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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @Sylverthas: Phantasy Star solltest du lieber nicht anrühren, zumindest nicht bis einschließlich Teil 3. Teil 4 soll aber ziemlich gut sein, auch heute noch. Bei Ys macht es tatsächlich keinen allzu großen Unterschied, welche Version man spielt. Die PSP-Version ist dem Original ziemlich ähnlich, wurde aber an ein paar Stellen verbessert und halt grafisch/musikalisch aufpoliert.

    Zu Zelda: Eigentlich muss ich dir zustimmen, das Spiel verdient im historischen Kontext eine riesige Erwähnung. Besonders, weil es, obwohl es das erste Spiel dieser Art war, tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, von ein paar altersbedingten Designentscheidungen mal abgesehen. Der Grund, warum ich es hier nicht so oft erwähnt habe, ist, dass es sich wegen des ganz anderen Gameplays schwer mit den RPGs vergleichen lässt, besonders mit den rundenbasierten. Interessantweise hätten gerade Rätseleinlagen wie bei Zelda geholfen, ebenjene RPGs weniger monoton zu machen.

    @Loxagon: Zelda I ist durchaus auch schwer, aber wirklich heftig fand ich da hauptsächlich zwei Passagen im Spiel mit übertrieben fiesen Gegnern, eine in Level 6 und eine in Level 8. Und Level 9 ist halt generell ein ziemlicher Overkill bis man bestimmte Items gefunden hat, und selbst dann ohne Karte noch ziemlich fies.

    Vielleicht habe ich mich auch einfach nicht genug mit Zelda II beschäftigt. Aber ich fand das Gameplay arg unspaßig und teilweise extrem unfair. Damit meine ich nicht einmal Kämpfe gegen bestimmte Gegner (die zwei Bosse, die ich besiegt haben, waren okay), sondern ganz allgemein das Spieldesign. Zum Beispiel dunkle Tunnel voller Fledermäuse, die einem im Sprung plötzlich begegnen und man fällt in den Abgrund -> tot. So etwas haben die anderen Zelda-Spiele in dieser Form einfach nicht. Ich finde, die Veränderung von 2D-Topview zu 2D-Sideview hat der Serie einfach nicht gutgetan, was ja auch die Entwickler nach Zelda II eingesehen haben (ähnlich ist es ja bei Ys III).

    Das Aktionsmenü bei Dragon Quest ist doch jetzt nicht so schlimm. Es wird erstens von Teil zu Teil immer komfortabler, da bestimmte Aktionen automatisch geschehen, und ein Klick mehr hat noch niemanden umgebracht. Die Kämpfe kann man meinetwegen gut und gern als K.O.-Kriterium für die alten Spiele nenne, aber das Aktionsmenü ist einfach nur etwas umständlich, aber nicht gamebreaking.

    Und das "ins Leere" schlagen ist wirklich eine Sünde vergangener Zeit, die aber so ziemlich alle Spiele damals hatten. Erfordert halt bessere Planung, ist aber im Endeffekt einfach viel zu nervig als dass man das als Argument gelten lassen könnte. Ich bin auch froh, dass das ab der SNES-Zeit so langsam abgeschafft wurde.

    @Enkidu: SaGa 3 sieht sicherlich für ein GameBoy-Spiel sehr schick aus, aber ich finde die allermeisten NES-Spiele einfach deutlich hübscher, weil sie Farbe haben. Das Gegnerdesign ist aber in der Tat erwähnenswert. Das erste, was mir beim Spielen aufgefallen ist: Die ersten Gegner im Spiel sehen schon aus wie welche, die in anderen Spielen im letzten Dungeon angreifen. ^^ In Farbe hätte das Spiel auf dem NES sicherlich richtig schön ausgesehen. Die kleinen Sprung- und Rätseleinlagen fand ich aber toll, so etwas gab es in RPGs vorher fast gar nicht.

    Zu Final Fantasy II: Ich muss sagen, dass gerade dadurch, dass man das Gameplay schön exploiten konnte, das Spiel retrospektiv sehr viel angenehmer wird. Als "broken" würde ich das System auch nicht bezeichnen, nur als arg unausgeglichen, weil es einfach ineffizient ist, gegen Gegner zu kämpfen (zumindest die meiste Zeit des Spiels über), wenn man sich stattdessen auch selbst angreifen kann. Wenn man Final Fantasy II aus moderner Perspektive betrachtet, schälert das die wahren Stärken des Spiels natürlich und die Encounter Rate ist wirklich schrecklich. Aber damals war das Spiel in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter, was für mich deutlich das Potential zeigt, dass in dem damaligen FF-Team schon gesteckt hat.


