@Karl: Ja, dass es keinen richtig roten Faden gab und die einzelnen Arcs recht austauschbar waren (abgesehen vom ersten), hat die Story auch insgesamt schwächer gemacht. Das was du ansprichst, ist mir auch ständig durch den Kopf gegangen: Warum nicht also Toter leben, wenn es doch anscheinend mittlerweile zumindest in der Stadt gut möglich ist? Was jetzt genau das Todsein ausmacht, wurde auch zu wenig beschrieben als dass man sich ein Bild davon machen konnte. Und aus diesem Grund war mir auch nicht ganz ersichtlich, weshalb Ais Vater so einen tief verankerten Hass auf die Toten hatte, oder warum der Tod generell minderwertig im Vergleich zum Leben angesehen wurde. Ich fand es gut, dass der Anime sich überhaupt damit beschäftigt hat, aber so, wie es jetzt ist, wirkt es noch sehr unfertig. Mal sehen, ob der Anime noch weitergeht und wie sich die DVDs/BRs verkaufen.
Senyuu. 2 12/12: Gegen Ende wurde es wieder etwas besser, aber die ersten ~8 Folgen waren einfach nur ziemlich konfus, weil es nicht funktioniert, in 200 Sekunden pro Folge gleich mehrere Handlungsstränge zu haben, besonders wenn man durch die Senyuu-Randomness eh schon den Überblick verliert. Zumindest ging's mir so – dass es einfach überhaupt keinen roten Faden gab, war schon das Problem der ersten Staffel, abgesehen von den ersten paar Episoden. Als sich gegen Ende der Held und sein „Soldat“ wiedergetroffen haben, wurde es wieder etwas besser. Ab und zu gab's wieder ein paar witzige Stellen, aber wieder hatte ich den Eindruck, der Anime hätte mir besser gefallen, wenn er mehr versucht hätte, Parodie zu sein statt den Zuschauer nur mit Randomness zuzuballern.
Free! 12/12: Ich kann nicht behaupten, dass ich keinen Spaß an Free! hatte. Die Serie sieht toll aus, hat nette Musik, passt super zum Sommer und hat einen netten, klassischen Plot. Die Charaktere sind größtenteils Stereotypen, die nur zum Teil über ihre Rollen hinauswachsen. Aus diesem Grund empfand ich Rei auch als besten Charakter. Makoto war halt der ruhige, sympathische Typ, Nagisa das Genki Girl... nur halt ohne Girl, Haruka der kühle, schweigsame Protagonist und Rin der typische Rivale. Daran hat sich im Verlauf auch nicht wirklich viel geändert. Das fand ich aber auch gar nicht schlimm. Was mich aber ein bisschen gestört hat, war, dass ich die Szenen, in denen die Charaktere emotional oder sentimental wurden, oft nicht wirklich glaubwürdig fand. Das bezieht sich nicht nur auf die Emotionen selbst, sondern hauptsächlich darauf, wie das in Monologen und Dialogen dargestellt wurde, besonders bei Haruka und Rin. Manchmal hätte es ein bisschen weniger vielleicht auch getan. (In Chihayafuru, das man in dieser Hinsicht recht gut mit Free! vergleichen kann, hat das meiner Meinung nach wesentlich besser geklappt, weil man es den Charakteren da abnimmt.)
Dass Schwimmen an sich kein besonders spannender Sport ist (jetzt bezogen auf die Wettkämpfe) hat die Serie meiner Meinung nach ziemlich gut gelöst, indem die Matches alle einen Kontext hatten, der sie spannend gemacht hat. Alles in allem hat Free! für mich keine großen Stärken, aber auch keine großen Schwächen. Insgesamt war's ziemlich solide und nächsten Sommer gucke ich mir das gerne wieder an.