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Thema: Nieder mit Komissar Zufall

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Bed Beitrag anzeigen
    ich möchte damit nicht propagieren, dass man stumpfsinnige kampfsysteme einfach als gegenpart zu zB einer guten story hinnehmen sollte. aber ein stück weit kann man das auch auf videospiele übertragen. der frust über die gigantische stärke eines gegners zB wird auch die freude steigern, wenn man ihn dann endlich mal niedergerungen hat. wenn ich einen FF teil zum wiederholten male durchgespielt habe, gab es auch situationen, wo ich wusste, dass ein boss kommt, mit dem ich zB vorher probleme hatte. auch teilweise bei normalen gegnern, sodass ich mitunter sogar angst davor hatte. aber das würde ich auch als positiven nervenkitzel bezeichnen.
    Es gibt einen Unterschied - und zwar einen ganz erheblichen, zwischen einer Herrausforderung die Herrausfordernd ist, weil sie mir in irgend einer form etwas abverlangt. Und einem Spieldesign, das einfach nur nervtötend weil zeitfressend und langweilig ist.

    Ein Guter, schwere Bosskampf ist immer eine Motivation, aber 1.000 Randomkämpfe, durch die man sich vor langeweile im halbschlaf mit "Angriff" durchhackt bis man an ihrer schieren Anzahl verzweifelt ist, weil man keine Heilitems mehr hat, sind das nicht.

    Zitat Zitat
    noch ein bsp aus der praxis:
    ich hab mal ein browsergame gespielt. das war relativ langweilig, vorm spielerischen her, man hat immer das gleiche gemacht, aufleveln, drachen besiegen, immer wieder. der reiz war eher der umgang mit anderen spielern. aber irgendwann kam eine userin auf die idee, dass dem spiel etwas gravierendes fehlt. etwas richtig negatives, was einen frustriert. dann haben die betreiber tatsächlich ein event geschaffen, auf welches man im wald treffen konnte, was einem alle ep geraubt hat. nannte sich monsterhorde, von der logik sollte es so sein, dass alle monster die man vorher erledigt hat, sich an einem rächen, was vielleicht etwas weit hergeholt ist ^^ die meisten user waren gegen die einführung dieses events. und danach gab es immer wieder genügend leute, die darüber geflucht haben. ich hab das spiel noch lange weiter gespielt, und ich bin mir nicht, ob ich es so lang getan hätte, wenn nicht dieser fette stolperstein drin gewesen wäre...
    Solche Sachen sind ... dämlich. Dazu funktionieren sie nur in Spielen mit sozialer Komponente, weil da der "Schwanz-Faktor" dazu kommt. Es gab auch bei World of Warcraft Tausende von Nutzern, die sich bei jeder "vereinfachung" von raidbossen darüber aufgeregt haben, dass das Spiel leichter wurde. Aber da spielte dann letztlich immer irgendwo eine Rolle, dass die Leute Angst hatten, ein "alleinstellungsmerkmal" zu verlieren. Als wir damals mit dem Raiden angefangen haben, war man bei uns auf dem Server noch ne große Nummer, wenn man Ragnaros legen konnte. Später haben den "Wochenend-Urlaubsgruppen" im Vorbeigehen umgeklatscht. In solchen Fallen KANN ein nervendes, oder "arbeitsintensives" Hinderniss für bestimmte Leute einen Motivationsschub liefern, weil man sich sicher sein kann, dass man zu einer relativen Minderheit gehört, wenn man das damit verbundene Ziel erreicht. Trotzdem ist es kein zeichen von gutem Spieldesign, wenn man 30% des Spiels nur 5% der Spieler zugänglich macht. Blizzard hat das auch erkannt ... und die Anforderungen, die Raids mit sich bringen, mit der Zeit immer weiter gesenkt.

    In einem Singleplayer Spiel fällt dieser Punkt zudem komplett raus. Da kann man sich durch "Erarbeiten" keinen Ruhm, Ruf oder Vorteil verdienen und deshalb wird "Arbeit" da auch nicht motivierend sein.

    Geändert von caesa_andy (05.02.2013 um 23:14 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von caesa_andy Beitrag anzeigen
    In einem Singleplayer Spiel fällt dieser Punkt zudem komplett raus. Da kann man sich durch "Erarbeiten" keinen Ruhm, Ruf oder Vorteil verdienen und deshalb wird "Arbeit" da auch nicht motivierend sein.
    Das ist aber auch erst seit dem Internet so. Jaja... Früher war alles besser. Da war man richtig stolz darauf, wenn man mit dem besten Freund die ganze Nacht Lufia gezockt hat, nur um am nächsten Morgen endlich den Eierdrachen klatschen zu können. Dann konnte man in seinem Freundeskreis mit seinen Skills richtig angeben. Mitlerweile guckt man sich nur die Bestenlisten der ganzen Games an, oder guckt auf Youtube Supermutantenasiaten dabei zu, wie sie Tetris mit verbunden Augen auf Level 9, 10 Minuten lang, die Platine wegballern. :/

    BtT: Ich hasse Random-Encounter. Auch bei Pokemon. Grund: siehe fast alle Vorposter. Allerdings kann man auch mit sichtbaren Monstern die Nerven verlieren. Z. B. wenn sie zu oft respawnt werden oder ihre Laufrouten unvorhersehbar und blitzschnell sind und man deswegen einem Kampf nicht aus dem Weg gehen kann (siehe dazu die dreckigen Assasinen aus Lufia 2).

  3. #3
    Zitat Zitat von Edward.Newgate Beitrag anzeigen
    Das ist aber auch erst seit dem Internet so. Jaja... Früher war alles besser. Da war man richtig stolz darauf, wenn man mit dem besten Freund die ganze Nacht Lufia gezockt hat, nur um am nächsten Morgen endlich den Eierdrachen klatschen zu können. Dann konnte man in seinem Freundeskreis mit seinen Skills richtig angeben. Mitlerweile guckt man sich nur die Bestenlisten der ganzen Games an, oder guckt auf Youtube Supermutantenasiaten dabei zu, wie sie Tetris mit verbunden Augen auf Level 9, 10 Minuten lang, die Platine wegballern. :/
    Aber auch in diesem Fall ist die Soziale Komponente das entscheidende. Die Gewissheit, etwas geschafft zu haben, was andere (noch) nicht geschafft haben.

    Aber ganz ehrlich ... bei den 20 Leuten, die ein durchschnittliches Makerspiel jemals spielen, wem gegenüber will man sich da mit "Höhö, ich habe die Herrausforderung der 1.000 Zufallskämpfe geschafft!" profilieren?

  4. #4
    Zitat Zitat
    In solchen Fallen KANN ein nervendes, oder "arbeitsintensives" Hinderniss für bestimmte Leute einen Motivationsschub liefern, weil man sich sicher sein kann, dass man zu einer relativen Minderheit gehört, wenn man das damit verbundene Ziel erreicht.
    Dem kann ich nicht zustimmen. Ich schätze starke Gegner auch in Singleplayerspielen, weil sie eine Herausforderung darstellen, und ich mir selbst auf die Schulter klopfen kann, wenn ich sie nach mehreren Versuchen endlich besiegen konnte. Nicht, weil ich glaube, dass ich damit einer Minderheit angehöre (wie schon gesagt wurde, in Zeiten des Internets ist das sowieso nicht mehr gegeben), sondern weil ich mir selbst beweisen kann, "dass ich es draufhabe".

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