  2. #2
    Schöne Zusammenfassung und allgemein tolle Reviews. Hat mir ein paar schlimme Stunden erspart. Wobei mich überrascht, das viele so kurz (~7h) sind. Gibt mir ein wenig Hoffnung meine 8-Bit Liste abzuarbeiten.

  3. #3
    @Narcissu: Ich weiß, du hast diese Ära nun abgeschlossen und musst auch Prioritäten setzen - ich spiele ebenfalls nicht alles durch, was sich noch so anbieten würde ^^ Aber zwei Empfehlungen, die ich hier irgendwann, irgendwo im Forum schonmal erwähnt habe, möchte ich trotzdem nochmal nennen: Einmal Chronicle of the Radia War (Action-RPG) und einmal Chaos World (traditionell rundenbasiert), beide für den NES und zu beiden gibt es englische Fanübersetzungen. Habe beide mal ein Stück weit angespielt gehabt und mir seither fest vorgenommen, die beiden Spiele noch zu behandeln (ansonsten mache ich auf der Plattform nicht mehr als die drei FFs und die vier DQs).
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    @Enkidu: SaGa 3 sieht sicherlich für ein GameBoy-Spiel sehr schick aus, aber ich finde die allermeisten NES-Spiele einfach deutlich hübscher, weil sie Farbe haben. Das Gegnerdesign ist aber in der Tat erwähnenswert. Das erste, was mir beim Spielen aufgefallen ist: Die ersten Gegner im Spiel sehen schon aus wie welche, die in anderen Spielen im letzten Dungeon angreifen. ^^ In Farbe hätte das Spiel auf dem NES sicherlich richtig schön ausgesehen. Die kleinen Sprung- und Rätseleinlagen fand ich aber toll, so etwas gab es in RPGs vorher fast gar nicht.
    Natürlich sehen NES-Spiele meistens besser aus, aber SaGa 3 kann ja nichts dafür, dass der Game Boy keine Farben hatte Wobei das auch relativ ist, denn wie gesagt viele der weniger high-profile NES-RPGs haben auch deutlich weniger klar strukturierte Orte und Städte mit Details und Abwechslung als das hier auf dem GB, Farben hin oder her.
    Übrigens hab ich mal von einer interessanten Connection gelesen zwischen SaGa 3 und Final Fantasy Mystic Quest. Teilweise standen bei beiden die selben Entwickler dahinter, und wenn mans weiß fällt das echt auf. Nicht nur durch den Sound (Komponist Ryuji Sasai bei beiden) und einigen Gameplay-Elementen, sondern auch in der Optik. Manche Gegnerdesigns, wo wir darauf schon zu sprechen kamen, wurden in FFMQ quasi übernommen, nur marginal aufpoliert (da hast du deine Farben ^^). Schade dass letzteres Spiel dann nicht so toll geworden ist, da wäre durchaus Potential drin gewesen wenn man bedenkt woher es eigentlich kommt.

  4. #4
    Danke für die beiden Empfehlungen! Die Namen hatte ich schon mal gehört, aber mich danach nie weiter erkundigt. Sehen beide ganz nett aus, die werde ich zu gegebener Zeit mal ausprobieren. Irgendwie sehen fast alle damaligen Spiele vom Menü bzw. Interface aus wie Dragon Quest. xD Ganz abgeschlossen habe ich die Zeit ja eh noch nicht, irgendwann folgt noch Fire Emblem Gaiden, und im September Megami Tensei, und irgendwann vielleicht auch mal Megami Tensei II, sollte das Spiel je übersetzt werden.

    Zu SaGa 3: oO Ich dachte bisher, Kenji Itou macht die Musik, aber ich sehe gerade, dass ich da vollkommen falsch lag. Dabei hat die mir ziemlich gut gefallen, aber Sasai ist ja auch ein begnadeter Komponist. Final Fantasy Mystic Quest habe ich gestern erst bei lilly auf dem SNES gesehen. Bin gespannt, ob ich Parallelen entdecke, wenn ich so weit bin. ^^

    Aktuell spiele ich Soul Blazer (bin schon kurz vorm Ende), und das ist echt ein super Einstieg in die SNES-Ära für mich; macht richtig Spaß und ist einfach nur sehr schön und charment. Gibt auch sicherlich mindestens 50 Titel aus der Zeit, die mich interessieren (allein SNES; wenn man noch Sega-Systeme + GameBoy + GameBoyColor dazuzählt, werden es bestimmt 70 oder mehr). Liste folgt demnächst.


