Zitat von Mio-Raem
Versteht mich nicht falsch: Eva Green macht nen guten Job, schauspielert gut und hat auch durchweg interessante Dialoge. Das fette Problem: DIE ROLLE HÄTTE MAN GENAUSOGUT DURCH XERXES ERSETZEN KÖNNEN!! Und übrigens SOLLEN! Durch die bloße Präsenz von Green's Artemisia, die hier zum Bösewicht des Films aufgebaut wird, verliert der Charakter Xerxes beinahe jegliche Relevanz! Warum wurde gerade noch mal gezeigt, wie Xerxes böse wurde? Ach SOO! Weil Artemisia im Hintergrund die Fäden zieht und sich für was auch immer an ihrer Heimat Griechenland rächen will! Ja nee is klar. Xerxes ist also nur der eitle Riese mit dem Goldschmuck, der zwei Drittel des Films durch Abwesenheit glänzt, und am Ende auch noch von Artemisia zurechtgewiesen wird. IM ERNST?!
What the fuck? Das ist Xerxes verdammt! Der Gottkönig?! Hallo?! Der Typ der SOWOHL IM ERSTEN TEIL ALS AUCH IM INTRO VON TEIL 2 ALS DAS PERSONIFIZIERTE BÖSE DARGESTELLT WIRD. Und jetzt ist er der eierlose Typ, der auf dem Thron sitzend Hühnerschlegel mampft und sich von Artemisia anhören muss dass er kindisch ist, weil er sagt, dass sie nicht angreifen soll?!
Die Bitch hat sich grade dem Befehl des Königs widersetzt! Und er tut nicht mal was dagegen! Läst sie machen was sie will? Bravo, Snyder, bravo Murro, härter kann man seinen eigenen Mythos vom ultrabösen höheren Wesen, das noch mehr als im ersten Teil vor Potenzial für nen spannenden Feind strotzt, nicht gegen die Wand semmeln. Das hat mir geärgert, das ist einfach fail, das ist behindert. Wenn man einfach gesagt hätte, gut, das ganze spielt eben NICHT während des ersten Teils, sondern DANACH, hätte man auch einen Grund gehabt, Xerxes an Bord der Schiffe zu haben, und damit wäre Greens Rolle obsolet gewesen. Dann hätten wir warscheinlich einen richtig geilen Film bekommen, nicht "gut", sondern "sehr gut", eben weil Artemisia gute Dialoge hat (Auch mit ihren Untergebenen) und am Ende ne schicke Kampfeinlage gegen Themistokles bekommt. Man stelle sich das vor, der Gottkönig kämpft mit seiner goldenen Axt gegen den viel kleineren Themistokles... Das ist kein Fanboygeschrei meinerseits, sondern einfach logisch, denn so müsste man sich nicht fragen, wieso denn jetzt überhaupt die drei Minuten auf die Erklärung nach Xerxes Werdung vergeudet wurden. Es kann doch nicht sein, dass der Bösewicht aus dem ersten Teil noch mehr Tiefe bekommt, und dann im Film selbst rein gar nichts mehr macht, ja zur autoritätslosen Witzfigur degradiert wird, der ein Bauer auf Artemisias Schachbrett der Rache ist.
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