"Vibration of Nature" - It's a long story
Zitat von Ascare
Sehe ich entschieden nicht so. Vorstellungen sind in vielerlei Hinsicht wichtig. Feedback zur Story, in der man vielleicht auf Logiklücken oder Verständnisfragen hingewiesen wird. Auch hört man ob sie glaubwürdig ist und vielleicht auch Lust auf mehr macht.
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Also steht die Kritik zum Spiel, demnach die Verbesserung des Spiels im Vordergrund, das Selbstwert gefühl hat weniger mit der Vorstellung zu tun.
Wenn dem so stimmt, würde es dir auch nichts aus machen, wenn selbst nach der duzensten Spielevorstellung Leute etwas zu kritisieren haben, Logikfehler in den Maps finden, damit du etwas zu verbessern hast.
Demnach würde für dich eine Spielevorstellung jeglichen Reiz verlieren, wenn die Leute tatsächlich nichtsmehr an deinem Werk zu kritisieren haben (was unwahrscheinlich ist - aber die Kritik die gegen Ende noch kommt kann man oft nichtmehr ausbessern, eben nach dem Motto "Man kann es nicht allen Recht machen")
Vielleicht wirst du jetzt sowas sagen wie: "Nein, so extrem mein ich das nicht, aber die Kritik ist min. genauso wichtig wie das Selbstwertgefühl"
Ich bin aber für diese extreme Ansicht.
Wieso?
Andere Frage: Wieso hört man auf Kritik und geht auf sie ein?
Antwort: Um sein Spiel zu verbessern.
Wieso verbessert man sein Spiel?
Antwort: Damit in Zukunft weniger Kritikpunkte gefunden werden und das Spiel besser ankommt.
Wieso will man, dass das Spiel besser ankommt?
Ja, wieso will man sein Spiel verbessern? Wieso gibt man sich überhaupt die Mühe?
Für nichts anderes als die Steigerung des Selbstwertgefühls.
Was ich damit sagen will:
Nicht die Kritik ist das Ziel, weil das Annehmen von Kritik nur ein Mittel für das eigentliche Ziel ist: Das Spiel soll gut ankommen - es soll beliebt werden - und DU sollst dich toll fühlen!
Zitat
Auch auf Screenshots schleichen sie viele optische Patzer oder auch Mapping/Chipsetfehler ein und viele User weisen einen gut darauf hin, oft sogar pingelig genau, das finde ich ok. Auch auf Maps sind immer wieder Logikfehler zu finden und den Usern entgeht so etwas nicht, dem Macher selbst aber schon, den mit der Zeit verliert man einen objektiven Blick für's Spiel und offensichtliche Fehler fallen einem auch gar nicht mehr auf. Der Kritiker geht auch auf designtechnisch oder farbliche Schwächen ein (Augenkrebs), zwar ist das oft Geschmackssache, aber wenn 10 Leute sagen, das da was nicht stimmt, dann sollte man das wohl genauer überprüfen.
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Das ist nun Geschmacksache, aber hier wird imho viel, WIRKLICH EINDEUTIG ZUVIEL Wert auf WIRKLICH BELANGSLOSES gelegt.
Die besten RPG-Maker-Spiele die ich gespielt habe, hatten immer eine Grafik, die solche Kritiker bis ins kleinste Detail zerrissen hätten.
Allein schon die Tatsache, dass kommerzielle SNES Spiele in Mapping nicht mit dem aktuell gestellten Standard mithalten können, ist imho ein mehr als deutliches Zeichen dafür, wie übertrieben diese Anforderungen sind.
Es gibt auch andere Sachen, die in Vorstellungs Thread fast nie kritisiert werden. Das ist z.B. so ziemlich alles, was mit Gameplay zu tun hat.
Denn der Schriftzug "eigenes KS" und vielleicht ein breit beschriebenes Konzept geben noch lange keinen Einblick darüber, wie sich das Spiel im endeffekt wirklich spielt.
Zitat
Und genauso kann man auf zukünftige Pläne des Makers eingehen. Wenn er z.B. sagt er will ein KS machen, hat aber erst seit 2 Wochen den Maker, dann kann man ihn sicher eines besseren belehren. Auch wenn die Grenze zwischen
Besserwisserei und gut gemeintem Ratschlag sehr schmal ist, so lügen die allerwenigsten Kritiker und sagen wirklich was sie denken. Eine ehrliche, objektive Meinung ist denke ich unverzichtbar. Ob man sich allerdings an Bewertungen und Ratschläge hält, bleibt natürlich jedem selber überlassen.
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Das Problem an dieser STelle ist imho die Annahme, das Kritik ja eigentlich nichts ausmacht, das der Spielersteller entscheiden kann, ob er sie annimmt oder nicht.
Kann er das wirklich entscheiden?
Ich würde sagen: Je weniger dickköpfig, desdo weniger kann er es wirklich.
