Ich gebe dir eigentlich total recht, muss aber sagen, dass das Video den Punkt sehr nachvollziehbar herübergebracht hat, ohne dass mir der Gedanke des Elitären gekommen ist. Ich denke, man kann da auf mehreren Gleisen diskutieren, ohne dass es sich völlig widerspricht.Zitat
Mich interessiert das Ganze übrigens auch aus der didaktischen Perspektive, weil wir in der Schule ja durchaus beibringen, wie Filme funktionieren, also tendenziell sehr stark mit und/oder gegen diese Standards arbeiten.
Ich habe noch einen anderen Gedanken: Vielleicht ist die Entwicklung auch eine vollkommen normale. Das Medium – und durch das Internet auch seine Rezeption! – hat sich einfach so weit "professionalisiert", dass die Standards zu echten Standards geworden sind. Wenn man bedenkt, das Filme als Massenmedium noch kaum (nicht mal ...?) 100 Jahre alt sind und selbst in der Generation unserer Großeltern teilweise noch als "niedere" Kunstform galten, wäre das nicht so wahnsinnig verwunderlich. Und eine ganze Generation an Blog-, Website- und Youtube-Kritikern hat sicherlich dazu beigetragen, dass es nicht unbemerkt geblieben ist. Bei Büchern gibt es diese starken Genres und Konventionen im Mainstream bspw. schon viel länger (praktisch hat schon Goethe an dieser "Kritik" teilgenommen), was aber nicht heißt, dass keine wirklich originellen Bücher mehr herauskämen. Bei Videospielen bspw. sieht man da ja höchstens die Anfänge von (Stichwort Ubification) – neue Genres oder zumindest Subgenres gibt es praktisch jedes Jahr, selbst im AAA-Bereich (Team-Shooter, Battle Royale). Die Indie-Szene fängt überhaupt erst seit einem Jahrzehnt oder so an, den Keller zu verlassen.
Dann wiederum waren die 90er auch schrecklich tropey teilweise, und die 80er erst recht ... also kA. Vielleicht spielt eine Verklärung der Vergangenheit (oder zumindest ihres "Durchschnitts") da auch wieder mal eine entscheidende Rolle.
Dann wiederum () ist es kein Geheimnis, dass Konzerne effektiver werden. Disney hatte mit Sicherheit noch nie so viele verlässliche (!) Hits in wenigen Jahren wie in den letzten. Kann mir gut vorstellen, dass das einen Einfluss auf die Machart von Filmen hat.
Dann wiederum () fände ich es auch unangebracht, alles Erfolgreiche von Disney über einen Kamm zu schweren. Selbst Avengers und The Last Jedi als Mainstream-Dinger schlechthin haben grundlegende Konzepte und Einzelentscheidungen, die niemand mit ein bisschen Ahnung als "safe" oder allzu konservativ durchkalkuliert bezeichnen würde.
Also kA. Ist ein komplexes Thema! ^^