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Thema: Eure Einstellung zum Altern/Tod

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  1. #18
    Danke für die vielen interessanten Postings.
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    Alleine sterben, das ist etwas, dass ich richtig fürchte. Hätte ich früher nie gedacht, aber nach einigen Ereignissen möchte ich nichts weniger.
    Hmm, ja. Ich habe mich mittlrweile damit abgefunden, wohl alleine alt zu werden, aber umso länger man darüber nachdenkt, umso bitterer ist es dann doch, sich das vorzustellen...

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    Genau genommen hege ich ja schon seit ein paar Jahren den Wunsch, dass mir was passiert und ich endlich weg vom Fenster bin. ^^"
    Finde ich ziemlich traurig. Ich meine, ich kenne den Wunsch, weil ich ihn gerade zwischen 14 und 18 oft selbst hatte(Und fast wahr gemacht hätte) aber letzendlich wird es so oder so früh genug passieren. Das Leben ist extrem kurz, da muss man nicht noch nachhelfen, wobei ich nun natürlich nicht weiß, was dich so umtreibt.

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    Das wär dann ja auch so eine Art Unsterblichkeit. ^^
    Äh.

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    Ich finde den Tod faszinierend. Ich bin nicht religiös, will aber natürlich nicht ausschließen, dass eine höhere Entität existiert oder gar eine der Religionen ganz oder partiell recht hat. Wenn nach dem Tod "Nichts" kommt, dann ist es eh egal. Es ist nichts, also auch nicht das Bedauern, dass nichts ist. Und alles andere ist furchtbar interessant, je nachdem wie man es wahrnimmt. Wenn man weiß, was mit einem passiert, kann man sein Leben und alles was man erfahren, erlebt und gehört hat im Kontext der im Nachleben wahrgenommenen Wahrheit rückbetrachten.
    Das ist auf jeden Fall eine Ansicht, die ich so unterstreichen würde.

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    Ansonsten habe ich keine "Meinung" dazu, weil man das Thema nur schwer mit Logik angehen kann und alles aus Wunschträumen und blinder Spekulation besteht - so weit wir wissen.
    Natürlich soll es hier nicht um eine fundierte Diskussion, sondern wirklich eher um den Meinungs und Gedankenaustausch gehen.

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    Und da dachte ich, dass ich viel schlafe. Aber nein, offenbar schläfst du saubere 12 Stunden am Tag.
    Ein kleines Wort: Durchschnitt.

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    Seit einem halben Jahr hängt mir das Thema wie Pech an den Füßen. Gegen Ende letztes Jahr sind knapp hintereinander meine beiden Großväter verstorben, beide wegen Krebs. Mein Opa väterlicherseits ist zuhause bei meiner Oma verstorben, weil er sich schon ein paar Tage vorher verlegen hat lassen, mein Opa mütterlicherseits war bereits im Krankenhaus wegen einer bald geplanten Operation und mein Gott, als wir uns kurz vorher gesehen haben, war er so gut gelaunt wie noch nie und scheinbar ziemlich fit. Wir haben noch ausgemacht, dass wir uns nach der Operation noch mal sehen, aber...ja, den Rest kann man sich denken.
    Vor kurzem habe ich über Facebook erfahren, dass einer meiner ehemaligen Klassenkameraden bei einem Unfall mit einer S-Bahn verunglückt ist. Der Mann war 21 und Kern gesund.
    Phew... oh mann. Ich selbst hatte sowas ja noch nichtmal, abgesehen vom Tod meiner Großmutter in Rheinland-Pfalz, der ich aber absolut nicht nahestand. Ich möchte gar nicht wissen, wie solche Tode die eigene Angst noch in die höhe schrauben.

