Erst einmal arbeite ich drauflos, weil ich irgendeine Idee habe und gerne ein Spiel dazu machen will. Die ersten Maps sind bald fertig, ein Hauptcharakter auch erstellt, dann kommen ein paar kleinere Quests dazu und im Nu sind 15min Spielzeit fertig. Dann wird das Geklicke lustloser und mein Projektordner kann sich mit einer Spielleiche mehr schmücken.
Eigentlich ist diese Arbeitsweise also doof. Aber hin und wieder ist bei diesem "Makern-nach-Laune"-Prinzip dann doch ein fetter Fang im Netz. Irgendetwas, das mich längeranhaltend fesselt. Dann werkele ich so lange, wie mich meine Ideen tragen und fange langsam an, mir zu überlegen, wie das bislang Gemachte eigentlich zusammenpasst, wie es weitergehen könnte und blablabla. Also ich habe anfangs keine zusammenhängende Geschichte epischen Ausmaßes im Kopf. Ich gestalte eher Situationen und hänge sie aneinander.
Und ab Map Nr. 100 schält sich dann doch eine zusammenhängende Hintergrundgeschichte heraus und das Projekt ist so groß, dass ich mir das nicht mehr alles merken kann. Ich liste dann wichtiges auf, um irgendetwas schriftliches zu haben, das mich vor dem kompletten Chaos bewahrt. Vor allem Handlungsfäden, offene Fragen (die erst in späteren Kapiteln aufgelöst werden sollen) und ähnliches geraten mir so nicht in Vergessenheit. Außerdem vermerke ich mir Besonderheiten für die Kämpfe, Mixturen, Elementempfindlichkeiten und erstelle Abhaklisten für die Ideen, die ich mir sicherheitshalber notiert aber noch nicht umgesetzt habe. Zumindest bastele ich in dieser Art und Weise bei einem klassischen Abenteuerspiel.
Bei einem Jump'n Run ist diese eher spontane Herangehensweise Gift. Da will alles von Anfang an bedacht und geplant sein, denn ein selbsterstelltes Techniksystem ist eben nur auf eine bestimmte Weise ausgelegt, die man nicht plötzlich ganz anders lösen kann; es sei denn, man macht alles nochmal neu...