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Moderator Diaboli

Persona 5 Tactica (PS5)
+ knüpft gut an die anderen beiden Spiele an
+ nach Eingewöhnungszeit spaßiges Spielprinzip
+ die zwei neuen Charaktere sind gut gelungen
- Musik gut, aber nicht so gut wie in P5 und Strikers
- Kämpfe erfordern nicht unbedingt taktisches Vorgehen
- nur vier Welten, wovon 3 und 4 eher eintönig sind
Persona 5 fand ich ja super und auch Strikers hat mir als Fortsetzung gut gefallen, auch wenn mich erste Infos dazu nicht umgehauen haben. Dass ich auch diesen Ableger spielen würde, stand für mich nicht unbedingt zur Diskussion, zumal ich Taktik-RPGs seit einigen Jahren gerne spiele, wenn sie nicht über-komplex sind. Da passte es, dass ich P5T letztens für einen guten Preis gesehen habe.
Vom Stil her sah das hier auch recht gut nach P5 aus, wobei die Charaktere in diesem Ableger eher quetschig-niedlich sind, was nicht ganz mein Fall ist. Von der Präsentation bis zur Musik erkennt man aber viel wieder. Musikalisch wäre aber auch mehr drin gewesen, wobei ich die Musik nicht übel fand. Vergessen habe ich sie aber irgendwie schon komplett.
Ich merkte nach dem Anspielen schnell, dass das hier kein typisches Taktik-RPG mit vielen Charakteren, Gegnern und auch mal etwas größeren Gebieten ist; eher ist dies eine stark abgespeckte Version davon, wobei das Ziel des Spiels auch nicht unbedingt zu sein scheint, dass man übermäßig taktisch vorgehen muss. So steuert man über den Großteil des Spiels nur drei Charaktere, Deckungen spielen eine große Rolle und hinterher kommen noch minimale Plattform-Rätsel hinzu. All dies machte aus P5T eine deutlich andere Erfahrung für mich als ein typisches Taktik-RPG: Ich fand es deutlich anspruchsloser, flotter, manchmal auch origineller, aber an die Tiefe mancher Kämpfe in anderen Spielen kam das hier nie heran. Ich fand es auch zuerst etwas schade, dass man seine Charaktere immer nur abwechselnd nutzen kann, wobei ich es hinterher ok fand (unterschiedliche Kombinationen auszuprobieren kann Sinn ergeben und machte mir auch gerade im späteren Spielverlauf Spaß).
Die ersten Missionen fand ich noch relativ lasch, schnell vorbei und mittelmäßig spannend, aber nach ein paar Missionen hat mir das Spiel dann doch Spaß gemacht. Es kommt auch immer wieder etwas Abwechslung rein, z.B. gibt es in der vierten Welt viele Plattformrätsel, in der davor Boden, auf dem man z.B. keine Fähigkeiten nutzen darf und noch ein paar Sachen mehr. Das hätte besser gemischt werden können, war aber für ein Taktik-RPG mal ein guter Ansatz. Die Endgegnerkämpfe erfordern jeweils eine bestimmte Taktik und ich fand sie gut gemacht.
Nur die Nebenmissionen sprachen mich gar nicht an, denn in ihnen geht es nur darum, sie in 1-2 Zügen zu schaffen, was ich nicht unterhaltsam fand. In den normalen Missionen kann man Boni kriegen, wenn man sie schnell abschließt, aber das fand ich vom Aufwand her überschaubar. Die Aufteilung der Anzahl an Missionen auf die Welten fand ich merkwürdig, denn es werden immer weniger...
Recht gut gefallen hat mir auch hier die Handlung, die etwas braucht, um Fahrt aufzunehmen, aber dann durchaus nett wird, wenn auch nicht so wie in P5 und P5S. Die beiden neuen Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem Erina, die glücklicherweise nicht allzu viele Klischees in sich vereint, die man ja leider öfter bei weiblichen Ost-RPG-Charakteren sieht. Die schon bekannten Charaktere funktionieren auch wieder gut.
Insgesamt kann ich nicht meckern. Ich fand das hier alles etwas kurz und eine weitere Welt wurde offensichtlich aus dem Spiel geschnitten, um zusätzliches Geld zu machen. Ansonsten ist P5T spaßig und kurzweilig; empfehlenswert, wenn man P5 und den Ableger mag. Man sollte nur kein neues P5 erwarten und auch kein anspruchsvolles Taktik-RPG, dann passt das schon.
Spielzeit: 17,5 Std.
Insgesamt: 7/10
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