  5. #5

    Soul Blazer


    Als Einstieg in die SNES-Generation (der ich, zugegebenermaßen, ja durchaus auch vorher schon oft in Form von Ports und Remakes begegnet bin, aber das einzige SNES-RPG, das ich wirklich durchgespielt habe, ist Ys V) habe ich vor ein paar Tagen mit Soul Blazer angefangen. Als Emulator habe ich den snes9x verwendet, weil die anderen SNES-Emulatoren teilweise veraltet sind.

    Soul Blazer (jap. Soul Blader) ist ein schönes Spiel für zwei oder drei Tage. Etwa zehn Stunden lang, kurzweilig, simpel. Und für mich war es ein sehr guter Einstieg in die SNES-RPGs. Von Anfang an hat mir das Spiel Spaß gemacht und das blieb bis zum Ende so. Nur an ein oder zwei Stellen musste ich einen Walkthrough zu Rate ziehen, und selbst die wären auf kurz oder lang ohne gut lösbar gewesen.

    Die Prämisse von Soul Blazer ist interessant: Man kämpft (natürlich) gegen einen bösen Overlord, muss aber – und das ist das Besondere – die Welt nach und nach wiederherstellen, indem man die Seelen von Personen, Tieren, Pflanzen und Gegenständen befreut. Das ist eine sehr schöne Idee, die toll umgesetzt wurde und zu sehen, wie sich die leeren Schauplätze immer mehr mit Leben füllen ist eine schöne Belohnung für den Aufwand. Abgesehen davon hat das Spiel wenig erwähnenswerte Story. Viel wichtiger ist aber der Charme und Witz, der sich in der Darstellungen, den NPCs und dem, was sie zu sagen haben, findet. Wie etwa den Wesen, die ein Wettrennen auf Schnecken veranstalten. Oder der Maus, die zu ängstlich ist, sich zu bewegen, solange Katzen in der Nähe sind. Eine solche Liebe zu diesen Kleinigkeiten ist das, wovon das Spiel lebt. Aus diesem Grund wirkt die Welt auch lebendig und die meisten NPCs nicht austauschbar. Da kann ich auch gut darüber hinwegschauen, dass man als identitätsloser, stummer Protagonist durch die Welt rennt und die eigentliche Geschichte sich auf eine Handvoll Dialoge beschränkt.


    Spielerisch ist Soul Blazer entgegen meiner Erwartungen trotz sehr simple Technik erstaunlich gut gealtert. Das liegt vor Allem daran, dass das Spiel erstaunlich fair ist. Ein einziger Boss im Spiel ist wirklich nervig, abgesehen davon sind die Gegner wirklich fair. Normale Gegner empfand ich auch in Massen meistens als ziemlich einfach, und die Bosse schwankten zwischen billig und herausfordernd. Kleinere Schwächen gibt es natürlich und das ganze System ist so einfach, dass es nicht viel strategische Variation ermöglicht und zugleich nicht schnell genug, um einen wirklichen Geschicklichkeitsaspekt wie bei den Ys-Spielen zu haben. Aber das ist nicht schlimm, denn am Ende ist Soul Blazer trotzdem spaßig und belohnend und man hat immer das Gefühl, gut voranzukommen. Man läuft nicht ziellos durch die Gegend, man verirrt sich (fast nicht), man ist immer gut beschäftigt. Und bisweilen muss man immer ins "Dorf" zurückkehren, um mit den befreiten Wesen zu reden und zu interagieren, die einem häufig ein Weiterkommen ermöglichen oder andere Belohnungen springen lassen. Und ein paar optionale Sachen gibt es dann auch noch zu erledigen. Ich habe sogar fast alles davon erledigt, das meiste beim normalen Spielen. :>

    Auch optisch kann sich Soul Blazer sehen lassen. Das Spiel verwendet große Sprites (zwei Tiles groß) für die menschlichen Charaktere, etwas, das zur frühen SNES-Zeit noch nicht ganz so verbreitet war. Die Hintergründe sehen nett aus, es gibt eine große Vielfalt an relativ detailliert gestalteten Tiles. Die Gegnerdesigns sind toll. Es wird teilweise mit mehreren sich bewegenden Hintergrundgrafiken gearbeitet. Sicherlich ist Soul Blazer im Vergleich zu den späten SNES-Spielen in visueller Hinsicht nicht herausragend, aber es ist auch heute noch schön anzuschauen.

