Irvine Welsh - Die Bettgeschichten der Meisterköche

Oh, Mann. Eine so unsympathische Person wie Danny Skinner ist mir in meiner gesamten Leselaufbahn noch nie untergekommen. Ich hegte während der Lektüre tiefste Groll gegen diese Figur. Ich fand die meisten Figuren generell abgrundtief erbärmlich in ihrerer Naivität und Dummheit, dass die zuweilen aufblitzende Intelligenz nur lächerlich und unglaubwürdig wirkte. Wenn nicht Welshs unglaublich guter Schreibstil wäre -- auch wenn er mir zu aufgekratzt wirkte, ich bevorzuge die nüchterne Variante =) --, so hätte ich das Buch längst in die Tonne gehauen. Der verzweifelte Versuch, einen intertextuellen Bezug zu Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" herzustellen misslang kläglich, erschien mir bisweilen kläglich. Stellenweise war die Geschichte vorhersehbar, sodass jede Freude, weiterzulesen, zunichte gemacht wurde.

Trainspotting und Klebstoff waren um längen besser. Liegt aber vielleicht daran, dass ich sie vor längerer Zeit gelesen habe und mein Geschmack sich seitdem stark verändert hat. Ich werde mir demnächst zweimal überlegen, ob ich mir Welsh antun werde...