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    Zumindest fiel es mir immer schwer, mich bei jemandem direkt dazu zu äußern, weil das Thema immer so schnell gewechselt und vergraben wird. Und es gibt vor allem nie den richtigen Augenblick darüber zu reden. Beim Essen verdirbt man das Essen, beim Fernsehschauen den Film, beim Ausflug den Ausflug.
    Und das kotzt mich ziemlich an. Es muss doch möglich sein, dem Thema mal 5 Minuten zu gönnen ohne beschämt die Fusseln auf dem Boden zu zählen und es ganz ganz schnell zu verdrängen. Man kann ja glauben, was man will, was nach dem Tod kommt, aber wir Lebenden gehen nun mal nicht mit, wir bleiben hier und wir leiden darunter, wir weinen, wir zweifeln uns selbst an, wir fragen was wir überhaupt vorweisen könnten, würden wir bald sterben, zumindest für eine kurze Zeit, bis wir uns mit der Tatsache angefreundet haben und daraus unsere Schlüsse ziehen. Vielleicht geht dass ja anderen anders, aber das sind meine Erfahrungen, und diese Erfahrungen machen mich wütend.
    /Fakt.

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    Über den Tod nachgedacht habe ich oft, schon als kleines Kind, einfach nur vor mich hingedacht und mir vorgestellt wie es sich anfühlen könnte, tot zu sein, einfach versucht eine vage Idee davon zu bekommen.
    Ich habe meine Mutter als kleiner Junge gefragt, was am Ende des Lebens passiert. Sie hat gesagt, dann sterbe ich. Da habe ich angefangen zu weinen.
    Wo sie mich allerdings damals noch damit trösten konnte, dass ich zu Jesus komme und ich mir unbegrenzt Kinderriegel herbeiwünschen kann, weiß ich heute, dass ein solcher Trost nicht wirklich zu erwarten ist. :/

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    Ich könnte Gottes Existenz jetzt nicht unbedingt abstreiten, aber verlassen möchte ich mich auf ihn auch nicht unbedingt.
    Ich bin evangelisch getauft, glaube aber schon lange nicht mehr an Gott oder einen Himmel. Andererseits hoffe ich, dass sowas existiert. Ich hoffe es wirklich, bin aber auf der anderen Seite leidlich davon überzeugt, dass das kompletter Unsinn ist. Das Christentum (Und andere Religionen) ist schließlich eine Erfindung der Menschen, nicht mehr. Warum sollte genau das, was wir in unsere Bibel geschrieben bzw. uns ausgedacht haben, tatsächlich existieren? Gott? Himmel und Hölle? Das waren unsere Ideen, Indizien oder Grundlagen dafür gab es nie.

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    Wenn ich später mal graue Haare bekomme, lasse ich sie mir schneeweiß färben und werde immer wenn möglich in einem maßgeschneiderten vektorianischen Kleid in irgendeinem Park herumflanieren und neugierige Kinder anlocken, um ihnen coole Geschichten zu erzählen.


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    alte diese Religionen für veraltet. Die dienen auch nur dazu, den Menschen Lücken zu füllen bei bestimmten Dingen, zu denen die Wissenschaft keine Lösung weiß(eigentlich heute hauptsächlich für das was nachm Tod kommt, wo man sich natürlich manchmal Gedanken macht - den Rest brauchen wir ja nicht mehr, gibt ja Gesetze und unsere moderne Gesellschaft, da brauchen wir keine 10 Gebote und sonstigen Kram mehr).
    Hm ja.

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    Smartphones, ferngesteuerte Raketen, Päckchen gibts jetzt per Drohne.
    Alleine das alles ausm Geschichtsbuch zu kriegen, hat mir schon derbes Kopfweh verursacht weil in so wenig Zeit so viel passiert ist. Ich glaube, hätte ich das miterlebt, hätt ich mich irgendwann erschossen.


    Na ja, das ist durchaus ein interessanter Punkt. Ich habe ja mal gehört, dass unser Gehirn ein Fassungsvermögen hat, mit dem wir etwa 400 Jahre leben müssten, um unsere Grenze zu erreichen und nichts mehr aufnehmen zu können. Ich fände es interessant, was danach passiert? Abgesehen davon beschäftigen wir uns in Medien und Popkultur ja immer wieder mit uralten Wesen wie Elfen etc. und versuchen, das Verhalten eines solch alten Wesens nachvollziehbar abzubilden, aber letztendlich hat man wohl doch nicht die geringste Ahnung, wie ein Mensch nach 500 Jahren Leben wäre.
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    Ich bezeichne mich als Agnostiker, das bedeutet, dass sich für mich die Existenz eines höheren Wesens weder belegen noch komplett abstreiten lässt.
    Oh, ich bin also Agnostiker. Vielen Dank!
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    Was passiert also nach unserem Tod? Da ich nicht an eine Seele glaube und mein Bewusstsein als Produkt meines Biosystems (Gehirns) sehe, bleibt nach meinem Tod von meinem Bewusstsein so viel übrig, wie vor meiner ersten neurologischen Aktivität: gar nichts. Der Tod wird sich dann so anfühlen, wie mein Bewusstsein vor meiner Geburt. Erschreckend und beruhigend zugleich.
    Bedauerlicherweise wird es wohl so sein, ja.

