Ergebnis 1 bis 20 von 27

Thema: Eure Einstellung zum Altern/Tod

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Danke für die vielen interessanten Postings.
    Zitat Zitat
    Alleine sterben, das ist etwas, dass ich richtig fürchte. Hätte ich früher nie gedacht, aber nach einigen Ereignissen möchte ich nichts weniger.
    Hmm, ja. Ich habe mich mittlrweile damit abgefunden, wohl alleine alt zu werden, aber umso länger man darüber nachdenkt, umso bitterer ist es dann doch, sich das vorzustellen...

    Zitat Zitat
    Genau genommen hege ich ja schon seit ein paar Jahren den Wunsch, dass mir was passiert und ich endlich weg vom Fenster bin. ^^"
    Finde ich ziemlich traurig. Ich meine, ich kenne den Wunsch, weil ich ihn gerade zwischen 14 und 18 oft selbst hatte(Und fast wahr gemacht hätte) aber letzendlich wird es so oder so früh genug passieren. Das Leben ist extrem kurz, da muss man nicht noch nachhelfen, wobei ich nun natürlich nicht weiß, was dich so umtreibt.

    Zitat Zitat
    Das wär dann ja auch so eine Art Unsterblichkeit. ^^
    Äh.

    Zitat Zitat
    Ich finde den Tod faszinierend. Ich bin nicht religiös, will aber natürlich nicht ausschließen, dass eine höhere Entität existiert oder gar eine der Religionen ganz oder partiell recht hat. Wenn nach dem Tod "Nichts" kommt, dann ist es eh egal. Es ist nichts, also auch nicht das Bedauern, dass nichts ist. Und alles andere ist furchtbar interessant, je nachdem wie man es wahrnimmt. Wenn man weiß, was mit einem passiert, kann man sein Leben und alles was man erfahren, erlebt und gehört hat im Kontext der im Nachleben wahrgenommenen Wahrheit rückbetrachten.
    Das ist auf jeden Fall eine Ansicht, die ich so unterstreichen würde.

    Zitat Zitat
    Ansonsten habe ich keine "Meinung" dazu, weil man das Thema nur schwer mit Logik angehen kann und alles aus Wunschträumen und blinder Spekulation besteht - so weit wir wissen.
    Natürlich soll es hier nicht um eine fundierte Diskussion, sondern wirklich eher um den Meinungs und Gedankenaustausch gehen.

    Zitat Zitat
    Und da dachte ich, dass ich viel schlafe. Aber nein, offenbar schläfst du saubere 12 Stunden am Tag.
    Ein kleines Wort: Durchschnitt.

    Zitat Zitat
    Seit einem halben Jahr hängt mir das Thema wie Pech an den Füßen. Gegen Ende letztes Jahr sind knapp hintereinander meine beiden Großväter verstorben, beide wegen Krebs. Mein Opa väterlicherseits ist zuhause bei meiner Oma verstorben, weil er sich schon ein paar Tage vorher verlegen hat lassen, mein Opa mütterlicherseits war bereits im Krankenhaus wegen einer bald geplanten Operation und mein Gott, als wir uns kurz vorher gesehen haben, war er so gut gelaunt wie noch nie und scheinbar ziemlich fit. Wir haben noch ausgemacht, dass wir uns nach der Operation noch mal sehen, aber...ja, den Rest kann man sich denken.
    Vor kurzem habe ich über Facebook erfahren, dass einer meiner ehemaligen Klassenkameraden bei einem Unfall mit einer S-Bahn verunglückt ist. Der Mann war 21 und Kern gesund.
    Phew... oh mann. Ich selbst hatte sowas ja noch nichtmal, abgesehen vom Tod meiner Großmutter in Rheinland-Pfalz, der ich aber absolut nicht nahestand. Ich möchte gar nicht wissen, wie solche Tode die eigene Angst noch in die höhe schrauben.

