Ah, Ok, hatte keinen genauen Blick drauf, eben wegen "noch-ein-Blut-und-Titten-Spiel". ^^
Was du bezüglich der DSA Abenteuer beschreibst, ist ja eine gewisse Herangehensweise seitens der Autoren, um die in diesem Rollenspiel prinzipiell gegebene Freiheit durch den SL einzuschränken. Die Abenteuerspiele dagegen bieten erstmal vom Konzept her gar keine Freiheit an und fußen völlig auf vorinszenierten Abenteuern (die bei DSA, zumindest seit der dritten Edition, ja eher optionales Beiwerk sind) - und daher hat der SL weniger Arbeit. Das ist, denke ich, der große Unterschied, den sie da in den Mittelpunkt stellen.
Ich denke übrigens, du solltest von Fertigabenteuern keine Entscheidungsfreiheit erwarten - denn das ist ganz bestimmt nicht ihre Stärke, da sollte man eher bei Settingbeschreibungen und Storyhooks suchen.
Und ein Verlag ist letztendlich ja auch kein großes Masterbrain mit verschiedenen Tentakeln - spätestens, seit Ulisses gleichzeitig DSA und Pathfinder rausbringt, sollte klar sein, dass sie nicht allzu sehr darauf achten, ein philosophisches "Produktlinien-Gesamtbild" zu erhalten, das über interne Qualitätsansprüche hinaus geht.Heißt, den Vergleich zwischen zwei Spielen des Verlags kann man zwar anstellen, aber er sagt wahrscheinlich nicht allzu viel aus.
Naja, das ist eine mögliche Definition. Ich persönlich sehe den Reiz auch an ähnlichen Stellen, aber man sucht hier halt einen Kompromiss für Zugänglichkeit - die dynamische Spielwelt ist halt keine simple Sache.Zitat
Das große Problem ist halt, den Mittelweg zwischen Zugänglichkeit und Faszination des Hobbys zu finden - keine neuen Spieler sind scheiße (auch für die Verkaufszahlen und damit die Vielfältigkeit der Industrie), aber wenn man letztendlich nur Mass Effect 2 mit Würfeln spielt, haben andere Medien definitiv die Nase vorn. Dieser Mittelweg ist äußerst schwer zu finden, weil das heute typische Rollenspiel eben nichts Zugängliches ist, und weil seine Faszination zu großen Teilen auf dem Extrem der Entscheidungsfreiheit beruht (das keine Mittelwege mag). Und viele Leute in der Industrie befürchten halt, dass Rollenspiele aufgrund ihrer Einstiegshürden einfach veraltet sind, rein vom Konzept her - und suchen deshalb verzweifelt nach Wegen, sie ins aktuelle Jahrhundert zu befördern.
Bisher hat es offensichtlich noch niemand wirklich gebacken gekriegt, aber ich gucke mir sehr gern die verschiedenen Versuche an.