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Wenn aus einer Sinus-Kurve eine Treppe wird, sehe ich das als einen Verlust, egal wie fein diese Treppe abgestuft ist; und das ist es mMn auch, was einen großen Teil der klanglichen Kälte ausmacht. (...)
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So weit muss ich Dir natürlich recht geben. Wobei ich finde, es kommt auch darauf an, wie fein diese "Sinus-Treppe" aufgelöst ist (Stichwort: 24 Bit). Aber auch jede 16 Bit - Treppe kann so dargestellt werden, dass sie für den normalen Hörer unverpixelt klingt. Ich sehe eine Audio-CD quasi als Endprodukt für den Consumer... wenn ich die Audio-Daten weiterverarbeiten wollen würde, dann nutze ich ein wesentlich höherwertiges Format mit 24 Bit - was, wie ich finde ausreicht. Denn 24 Bit Wellen sind so fein aufgelöst, dass sogar die Unegnauigkeiten der analogen Wellen miterfasst werden. Verglichen in etwas mit einem Negativ und einem Digitalfoto. Das Negativ kann auch nur auf eine bestimmte Größe vergrößert werden, dann wird das Bild unscharf. Nur sind die Pixel beim Negativ halt nicht eckig, sondern rund. Aber das Resultat ist das gleiche. Und digital kann man (z.B. 12 Megapixel oder höher) das Bild sogar so auflösen, dass auf jedes einzelne analoge Farbpigment mehr Pixel kommen, was sehr wohl sehr genau das analoge Bild dann wiedergibt. Sogar mit den Abweichungen.
Wenn Du ab 24 Bit und 48 kHz aufnimmst, dann wirst Du auch die typischen analogen Abweichungen 1:1 kopieren können. DATs gelten ja als klanglich brilliant im Gegensatz zur Audio-CD. So empfinde ich das. Unpraktisch für den Speicherplatz natürlich.
Wegen den *.mp3-Dateien: Kann sein, dass die Ausgangs-wav's eine geringe Bitrate gehabt haben. Normalerweise haben 48 MB als 320er *.mp3s nach Adam Riese nämlich etwa 20 Minuten Musik. Als Audio-CD*.wav wären das dann so 175 MB (1/4 einer Audio-CD).
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Wenn nur eines davon wirklich linear wäre, würde das doch alle anderen überflüssig machen, no?
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Ja - und das Tolle ist- die Unterschiede sind gravierend. Ich meine, es macht mir nix aus, nur da Du für jede Art von Klangerzeugung Dein eigenes brauchst ist eine umfassende Sammlung an (guten) Mikros ziemlich teuer. Habe erst letzten Monat einen Batzen Geld für eine schon lange notwendige Grenzfläche hingeblättert.
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Was meinst Du mit "lineare Grenze"? Wirklich linear über den gesamten Bereich der Audio-Frequenzen sind weder Transistor- noch Röhren-Komponenten, auch wenn das immer wieder gerne behauptet wird. Was Du hier wohl meinst, ist das Verhalten beim Betrieb jenseits der Leistungsgrenzen, wo der Transistor halt aus jeder Schwingung einfach ein Rechteck macht (vereinfacht gesagt), während die Röhre daraus einen Nadelimpuls mit anschließender kurzer, Oberton-reicher Ausschwingkurve macht.
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Ja! Diese scheußliche Verzerrung beim TransistorPreAmp, sobald ich im Clipping lande. Bei der Röhre hingegen ist es teilweise erwünscht - z.B. bei einem Sänger, der seine Spitzentöne bringt gibt das den Effekt, dass es nur leicht verzerrt und schöner klingt. Da ich allerdings nicht das Geld habe einen Vollverstärker zu verwenden nutze ich einen Hybriden (dafür aber ein Qualitätsprodukt von SPL) und drehe die Röhre so auf, dass diese lange vor dem eigentlichen Gerät Ihre Spitzen erreicht. Trotzdem hätte ich gerne einen Vollverstärker. Klingt noch schöner, weil er nicht nur diese einfache billige XA-Dingsbums-Röhre verwendet.
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Was unter'm Strich bleibt: es gibt kein lineares Aufnahme-Equipment - es sei denn, man fährt volldigital von der Klangerzeugung an angefangen, womit wir wieder bei MIDI in Verbindung mit hochwertigen Synthesizer/Sampler-Kombinationen angelangt wären.
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Und selbst da hat das Interface noch ein Wörtchen mitzureden. Oder sogar ProTools. Du hast da vollkommen recht. Denn ich glaube folgende Frage sollte rhetorisch bleiben:
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Aber könnte das wirklich "echte" Instrumente ersetzen?
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Obwohl man sie ganz einfach mit "NEIN" beantworten kann.
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Wie ich bereits erwähnte, lässt sich über das "verlustfrei" und "der digitale Weg führt zum selben oder besseren Ergebnis" trefflich streiten, in den anderen Punkten gebe ich Dir aber uneingeschränkt Recht. Es ist in nahezu allen Fällen ein gangbarer Weg, der ein gutes Kosten/Nutzen-Vehältnis bietet. Vielleicht hat es nostalgische Gründe, dass ich so ein Verfechter der analogen Methode bin.
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Nun ja, die analoge Methode mischt halt noch sehr stark ihren eigenen Sound mit rein. Wobei ich Dich verstehe kann. Denn vorallem der "warme" Sound, den ich auch so schätze kommt ja hauptsächlich mit den analogen Techniken zustande. Ich bin zwar kein Verfechter, so wie Du, aber im Wesentlichen auch nicht abgeneigt. Warum nicht... Hat doch seinen Reiz.
Gut, soweit zum Offtopic.
Du bist mir ganz sympathisch... freut mich, dass ich mit Dir in diesem Gebiet diskutieren kann. Nur Dein Fachlatein-Gewitter hat mich etwas irritiert. Wenn ich mich damit nicht beschäftigen würde, dann hättest Du mich da wohl ziemlich bloßgestellt.