    Zitat Zitat
    Zumindest fiel es mir immer schwer, mich bei jemandem direkt dazu zu äußern, weil das Thema immer so schnell gewechselt und vergraben wird. Und es gibt vor allem nie den richtigen Augenblick darüber zu reden. Beim Essen verdirbt man das Essen, beim Fernsehschauen den Film, beim Ausflug den Ausflug.
    Und das kotzt mich ziemlich an. Es muss doch möglich sein, dem Thema mal 5 Minuten zu gönnen ohne beschämt die Fusseln auf dem Boden zu zählen und es ganz ganz schnell zu verdrängen. Man kann ja glauben, was man will, was nach dem Tod kommt, aber wir Lebenden gehen nun mal nicht mit, wir bleiben hier und wir leiden darunter, wir weinen, wir zweifeln uns selbst an, wir fragen was wir überhaupt vorweisen könnten, würden wir bald sterben, zumindest für eine kurze Zeit, bis wir uns mit der Tatsache angefreundet haben und daraus unsere Schlüsse ziehen. Vielleicht geht dass ja anderen anders, aber das sind meine Erfahrungen, und diese Erfahrungen machen mich wütend.
    /Fakt.

    Zitat Zitat
    Über den Tod nachgedacht habe ich oft, schon als kleines Kind, einfach nur vor mich hingedacht und mir vorgestellt wie es sich anfühlen könnte, tot zu sein, einfach versucht eine vage Idee davon zu bekommen.
    Ich habe meine Mutter als kleiner Junge gefragt, was am Ende des Lebens passiert. Sie hat gesagt, dann sterbe ich. Da habe ich angefangen zu weinen.
    Wo sie mich allerdings damals noch damit trösten konnte, dass ich zu Jesus komme und ich mir unbegrenzt Kinderriegel herbeiwünschen kann, weiß ich heute, dass ein solcher Trost nicht wirklich zu erwarten ist. :/

    Zitat Zitat
    Ich könnte Gottes Existenz jetzt nicht unbedingt abstreiten, aber verlassen möchte ich mich auf ihn auch nicht unbedingt.
    Ich bin evangelisch getauft, glaube aber schon lange nicht mehr an Gott oder einen Himmel. Andererseits hoffe ich, dass sowas existiert. Ich hoffe es wirklich, bin aber auf der anderen Seite leidlich davon überzeugt, dass das kompletter Unsinn ist. Das Christentum (Und andere Religionen) ist schließlich eine Erfindung der Menschen, nicht mehr. Warum sollte genau das, was wir in unsere Bibel geschrieben bzw. uns ausgedacht haben, tatsächlich existieren? Gott? Himmel und Hölle? Das waren unsere Ideen, Indizien oder Grundlagen dafür gab es nie.

    Zitat Zitat
    Wenn ich später mal graue Haare bekomme, lasse ich sie mir schneeweiß färben und werde immer wenn möglich in einem maßgeschneiderten vektorianischen Kleid in irgendeinem Park herumflanieren und neugierige Kinder anlocken, um ihnen coole Geschichten zu erzählen.


    Zitat Zitat
    alte diese Religionen für veraltet. Die dienen auch nur dazu, den Menschen Lücken zu füllen bei bestimmten Dingen, zu denen die Wissenschaft keine Lösung weiß(eigentlich heute hauptsächlich für das was nachm Tod kommt, wo man sich natürlich manchmal Gedanken macht - den Rest brauchen wir ja nicht mehr, gibt ja Gesetze und unsere moderne Gesellschaft, da brauchen wir keine 10 Gebote und sonstigen Kram mehr).
    Hm ja.

    Zitat Zitat
    Smartphones, ferngesteuerte Raketen, Päckchen gibts jetzt per Drohne.
    Alleine das alles ausm Geschichtsbuch zu kriegen, hat mir schon derbes Kopfweh verursacht weil in so wenig Zeit so viel passiert ist. Ich glaube, hätte ich das miterlebt, hätt ich mich irgendwann erschossen.


    Na ja, das ist durchaus ein interessanter Punkt. Ich habe ja mal gehört, dass unser Gehirn ein Fassungsvermögen hat, mit dem wir etwa 400 Jahre leben müssten, um unsere Grenze zu erreichen und nichts mehr aufnehmen zu können. Ich fände es interessant, was danach passiert? Abgesehen davon beschäftigen wir uns in Medien und Popkultur ja immer wieder mit uralten Wesen wie Elfen etc. und versuchen, das Verhalten eines solch alten Wesens nachvollziehbar abzubilden, aber letztendlich hat man wohl doch nicht die geringste Ahnung, wie ein Mensch nach 500 Jahren Leben wäre.
    Zitat Zitat
    Ich bezeichne mich als Agnostiker, das bedeutet, dass sich für mich die Existenz eines höheren Wesens weder belegen noch komplett abstreiten lässt.
    Oh, ich bin also Agnostiker. Vielen Dank!
    Zitat Zitat
    Was passiert also nach unserem Tod? Da ich nicht an eine Seele glaube und mein Bewusstsein als Produkt meines Biosystems (Gehirns) sehe, bleibt nach meinem Tod von meinem Bewusstsein so viel übrig, wie vor meiner ersten neurologischen Aktivität: gar nichts. Der Tod wird sich dann so anfühlen, wie mein Bewusstsein vor meiner Geburt. Erschreckend und beruhigend zugleich.
    Bedauerlicherweise wird es wohl so sein, ja.

