursprünglichen Thread-Thema abgekommen zu sein, müssen wir uns wohl beide gefallen lassen.

    Mein Reply von gestern war ein unter Zeitdruck zustandegekommener "Schnellschuss", worauf ich aber auch hingewiesen hatte.
    So please cut me some slack, man.
    Schon in Ordnung und danke für die Klarstellung.

    Jetzt will ich auch noch ein paar Sachen klarstellen - dann stellt sich heraus, dass wir beide gar nicht sooooo unterschiedlicher Meinung sind (zumindest nicht überall) - vielleicht nur Missverständnissen erlegen.

    Deshalb spoilere ich jetzt einfach mal den Teil des Beitrages, der sich auf Deinen Post bezieht. (Das "O" unbedingt lesen - wegen Klarstellung und Diskussion und so)


    Jetzt aber zum eigentlichen Thema: MIDI vs. *.MP3:

    Ich muss zugeben, dass ich da wieder ganz anderer Meinung bin. Zuerst mal:
    Ich bevorzuge *.mp3s. MIDIs haben wirklich nur einen einzigen praktischen Vorteil: Sie sind deutlich kleiner.
    Der Nachteil ist ihre mechanische Natur. Ein Stück, welches als MIDI abgespielt wird klingt auch mit schönen Samples einfach sehr mechanisch. Das kann eine in *.mp3 umgewandelte MIDI auch - aber darum geht es mir nicht. Mir geht es darum, dass ich mit *.mp3 die Möglichkeit habe, das ganze nach meinen Vorstellungen klingen zu lassen. Ich möchte etwa ein eigenes Instrument mit einspielen oder selber singen oder Geräusche einbauen...

    Jetzt kann man sagen, dass es bei reinen Instrumentalstücken auch reicht eine MIDI mit guten Samples wiederzugeben. Ich arbeite ja auch mit MIDI - wenn ich ein Lied arrangiere. Nur will ich den mechanischen abgehackten MIDI-Charakter loswerden. Gut, wie gehe ich vor: Ich mache zuerst die MIDI-Datei (Das komplette Arrangement mit einem Notationsprogramm, wie Finale) und exportiere es als *.mid. Dann nehme ich einen Sequenzer, z.B. Cubase und als Sampler ein PlugIn, welches z.B. realistische Samples eines Symphonieorchesters beinhaltet. Die einzelnen MIDI-Spuren werden daraufhin mit den entsprechenden Klangfarben bestückt und hören sich jetzt tatsächlich besser an. Aber das ganze klingt immer noch mechanisch.
    Deshalb zerpflücke ich nun Takt für Takt und lege ca. über 100 Spuren an, wo ich jede einzelne dann mit einer eigenen Klangfarbe bestücke, da es ja nicht nur eine Spielweise eines Instruments gibt, sondern zig verschiedene. Eine Geige kann gezupft, ruckartig angestrichen, vibrato gespielt, legato gespielt werden - der Klang kann anschwellen oder leiser werden... Ich muss nun für jede dieser Spielweisen eine Zeile reservieren. Nun packe ich aus dem Musikstück einzelne Teile, die von der Instrumentengruppe oder dem einzelnen Instrument gespielt werden in die entsprechende Zeile mit der richtigen Spielweise. Meistens sind es nur ein paar Töne. Beispiel: Die Geigen spielen einen schnellen Teil und bleiben kurz drauf auf langen Tönen liegen. Der Spaß dauert drei Sekunden. Dann nehme ich die erste Sekunde mit dem schnell gespielten Teil und ziehe ihn in die Zeile mit Geigen, die sofort mit Ton losspielen - den langen Liegeton ziehe ich in die Zeile mit den Geigen, die ihren Ton langsam entwickeln. Jetzt wird noch das Tempo, die Lautstärke und die Position der einzelnen Instrumente verändert, noch ein zwei Effekte drauf, hall anpassen, Kompressor drüber und das bei allen Spuren - und fertig ist das realistisch klingende Orchester.

    Ich habe also MIDI verwendet. Das einzige Problem: Der Computer kann das nicht von alleine. Ein MIDI was der Computer trotz hochwertiger Sounds wiedergibt klingt immer mechanisch. Deshalb ist MIDI einfach kein Ersatz für gut gemachte *.mp3s. Und wird es auch nie. Selbst wenn es mir gelänge, das Cubase-Projekt in Echtzeitwiederzugeben, was ein zusätzliches Audio-Interface erfordert. Das Cubase-Projekt hat selber mehrere Megabyte und ist somit auch nicht mehr so viel kleiner als eine *.mp3.

    Deshalb wird für mich MIDI niemals dem *.mp3 den Rang ablaufen können. Und wie Corti eben auch richtig gesagt hat ist es auf dem Rückzug aus dem Heim-Computer-Bereich. Es taugt allenfalls zum Musik machen oder für platzsparende Piepmusik in RPG-Maker-Spielen.

    Dennoch ist Dein Ansatz auch nicht verkehrt, das Ganze durch hochwertigere Samples salonfähig zu machen. Wär mir persönlich aber, wie bereits genannt, ein bisschen zu mechanisch. Und es ist glaube ich auch mit den heutigen Speicherkapizitäten nicht mehr notwendig MIDI als consumerfreundliches Format zu etablieren.

    Greetz, Cuzco

    Geändert von Cuzco (24.06.2008 um 16:22 Uhr)

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