Andererseits würde wohl kaum jemand nostalgisch von alten Spielen schwärmen, wenn die dem eigentlich gar nicht so gut gefallen haben, oder verglichen mit neueren Spielen keinen Reiz mehr hätten. Wenn man über die Jahre feststellt, dass an einem alten Spiel doch mehr Macken sind als man zuerst dachte, hätte man keinen Grund, es noch hochzuhalten. Stellt man allerdings fest, dass ein altes Spiel selbst verglichen mit einem neueren einem immer noch ganz gut gefällt oder gar besser, dann müsste es doch daran liegen, dass das Alte einen immer noch mehr begeistern kann als das Neue. Insofern muss das Neue entweder für seine Zeit oder an absoluten Standards gemessen irgendetwas schlechter gemacht haben. Und dieses "Irgendetwas" lässt sich konkret bestimmen.
Wahrscheinlich hat jeder andere Maßstäbe, davon abhängend, mit welchen Spielen jemand angefangen hat. Aber diese Maßstäbe sind, möchte ich behaupten, zeitlos. Deswegen halte ich "Nostalgiebrille" für ein eher schlechtes Argument. Die Vorzüge eines Spieles gegenüber einem anderen lassen sich konkret an Dingen festmachen, und zwei Personen können unterschiedlicher Auffassung darüber sein, welche Dinge nun wichtiger oder unwichtiger für das Spielvergnügen sind. Wenn jemand felsenfest behauptet, dass er ein altes Spiel immer noch gerne spielt, und es neueren vorzieht, bzw. im Alten Vorzüge gegenüber dem Neuen ausmachen kann, dann sollte man der Person keine Verblendung unterstellen. Das wäre respektlos.