    Zitat Zitat
    dass die Menschen nur ein Problem mit dem Tod haben, weil sie sich sehr an Besitztümer klammern. Und zu Besitzen gehören auch die Beziehungen mit den Menschen die wir lieben. In dem Moment, in dem wir die Bande zu all unseren Besitztümern trennen, sind wir bereit zu sterben.
    Glaube ich nicht. Ist bei mir nicht so.
    Zitat Zitat
    Werden wir zu anderen Planeten reisen? Werden wir die Umwelt in den Griff kriegen? Werden wir künstliche KI schaffen und den Tod selbst besiegen? (letzteres wird zu meinen "Lebzeiten" nicht mehr erreicht, nehme ich an).
    Und du glaubst, die zwei vorherigen Punkte schon?

    Zitat Zitat
    Ebensowenig würde ich gerne einen Tod sterben, der so schnell ist, dass ich ihn gar nicht mitbekomme. Z.B. wenn mir etwas auf den Kopf fällt oder ein Hirnschlag mein Gehirn ausknipst.
    Ja, davor habe ich auch immer Angst. Von einer Sekunde auf die Andere ausgelöscht werden.

    Zitat Zitat
    Ich finde interessant, dass Nonsense dem Thema in seinen Fragen so eine große Bedeutung beimisst, denn das wiederum beschäftigt mich nicht so sehr. Jugend finde ich nicht so wichtig und auch kein so großes Ideal.
    Es bedeutet für mich schlicht den rapide näherrückenden Tod. Etwas Anderes sehe ich im Altern nach 20~ nicht.
    Zitat Zitat
    Ich beneide auch niemanden, der jünger ist als ich, denn der hat wiederum noch nicht so viel erlebt wie ich und wird ohnehin irgendwann so alt sein wie ich,
    Also ich schon oft. Wärst du wieder 10 Jahre alt, hättest du eben wieder deutlich Lebenszeit dazugewonnen. Und wenn man nur wieder ein oder zwei Jahre zurückspulen könnte, ich würd's tun.

    Zitat Zitat
    Angeblich haben ja auch Demente immer wieder lichte Momente, wo sie sich doch wieder an vieles erinnern. Man kann sich da quasi selbst zuschauen, wie man kaputtgeht und verschwindet (so stell ich's mir zumindest vor). Das find ich wirklich gruselig...
    Schreckliche Vorstellung, für einige Sekunden wieder bei Bewusstsein zu sein aber zu wissen, dass man es gleich nicht mehr ist...

    Zitat Zitat
    Jünger als jetzt würd ich aber auch nicht mehr sein wollen. Früher wusste ich viele Dinge nicht, die ich jetzt weiß. Und von daher will ich nicht mehr zurück.
    Das war auch eher eine theoretische Frage im Sinne von Willst du mit deiner jetzigen Persönlichkeit nochmal jünger sein?
    Zitat Zitat
    Wäre ich einen Ticken schneller gewesen, wäre ich mit Sicherheit tot gewesen. Mir wurd' erst im Krankenhaus klar, dass ich mächtig Schwein gehabt habe. Ich bin fast in Tränen ausgebrochen, als dann meine Freunde vor der Tür standen.
    Boah... ich glaube, wenn ich sowas erleben würde, würde ich nicht mehr aus dem Haus gehen.

    Zitat Zitat
    Etwas plump formuliert: Wieviel Zeit verbringt der Durchschnittsmensch auf dem Klo, unter der Dusche oder beim Abwaschen? Alles Tätigkeiten, die nun einmal sein müssen, auch wenn meine Lebenserfahrung dabei nicht signifikant ansteigen wird. Trotzdem fange ich jetzt nicht an, mir nur noch Pappgeschirr zuzulegen, um mehr "leben" zu können.
    Mit dem Unterschied, dass man beim Kacken, Duschen und Aufwaschen bei Bewusstsein ist.