Schließlich will der Spieler (wie oben schon erklärt), im endeffekt ja irgendwie mit seinem Spiel gut ankommen. Wenn Leute ihre Kritik offen raus sagen und der Ersteller würde sie nicht befolgen, was dann? Sein Spiel würde wahrscheinlich nicht gut ankommen.
Was, wenn es soweit geht, dass jedes grafische Detail, jede etwas unüberlegte Story usw. in Grund und Boden kritisiert wird, wennein Neuling sein Erstlings Projekt vorstelt? Wenn besagte Person nun nicht gerade einen heftigen Dickkopf hat, mit dem er nach jeder Kritikwelle noch an der Qualität seines Spiels glauben würde, würde er die Kritik annehmen und von ihr überrollt werden, von den Anforderungen die gestellt werden und wird das Spiel wahrscheinlich aufgeben.
Ja, ein extremfall. Nur dummerweise hat das ganze nicht nur hier Wirkung.
Die Arbeit die man damit hat den Ansprüchen in hinsicht von Grafik usw. gerecht zu werden sind groß, für jeden Benutzer. Manche können damit anfangs Leben, verlieren aber dann mit dem Verlauf der Entwicklung dennoch die Motivation, weil die Entwicklung wegen der Arbeit zu lange dauert.
Naja, ich schreib wieder zuviel dazu.
Die Formel ist ganz einfach.
a = b/(c)
wobei a die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel oder ne Demo fertig wird.
b die die Stärke vom Dickkopf bzw. das Durchhalte Vermögen vom Ersteller
und c die Ansprüche die die Community an den Spielen stellt.
Wie man sieht konvergiert eine Folge nach dieser Funktion für unendlich hohe c gegen null.
Die Qualitätsfunktion
q = c*s
Wobei s die Fähigkeiten des Spielerstellers sind, konvergiert dafür gegen unendlich.
Nur ist die Frage, was uns unendlich tolle Spiele bringen, wenn sie nie rauskommen.
Ich hab das Gefühl ich laber über kram, über den schon oft genug diskutiert wurde...
Als zieh ich mal nen Strich.
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Im Prinzip wollte ich eigentlich nie aussagen, dass Kritik grundsätzlich falsch ist, das hab ich allerdings schon in meinen vorherigen Post gesagt.
Kritik ist wichtig, weil der Spieler sich sein Lob verdienen muss, er darf es nicht geschenkt bekommen, sonst geht schneller der Reiz verloren.
Dennoch geht all dies wirklich nur auf die Steigerung des Selbstwertgefühls zurück. Verdammt, der Mensch handelt immer aus egoistischen Gründen.
Im Übrigen ist mir ein genereller Kritikpunkt an Spielevorstellungen eingefallen, der vielleicht weiterhin diskutiert werden sollte (falls das noch nicht passiert ist - ich hab hier nicht so ganz den kompletten Überblick):
Meiner Meinung nach führen Spielevorstellungen ohne spielbares Beispiel dazu, dass grafische Kriterien des Spiels in den Vordergrund rücken, während Gameplaykomponenten, die wirkliche Umsetzung der Story und überhaupt die Art, wie alles zusammenpasst, mehr oder weniger ignoriert werden.
Oder mit anderen worten:
Wegen solchen Spielevorstellungen bewerten wir die Spiele einfach FALSCH
Falsch, weil unwichtige Kriterien (Mapping, einzelne grafische Details) in den Vordergrund rücken und wichtige (Gameplay, Storyumsetzung, Spielbarkeit) in Vergessenheit geraten.
- man merkt auch zunehmen, dass es spielen an den hier wichtig genannten (ja, das ist meine subjektive Meinung, sollte ich hier mal betonen) Kritierien in den aktuellen Spielen oft nicht gerade berauschend sind - aber hey! Das Mapping ist klasse 
So und ich denke ich hab mal wieder zuviel geschrieben.
Aber nen TVO musste mal wieder sien.
So viel von meiner Seite
C ya
Lachsen
PS: Ein Grund, wieso ich immer soviel zu diesem Thema schreibe und mich soviel gegen Kritik stellen:
Ich bin selber jemand der schlecht mit Kritik umgehen kann.
Ich stelle mir immer wieder vor, wie es wäre. wenn ich unter den aktuellen Anforderungen in die Community gekommen wäre.
Ist sehr gut möglich, dass ich schnell wieder verschwunden wäre ohne irgendetwas spielbares zu veröffentlichen...
Nur damit ihr meine Beweggründe kennt - im Endeffekt ist das alles vielleicht subjektiver als mir lieb ist.
Und nochwas: Ich weiß, dass Kritik an sich auch Lob bedeutet, nur ich ignoriere das gerne. Ich bevorzuge disjunkte Defintionsmengen. Deswegen ist Kritik für mich ausschließlich negativ.
Geändert von Lachsen (12.05.2006 um 22:57 Uhr)