    Die Musik war im Großen und Ganzen okay. Einige Stücke waren sehr schön und memorabel, andere ein bisschen dudelig und langweilig. Mein Gesamtbild von der Musik ist aber eher positiv.



    Fazit: Soul Blazer ist charmant, spaßig und motivierend. Es ist ein schöner Auftakt der Action-RPGs von Quintet und spielt sich trotz seines Alters und seiner einfachen Technik auch heute noch ausgesprochen gut. Wirklich kritisieren kann ich nur die Geschichte, die trotz der interessanten Prämisse nicht über ein "besiege den dunklen Herrscher" hinauskommt, aber dafür entschädigen die lebendigen und lustig umgesetzten NPCs.


    Story 4.0 Charaktere 6.0
    Gameplay 8.0 Kämpfe 7.5
    Optik 7.5 Musik 6.0
    Atmosphäre 7.0 Spielzeit 9:40h
    Gesamt 7.0


  6. #6
    Ich fand Soul Blazer damals ganz nett, aber auch nicht viel mehr. Wäre es nicht der erste Teil der sogenannten "Trilogie" zusammen mit Illusion of Gaia und Terranigma gewesen, hätte ich wahrscheinlich darauf verzichtet. Ich hatte zwar schon meine kurzweilige Freude daran, und für einen Einstieg in die Generation ist es tatsächlich irgendwie geeignet, aber andererseits fand ich, dass es vom Spielgefühl und auch der Grafik (schwache Animation) und den Soundeffekten (Pieps!) viel mehr noch wie ein leicht aufpoliertes NES-Spiel wirkte.

    Das originelle Grundkonzept hingegen hatte was und rettet das Spiel irgendwie vor der Vergessenheit. Wurde später in Terranigma aber natürlich viel ausgereifter umgesetzt.

  7. #7
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Ich fand Soul Blazer damals ganz nett, aber auch nicht viel mehr. Wäre es nicht der erste Teil der sogenannten "Trilogie" zusammen mit Illusion of Gaia und Terranigma gewesen, hätte ich wahrscheinlich darauf verzichtet. Ich hatte zwar schon meine kurzweilige Freude daran, und für einen Einstieg in die Generation ist es tatsächlich irgendwie geeignet, aber andererseits fand ich, dass es vom Spielgefühl und auch der Grafik (schwache Animation) und den Soundeffekten (Pieps!) viel mehr noch wie ein leicht aufpoliertes NES-Spiel wirkte.
    Echt? Ich finde, man merkt an Soul Blazer schon deutlich, dass es die gesamte Palette an NES-Spielen technisch locker in die Tasche steckt. Klar holen spätere Spiele noch viel mehr aus dem System raus, aber so gut wie alle NES-Spiele spielen sich echt altbacken. Die Animationen sind eher schwach, das stimmt, aber allein durch die größeren Sprites und Tiles wirkt das Spiel für mich deutlich fortgeschrittener als NES-Spiele, wo die Grafiken zumeist ja von der Größe so angepasst sind, dass sie auf einzelne Tiles passen. Das ist ja auch noch bei z.B. Final Fantasy IV und V der Fall, die zwar vom eigentlichen Artstyle und dem Detailgrad der Tiles recht hübsch sein mögen, in ihrer Darstellung aber noch sehr in dieses alte Schema "gezwungen" werden. Das mag ich zwar auch, aber ich bevorzuge dann doch den Ansatz, mit dem Final Fantasy VI erst so richtig begonnen hat.