    Ich selbst habe übrigens, wie schon angedeutet, panische Angst vor dem Tod, seit ich denken kann. Ich denke fast jeden Tag darüber nach, oft auch vorm Schlafen im Bett. Dann muss ich mich immer schnell ablenken und an etwas Anderes denken, weil ich Panikattacken, Schweissausbrüche und so weiter bekomme. Schlimme Sache. Aber es ist nunmal so, dass der Mensch ansich für mich einfach nur eine biologische Maschine ist. Was wir wahrnehmen und sind, ist einfach nur die Zusammenarbeit unserer Organe, unser Bewusstsein sind nur ein paar Verkabelungen im Gehirn. Da ist keine Seele oder irgendeine Kraft, im Grunde sind wir ja nur weit entwickelte Affen. Darum kann ich auch nicht mehr wirklich an einen Himmel oder eine andere Form von Weiter glauben, sondern einfach nur weg. Denn wenn das Gehirn stirbt, ist das Bewusstsein eben ausgelöscht und man nimmt nie mehr Etwas wahr. Dann ist alles einfach weg und das war's. Das macht mir unglaubliche Angst.

    Und das Altern ist eben der Weg dahin. Ich bin jetzt bald 20, das würden viele als jung bezeichnen, aber ich finde es furchtbar. Ein Drittel meines Lebens ist passé, nach 21 baut mein Körper schon wieder kontinuierlich ab und von jetzt an rast man eigentlich nur noch auf's Lebens-Endziel Alter Sack zu. Ernsthaft, wenn ich nur daran denke, eines Tages aufzuwachen und 40 zu sein, bekomme ich schon wieder Panik. Einfach, weil einem das Ende dann so nah ist. Will gar nicht wissen, wie ich mich wirklich in 20 Jahren verhalten werde. Vielleicht sehe ich das dann anders, vielleicht drehe ich aber auch ab. Mal sehen.

    Wenn man so darüber nachdenkt, ist der Tod einer der stärksten, beeinflussenden Faktoren unseres Lebens. Warum sonst achten wir auf unsere Gesundheit und leben gemächlich? Würde ein kleiner Engel hereingeflattert kommen und dir verraten: Ja, es gibt nach dem Tod einem Himmel hätte man absolute Gewissheit und könnte sein Leben sorglos genießen. Die Vorstellung finde ich faszinierend. Natürlich war das mit dem Engel ein augenzwinkerndes Beispiel, ich glaube, es wäre die größte Errungenschaft der Wissenschaft, wenn sie feststellen könnte, ob und wie etwas passiert. Oder wenn man irgendwie anders Gewssheit erlangen könnte. Aber das ist mit eine große Ursache für die Angst vor dem Tod, die Ungewissheit. Das ist zumindest meine Meinung. Ich glaube aber nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Es ist nunmal einfach unmöglich, einem verstorbenem Lebewesen auf den Grund zu gehen. Und Spinner, die sagen,sie wären im Licht gewesen, sind da wenig hilfreich.

    Bei Unsterblichkeit gibt es natürlich auch verschiedene Modelle. Man könnte es realistisch angehen und sagen, irgendwann erfindet die Wissenschaft einen Stoff, der unseren körperlichen Verfall aufhält. Was dann? Wie würde man mit dem Zeug umgehen? Würde man es für die Bevölkerung zulassen, hätte man nach 5 Jahren eine massive Überbevölkerung und nach 20 Jahren wäre kein Platz mehr auf der Erde. Und wenn man Unsterblichkeit im Sinne von Unverwundbarkeit ansieht, was natürlich ein fiktiver Gedanke ist, oder zumindest mit dem Stoff tatsächlich ewig leben würde, will ich nicht daran denken, dabei zu sein, wenn die Sonne die Erde verschlingt. Die Lebensdauer unseres Sonnensystems ist ja auch schon gezählt. Wäre man vollkommen unsterblich, würde man danach... im All rumtreiben? Klingt lächerlich, ist aber mit viel Fantasie ein grauenerregender Gedanke.

