Zitat Zitat von O
Die ersten hörbaren Verluste treten schon gleich bei der Digitalisierung auf. Dass CDs "kälter" klingen als analoge Aufnahmen, konnte ich selbst bei einem Blindversuch im Studio feststellen.
Das ist etwas falsch. Das CDs "kälter" klingen liegt an ihrer überragenden unverfälschten Klangwiedergabe. Es gibt Mastering-Apparate (z.B. EQs) die Dir genau den Sound einer analogen Aufnahme in die digitale Form bringen. Oft braucht man die nicht einmal. Die analoge Aufnahme klingt nur deshalb so "warm", weil sie materiellen Faktoren ausgeliefert ist. Hier spielen Beschichtung, Form, Material des Bandes und sogar Umgebungstemperatur oder Luftfeuchte eine Rolle. Wenn der Klang beim einfachen Kopieren dann nicht so ist, wie auf dem analogen Original liegt es entweder an dem Wiedergabegerät oder an der Aufnahme selber. Lass es mich so erklären:

Wenn man ein Konzert mitschneidet und einmal digital und analog aufnimmt, aber als Quelle dieselben Mikrofone verwendet wird die analoge Aufnahme wahrscheinlich wärmer und satter klingen - die digitale hingegen ist genauer am Original, gerade was Dynamik aber auch Klang betrifft. Das heißt die digitale nimmt die Mikros so ab, wie sie ins Mischpult kommen, die analoge setzt noch ihren eigenen Klang drauf. Das wird von vielen als angenehmer empfunden kann aber durch diverse Röhren-PreAmps & Co. auch bei digitalen Aufnahmen so klingen. Ausserdem ist die digitale Technik keiner Abnutzung unterworfen. 2:0 für die digitale Aufnahme.

Einziger Unterschied: Wenn Du eine analoge High-End-Aufnahme (Breitspur-Tonband), die von den Soundwerten eine höhere Bandbreite, sowie einen höheren Dynamikumfang erreicht als die normale Audio-CD in das Format einer Audio-CD quetschst, dann tauchen Verluste auf. Denn eine CD hat "nur" 44,1 kHz Bandbreite mit einem Dynamikumfang von 96 dB. Da kommt es schon mal vor, dass HighEnd - Geräte Aufnahmen von klassischen Konzerten mit einem 120 dB Dynamikumfang (ein gutes Kondensatormikrofon kriegt das problemlos hin) auf der CD hörbar schlechter klingen, weil die Dynamik flöten geht und aus vielen Facetten dann entweder laut oder leise wird. Aber die digitale Aufnahmetechnik hört nicht bei der CD-Qualität auf. Sie kann von der Bandbreite wesentlich höher als jede physikalisch mögliche analoge Aufnahme. Ich kann z.B. die Aufnahme-Qualität auf bis zu 192 kHZ Bandbreite hochschrauben mit 24 Bit. Damit kann ich auch sämtliche warmen Obertöne einfangen und mit guten Röhrengeräten bringe ich den Sound so hin, wie bei einer analogen Aufnahme nur halt noch etwas genauer.

3:0 für digital. Und die normale Audiokassette wünscht sich doch hoffentlich keiner mehr zurück. Klang und Dynamikumfang sind der absolute Witz. Da ist die CD um Meilen besser - deckt auch den ganzen Klangbereich ab.

Apropos .*mp3:

Zitat Zitat
Dann habe ich vielleicht was falsch gemacht mit meinen Tests? Bei mir waren die .MP3-Dateien nämlich sogar größer als die Original-.WAVs, von denen ich sie gezogen habe. Der Klang war dann allerdings für mich wirklich nicht mehr zu unterscheiden.
Dann hast Du wohl winzige *.wavs genommen. Die PCM-wav's in CD-Qualität haben eine Datenrate von 1411 KBit pro Sekunde, die besten *.mp3s hingegen nur 320 Kbit. Sie sind aber von der Qualität (fast) ebenbürtig. Trotzdem sind die *.wavs fast viermal so groß. Dass der Klang für Dich nicht mehr zu unterscheiden war ist klar, sobald man die 320er *.mp3s nimmt. Wenn Du natürlich wavs gehabt hast, die so 8000 KHz und 8 Bit Auflösung hatten, sowie noch Mono waren, dann ist die Sache klar.Wenn das Format hingegen schlechter ist, als 256 kbps hört man bei *.mp3s die typischen Kompressionsartefakte. Schlagzeuge klingen dann (vorallem Becken, HiHat, usw.) wie das typische UKW-Radiorauschen. Aber bei 320 kannst Du Dir sicher sein, dass es noch so klingt, wie das Ausgangsmaterial (wenn es schlechter war).

Zitat Zitat
(...)MP3 hat durchaus seine Berechtigung und es kann ein guter Kompromiss zwischen Klang und Dateigröße sein. Es aber mit qualitativ hochwertigen Analogaufnahmen vergleichen zu wollen,(...)
320er - *.mp3s sind für Consumer-Ansprüche ganz zufriedenstellend. Wenn ich Auto fahre brenne ich mir auch manchmal eine *.mp3-CD mit 320ern. Das reicht aus und klingt einigermaßen wie ne CD.
Nur zum Bearbeiten nehme ich dann hochwertigere Formate her als die Audio-CD. Für den Alltag reicht die CD aber aus. Das Geheimnis: Die Bearbeitung muss stimmen. Dann kann man aber gegen die Audio-CD als sehr gutes Audio-Format nix mehr sagen, weil sie restlos alle Ansprüche erfüllen könnte. Selbst mit 16 Bit und nur 44,1 kHz... Wenn das Ding richtig gemastert wurde klingen die Aufnahmen zunehmend auch analoger und vorallem lebendiger.

Greetz, Cuzco