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    dass die Menschen nur ein Problem mit dem Tod haben, weil sie sich sehr an Besitztümer klammern. Und zu Besitzen gehören auch die Beziehungen mit den Menschen die wir lieben. In dem Moment, in dem wir die Bande zu all unseren Besitztümern trennen, sind wir bereit zu sterben.
    Glaube ich nicht. Ist bei mir nicht so.
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    Werden wir zu anderen Planeten reisen? Werden wir die Umwelt in den Griff kriegen? Werden wir künstliche KI schaffen und den Tod selbst besiegen? (letzteres wird zu meinen "Lebzeiten" nicht mehr erreicht, nehme ich an).
    Und du glaubst, die zwei vorherigen Punkte schon?

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    Ebensowenig würde ich gerne einen Tod sterben, der so schnell ist, dass ich ihn gar nicht mitbekomme. Z.B. wenn mir etwas auf den Kopf fällt oder ein Hirnschlag mein Gehirn ausknipst.
    Ja, davor habe ich auch immer Angst. Von einer Sekunde auf die Andere ausgelöscht werden.

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    Ich finde interessant, dass Nonsense dem Thema in seinen Fragen so eine große Bedeutung beimisst, denn das wiederum beschäftigt mich nicht so sehr. Jugend finde ich nicht so wichtig und auch kein so großes Ideal.
    Es bedeutet für mich schlicht den rapide näherrückenden Tod. Etwas Anderes sehe ich im Altern nach 20~ nicht.
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    Ich beneide auch niemanden, der jünger ist als ich, denn der hat wiederum noch nicht so viel erlebt wie ich und wird ohnehin irgendwann so alt sein wie ich,
    Also ich schon oft. Wärst du wieder 10 Jahre alt, hättest du eben wieder deutlich Lebenszeit dazugewonnen. Und wenn man nur wieder ein oder zwei Jahre zurückspulen könnte, ich würd's tun.

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    Angeblich haben ja auch Demente immer wieder lichte Momente, wo sie sich doch wieder an vieles erinnern. Man kann sich da quasi selbst zuschauen, wie man kaputtgeht und verschwindet (so stell ich's mir zumindest vor). Das find ich wirklich gruselig...
    Schreckliche Vorstellung, für einige Sekunden wieder bei Bewusstsein zu sein aber zu wissen, dass man es gleich nicht mehr ist...

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    Jünger als jetzt würd ich aber auch nicht mehr sein wollen. Früher wusste ich viele Dinge nicht, die ich jetzt weiß. Und von daher will ich nicht mehr zurück.
    Das war auch eher eine theoretische Frage im Sinne von Willst du mit deiner jetzigen Persönlichkeit nochmal jünger sein?
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    Wäre ich einen Ticken schneller gewesen, wäre ich mit Sicherheit tot gewesen. Mir wurd' erst im Krankenhaus klar, dass ich mächtig Schwein gehabt habe. Ich bin fast in Tränen ausgebrochen, als dann meine Freunde vor der Tür standen.
    Boah... ich glaube, wenn ich sowas erleben würde, würde ich nicht mehr aus dem Haus gehen.

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    Etwas plump formuliert: Wieviel Zeit verbringt der Durchschnittsmensch auf dem Klo, unter der Dusche oder beim Abwaschen? Alles Tätigkeiten, die nun einmal sein müssen, auch wenn meine Lebenserfahrung dabei nicht signifikant ansteigen wird. Trotzdem fange ich jetzt nicht an, mir nur noch Pappgeschirr zuzulegen, um mehr "leben" zu können.
    Mit dem Unterschied, dass man beim Kacken, Duschen und Aufwaschen bei Bewusstsein ist.