    Ihr seht schon, ich kann mich viel über das Thema unterhalten, und es in viele Richtungen (Fiktion, Realität, Altern, Unsterblichkeit) ausdehnen. Aber das ist auch das Spannende daran, finde ich. Klar ist alles nur Philosophieren, aber daran ist doch nichts falsch.

    Geändert von Holo (10.05.2014 um 19:27 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Na ja, das ist durchaus ein interessanter Punkt. Ich habe ja mal gehört, dass unser Gehirn ein Fassungsvermögen hat, mit dem wir etwa 400 Jahre leben müssten, um unsere Grenze zu erreichen und nichts mehr aufnehmen zu können. Ich fände es interessant, was danach passiert? Abgesehen davon beschäftigen wir uns in Medien und Popkultur ja immer wieder mit uralten Wesen wie Elfen etc. und versuchen, das Verhalten eines solch alten Wesens nachvollziehbar abzubilden, aber letztendlich hat man wohl doch nicht die geringste Ahnung, wie ein Mensch nach 500 Jahren Leben wäre.
    Erstmal spontan lachen
    Naja, ich konnte den Videokameras beim Schrumpfen zugucken... 1994 bekam mein Vater von meinen Brüdern ein Riesending das man noch mit TV und Videorecorder verkabeln mußte und auf Kassetten aufnahm.
    Heute kann das eine butterstückgroße Digitalkamera in besserer Auflösung, nimmt Stereo auf (statt die Kamera damals nur mit einem Mikro), man nimmt die Speicherkarte raus, steckt sie in TV oder Reciever und guckt sich das an, ohne großen Kabelsalat.
    Es ist einfach alles sehr rasant passiert.
    Meine Eltern kommen auch nicht mehr mit. QR-Code wird im NachmittagsTV inner Kochshow eingeblendet fürs Rezept, Blicke der Mutter wechseln zwischen mir und dem Fernseher. "Was war das denn gerade?" "Sowas nennt sich QR-Code." "Wie bitte?" "Das kann man mit seiner Handykamera einscannen und dann hat man das Rezept auf dem Handy zum Nachkochen." "Achso, dann mach mal." "Das kann mein Handy noch nicht, das ist zu alt dafür..."
    Ich kann mir sowas wie "Brain Overload" echt vorstellen. Und leider, je älter man wird, kann man sich immer weniger an das vorher Geschehene erinnern.
    500 Jahre? Ufff... Dass man alleine so alt wird, ist dank zahlreicher Kriege so ziemlich überall auf der Erde sehr unwahrscheinlich. Aber ich vermute, man würde die Menschheit genug kennen, um keinen Bock mehr auf sie haben zu wollen.

  3. #3
    Nonsense, wie kommst du denn darauf dass dein Leben mit 60 zu Ende ist?
    Damit ist noch nicht einmal das Rentenalter erreicht und Viele arbeiten noch weit über 60... ^^

    Ich bin nun mittlerweile 33 und ich würde keinen Tag zurückgehen und jünger werden wollen, einfach weil ich jeden Tag meinen Zielen näher komme und mit zunehmendem Alter viele Wünsche und Ideen in Erfüllung gehen können.
    Zumal altern und Tod sich nicht bedingen müssen, man kann ja auch jung sterben.
    Wahrscheinlich aber wirst du mit 40 in deinem wohlverdienten Eigenheim sitzen und sehr stolz auf das Erlebte zurückblicken und dann wird dir das Altern auch nicht mehr schlimm vorkommen.

  4. #4
    Ich stell mir den Tod so vor, als ob man unter Narkose steht und irgendwann nach [insert a random number] wird man wiedergeboren, hat das alte Leben vergessen und der Spaß fängt wieder von vorne an ._. .