  8. #8
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Echt? Ich finde, man merkt an Soul Blazer schon deutlich, dass es die gesamte Palette an NES-Spielen technisch locker in die Tasche steckt. Klar holen spätere Spiele noch viel mehr aus dem System raus, aber so gut wie alle NES-Spiele spielen sich echt altbacken. Die Animationen sind eher schwach, das stimmt, aber allein durch die größeren Sprites und Tiles wirkt das Spiel für mich deutlich fortgeschrittener als NES-Spiele, wo die Grafiken zumeist ja von der Größe so angepasst sind, dass sie auf einzelne Tiles passen. Das ist ja auch noch bei z.B. Final Fantasy IV und V der Fall, die zwar vom eigentlichen Artstyle und dem Detailgrad der Tiles recht hübsch sein mögen, in ihrer Darstellung aber noch sehr in dieses alte Schema "gezwungen" werden. Das mag ich zwar auch, aber ich bevorzuge dann doch den Ansatz, mit dem Final Fantasy VI erst so richtig begonnen hat.
    Ja, echt Vom Gameplay schien es mir doch ziemlich "clunky", da war noch nicht viel mit Komfort oder Einstellmöglichkeiten. Alles extremst einfach gehalten (typisch Quintet?). Natürlich ist es deutlich fortgeschrittener als NES-Spiele, ich sage ja auch nicht, dass es wirklich wie eines aussieht. Aber es ist schon irgendwie so wie bei den meisten relativ frühen Titeln einer Generation - sie tasten sich nur langsam an das Potential der Hardware heran und nutzen es noch nicht. Bei den ersten Spielen auf PS3 kann ich auch schnell an den Details und Effekten sehen, dass es kein PS2-Spiel ist, aber mir fallen natürlich massig Spiele ein, die auf letzterer technisch ausgereifter sind als beispielsweise ein "Enchanted Arms". Das müssen noch nichtmal solche sein, die erst ganz zum Ende der vorangegangenen Gen rausgekommen sind. Und so kommen mir tatsächlich NES-Spiele in den Sinn, die ich für ambitionierter, schöner und flüssiger halte als Soul Blazer. Boah, und diese nervigen Soundeffekte! Grrr...
    Ja, die "hohen" Figuren sind ein gewisses Plus, gerade zu dieser Zeit, aber dann irgendwie auch kein Riesending. Das liegt vor allem daran, dass man insbesondere am Protagonisten leider erkennen kann, dass die das noch nicht wirklich drauf hatten. Er sieht irgendwie zermatscht aus und hat zum Beispiel nicht die typischen "16-Bit-Augen", bei denen man schon was Weißes drum herum erkennen kann, sondern nur zwei schwarze (hier dunkelblaue) Striche wie noch zu NES-Zeiten oder halt auch in FFIV. Und mich nervte die seltsam-exotische Asymmetrie, also dass seine Breite immer ein Pixel zu kurz war und er nur eine Pixelbreite zwischen den Augen hatte anstatt wie sonst praktisch überall zwei (das fiel mir zwar damals schon beim Spielen auf, aber ich weiß das noch so genau, weil ich Jahre später die Figur wie viele andere auch von Hand auf kleinkariertem Papier für mein Projekt gepixelt und einlaminiert habe ). Was ich sagen möchte ist, nur weil er und seine NPCs höher als seine Zeitgenossen waren, erreichen sie noch laaange nicht den Stand von Seiken Densetsu 3 & Co. Da hab ich lieber sowas wie in FFV oder Live A Live, die zwar noch (oder wieder/immer noch) klein, aber dafür symmetrisch klar geordnet sind und Unmengen an Facial Expressions bzw. Kopf- und Körperanimationen haben. Denn die hatte der namenlose Soul Blazer Held von ein paar bei nem Action-RPG selbstverständlichen Kampfposen mal abgesehen afair auch noch nicht, obwohl das selbst auf FFIV schon in Ansätzen zutraf.
    Das soll nicht heißen, dass das Spiel schlecht ausgesehen hätte, es war durchaus auf der Höhe der Zeit. Aber gemessen an der Plattform war die eben doch irgendwie noch ein wenig archaisch, nur dass es sich hierbei etwas anders äußert als in FFIV. Sicher, besonders was die Umgebungen angeht, erinnert FFIV natürlich noch viel mehr an NES-RPGs. Aber ein kleines bisschen unfair ist der Vergleich vermutlich schon, da das Spiel zumindest etwas eher rauskam (wenn auch nicht viel) und es für umfangreiche traditionelle RPGs schon etwas andere Anforderungen an die Spielwelt gab als an kurzweilige Action-RPGs, alleine was die Menge und Größe der Orte angeht. Dass ich von der Soul Blazer Mittel-zum-Zweck-Story und -Handlung ziemlich underwhelmed wurde, kommt aber wohl noch erschwerend hinzu (Auf der US-Box wird dazu eigentlich schon alles ausführlich gesagt: Free the Freilians. Make Deathtoll pay.). Zumindest in diesem Aspekt ist Soul Blazer tief in der 8-Bit-Zeit hängengeblieben, originelles Konzept hin oder her - da hatten selbst die frühesten anderen 16-Bit-Vertreter mehr zu bieten. Allerdings muss ich relativierend anmerken, dass ich es erst lange nachdem ich die bekannten Klassiker kennen und lieben gelernt hatte gespielt habe.

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