    Ich selbst habe übrigens, wie schon angedeutet, panische Angst vor dem Tod, seit ich denken kann. Ich denke fast jeden Tag darüber nach, oft auch vorm Schlafen im Bett. Dann muss ich mich immer schnell ablenken und an etwas Anderes denken, weil ich Panikattacken, Schweissausbrüche und so weiter bekomme. Schlimme Sache. Aber es ist nunmal so, dass der Mensch ansich für mich einfach nur eine biologische Maschine ist. Was wir wahrnehmen und sind, ist einfach nur die Zusammenarbeit unserer Organe, unser Bewusstsein sind nur ein paar Verkabelungen im Gehirn. Da ist keine Seele oder irgendeine Kraft, im Grunde sind wir ja nur weit entwickelte Affen. Darum kann ich auch nicht mehr wirklich an einen Himmel oder eine andere Form von Weiter glauben, sondern einfach nur weg. Denn wenn das Gehirn stirbt, ist das Bewusstsein eben ausgelöscht und man nimmt nie mehr Etwas wahr. Dann ist alles einfach weg und das war's. Das macht mir unglaubliche Angst.

    Und das Altern ist eben der Weg dahin. Ich bin jetzt bald 20, das würden viele als jung bezeichnen, aber ich finde es furchtbar. Ein Drittel meines Lebens ist passé, nach 21 baut mein Körper schon wieder kontinuierlich ab und von jetzt an rast man eigentlich nur noch auf's Lebens-Endziel Alter Sack zu. Ernsthaft, wenn ich nur daran denke, eines Tages aufzuwachen und 40 zu sein, bekomme ich schon wieder Panik. Einfach, weil einem das Ende dann so nah ist. Will gar nicht wissen, wie ich mich wirklich in 20 Jahren verhalten werde. Vielleicht sehe ich das dann anders, vielleicht drehe ich aber auch ab. Mal sehen.

    Wenn man so darüber nachdenkt, ist der Tod einer der stärksten, beeinflussenden Faktoren unseres Lebens. Warum sonst achten wir auf unsere Gesundheit und leben gemächlich? Würde ein kleiner Engel hereingeflattert kommen und dir verraten: Ja, es gibt nach dem Tod einem Himmel hätte man absolute Gewissheit und könnte sein Leben sorglos genießen. Die Vorstellung finde ich faszinierend. Natürlich war das mit dem Engel ein augenzwinkerndes Beispiel, ich glaube, es wäre die größte Errungenschaft der Wissenschaft, wenn sie feststellen könnte, ob und wie etwas passiert. Oder wenn man irgendwie anders Gewssheit erlangen könnte. Aber das ist mit eine große Ursache für die Angst vor dem Tod, die Ungewissheit. Das ist zumindest meine Meinung. Ich glaube aber nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Es ist nunmal einfach unmöglich, einem verstorbenem Lebewesen auf den Grund zu gehen. Und Spinner, die sagen,sie wären im Licht gewesen, sind da wenig hilfreich.

    Bei Unsterblichkeit gibt es natürlich auch verschiedene Modelle. Man könnte es realistisch angehen und sagen, irgendwann erfindet die Wissenschaft einen Stoff, der unseren körperlichen Verfall aufhält. Was dann? Wie würde man mit dem Zeug umgehen? Würde man es für die Bevölkerung zulassen, hätte man nach 5 Jahren eine massive Überbevölkerung und nach 20 Jahren wäre kein Platz mehr auf der Erde. Und wenn man Unsterblichkeit im Sinne von Unverwundbarkeit ansieht, was natürlich ein fiktiver Gedanke ist, oder zumindest mit dem Stoff tatsächlich ewig leben würde, will ich nicht daran denken, dabei zu sein, wenn die Sonne die Erde verschlingt. Die Lebensdauer unseres Sonnensystems ist ja auch schon gezählt. Wäre man vollkommen unsterblich, würde man danach... im All rumtreiben? Klingt lächerlich, ist aber mit viel Fantasie ein grauenerregender Gedanke.

    Ihr seht schon, ich kann mich viel über das Thema unterhalten, und es in viele Richtungen (Fiktion, Realität, Altern, Unsterblichkeit) ausdehnen. Aber das ist auch das Spannende daran, finde ich. Klar ist alles nur Philosophieren, aber daran ist doch nichts falsch.

    Geändert von Holo (10.05.2014 um 19:27 Uhr)

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