    Geändert von bomando (15.05.2014 um 21:01 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Hmm, ja. Ich habe mich mittlrweile damit abgefunden, wohl alleine alt zu werden, aber umso länger man darüber nachdenkt, umso bitterer ist es dann doch, sich das vorzustellen...
    Du bist... Anfang 20? So um Dreh jedenfalls schätze ich. Überleg mal, wie viel du in diesen 20 Jahren (oder besser: in den Jahren, an die du dich davon erinnerst, immerhin hast du einen nicht zu knappen Teil davon als m.o.w. fremdbestimmtes Kind verbracht) erlebt hast, wieviele Menschen du getroffen und wieviele Situationen du erlebt und gemeistert hast. 70~80 ist inzwischen durchaus ein erreichbares Alter (wäre auch schlimm sonst, beim aktuellen Renteneintrittsalter...), das heißt du hast noch locker die drei- bis vierfache Zeit vor dir. Weswegen solltest du da alleine sein? Weswegen sollte diese Zeit schlechter sein, als das, was du hinter dir hast? Die Möglichkeiten sind so riesig, dass sich das doch kaum überblicken lässt. Selbst mit 40 hast du vermutlich gerade mal die Halbzeit erreicht.
    Der einzige Weg, bei dem keine Chance mehr besteht, tolle Dinge zu erleben, ist der Tod (oder das dahinvegetieren im dunklen Kämmerlein). Bis dahin aber hast du verdammt viele Möglichkeiten, was du aus deinem Leben machst.

    Überhaupt, ab 20 geht's doch erst los, immerhin hat der Durchschnittsmensch erst ab da so langsam erst den Erfahrungsschatz und die rechtlichen Möglichkeiten, sein Leben in allen Belangen selbst anzupacken. Ich will nicht sagen, dass man davor direkt eingeschränkt ist, aber zumindest bis ~15 läuft ein großer Teil des Lebens auf Schienen, die man nicht für sich selbst aussuchen konnte.

    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Mit dem Unterschied, dass man beim Kacken, Duschen und Aufwaschen bei Bewusstsein ist.
    Genau das ist aber doch der Knackpunkt: Das Unterbewusstsein spielt eine riesige Rolle darin, wie du lebst. Schlaf ist von so essenzieller Bedeutung dafür, das Erlebte - egal ob bewusst oder unbewusst - zu verarbeiten und die nötige Kraft zu tanken, den restlichen Teil des Tages überhaupt ausschöpfen zu können, dass ich denke, dass Schlaf als verschwendet oder als "nicht gelebt" zu betrachten eine viel zu pessimistische Sichtweise ist.
    Mag sein, dass ich beim Abwaschen bei Bewusstsein bin, dennoch würde ich eine gute Mütze voll Schlaf für meine Lebensqualität als entscheidender einordnen.

    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Wenn man so darüber nachdenkt, ist der Tod einer der stärksten, beeinflussenden Faktoren unseres Lebens. Warum sonst achten wir auf unsere Gesundheit und leben gemächlich? Würde ein kleiner Engel hereingeflattert kommen und dir verraten: Ja, es gibt nach dem Tod einem Himmel hätte man absolute Gewissheit und könnte sein Leben sorglos genießen. Die Vorstellung finde ich faszinierend.
    Ist dem wirklich so? Oder ist es nicht eher die Lebensqualität, die den Ausschlag gibt? Du kannst auf sehr, sehr viele Arten, die dich nicht umbringen, aber dir dennoch deutlich zusetzen, Schindluder mit deinem Körper treiben. Gesunde Ernärhung etwa: Niemand sagt, dass ein ungesunder Lebensstil zwangsläufig tödlich ist. Aber kaputte Zähne, krumme Knochen, schlechte Haut, mieser Kreislauf, etc. sind dennoch nicht schön.
    Die Angst vor dem Tod ist da gar kein so großer Antrieb wie das Verlangen nach einem genießbaren Leben. Ich habe den Eindruck, du hast da eine sehr pessimistische Betrachtungsweise was das Leben angeht. ^^°


    Tipp am Rande:
    Schau dir wirklich mal die Lebensläufe von ein paar Leuten an, die dich inspirieren. Ich wette, dass da auch genügend Leute dabei sind, bei denen es ab 35+ überhaupt erst interessant wird. Ist sehr inspirierend und ermutigend, ich kann's dir nur empfehlen.

  6. #6
    Ja, der Tod ist eine Sache über die gerne viel nachgedacht wird. Als ich noch ein wenig jünger war, habe ich sogar relativ konstant darüber rumphilosophiert und fand die Vorstellung des Todes doch sehr bedrückend. Naja, finde den Tod immer noch nicht so sonderlich ansprechend meistens, aber wenn man schon drüber nachgedacht hat sich das Leben zu nehmen, gibt das auch eine neue Perspektive. Warum sollte man so große Angst davor haben? Natürlich ist es meistens nicht wünschenswert, aber irgendwann stirbt man halt. Entweder geht es danach weiter und das kannst du erst dann sehen, oder es geht nicht weiter und dann brauch man auch keine Angst vor dem "Nichts" zu haben, weil du das nicht erleben wirst, weil du tot bist.

    Aus religiöser Sicht, auch wenn ich an nichts davon wirklich glaube, finde ich das Konzept der Wiedergeburt doch am Interessantesten und ansprechendesten, eventuell mit der Wahrnehmung aller Leben die man hatte, wen man Tod ist und der Entscheidung ob es weitergehen soll oder nicht einem selbst überlassen. Wenn es etwas nach dem Tod gäbe, fände ich das am besten.

    Tod im Bezug auf nahestehenden Personen ist nochmal eine andere Sache. Ich konnte auch nicht weinen als meine Großeltern väterlicherseits gestorben sind, obwohl ich meiner Großmutter recht nahe stand. Ich besuche auch selten Gräber, höchstens mit der Familie zusammen, weil ich nicht viel von dieser Praxis halte. Trauern kann ich überall, die Präsenz der leiblichen Überreste der Person spielen dabei für mich wenig Rolle. Ich erkenne aber die Signifikanz als Trauerort für die Lebenden an, aber für mich persönlich tut es diese Praxis sozusagen einfach nicht.
    Aber ich habe andererseits auch wenig Zweifel daran, dass ich bei einigen Personen ziemlich am Boden wäre, wenn sie sterben würde. Meiner Großmutter stand ich zwar nahe, aber sie war nicht wirklich ein Teil meines Lebens im großen Bild. Wenn ein nahestehender Freund oder Partner sterben würde, weiß ich nicht wie lange es dauern würde, bis ich danach normal funktionieren könnte.

  7. #7
    Ich muss sagen ich habe keine Angst vor meinem Tod und freue mich sogar über jedem Jahr das ich älter werde.
    Das liegt aber wohl auch daran, dass ich immer das tue was ich für richtig halte und auch nichts hätte was ich bereuen würde, wenn ich jetzt plötzlich todkrank werden würde oder ähnliches.
    Ich bin froh über jeden Tag den ich mit den Menschen die ich liebe verbringen kann und mit ihnen älter werden ist für mich das schönste.

    Wo vor ich allerdings wirklich ANGST habe ist, dass diese Menschen vor mir sterben. Ich hab es bis jetzt nicht geschafft auf eine Beerdigung zu gehen (und es wären schon einige gewesen) einfach weil ich den Gedanken nicht ertragen kann Abschied zu nehmen, das fällt mir bei lebenden schon schwer genug
    Und ich denke oft darüber nach wie die Menschen in meinem Umfeld reagiere würden wenn ich sterbe oder krank werde.
    Würden sie bis zum Ende bei mir bleiben oder mir den Rücken zukehren weil es für sie zu "anstrengend" (belastend) ist?
    Ist schon ein heikles Thema der Tod.

    Aber sollte ich irgendwie erfahren das ich bald sterben würde, dann wäre das nunmal so.
    Ich zitiere da gerne meine Lieblingsband:
    Du hast nur dies eine Leben, wenns vorbei ist ists vorbei, nimms nicht so schwer denn das wichtigste ist doch du hattest eine schöne Zeit. Eine herrliche Zeit ♥

  8. #8

  9. #9
    Zitat Zitat von Auratus Beitrag anzeigen
    Zum Thema "Unsterblichkeit" gibts heut von LeFloid was...
    Bitte verschon mich mit LeFloid, wenn ich mir nochmal ein knapp fünfminütiges Video von ihm angucken muss, erscheint mir ein frühzeitiges Ableben als rettende Alternative gar nicht mehr so schrecklich.

    Das Thema, das er gebracht hat, finde ich ansich aber sehr interessant. Gibt es dazu seriöse Quellen? Also abgesehen vom Link unter dem Video natürlich. Wobei der ja schon alles sagt. Wie ernst kann man das nehmen?
    Finde das ja sehr spannend, würde aber erstmal vermuten, dass das wieder eher Wirbel als Fakt ist. Aber hey, ich bin 20, wenn die sich beeilen, kann ich noch gerettet werden! :'D

    Geändert von Holo (15.05.2014 um 19:49 Uhr)

  10. #10

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •